ich bin immer noch sehr kaputt. Schlecht geschlafen, unmotiviert bei der Arbeit, uähhhh...Aber nicht mehr ganz so furchtbar down.
@Minka:
Du hast vollkommen recht: ich laufe definitiv vor meinen Gefühlen davon. Ich will mich nicht mit ihnen befassen, auch wenn ich weiß, dass das mal so gar nichts bringt. Ich bin es so leid in meinem Inneren herum zu wühlen. Jahre habe ich schon damit verbracht, mit verschiedenen Therapeuten, verschiedenste Ansätze ausprobiert, mit Freunden geredet, zu meinem inneren Kind gesprochen, Dinge niedergeschrieben, etc. p.p.. Medikamente genommen, mie mehr Ruhe gegönnt, mir mehr Aktivitäten gesucht, hart für's Studium und den Doktor gearbeitet und alles gemeistert, und trotzdem...ach Mann, es ist so mühsam und momentan will ich einfach nicht mehr. Ich glaube, deswegen ergebe ich mich dem ganzen zur Zeit auch so: ich habe einfach keine Lust mehr. Dabei gibt es gar nichts wirklich gravierend Schlimmes in meiner Vergangenheit. Ich trage keinen s*x**ll* m*ssbr**ch mit mir herum, so wie Du es tun mußt. Klar, total verkorkste Familie, Abwertung, emotionaler m*ssbr**ch en masse - aber nichts was es in meinen Augen rechtfertigen würde, dass ich so viele Jahre wieder und wieder darauf herum kauen muss. Es macht mich wütend, dass ich einfach nicht mit mir und meinem Leben zurande komme, obwohl doch im Grunde genommen ALLES GUT IST! Ich möchte mein inneres Kind packen, schütteln und anbrüllen: WAS ZUR HÖLLE WILLST DU DENN NOCH? HABE ICH NICHT ALLES GETAN, DAMIT ES UNS GUT GEHT??
Wahrscheinlich ist genau das das Problem. Seufz...

Nun zu Dir:
Die Geschichte mit dem "Tätergespräch" ist echt ne heftige Nummer. Ich kann Dich gut verstehen: auf der einen Seite möchtest Du auf keinen Fall dabei sein, wer weiß, was da alles hochkommt? Auf der anderen Seite: Was wird "er" sagen, wird er lügen und wenn Du nicht dabei bist, kannst Du nichts richtig stellen. Raten kann ich Dir da nicht wirklich etwas. Es ist auf jeden Fall gut, dass Deine Großeltern und Deine Mutter Dir glauben und ihn zur Rede stellen wollen. Sie sind definitiv auf Deiner Seite und lieben Dich. Und das zählt.

@maite:
Das kenne ich auch so gut, die ewige Angst vor Fehlern...Bloß niemanden verärgern, bloß keine Schwächen zeigen. Da hilft nur, sich immer wieder zu sagen, dass man nicht perfekt sein muß, dass alle Fehler machen und man nicht zwingend die einzige Ausnahme auf diesem Planeten sein muß...
Ich finde Du machst das toll mit dem Weg aus der Bulimie. Du wirkst sehr ruhig und reflektiert und läßt Dich von Rückschlägen nicht völlig aus der Fassung bringen. Momentan würde ich mir da gern eine Scheibe von abschneiden.

Du hast Recht, der Beginn meiner "Krise" fällt mit dieser unerwünschten Offenbarung vor dem Bekannten zusammen. Aber ich denke, das ist nicht der Auslöser. Ich bin seit Jahren vor Dutzenden von Menschen "geoutet", habe noch keine schlechten Erfahrungen damit gemacht und komme daher damit gut klar. Ich glaube eher, dass es mit der Erkenntnis zusammen, dass ich auch Probleme mit Beziehungen habe, wenn mein Partner mich gut behandelt. Bisher dachte ich immer, ich hätte nur ein Talent, mir die falschen Männer auszusuchen, aber jetzt sieht es so aus, dass ich mich auch alleine sehr gut entwerten kann.

@Inner-Child:
Du bist hier herzlich willkommen!


Alles Liebe.
Bela