Hallo ihr Lieben!

War bestimmt schon ein halbes Jahr nicht mehr im Forum, aber davor sehr aktiv und das hat mir wahnsinnig gut getan. Jetzt bin ich an meinem absoluten Tiefpunkt angekommen und bin auf der Suche nach Unterstützung..

Ich hab schon Magersuchtsphasen und FA´s durch. Bin jetzt aber seit einigen Monaten schon bei einer Art "Esssucht" angekommen. Ich weiß nicht, wie ich das bezeichnen soll. Ich bin den ganzen Tag am Essen, ich kann nicht 5 Minuten still sitzen ohne nebenbei irgendwas zu essen. Ich weiß warum ich das tue, mir fehlt in meinem Leben eigentlich ALLES. Freundschaft, Liebe, Harmonie, Alltag, Freude. Alles versuche ich durch essen zu ersetzen.

Außerdem bin ich stark depressiv. Ich fang nächste Woche zum Glück endlich ne ambulante Therapie an. An den Platz zu kommen war natürlich auch schon ein Kampf.. Ich war sehr oft in der Notfallambulanz der Psychiatrie und wurde da teilweise nicht ernst genommen! Zum Glück hats jetzt dann aber doch geklappt. Die ES ist eigentlich neben allen anderen Sachen nebensächlich geworden. Das läuft so nebenher und ich hab keine Kraft dagegen anzugehen und ich brauch das im Moment auch einfach, so doof das vllt klingt.. das ist irgendwie das einzige was mir einen richtigen Sinn gibt am Tag- zu planen was ich wie, wo und wann essen könnte.

Im Moment stehen die Prüfungen kurz bevor, ich schreib zum Glück nur eine und das setzt mich nicht noch zusätzlich unter Druck. Mein Freund, mit dem ich wirklich eine wundervolle Beziehung führe ist im Moment in Australien noch bis Feburar und das belastet mich wirklich furchtbar. Wir haben zum Glück ganz viel Kontakt, weil ihm das auch sehr wichtig ist. Mit meiner Familie versteh ich mich auch überhaupt nicht mehr gut, weil die eben nicht damit klarkommen, dass es mir so schlecht geht. Ich habe allen Leuten gegenüber ständig Schuldgefühle und fühl mich für alles und jeden verantwortlich. Mit meinen Freunden fühl ich mich manchmal auch überhaupt nicht verbunden und ausgeschlossen, obwohl ich denke dass die Gedanken manchmal total irrational sind. Aber sie sind da. Man jetzt wo ich versuche aufzuschreiben was mich alles belastet, fällt mir auf, dass es viel zu viel ist und ich es teilweise nichtmal definieren kann..
Ich finde jeder hat ja mal ein paar schlechte Tage oder Wochen, und dann kommt ein Tag, an dem sagt man sich "Hey, cool eigentlich ist das Leben ja doch ganz nett". Aber so ein Tag kommt bei mir nicht. Seit Monaten nicht.
Ich versinke eher in absoluter Gefühllosigkeit und Taubheit. Ich kann mich über nichts freuen, aber Trauer empfinde ich dadurch auch manchmal nicht mehr. Manchmal sogar nichtmal mehr die Liebe zu meinem Freund.

Jetzt ist mal wieder Abend und abends ist es immer am schlimmsten. Teilweise krieg ich Angstzustände, also dass ich jemanden verlieren könnte, oder dass ich für immer so einsam bleiben muss oder richtige Panikattacken.

Ich hab mir eine Dvd ausgliehen und versuche es mir gemütlich zu machen. Ich möchte lernen mich nicht mehr so einsam zu fühlen, dadurch dass ich ja auch noch mich selbst habe. Aber ich bin mir selbst absolut gar nichts mehr wert.

Ich weiß gar nicht, was ich mir von euch hier erwarte. Mich packen grad schon wieder die Schuldgefühle, weil ich euch hier jetzt auch noch damit belaste. Damit sind und waren wir hier ja immer alle für einander da. Das WEIß ich ja, ich fühle nur einfach was anderes. Bzw irgendwas in mir spielt mir falsche Gefühle vor..

Liebste Grüße!!

Hallo Pizza !

Na das hoert sich ja alles echt nicht gut an
Solche depressiven Phasen kenn ich nur zu gut .. wo Essen irgendwie das einzige ist, was die innere Leere auszufuellen scheint, jedoch es aber nicht wirklich tut - zieht letztendlich doch nur noch weiter runter .. so war das oft bei mir jedenfalls so..
Aber du darfst dich nicht aufgeben ! Und dir einreden, dass du jemanden mit deinen Problemen belaestigst oder zu viel zu analysieren - wie die Sache mit deinen Freunden, dass du dich ausgeschlossen fuehlst usw.. wenn du dich weiterhin in alles reinsteigerst, kann es nicht besser werden..
Sei gut zu dir selbst, lasse auch mal positive Gedanken zu.. lenk dich ab mit Sachen, die dir Spass machen.. guck Filme die du magst, lese ein gutes Buch, treff dich mit Freunden, telefoniere mit deinem Freund und freu dich dass ihr euch schon bald wieder seht, ess dein Lieblingsessen weiter, aber setz dir Grenzen (nicht dass es ausartet - es muss nur genug sein um dich gluecklich zu machen ) .. so ein Tief ist natuerlich kacke, aber du musst einfach stark bleiben und vorallem gut zu dir selbst sein, nicht in Selbstzweifeln versinken sondern einfach weitermachen, da gegen ankaempfen .. ich mein - du hast nur ein Leben, bist noch jung.. nutze es gut.. ist doch bloed, wenn du spaeter zurueckdenkst und dann nur traurig wirst, weil die Phase nicht schoen war.. klar ist es mit einer ES eh nicht schoen.. aber nur man selbst kann wirklich was dagegen machen.. man muss halt kaempfen... aber dadurch wird man staerker und das ist doch auch wichtig..
Also nicht aufgeben, Pizza.. ich drueck dir die Daumen, dass alles wieder besser wird..

Fuehle dich gaaanz doll gedrueckt !

Hallo Pizza!
Fühl dich erstmal gedrückt. Ich kenne das auch. Vor 5 Jahren habe ich mich monatelang ganz genau so gefühlt wie du jetzt. Ich hatte NICHTS und NIEMANDEN. Zumindest dachte ich das. Ich habe mich einfach nur verdammt schlecht gefühlt, konnte es garnicht genau präzisieren...Einsamkeit, innere Leere, Verzweiflung..hatte auch solche Angst- und Depressionszustände, hab nur gefressen, weils das einizige war, das mich überhaupt irgendwas hat fühlen lassen, auch wenn es ein ganz voll gefüllter Bauch war...
Was ich dir versichern kann: Es wird wieder besser werden. Es wird dir nicht für immer so gehen wie jetzt. Glaub ganz fest daran. Stell dir das einfach vor wie eine hartnäckige Krankheit (was es ja auch ist), die aber heilbar ist.
Du kannst selbst auch einiges dafür tun, dass du wieder glücklich wirst.
Wie wäre es, wenn du von nun an jeden Tag aufschreibst, was so in dir vorgeht? Wichtig ist, dass man überhaupt erstmal merkt, was einem genau fehlt. Und dann kann man schrittweise überlegen, wie man es bekommen könnte.
Außerdem beginnt ja bald deine Therapie und du hast einen Freund, der dir halt geben kann (auch wenn er gerade in Australien ist, trotzdem ist er da), das sind schonmal zwei sehr wichtige positive Dinge.
Kopf hoch und ganz liebe Grüße von der
Nachtigall;)

Hallo ihr Zwei!

Vielen Dank für eure lieben Nachrichten. Das hab ich echt total gebraucht, jemand der versteht wie sich das anfühlt. Ich hab zwar manchmal Leute mit denen ich über einige Sachen reden kann, aber ich fühl mich einfach nie verstanden. Was einerseits vllt daran liegt, dass ich mich irgendwie vor allen Leuten verschließe und mich dadurch ja von allen abgestoßen fühle, aber andererseits kann so eine Situation wohl wirklich nur jemand verstehen, dems wirklich genauso geht oder ging.

Nachtigall, du hast Recht, für mich fühlt es sich an als würde der Zustand niemals aufhören. Ich hab auch schreckliche Angst dass ich mich in der Therapie gar nicht öffnen kann für irgendwelche Veränderungen. Ging euch das auch so?

Wegen der Idee aufzuschreiben, was mir fehlt. Das hab ich auch schon gemacht. Und ich weiß auch was mir fehlt. Zumindestens in vielen Bereichen. Aber ich komm einfach nicht gegen diese negativen Gefühle an, die ich mit allem was ich mir wünsche verbinde, verstehst du? Wenn ich versuche dagegen anzugehen und mir einfach zu nehmen, was mir fehlt, zB mehr oder bessere soziale Kontakte, dann hab ich das Gefühl dass mich gar keiner will.. So gings dir bestimmt auch oder?

Ich hab mir gestern Abend eine Dvd angeguckt und Suppe gekocht. Nur für mich selbst. Da bin ich schonmal stolz drauf, dass ich mir selbst was wert war. Heute morgen wollte ich eigentlich Laufen gehen, aber es regnet die ganze Zeit. Aber immerhin hatte ich mir das schonmal vorgenommen.

Liebste Grüße

hey,

ich wollte mal auf dein benanntes problem ansprechen dass du manchmal gar keine gefühle mehr spürst, nicht einmal mehr die liebe zu deinem freund. ich kenn das nur zu gut und es macht mich fertig.
mein freund ist so lieb zu mir und er weiß von meinem problem versucht mich zu verstehen und eigentlich sollte ich glücklich sein aber ich habe das gefühl ich kann keine richtige liebe oder verbundeheit mehr spüren ..zu keinem! es ist alles weg. die emotionalität und auch die s*x**ll* zuneigung. das tut mit so weh weil die krankheit dann nicht nur mich sondern auch meinen freund( meine mama sowieso) zerstört. er kann ja wirklich nichts dafür.
und manchmal bin ich mir wieder so unsicher über die liebe dass ich schluss machen will.. einmal hab ich es getan aber als er weg war , hab ich erst gemerkt dass da gefühle sind.

wieso verschinden diese empfindungen?

Hey Ritaro!

Auch wenn es mir wahnsinnig Leid für dich tut, dass du dich so fühlst, bin ich doch irgendwie froh zu hören, dass es auch noch jemand anderen gibt, der so fühlt wie ich. Oder eben nicht fühlt..

Denn genau so wies dir geht gehts mir auch! Mein Freund ist auch so wahnsinnig lieb und kümmert sich um mich, sogar obwohl er ja jetzt in Australien ist. Aber egal was er zu mir sagt, es dringt nichts zu mir durch. Und die verliebten Gefühle sind teilweise wirklich komplett weg und ich fühl mich dann so gefangen in einer Beziehung, die ich gar nicht will. Dabei WILL ich sie ja eigentlich.. Aber ich kann die Liebe irgendwie nicht mehr fühlen..

wieso verschinden diese empfindungen?

Ich denke, dass das eine Art Selbstschutz von unserem Körper oder unsere Seele ist.. Wir haben so viele negative Sachen zu verarbeiten und das ist einfach manchmal zu viel und deswegen bauen wir sone innere Mauer um uns selbst auf. Nur leider verschwinden die guten Gefühle genauso hinter dieser Mauer.. So könnte ich mir das erklären.

Ich hatte gestern auch meine erste Therapiestunde.. Die war echt nicht gut. Die Therapeutin war ganz schrecklich und hat mich überhaupt nicht ernst genommen. Sie hat mich die ganze Zeit gefragt, was ich denn von ihr erwarte, was denn passieren soll, damit es besser wird. Aber woher soll ich das denn wissen?? Wenn ich das schon wüsste, dann müsste ich da doch nicht hingehen?? Sie will sich jetzt in 2 wöchigem Abstand mit mir treffen. Sie meint ich solle vllt erstmal meine Probleme ordnen, weil ja alles bei mir doch recht "schwammig" sei.. Hallo?? Wozu geh ich denn bitte dahin? Jawohl genau deshalb, weil ich es nicht alleine kann. Ich weiß doch nicht was ich anders machen kann, ich hab keine Kraft dazu und ich weiß nicht wo ich anfangen soll, weil ich das Gefühl hab mein ganzes Leben ist komplett im Arsch. Ich werd zu der Frau niemals Vertrauen fassen können, gestern konnte ich ihr lange nicht alles erzählen, obwohl sie tausendmal bei wichtigen Bereichen nachgebohrt hat.. Ich denk mal ich werd mir wohl direkt eine neue suchen, denn 10 Wochen für sowas verschwenden ohne eine Besserung zu bekommen kann ich nicht aushalten..

Liebste Grüße!

Ja ich glaube auch dass das so eine schutzmauer ist die wir da bauen oder halt auch einfach dass unser kopf nur ums essen kreist und dieses thema so sehr liebt dass der rest da einfach unter geht.
Ich weiß echt nicht was ich tun soll, weil ich manchmal so froh bin ihn nicht zu sehen wenn ich nicht so tun muss als ob ich so viel fühlen würde das tut mir so leid. und es tut mir leid dass ich ihn nicht anziehend finden kann mehr..
ich weiß nicht ob man es da beenden sollte oder ob man hoffen soltle dass es besser wird?!

es ist wirklich das beste was du tun kannst die therapeutin zu wechseln denn wenn man sich mit der nicht versteht dann bringt das absolut gar nichts! es bringt aber auch nichts so ne total nette zu haben die nichts bewirkt.
ich hab schon so oft gewechselt. Hatte aber nur einmal eine die etwas bewirken konnte. in der zeit habe ich die zwar gehasst weil sie mich richtig fertig gemacht hat und unter druck gesetzt hat aber bei mir geht das einfach nur wenn mir jemand richtig kräftig in den arsch tritt.
geh am besten in ne größere anstalt und nicht zu ner privaten praxis weil die sind meistens zu weich.
ich bin in kiedrich in einer psychatrischen klinik und die haben wenigsten nicht nur ahnung von der psyche sondern sind auch ausgebildete ärzte die können sowas oftmals besser einschätzen.

wünsche dir viel kraft, lg ritaro

Hallo,

ich hab momentan auch keine Freunde.Ich hatte welche und hab dann schlechte Erfahrungen gemacht: die eine Freundin ist mit meinem damaligen Freund ausgegangen, der machte daraufhin Schluss, eine andre versetzte mich pausenlos. Wieder eine andre meinte: Du bist jetzt nicht mehr meine beste Freundin, ich gehe nur noch mt Models aus.In der Arbeit wollt ich mal mit einer frühstücken gehn, die ist aber mit einer befreundet, die mich ständig fragt: na, was hast du denn am Kerbholz?
Ich hab das Gefühl ich bin total allein, bis auf meinen Freund und meiner Thearpeutin.
Aber zu wissen dass es andre gibt, denen es genauso geht, macht die Sache leichter.
LG

Am Kerbholz? was bedeutet das denn??
ja manchmal fühlt man sich alleine weil man so anders ist, aber da muss man wohl durch.
und die kommentare von deinen "Freunden" sind dann echt nicht niveauvoll.
Schau dein Freund hält zu dir, dann halt zu ihm und bei Freunden...versuch doch mal neue kennen zu lernen?
Also ich habe mir einen neuen Freundeskreis gesucht, so neuanfang und es ist viel besser. die akzeptieren mich ohne vorurteile und das gibt auch einfach kraft.
Manchmal muss man menschen los lassen, die einem schaden...

lg ritaro

Hallo Ritaro,
das ist echt lieb was du da schreibst. danke!
Ich hatte aber schon so einige neuanfänge. Zur Zeit bin ich ausgelaugt. ich hab das Gefühl immer gegeben zu haben, wobei ich aber dann den fehler machte, die Leute um mich mit meinen Problemen vollzuquatschen, dafür nahm ich Gehässigkeiten in Kauf. Das will ich so jetzt nicht mehr. Ich denk ich hab auch Fehler gemacht. Und plötzlichist eben kein Freund mehr da. Meinjh Freund ist schon viel, da hast du recht. >>Es ist toll, dass ich einen hab, der auch meine Stimmungsschwankungen aushält. Noch dazu will er Kinder von mir, ich werd jetzt bald 36 und ich überleg schon die ganze Zeit...ja nein, die Wohnung zu klein etc.
Ich beginn irgendwie anders zu denken. Ich weiß nicht mal ob ich fähig bin Freundschaften zu pflegen. Ersten neige ich zu Kontaktabbrüchen, zweitens könnte ich lediglich gut zuhören und umgekehrt erzählen. So freundschaften, wo man sich beim Umziehen hilft, Geld borgt etc, das ist nix für mich. Ich will unkomplizierte Menschen treffen, die auch mal Spaß verstehn und so. Aber du hast recht, nur nicht aufgeben.
DANKE!!!!!

Hey eva77,

ich bin froh, dass ich dir Mut machen konnte.
Also mit Problemen erzählen den Freunden da muss man eben aufpassen, dass man das nicht bei allen macht. Ich teile das wirlich strikt auf. Es gibt Leuten , denen erzähle ich so Sachen und die hab ich dann auch immer für Probleme und die können zu mir kommen. Dann gibts noch so Freunde mit denen geh ich eben mal feiern oder nur so für oberflächliches.
Also ich erzähle meine Probleme auch nur Freunden, bei denen ich weiß die haben es auch nicht so leicht im leben. Denn genau so Freunde die können dich besser verstehen...die wissen was es heißt zu kämpfen (auch wenn es bei denen vielleicht um ein ganz anderes Thema geht)
Freut mich zu hören, dass dein Freund sogar eine Familie mit dir gründen will. Das zeigt, dass er bereit ist sein ganzes Leben mit dir zu verbingen und einen auch "auszuhalten".
Kinder das ist doch auch bestimmt was tolles. Und soweit ich das hier von vielen gehört habe, hat das vielen auch geholfen die Esstörung in den Hintergrund zu stellen, weil es aufeinmal ein strärkeres Gefühl in dir gibt...deine Kinder!

Ich wünsche dir alles Gute!

Lg ritaro

Hab gerade nicht viel Zeit, aber nur eine Sache an dich schnell liebe Pizza:
Willkommen zurück!
Schön, dass du wieder hier bist.
Und: du schaffst das und wie sich dein Beitrag liest (DVD gucken, um dich sorgen) bist du auf einem guten Weg dahin.