Re: Mütter....

#31
Piggi hat geschrieben:Würde mich interessieren, inwiefern dich das eben beeinflusst hat, also das mit dem Fremdgehen des Vaters und der Unterwürfigkeit der Mutter. War die ES für dich da sozusagen die unbewusste Rebellion, eben nicht so sein zu wollen wie deine Mum und eben nicht alles zu Schlucken , so wie dein Vater sich verhielt????
Hallo Piggi, ich denke, genau darum geht es derzeit in meiner Therapie. Mein T ist der Ansicht, felsenfest, dass da in diesem familiären Chaos der Grund für meine Essstörung liegen muss.
Damals, als ich das fremdgehen herauskriegte (mit 12), war mein Vater lange für mich ekelhaft. Das ganze Thema rund um die Sexualität/Pubertät war bei uns schwierig (Pastorenhaushalt :roll: ). Mein Wissen über ihn uns sein ganz anderes Reden von der Kanzel, die Doppelzüngigkeit und seine Strenge gegen uns hat mir sicherliche Probleme bereitet.
Das Verhalten meiner Mutter sehe ich erst heute kritisch und kann meine Haltung dazu noch nicht einordnen. Sicher ist, dass sie mir mit ihrer Haltung, ihrer Selbstlosigkeit, geschadet hat, weil sie diese Eigenschaft mir anerzogen hat. Vorgelebt hat. Der Mann ist wichtig....dann der Bruder..... die Mädchen nicht. Und als Frau und Mutter hast du hinten an zu stehen.
Damit hab ich auch meine Ehe ruiniert, befürchte ich.
Aber in all dem Wust bin irgendwo ich. Und die will ich finden. Vielleicht ist sie nicht so sch**, wie ich immer dachte?

Eltern beeinflussen ungemein. Durch das, was sie sagen und tun oder eben nicht sagen und tun. Das ist schrecklich, wenn man selbst kinder hat. Das einzige gegenmittel: Man muss seine Kinder selbstbewusst werden lassen, ihnen ihre Meinung zugestehen, damit sie sie selbst werden können.

LG Anka

Re: Mütter....

#32
Mütter...

ich mache mir über dieses Thema sxchon lange Gedanken. Mit meiner hatte ich in der Pubertät und auch als ich daheim wohnte jede Menge Stress. Eine Art Hass liebe, die aber immer in Vorwürfen oder Ungenügen endete. Jetzt wohne ich lange shcon nciht mehr daheim und rufe sie mehrfach am Tag an manchmal auch nicht, aber fast jeden. Ich habe sie über alles lieb und vermisse sie. Ohnehin ist das mit der Einsamkeit bei mir ein echtes Problem. Ich mache total viel, habe viele liebe gute FReunde und etliche Hobbies (künstlerisch aber auch sportlich). Trotzdem bin ich einsam. Verehrer hab ich auch einige, aber ich kann mich in keinen verlieben. Habe mich sogar gezwungen etliche von ihnen zu küssen, sie längere Zeit zu daten und mich einfach zu überwinden - unter dem Vorwand, richtige liebe, vom gefühl her, gibt es wahrscheinlich nicht. REsultat war, dass ich meist nach einigen Monaten schluss gemacht habe oder mich geekelt habe, dass ich Typen geküsst habe, die ich unatraktiv fand, nur, wiel sie sich um mich bemüht haben und es lieb mit mir meinten. Ich will nciht mehr alleine sein. Aber mit meiner Mutter kann ich mich auch nicht ewig trösten. Ich wohne mittlerweile nciht mehr bei ihr auf dem Land, sondern ibn der Stadt, aufs Land kann ich zwecks job und FReunden unmöglich zurück. Was soll ich denn noch tun?
Hat hier jemand Ähnliches erlebt oder Tips?
Zuletzt geändert von Blaue Blume am Di Sep 27, 2011 22:03, insgesamt 1-mal geändert.
"Das Buch ist die Axt für das gefrorene Meer in uns!" Franz Kafka

Re: Mütter....

#33
Ich habe eine ambivalente Beziehung zu meiner Mutter. Auf der einen Seite liebe ich sie wirklich, aber auf der anderen Seite hasse ich keinen anderen Menschen so sehr wie sie. Ich bin ein Einzelkind und meine Mom hat sich von klein auf rührend um mich gekümmert. Anders kann ich es wirklich nicht beschreiben. Sie war immer für mich da, hat mich gleichzeitig aber unheimlich für sich vereinnahmt. Noch heute erträgt sie es nicht, wenn ich außer Haus gehe ohne ihr Bescheid zu sagen, wo ich mich aufhalte und wie lange ich weg bin. Sie schnüffelt heimlich in meinem Zimmer, meinen E-Mails, meiner Post und meinen Sms herum.
Da ich studiere kann ich es mir nicht leisten auszuziehen. Ich bin auf die Unterstützung meiner Eltern angewiesen, doch in den letzten zwei Jahren streite ich mich nur noch mit meiner Mutter. Je mehr ich mich von ihr abnabeln will, desto stärker klammert sie. Ich kann aber auch nicht behaupten, dass sie die totale Übermutter ist. Sie ist mir gegenüber sehr oft wahnsinnig verletztend. Ich war als Kind stark übergewichtig. Habe mit 14 Jahren **kg auf die Waage gebracht und dann innerhalb eines halben Jahres **kg abgenommen. Sie behauptet zwar immer, dass sie stolz auf mich ist, aber ich kann spüren, dass sie es nicht ist. Sie weiß nichts von meiner Essstörung, aber sie weiß sehr wohl, wie sehr sie mich mit Äußerungen über mein Gewicht verletzen kann und das tut sie ständig. WIRKLICH STÄNDIG. Gerade eben hat sie mir wieder gesagt, dass ich meinen 'fetten' Arsch bewegen soll oder nicht so viel 'fressen' soll, weil ich doch bestimmt nicht wieder wie ein Schlachtschiff aussehen möchte. Diese Äußerungen verletzen mich ungemein, aber das merkt sie nicht...Sie ist selbst stark übergewichtig, aber ich würde es nie wagen so dumme Sprüche ihr gegenüber fallen zu lassen...

Oh man -.- tut mir leid, wenn mein Text jetzt total aus dem Zusammenhang gerissen ist, aber ich musste das einfach mal irgendwo loswerden
Zuletzt geändert von Caruso am Mi Mai 16, 2012 14:10, insgesamt 1-mal geändert.

Re: Mütter....

#34
Ich habe auch, Wundervolle Eltern!
Ich Liebe sie übermassen, aber irgendwo auch nicht. :(

Ich bin das Dritte Kind in unserer Familie, (wir sind eine Patchwork familie ..) und ich habe mich schon immer irgendwie von meiner großen Schwester und meinem nicht allzu größeren Bruder abgegrenzt gefühlt. Die beiden kamen ja von einem anderen Erzeuger, der Alkoholiker ist, und meiner Mutter hatte sich von ihm getrennt. Daraufhin lernte sie meinen Vater kennen usw. :cry:
Und immer wenn meine große Schwester zu besuch ist, und mein Bruder hier ist (okay das ist immer so, weil er hier immernoch wohnt und sich um nichts kümmert .. okay er ist erst 18 und hat noch ein wenig zeit, doch lässt er es sich ziemlich gut gehen) fühle ich mich immer so ausgegrenzt, weil meine Schwerster macht mich auch zeitweilig fertig, weil sie ja etwas dünner ist als ich, was ich total dumm finde, weil darum geht es doch nicht oder??
Nun, ich erzählte es meiner Mutter, und sie meinte nur noch so "ACH QUATSCH!! Das bildest du dir nur ein!!" .. nur wenn sie sowas sagt, wieso erzählt sie es in der ganzen Familie rum?! Ich werde angesehen als hätte ich ein Jahr lang nicht die Sonne gesehen, und würde täglich gefoltert werden!
Meine Mutter erzählt immer alles, sie erzählt richtige , aber doppelt so viele falsche dinge. Wenn ich ihr etwas erzähle kommt immer die Selbe antwort "Ach Quatsch, du spinnst doch!!" :cry: Egal was es ist, ob ich Liebes kummer habe, oder sonstwas! Deshalb ,ich will jetzt nicht sagen hassen, aber es ist ein ziemlich ähnliches gefühl ...ich sie so sehr .. Es ist einfach nicht so, wie ich mir das vorstelle. Deswegen vertraue ich ihr auch nichtsmehr an. :cry:
Sie hat mir auch bis ich 13 war, die Anziehsachen ausgesucht, und das waren weis gott nicht Moderne sachen. Weil ich da auch nicht mehr Dünn war, sondern ziemlich dick, meinte sie oft zu mir, " wenn du das anziehst, siehst du aus wie eine Presswurst" ... :cry:

Und wenn ich daran denke, wie es andere hier hatten, finde ich mich noch sehr harmlos, obwohl das schon ziemlich krass ist in meinen Augen. (natürlich man muss es erst selber erleben um zu wissen wie das ist ...) Nun aber kommt noch hinzu, dass alles sich um meine Mutter dreht, weil sie Psychisch sehr instabil ist. Und und und ...
Das macht es auch nicht leichter, denn man macht sich immer sorgen um die Familie,und denkt sich, der Bruder amcht nichts, geht nicht arbeiten und sitzt den ganzen tag vor PC und der Vater arbeitet sich zu tode, und Du selber kannst noch nichts machen, weil du zu jung bist, und dein Abi machen möchtest, was du nächstes jahr vielleicht anfangen kannst.

Das sind auch so die Gründe warum ich in die B reingerutscht bin. Dazu kommt noch eigener Druck, aber dashier ist jetzt erstmal mütterlicher seits. :(

Re: Mütter....

#35
Schau an, mein alter Thread ist wieder aktuell...;)

Oh Mann, wenn ich das alles so lese ist es ganz komisch, das ich wegen meiner "Problemchen" mit meiner Ma dieses Thema aufgeworfen habe. Ich bekomme direkt das Gefühl, ich dürfte mich eigentlich gar nicht beklagen...Aber das ist Quatsch.
Was mir aufgefallen ist bei den letzten Beiträgen ist folgendes: es geht immer um's "nicht-gesehen-werden" (ein Gefühl was ich nur allzu gut kenne).
"ACH QUATSCH!! Das bildest du dir nur ein!!"
Sie behauptet zwar immer, dass sie stolz auf mich ist, aber ich kann spüren, dass sie es nicht ist.
Da ist keine wirkliche Wahrnehmung des eigenen Kindes...Die Gefühle, die geäußert werden, werden als Unsinn abgetan. Die Wertschätzung ist unecht. Beleidigungen wie "Presswurst" oder "beweg deinen fetten Arsch" traumatisieren genauso wie ein Schlag in's Gesicht, vielleicht sogar noch mehr, weil es das, was man eh schon über sich selbst denkt, noch bestätigt und verstärkt. Salz in die Wunde reiben ist das, finde ich...

Ich möchte allen hier sagen, die glauben, sie seien ja noch "gut dran", weil sie "nur" verbal erniedrigt und emotional mißachtet werden: Ihr habt ein Recht darauf wütend und verletzt zu sein. Denn es ist nicht in Ordnung so behandelt zu werden!
Natürlich ist körperliche Gewalt und s*x**ll* m*ssbr**ch durch die Eltern noch mal eine Nummer härter, aber "schlimmer geht immer", wie man sagt. Das mindert nicht die Realität eurer Verletzung!
Also, kotzt euch hier darüber aus statt über dem elterlichen Klo - es ist genau der richtige Ort dafür!

Alles Liebe.
Bela
Aufstehen - Staub abklopfen - weitermachen.

Re: Mütter....

#36
Hallo BELA
erst einmal danke für deine lieben Worte <3 Ich hoffe es war okay, dass ich deinen alten Thread wieder ausgegraben habe, aber ich musste mir irgendwo Luft machen...
Die Situation zu Hause ist bis zum zerreißen gespannt. Ich ertrage ihre Nähe gerade nicht und sie meine anscheinend auch nicht. Auf der einen Seite gibt sie sich Mühe habe ich das Gefühl, auf der anderen kommen da aber auch immer wieder diese Spitzen... Kleine Sätze die mich unglaublich verletzen und die ich niemals in den Mund nehmen könnte... Ich hasse sie dafür -.- Wirklich... Sie ist eine schwache Person und weil sie nichts erreicht, ist es auch egal, was ich ohne sie schaffen könnte... Das zählt einfach nicht -.- Oh man ich weiß nicht wie ich es beschreiben soll... Da sind so viele Dinge die zusammenkommen und die es für mich wirklich schwer zu Hause machen

Re: Mütter....

#37
Genau, danke bela! :)

Und Un_beschriftet, das passiert uns alles, dass wir einfach mal wieder luft machen müssen ;) Ist also föllig okay. =)

Ich kann dich verstehen, bei mir ist es auch so, ich könnte sie dafür hassen .. aber das blöde ist, ich bin ein Mensch ich KANN einfach nicht hassen. So sehr ich es auch will. Ich kann Menschen verachten, aber nicht hassen. Ich kann enttäuscht sein, gekränkt oder habe Missgunst. Aber Hassen? das kommt bei mir leider (oder eher zum glück) nicht in frage.

Ich wünschte ich könnte es, ich wünschte auch ich könnte meine gefühle richtig ausdrücken und sie nicht in Musik rein interpretieren. Aber das geht leider nicht und man kann ja auch nicht alles haben ... wobei das schon schön wäre ;)
Aber naja :)

Danke euch allen, weil ihr habt immer so schöne Worte, die einen aufmuntern, und Hoffnung schöpfen lassen, das ging jetzt hauptsächlich an dich Bela, weil ich finde das toll <3 Danke :)

Re: Mütter....

#38
Hallo!

Mein erster Impuls ist zu sagen, dass meine Familie wahnsinnig toll und funktionierend ist. Beim näher drüber Nachdenken wird mir klar, dass das eigentlich nicht der Fall ist. Ich meine, niemand wurde misshandelt oder ähnliches, das ist natürlich ein großes Plus, aber meine Mutter hat Schizophrenie und seit ich ein Kleinkind bin musste sie mehrmals in stationäre Behandlung, oftmals monatelang.
Mein Vater hat in der Zeit natürlich gearbeitet, irgendwo her musste das Geld ja kommen. Das bedeutete natürlich, dass meine jüngere Schwester und ich häufig allein waren, ob mit oder ohne Haushaltshilfe oder Babysitter macht meiner Meinung nicht wirklich einen großen Unterschied, Fakt ist, dass meine Eltern nicht da waren.
Abgesehen davon ist es wahnsinnig gruselig mitzuerleben, wie die eigene Mutter im wahrsten Sinne des Wortes "verrückt" wird. Ich erinnere mich an einen Mittag, als ich aus der Schule kam und meine Mama uns eine Tafel Schokolade hinlegte und meinte, wir können uns so viele Stückchen nehmen wie wir wollten, oder sogar alles essen. Ich war vielleicht sechs oder sieben Jahre alt und soetwas hatte es bis dato nicht bei uns gegeben (ganze Tafeln Schokolade). Soweit ich mich erinnere habe ich damals geheult, weil ich gespürt habe, dass etwas nicht stimmt und mir das Angst gemacht hat.
Der gruseligste Tag war wohl, als Männer mit einem Krankenwagen kamen um meine Mutter zum ersten Mal in die Klinik zu bringen. Sie hat geweint und danach völlig teilnahmslos dagesessen und keine Ahnung, aber wenn ich nur daran denke könnte ich heulen.
Als ältere Schwester ist es ja irgendwo logisch, dass ich mich dann in die Rolle der "Ersatzmutter" gezwungen gefühlt habe (wie gesagt, Vater bei der Arbeit, bin ihm auch absolut nicht böse dafür). Ich habe mich um meine Schwester gekümmert, gerade als ich dann älter war (so um die zehn, elf).
Richtig heftig war es dann beim (bisher) vorletzten und letzten Mal Klinikaufenthalt meiner Mutter. Aus der Zeit erinnere ich mich besonders gut, wie ich sie einmal versuchte darauf anzusprechen, dass sie in einer irrealen Welt lebt und sie falsch liegt mit bestimmten Dingen. Und sie meine, vollkommen überzeugt: "Nein, alle anderen sind verückt." Es hat mir so eine heiden Angst eingejagt. Nach der Klinik haben sie und mein Vater sich nur noch gestritten, heftigst. Ich musste sowohl für meine Schwester, als auch meine Mutter da sein. (Zitat von meinem Vater an einem der wohl schlimmsten Abenden meines Lebens: "Und das ist der Grund weshalb du deinen eigenen Kindern Angst machst!" Flashbacks hallo!)
Auch heute noch, gerade für meine Mutter, da ich natürlich durch eigene psychische Probleme weiß, wie scheiße sich alles anfühlen kann und das auf täglicher Basis. Also übe ich nur gar nicht bis sehr vorsichtig Kritik an ihr, versuche ihr das Gefühl zu geben, bei uns willkommen und geliebt zu sein. Abgesehen davon hassen praktisch alle meine Mutter, was total ungerecht ist, schließlich kann sie nichts für ihre Schizophrenie (muss allerdings zugeben, dass auch ich nach der Trennung ihr für alles die Schuld gegeben habe :oops: )

Jup, das war wohl so ziemlich meine ganze Lebensgeschichte, sorry :oops:

Schöne Nacht noch allen!

Re: Mütter....

#39
hallo Mondscheinkind, tut mir leid, dass du so eine schwierige Kindheit hattest. Meine Tochter hat auch eine Psychomutter und sie hat auch noch mit geschehenen Dingen was mich betrifft, zu kämpfen, dass ich dich da glaub ich gut verstehen kann. Es ist bestimmt nicht einfach. Mein Vater war Schizophren und ja, ich stimme dir vollkommen zu, es ist echt schwierig sich zu orentieren. Und wenn es die Ehefrau erwischt, so wie in deinem Fall, muss es noch schwieriger sein-denk-, denn MÄnner brauchen doch irgendwie eine funktionierende Partnerin oder?? Und zwar in allen Bereichen. Ich war auch oft in der KLinik und naja frage mich immer wieder, wieso mein Partner trotzdem bei mir geblieben ist-erstaunt bin-. Naja bin ja nicht Schizophren.
Mondscheinkind, ich wünsche dir jedenfalls ganz ganz viel KRaft, dass du für dich selber kämpfen kannst und vor allem dich selber lieben kannst und dich eben nicht mit deiner Mum vergleichst(tu ich oft, deshalb die Vermutung).
Alles Gute
piggi

Re: Mütter....

#40
Meine Mutter ist psychisch auch nicht gerade die gesündeste und meine Oma hat selbst Essstörungen.
Meine Mama ist zwar im Grunde ganz lieb.. aber ich glaube, sie hat schon viel zu meiner Krankheit beigetragen. Es sind einfach oft so kleine Bemerkungen über das aussehen, die sich einfach in der Seele festfressen und nicht mehr verschwinden. Ein kleines "Meinst du nicht der Rock ist zu kurz ? Ich meine mit solchen Beinen würde ich einen längeren tragen..."
Ich weiß nicht ob sich meine Mama eigentlich dem ganzen bewusst is.
Ich denke nicht und das finde ich eigentlich sehr sehr traurig...

Re: Mütter....

#41
Das Verhältnis zu meiner Mutter ist auch noch nie so das Wahre gewesen...
irgendwann als ich noch ein Kleinkind war hat sie mir erzählt, dass ich kein Wunschkind war. Als sie herausgefunden hat, dass sie schwanger ist hat sie sich gewünscht, ich würde ein Junge werden.. noch eine Enttäuschung, ich wurde ein Mädchen. Bei der Geburt ist sie dann beinahe gestorben, es gab jedenfalls Komplikationen, schon verständlich, dass sie mir dafür die Schuld gibt. :| Sie hat mich auch nicht gestillt, nur wenige Wochen lang. Naja, Ende dieser Geschichte war, dass sie mich irgendwann in eine Mülltonne geschmissen hat, aus der meine Oma mich dann rausgeholt hat..
Meine Mutter arbeitet schon immer sehr viel, aufgezogen wurde ich praktisch nur von meinen Großeltern und meinem Vater, der aber auch arbeiten war. Wenn meine Mutter dann zuhause war gab es zwischen uns eigentlich immer nur Streit, sie hat mich auch sehr oft geschlagen, mich geschubst, mich mit Gürteln verprügelt... und trotzdem hab ich mich immer nach ihr und ihrer Liebe gesehnt, hab immer nach "Mama" gerufen, wenn es mir schlecht ging. Ich weiß nicht wieso das so ist.
Ich bin auch schon immer ein wenig übergewichtig, schon als 1 jähriges Baby war das so (stand immer in diesem Pass dabei). Tja und ich wurde deswegen auch schon seit dem Kindergarten gehänselt, ausgeschlossen usw. Habe mich aber nie jemandem anvertraut, weil es mir peinlich war dick zu sein. Mir wurde ja beigebracht, dass das etwas schlechtes ist und ich mich dafür schämen muss. Nicht nur die anderen Kinder sondern auch meine eigene Mutter haben mich wegen meines Gewichts kritisiert. Das hat dazu geführt, dass ich mit 10 meine erste "Diät" gemacht habe. Ich kann mich noch daran erinnern, wie ich riesen Hunger und Lust auf eine tolle Torte hatte, die im Kühlschrank stand. Ich habe die Tür geöffnet, die Torte angesehen und mir gedacht "nein, das isst du jetzt nicht. Du musst dünn werden.".

Meine Mutter war diejenige, die mir das kotzen beigebracht hat. Bestimmt nicht mit der Absicht, dass ich krank werde, aber sie sagte, wenn mir mal schlecht sei muss ich den Finger in den Hals stecken, dann geht es mir besser, sie hat es auch schon mit mir zusammen gemacht. Sie selbst litt an Problemen mit der Galle, weswegen sie mehrmals pro Woche kotzen musste, ich weiß nicht ob es nur daran lag oder sie selbst eine ES hatte.. aber so hab ich natürlich einige Verhaltensweisen übernommen.
Mit 12/13 hat es dann mit der Bulimie begonnen und mit 14 war ich dann magersüchtig, habe innerhalb von 1 - 1,5 Jahren fast *kg abgenommen. Ich war im unteren NG aber jeder war so stolz auf meine Abnahme, sagte mir wie toll ich nun aussähe... ab und zu war meine Muter besorgt, weil ich das Gewicht so schnell verlor, aber mein Aussehen war ihr wichtiger. Das sagt sie mir auch heute noch: "mit 14 hattest du so eine schöne Figur aber dann hast du irgendwann wieder angefangen fett zu werden"
Ja, ich habe dann irgendwann wieder angefangen zu fressen, erst ohne das kotzen danach, dann wieder Bulimie. Mein Gewicht schwankte schon mehrmals um *kg. Mittlerweile lebe ich seit über 6 Jahren mit dieser Essstörung.

Meine Mutter ist selbst nicht die dünnste, sie wiegt fast dasselbe wie ich, nur etwa *kg weniger. (Ich muss dazu sagen, dass ich nicht mega dick bin, eigentlich nur pummelig, ich liege nicht weit vom NG entfernt..) Trotzdem kritisiert sie mein Gewicht ständig. JEDES mal wenn wir miteinander reden muss ich mir anhören: "Meine Güte hast du fette Arme, die sind ja so dick wie zwei Arme auf einmal *in meine Arme kneifend*" wie ich dieses Gefühl hasse, wenn sie mich anfasst, da ekele ich mich so sehr vor mir selbst, weil diese Berührungen von ihr nicht lieb und zärtlich sind sondern ihren Ekel einfach so sehr widerspiegeln...
"Du musst unbedingt abnehmen, in der Arbeitswelt findest du so keinen Job, so hässlich stellt dich niemand ein. Ein hübsches Gesicht reicht nicht wenn man wie ein Schwein frisst", "Wann fängst du endlich an abzunehmen?! Du faule, schämst du dich nicht? Guck dir alle deine Freundinen an, die wiegen bestimmt *kg weniger als du. Wieviel wiegst du schon?!" "Du fette Sau, man hast du einen fetten Arsch, nimm endlich ab!" "So wie du aussiehst wirst du keinen Mann finden."
"Hast du schon wieder heute Nacht gefressen?! Du spinnst doch, das ist nicht normal" - ja, keine Sorge, ich habe eh wieder alles ausgekotzt, würde ich ihr so gerne mal sagen :roll:
Und sie checkt es nicht, obwohl es so offensichtlich ist. Ich lese so viele Bücher zum Thema ES, "dusche" manchmal 3x am Tag; nachts direkt nachdem ich gegessen habe, habe enorme Gewichtsschwankungen. Sie will es einfach nicht sehen oder ist sogar froh, dass ich etwas "gegen das Fett" tue, hauptsache ich nehme ab, die Bulimie hilft ja nur dabei :twisted: Tut sie nichtmehr, mein Körper gibt nichtsmehr her...

Entschuldigt diesen Roman, ich musste aber unbedingt diese Gefühle mal loswerden :oops:
Zuletzt geändert von wretchi am Mi Jun 20, 2012 0:40, insgesamt 1-mal geändert.

Re: Mütter....

#42
Hallo Wretchi
es tut mir leid,dass du schon in deiner frühen kindheit sowas erleben musstest. ich finde es erschreckend, dass deine mutter dir das k* sozusagen 'beigebracht' hat. ich kann da nur den kopf schütteln. ich kenne dieses gefühl sich nach der liebe und aufmerksamkeit der mutter zu sehnen. ich wurde nie besonders schlecht behandelt. ich bin nur immer die, die an allem schuld ist. die mit der ES die familie zerstört , die die unddankbar ist ect. die sprüche, die deine mutter zu dir sagt finde ich schrecklich. ich versteh sowas nicht. meine mutter sagt mir ,dass ich scheiße aussehe weil ich um unteren Ng bis leichtem ug bin,aber die macht sich auch nur sorgen. aber wie kann man denn sein kind so runter machen? aber ich kenne es meine mutter sagt mir auch ständig,dass ich fresse wie ein schwein. mir ist einmal etwas runtergfallen und sie hat mich angeschrien und meinte: komm friss doch noch vom boden.los mach schon.
oder mit deinen problemen bleibt kein kerl bei dir. es ist natürlich etwas anders als bei dir, aber ich verstehe die gefühle, die du dabei empfindest denk ich. diese wut und traurigkeit. alles auf einmal.
dass sie nicht merkt, dass du eine ES hast *kopfschüttel*
ich glaube man muss lernen, dass es wahrscheinlich nicht wirklich besser wird und sich davon emotional distanzieren.
ich ziehe jetzt in meine erste eigene wohnung,weil es zu hause nicht so weiter geht (mit 16). ich glaube dadurch wird vieles besser. wenn ich ein paar tage nicht zu hause bin verstehen wir uns auch so besser.
hast du schonmal über einen auszug nachgedacht (vorrausgesetzt du wohnst noch zu hause).
liebe grüße :)
Der kleine Gott der Welt bleibt stets von gleichem Schlag
Und ist so wunderlich als wie am ersten Tag.[..]
Er nennt's Vernunft und braucht's allein,
Nur tierischer als jedes Tier zu sein.

Re: Mütter....

#43
Einem Kind die Schuld zuzuweisen ist aber auch etwas schlechtes.. deine Eltern wollen sich ihre Fehler wohl nicht eingestehen und weisen durch die Schuldzuweisungen die Verantwortung von sich. Für deine ES kannst du nichts!
Ich habe natürlich auch Momente, in denen meine Mutter lieb zu mir ist und sie sorgt sich auch um mich, aber es fällt leider in jedem Gespräch, das länger als 2 Minuten dauert eine abfällige und gehässige Bemerkung über mein Gewicht und Aussehen. Ich merke schon wie ihre Meinung auch zu meiner Meinung wird.. weil ich sie ja immer mitgeteilt bekomme und irgendwann denke ich so, wie sie denkt... dies sieht scheiße aus, das sieht scheiße aus, dieses Benehmen ist falsch etc.
Ich bin jetzt 19 und will Ende des Jahres anfangen zu studieren, weswegen ich wohl gezwungenermaßen wegziehen muss, bis dahin ist ausziehen keine Option (kein Geld).

Re: Mütter....

#44
@ unbeschriftet: könnte deinen text genau so kopieren und unter meinem namen absenden... man müsste nur das mit den 14 jahren auf 16 umschreiben, dann passts. hinzu kommt noch, dass meine mutter meinen papa betrogen hat, dass sie mit mir konkuriert hat als ich MA war und ja... hab dazu schon mal einen langen beitrag gepostet, werd jetzt nicht alles wiederholen...

fühl dich verstanden :)

Re: Mütter....

#45
oh gott ich bin schon wieder so wütend.meine mutter stellt sich mir auf eine stufe als wäre sie auch jugendlich. sie verhält sich auch so. ich bin immer die schuldige, die sachen,welche ich fürr sie mache sieht sie nicht. eben z.b. wir waren spät dran und ich hab in der eile den salat vergessen,den ich zum grillen mitbringen soltle vergessen. auf einmal heißt es ich würde das absichtlich machen, damit ich nicht mit dem bus fahren muss. dann sagt sie zu mir ich bin n arsch und soll einfach einmal meine fresse halten. hallo? auch mit den worten. ich weiß ich werde auch manchmal ausfallend ,aber echt ich kann bei ihr nicht anders. ich bin im umgang mit anderen menschen eigentlich sehr höflich und zuvorkommend. aber bei ihr raste ich wegen allem auf. es klingt immer negativ und abwertend. ncihts mache ist gut.meine kleine schwester kriegt alle aufmerksamkeit, sie soll abends nicht alleine vom fernseher sitzen,obwohl ich n film mit meiner mutter gucken wollte ect. meinen vater wertet sie auch immer ab. furie
Der kleine Gott der Welt bleibt stets von gleichem Schlag
Und ist so wunderlich als wie am ersten Tag.[..]
Er nennt's Vernunft und braucht's allein,
Nur tierischer als jedes Tier zu sein.