Re: Hilfe, meine Schwester wird rückfällig !

#16
hallo sissimon

ich verstehe dich und deine wut total. ist doch alles kacke. aber sei dir bewusst, dass wir das alles nicht mit absicht machen oder um irgendwem was zuleide tun wollen. so schmerzhaft es für dich und alle angehörigen ist, tut mir ja leid für euch. jetzt stell dir deinen schmerz mal vor und multiplizier ihn mit 5000. dann siehst du vielleicht dieses blinde entsetzen, die endlose verzweiflung und den fast nicht zu ertragenden schmerz welchen wir oft täglich erleben. sei froh dass du gesund bist und du selten einmal wirklich kämpfen musst, so wie wir es jeden verdammten tag tun müssen. sorry für meine wortwahl aber so fühlt es sich oft an
Zuletzt geändert von Lne am Mi Jun 06, 2012 22:55, insgesamt 1-mal geändert.

Re: Hilfe, meine Schwester wird rückfällig !

#17
Liebe lna... Kämpfen nennt man es dann wenn man wirklich versucht etwas nicht zu tun. Anfressen und dann wieder Kotzen is kein Kampf. Das kann jeder.
Außerdem wundert es mich wie man überhaupt mit b anfangen kann. Was bewegt einen dazu? Und ich denke es ist irgendwie ein Witz: man denkt man ist zu fett. Sport oder das altbekannte "fdh" Prinzip erfordern Disziplin oder anstrengung. Kein bock drauf. Aber wenn ich das Kaue und ausspucke nehm ich nix zu und kann trotzdem fressen was ich will.
Irgendwann wird's zur Gewohnheit und dann nennt man das Bulimie. :shock:

Also irgendwie entschließt man sich doch dazu bulimiker zu sein.?? Es gibt Menschen, denen wirklich schlimme Dinge passieren. DIe machen aber auch nicht sowas. Also meine frage: wie kommt man in so eine Situation? Weil man denkt man ist fett? Weil ein Kollege mal einen doofen Kommentar ablässt? Hort sich für mich an wie eine schwache Person oder einfach mangel an disziplIn.

Also bitte erklärt mir das. Ich will nicht ignorant sein.

Re: Hilfe, meine Schwester wird rückfällig !

#18
Liebe Sissimon,

ich denke so langsam ist es mal genug mit deinen Aussagen.
Es sind viele unter uns, die als Kind s*x**ll* m*ssbr**ch o.ä. erfahren haben. Selbst wer dieses nicht erfahren hat, hat seinen Grund in der Bulimie gelandet zu sein.
Jeder geht mit problemen anders um.

Meiner Meinung bist du weder da um deiner Schwester zu helfen, noch über die Bulimie wirklich etwas zu erfahren.
Ich klink mich aus diesem Thema dann mal aus. Ich bin nicht im Forum um mich als willensschwach bezeichnen zu lassen. Ich kämpfe jeden Tag gegen die Bulimie an und für mich sind das groß Fortschritte.

Ich wünsche deiner Schwester alles gute!
Manche Hähne denken, dass wegen ihnen die Sonne aufgeht

Re: Hilfe, meine Schwester wird rückfällig !

#19
Sissimon hat geschrieben:Liebe lna... Kämpfen nennt man es dann wenn man wirklich versucht etwas nicht zu tun. Anfressen und dann wieder Kotzen is kein Kampf. Das kann jeder
Vielleicht versucht deine Schwester es jeden Tag aufs neue ? Vielleicht steht sie jeden morgen auf und versucht mit aller Kraft das Beste aus dem Tag zu machen und das bulimische Verhalten abzulegen ? Vielleicht kämpft sie innerlich wie eine verrückte, Tag für Tag und das obwohl sie scheinbar im Moment noch daran scheitert?

Wie möchtest du das beurteilen ? Ehrlich gesagt glaube ich, dass ich dich als Schwester auch nicht an meinem Kampf teilhaben lassen würde ! Sie wird merken wie du zu ihrer Krankheit stehst und sie als solche überhaupt nicht ernst nimmst.

Sissimon hat geschrieben:Es gibt Menschen, denen wirklich schlimme Dinge passieren. DIe machen aber auch nicht sowas.
Ja, es gibt Menschen die viele schlimmen Dinge erleben und nicht bulimisch werden. Die haben dann das Glück, dass sie in ihrem Leben genug Ressourcen erlernt haben, genügend Leute haben die sie lieben und unterstützen und auf diesem Weg begleiten. Die vielleicht direkt nach den schlimmen Dingen Hilfe bekommen und daher eine Möglichkeit haben dies aufzuarbeiten.

Es gibt aber auch Menschen, die schlimme Dinge erleben und nicht die Möglichkeit haben da gut mit umzugehen und sie zu verarbeiten. Die vllt. auch unter Umständen noch zu klein sind um alles zu begreifen. Oder einfach völlig überfordert mit der Situation und nicht wissen wie sie diese aushalten solle. Viele suchen sich dann unbewusst eine Möglichkeit um zu überleben. Und das sind dann halt oft so Kompensationsversuche. Völlig egal ob jemand dann Magersüchtig oder bulimisch wird, Alkohol trinkt, Drogen nimmt, sich verletzt oder was auch immer tut.
Niemand hat Bulimie nur weil es ihm Spaß macht über dem Klo zu hängen oder er zu viel Langeweile hat.
Hinter einer Bulimie steckt immer irgendein Grund, AUCH wenn er vllt. nicht immer erkennbar oder der Person selber bewusst ist.

Re: Hilfe, meine Schwester wird rückfällig !

#20
liebe sissimon,

immerhin ist es besser, dass du deinen frust hier im forum ablässt denn dann bekommt deine schwester vielleicht nicht die komplette ladung ab. :roll:

ja, ich finde, es ist nicht völlig verkehrt, bulimie als schwäche zu bezeichnen.
das könnte man wohl über jede sucht und über jede krankheit sagen.

deiner schwester geht es anscheinend gerade nicht so gut, sie ist schwach, sie braucht hilfe.
was mich wundert ist deine art, mit ihrer schwäche umzugehen.
wie würdest du behandelt werden wollen?

niemand verlangt von dir, dass du ihr aktiv hilfst.
wenn du das nicht kannst ist das in völlig ordnung, letzendlich ist sich jeder selbst der nächste und es ist gut und richtig, dass du in erster linie an dich selbst denkstdenn du tust ihr keinen gefallen damit, wenn du selbst vor die hunde gehst.

aber ich finde, wenn sie dir wichtig ist, dann hast du zumindest die verantwortung, die situation nicht noch schlimmer zu machen.
damit würdest du ihr schon sehr helfen.

ihr beiden, ihr wohnt zusammen.
meinst du, dass das so eine gute idee ist?
offenbar leidet ihr beide unter der situation, deine schwester, die täglich ein päärchen vor der nase hat und das obwohl sie ihren freund gerade verloren hat und warscheinlich ziemlich am boden zerstört ist.
und du, weil du mit ihrer situation nicht umgehen kannst, weil du, wie du schreibst, nicht mehr schlafen kannst und anfängst, sie zu hassen.
natürlich kannst du die situation am besten beurteilen aber so von außen betrachtet klingt das nicht gerade gesund, für keinen von euch.
"You," he said, "are a terribly real thing in a terribly false world, and that, I believe, is why you are in so much pain."

Re: Hilfe, meine Schwester wird rückfällig !

#21
Puh Sissimon...

Eine Suchterkrankung ist eine ernsthafte Erkrankung, wie es ihr Name ja bereits beinhaltet. Und mitnichten ein schlechter Scherz.
Und ich denke es ist irgendwie ein Witz: man denkt man ist zu fett. Sport oder das altbekannte "fdh" Prinzip erfordern Disziplin oder anstrengung. Kein bock drauf. Aber wenn ich das Kaue und ausspucke nehm ich nix zu und kann trotzdem fressen was ich will.
Irgendwann wird's zur Gewohnheit und dann nennt man das Bulimie. :shock:
Also bitte erklärt mir das. Ich will nicht ignorant sein.
Okay, fang ich mal an mich dazu zu äußern, wenn Du Bulimie wirklich verstehen willst.
Dann bitte ich Dich aber auch, aufmerksam zu lesen, und Deine abwertenden Gedanken unsereinem gegenüber für einige Minuten zu vergessen.

Der klassische Weg des Bulimikers führt im allgemeinen über genau die Dinge, für die Du uns in obigem Zitat als zu faul bezeichnest, nämlich mit Diät (was FdH ja auch ist, nur nicht sehr ausgewogen) und oft exessivem Sport. Die meisten Forennutzer haben eine lange Essstörungsgeschichte, oft waren sie vorher magersüchtig oder hatten andere Krankheitsbilder. Mal ganz abgesehen von schlimmen Lebensgeschichten, m*ssbr**ch, seelischen und körperlichen Mißhandlungen etc., die zwar nicht allen hier widerfahren sind, aber doch einer ganzen Reihe.

Meine geschichte z.B.: Ich war 14 und übergewichtig, wurde gehänselt, kein Junge wollte mit mir zusammen sein, meine Eltern schämten sich für ihre dicke Tochter. Also, was tun?
Diät und Sport, na klar! Hab' ich auch gemacht, erfolgreich. Allerdings fand ich mich danach immer noch zu dick, wollte mehr abnehmen. Mein Körper hatte aber inzwischen entschieden, dass er zu wenig Nahrung bekam, und fuhr seinen Stoffwechsel vernünftigerweise herunter. Ich mußte also noch weniger essen und noch mehr Sport machen um weiter abzunehmen. Und weiter abnehmen war ja enorm wichtig, weil ich endlich mal positive Resonanz bekam, mein Vater mich nicht mehr als Nilpferd bezeichnete und meine Mutter ganz stolz auf mich war.
Tja, 6 Jahre lang bin ich mit einem Minimum an Nahrung ausgekommen und habe oft am Abend so viele Situps gemacht, das ich mich am nächsten Tag kaum bewegen konnte. Faul? Kein Bock? Disziplinlos? Ich glaube nicht!
Hast Du schon mal 6 Jahre lang jeden einzelnen Tag weniger gegessen als Du gerne wolltest, liebe Sissimon? Ich sage Dir, man wird verdammt hungrig... Und irgendwann verlierst Du die Kontrolle; Du möchtest wenigestens einmal richtig satt und zufrieden sein.
Tja, satt bist Du anschließend, nach der ersten Fressattacke, aber zufrieden? Nix da. Panik - oh Gott, ich werde wieder fett, so wie früher, und häßlich und ungewollt :shock: . Dann brichst Du das erste Mal. Es ist ekelhaft und Du willst es nie wieder tun.
Aber das Gefühl einfach mal zu essen was Du willst, das war so großartig, einfach mal loslassen, die ewige Selbstkontrolle nur für eine Weile aufgeben...Deswegen passiert es wieder. Ist ja nicht so schlimm, Du kannst ja jederzeit wieder aufhören, nur noch ein paarmal... oder nur ein paarmal im Monat, damit ich auch mal mit Freunden essen gehen und auf Partys am Buffet schlemmen kann (das hast Du nämlich seit Jahren nicht mehr getan, der Figur zuliebe).
Irgendwann merkst Du, dass das Fressen und brechen zwar widerlich, aber auch irgendwie tröstend ist. Danach bist Du erschöpft, kannst vielleicht sogar eine Weile traumlos schlafen, jedenfalls sind all die miesen Gedanken die Du im Kopf hast endlich mal still. Die Stimmen die Dir sagen: "Du bist nicht gut genug, Du kriegst doch nichts wirklich hin im Leben, sieh Dich doch mal an, Du dickes Ding, nicht mal Deinen Körper hast Du unter Kontrolle...". Das Gefühl von Unsicherheit und Wertlosigkeit im Magen drückt, kriecht in die Brust, macht Dir das Atmen schwer. Essen hilft. Stopf es weg. Schluck es nieder. Schling Dich voll, bis es wirklich einen Grund dafür gibt dass der Magen schmerzt, dass die Brust eng ist und Du nicht atmen kannst, nämlich die gewaltigen Mengen an Essen, die Du gerade verdrückt hast. Ja, das tut weh, und das ist gut so, denn Du möchtest Dir wehtun, weil Du so bescheuert bist, dass Du nicht einmal Dein Essverhalten im Griff hast. Trotzdem mußt Du jetzt zum Klo - Du kannst das nicht drinbehalten, willst Du etwa wieder so ne fette Kuh sein? Und wenn Du geglaubt hast, Kotzen sei einfach, ich hock mich halt vor die Schüssel und reihere: für viele von uns ist es die Hölle. Das Zeug will nicht raus, der Körper wehrt sich, Du bekommst tierische Kopfschmerzen vom Würgen, kleine Gefäße im und um's Auge können platzen. Deine Mundwinkel reißen, die Kotze brennt in der Nase, Du bekommst Nebenhöhlenentzündungen und Wunden auf den Händen.
Tja, und danach...totale Erschöpfung. Kurze Zeit Ruhe - ein Geschenk, denn die findest Du nur noch selten.
Dann fängst Du wahrscheinlich an zu heulen, weil Du schon wieder versagt hast. Weil Du einfach nicht damit aufhören kannst, Dich vollzustopfen. Weil Du eben blöd und wertlos und ohne Disziplin bist. "Du bist nicht gut genug, Du kriegst doch nichts wirklich hin im Leben, sieh Dich doch mal an, Du dickes Ding, nicht mal Deinen Körper hast Du unter Kontrolle!". Siehe oben. Once again with feeling...
Im Extremfall besteht Dein Leben bald nur noch aus diesem Kreislauf. Du kannst nicht mehr aufhören, schämst Dich, isolierst Dich von Familie und Freunden, ruinierst Dich finanziell.
Und Du glaubst allen ernstes, sowas tut man sich an weil man zu faul für Sport und FdH ist?
Weil man egoistisch ist? Oder gar dumm (ich habe übrigens einen Doktortitel und bin seit 14 Jahren Bulimiker)?
Ich hatte das Glück, dass es bei mir nie soweit gekommen ist. Ich werde immer wieder aufgefangen von meinen Freunden, die alle davon wissen, und bin sehr dankbar dafür.
Aber ganz ehrlich: wenn einer von ihnen mir gegenüber solche Dinge geäußert hätte, wie Du sie hier postest - ich hätte mehrere Tage durchgeheult und wäre aus dem Loch wohl kaum wieder rausgekommen.

Ich verstehe Deine Wut, und ich bin auch nicht der Ansicht, dass sich ein Suchtkranker alles erlauben kann und bei allem unterstützt werden muß. Es ist völlig okay, wenn Du Dich distanzierst von Deiner Schwester - vielleicht braucht sie auch genau diesen Stoß, um zu erkennen, wie tief sie wirklich drinsteckt.
Aber hör auf sie (und indirekt auch uns) zu beschuldigen, sie würde es nicht versuchen.
Ich kämpfe seit 14 beschissenen Jahren, mal mit mehr, mal mit weniger Erfolg.
Ich bin weder faul, noch dumm, noch egoistisch, und ich bin mir sicher, Deine Schwester ist es auch nicht.
SIE IST KRANK.
Wenn Du wütend bist - in Ordnung. Wenn es zuviel für Dich ist - in Ordnung. Aber das ist Deine Baustelle.
Du mußt die Konsequenzen für Dich ziehen und dabei wird es nicht helfen, wenn Du Deine Schwester, die ein ganz großes Problem hat, als Menschen abwertest der einfach nicht gesund sein möchte.

Ich hoffe mein Roman hat ein wenig geholfen, Dein Verständnis einer bulimischen Erkrankung zu relativieren; das fände ich wünschenswert.

Alles Liebe,
Bela
Aufstehen - Staub abklopfen - weitermachen.

Re: Hilfe, meine Schwester wird rückfällig !

#25
Hallo Sissimon,

bist du ein Fake? Das habe ich als erstes gedacht, als ich deine Beiträge las. Und direkt als zweites: Ach, nein, so denken viele, auch meine Mom, eine Person, die mir ebenso nah steht, wie du deiner Schwester.

Ich will nicht sagen, dass ich immer noch krank bin, weil ich die engsten Personen um mich herum, nämlich Mutter und Ex-Partner, genauso dachten (denken?), wie du:

- faul
- 'Kämpf doch'
- disziplinlos
- warum tut sie uns das an?
- iss doch einfach normal
-warum bist du nur so geworden? Du hattest doch eine tolle Kindheit.
- warum bist du nur rückfällig geworden? Du hattest doch so viele Klinikaufenthalte. Irgendwann muss es doch mal 'Klick' machen.
- Du machst mich fertig.
- Lass es doch einfach mal drinnen oder geh nach dem Essen raus, lenk dich ab.
- So schwer kann es doch nicht sein.

All das hab ich gehört, öfters und immer wieder...Oftmals sagen Blicke und Mimik mehr als die Worte...oben genannt. Ich habe diese verinnerlicht und denke heute und seit Jahren genauso: Ich bin schlecht, ein Versager, absolut scheiße, weil ich fresse und kotze und das jeden verdammten Tag. Ich habe auch schon als Kind gedacht, wenn ich von meiner Mutter hörte: Das war jetzt aber nicht schön. Jetzt hat Mami dich aber nicht mehr lieb. 'Ich bin nicht gut, ich bin böse.'

So kann es bei deiner Schwester auch sein. Sie wird sich Vorwürfe machen, sich selbst hassen und du stützt das Ganze noch.

Vielleicht - so schätze ich dich nach deinen Postings ein - denkst du jetzt: Ja, ist doch richtig so. Meine Schwester sollte sich verachten, dass sie uns so etwas antut und endlich aufhören.

Aber genau das ist falsch, Sissimon. Ich weiß, ich sprech hier wahrscheinlich gegen eine Mauer voller Wut und Hifllosigkeit und Unverständnis, aber dennoch versuche ich es.

So zu denken und zu fühlen, wird dazu führen, dass sie nie gesund wird! Klingt hart, ist so.
Selbsthass - Bulimie - nicht mehr spüren wollen - fressen und kotzen - sich weh tun, weil man sich selbst nichts wert ist

Das schönste Geschenk, was du ihr machen könntest, wäre: Trennt euch, jeder in eine eigene Wohnung. Ich weiß natürlich nicht, ob das finanziell drin ist, aber mit solch einer Gefühlslage, wie deiner jetzt täglich noch konfrontiert zu werden, treibt sie weiter hinein.
Ich wollte erst schreiben, dass das schönste Geschenk wäre, ihr zu sagen: Ich lass dich so wie du bist. Ich liebe dich als meine Schwester mit der Bulimie. Wenn du mal reden willst, ich bin da. Ich lass dich nicht allein, aber ich dränge mich nicht auf. Wir können das schaffen, du auch, ganz sicher. Ich glaube an dich.

Das kriegst du aber mit Sicherheit nicht hin! Weil: Gefühle! Siehste! Auch du schaffst nicht alles, was vielleicht besser wäre. Warum sollte deine Schwester das können? Sie ist allmächtig, oder? Kämpfen tut sie, aber muss man immer gewinnen? Muss man den Gewinn als Außenstehender, der v.a. ja sooo viel Ahnung von der Krankheit hat, direkt erkennen? Du merkst, ich halte mich noch zurück, aber deine Aussagen machen mich verdammt wütend, so wütend. Denn seit ich einen Partner an meiner Seite habe, dem ich vertraue und der mich so sein lässt wie ich bin, wächst meine Selbstakzeptanz und auch mein Selbstwert, ebenso meine Hoffnung. Seitdem geht es etwas bergauf...nicht auf die FAs am Abend bezogen, aber anderes...ich denk mir oft, hätte ich solch eine Person doch schon früher um mich gehabt, um mich gegen diese geballte Abwehrhaltung und Ablehnung meiner Mutter ggü. der Krankheit zu schützen...dann wäre ich jetzt weiter.

Ja, ich weiß, Verantwortung liegt bei mir, wie auch bei deiner Schwester, aber es ist elementar wichtig, wer in deinem nächsten Umfeld ist. Die Bulimie entsteht ja auch nicht aus dir heraus! Bela hat es 'schön' beschrieben, wie es bei ihr war. Nie und nimmer wäre sie als Kind darauf gekommen, zu fett zu sein, wenn man es ihr nicht gesagt hätte. Nie hätte sie sich überlegt, Diäten anzufangen, wenn ihr Vater und andere ihr klar gemacht hätten, wir lieben dich so wie du bist. etc pp

Bitte geht getrennte Wege, wenn es finanziell möglich ist.
Verstehen kann man das Leben rückwärts, leben muß man es aber vorwärts.
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