Hallo ihr Lieben,
In letzter Zeit fühle ich mich ziemlich festgefahren. Meine Essstörung hat schon eine zweieinhalbjährige Karriere hinter sich mit immer neuen Höhen und Tiefen. Das ganze hat mit Magersucht angefangen, ich war noch nicht volljährig und wurde von meinen Eltern in eine Kinderkrankenstation eingewiesen. Nachdem sie mich da "aufgepäppelt" hatten musste ich regelmäßig zum Arzt um mich wiegen zu lassen und auch zum Psychologen. Leider wurde zu der Zeit vieles falsch gemacht. Meine Psychologin war eine Praktikantin und sehr unerfahren und meine Eltern haben nach dem Vorsatz gelebt, dass ich mir ja nun alles erlauben dürfe. Es hat nicht lange gedauert und ich habe mich fast jeden Tag zugefressen, nach einiger Zeit kam dann der Gedanke des Erbrechens immer näher. Zu der Zeit war ich schon wieder im gesunden Normalgewicht und trotzdem wurde ich weiter beim Arzt gewogen, sodass es für mich nur noch einen peinlichen Geschmack hatte, zum Arzt zu gehen. Meiner Psychologin vertraute ich mein erstes Erbrechen an und als Kommentar bekam ich nur, doch bitte "mit dem Scheiß" aufzuhören. Danach habe ich mich zurückgezogen, meinen Eltern gesagt, dass alles überstanden wäre und meiner Psychologin den Laufpass gegeben. Zwischenzeitlich hatte ich wieder eine Phase, in der ich auf das Symptom Erbrechen verzichten konnte und wirklich das Gefühl hatte, endlich auch aus der ES herauszukommen. Jetzt im Nachhinein wird mir klar, dass ich lediglich nicht Erbrochen habe, trotzdem aber gehäuft FAs hatte. Als die Waage mir dann die entsprechende Quittung gab, fing es wieder mit dem Kotzen an. Ich habe zwischen den Essanfällen etwas kcal reduzierter gegessen, aber nicht so, dass man es als krankhaft ansehen konnte. Doch seid ein*,zwei* Monaten hat sich etwas gedreht. Ich habe wieder täglich Essanfälle, für die ich immer extra einkaufen gehe. Zwischen den FAs nehme ich nichts mehr zu mir. Das einzige, was meinen Körper nicht verlässt, ist ein winziges Frühstück, was ich mir immer guten Gewissens zugestehen kann. Seid dieser Zeit habe ich mein Gewicht auch wieder nahe an das Untergewicht getrieben. Wenn ich mir Vornehme, einige Tage Symptomfrei zu bleiben, landet auch nicht viel in meinem Körper. Ich habe tierische Panik vor so ziemlich allen Lebensmitteln bekommen, sodass mein Speiseplan sehr ausgedünnt ist. Meine Freunde und Familie wissen seid längerem wieder über meine Probleme mit dem Essen, allerdings können sie nicht viel mit Ess-Brech Sucht anfangen, weil es für sie noch unverständlicher ist als Magersucht. Soll man mir jetzt das Essen wegnehmen, oder geben? Darf man Kuchen auf den Tisch stellen? In der ganzen Zeit hatte ich immer wieder ambulante Therapien, die mir aber alle nicht weitergeholfen haben und eine stationäre Therapie lässt sich leider nicht arrangieren, weil ich im Abitur stecke und damit alles hinschmeißen würde. Meine ganze Situation hat sich ziemlich festgefahren und ich merke, dass ich langsam in eine atypische Bulimie rutsche. Wenn ich versuche nicht zu Essen und zu Erbrechen bin ich der Magersucht wieder einen Schritt näher.
Kennt jemand von euch dieses Problem?
Wandel der Sucht
#1Ich gehe diese Weg nur ein einziges Mal; alles Gute und Freundliche, das ich irgendeinem Menschen erweisen oder bezeigen kann, lasst mich deshalb sogleich tun.