Der Fluch des vollen Kühlschranks?!

#1
Es ist zwei Uhr nachts, ich hab seit 3 Tagen nicht gek*, was für meine Verhältnisse schon ziemlich lang ist , und ich denke immer wieder an all die Dinge, die noch in meinem Kühlschrank auf mich warten... :oops:

Da kommen mir dann "Argumente" in den Sinn wie: "Vielleicht sollte ich lieber jetzt alles aufessen, damit ich morgen neu starten kann." oder "Es ist doch schade drum..."

Natürlich hab ich mir ersteres schon unzählige Male gedacht und am nächsten Tag doch einfach wieder für die nächsten FAs eingekauft und natürlich ist es mindestens genauso schade um die Lebensmittel, wenn sie letztlich im Klo landen...

Kennt ihr das auch?

Re: Der Fluch des vollen Kühlschranks?!

#2
Hallo,

ich weiß, was du meinst. Ich schaffe max. einen Tag ohne und das uch nur, wenn mein Freund da ist. In meinem Kühlschrank und auch sonst hab ich grundsätzlich nichts, weil ich mit Fressen nicht aufhöre, bevor alles weg ist. Bin gerade noch mal los und hab Nachschub geholt :oops: . Nach einem vollen Arbeitstag brauch ich einfach dieses "Highlight"des stundenlagen Fressens. Die Berge, die ich für heute da hatte, haben nicht gereicht...

Inzwischen hab ich es fast aufgegeben mit dem "morgen ist der erste Tag ohne". Ich denke oft, na und, dann sterb ichhalt, was ist schon dabei? Was verliere ich? Was ist das schon für ein Verlust (außer für die Suermärkte in meiner Gegend, die wohl ihre beste Kundin verlieren :roll: ).

Ich wünsche dir viel Kraft, dass du stärker bist als das sch... Essen.

Re: Der Fluch des vollen Kühlschranks?!

#4
Liebe Ismuni,

die letzten Monate über ist es mir genau so gegangen. Berge von Essen nach Hause schleppen und sie dann binnen kürzester Zeit durch stundenlanges Essen und Kotzen vernichten.
Das nicht zu tun schaff ich eigentlich auch immer nur wenn ich bei meinen Eltern bin oder wenn ich sonst irgend jemanden bei mir hab.
Von Freitag bis gestern abend war jetzt meine beste Freundin zu Besuch, der ich dann auch zum ersten mal von meiner Bulimie erzählt hab (Die jetzige heftige Phase dauert schon anderthalb Jahre.) und so hab ich seit Donnerstag abend nicht mehr gekotzt und obwohl ich letzte Nacht kurz davor war, bin ich dann doch ins Bett gegangen.

Es ist Tag 4, so lange war ich schon seit Monaten nicht ohne, und ich hab einerseits ein tolles Gefühl dabei und andererseits baut sich immer mehr Druck in mir auf und ich hab Angst, jeden Augenblick doch wieder in die Küche zu gehn...

Weiß bei dir jemand von der Bulimie? Ich hab mich einfach auch so einsam mit dem ganzen Mist gefühlt und fühl mich jetzt dadurch, dass es einen Menschen gibt, der davon weiß ein bisschen stärker...

Ich bin mir sicher, dass es nicht nur für deine Supermärkte ein großer Verlust wäre dich nicht mehr zu haben!

LG, flora

Re: Der Fluch des vollen Kühlschranks?!

#5
Ismuni hat geschrieben:Hallo,

ich weiß, was du meinst. Ich schaffe max. einen Tag ohne und das uch nur, wenn mein Freund da ist. In meinem Kühlschrank und auch sonst hab ich grundsätzlich nichts, weil ich mit Fressen nicht aufhöre, bevor alles weg ist. Bin gerade noch mal los und hab Nachschub geholt :oops: . Nach einem vollen Arbeitstag brauch ich einfach dieses "Highlight"des stundenlagen Fressens. Die Berge, die ich für heute da hatte, haben nicht gereicht...
genauso gehts mir auch. ich brauche das einfach, um abzuschalten, um mich vom alltag lösen. manchmal freue ich mich schon morgens darauf, abends nach hause zu kommen und zu essen.
mein kühlschrank ist inzwischen auch abgestellt, der ofen ist auch nicht mehr im betrieb. ich würde sonst den ganzen tag nichts tun als essen, habe demnach immer nur das nötigste zuhause.

Re: Der Fluch des vollen Kühlschranks?!

#6
Wie gut ich das kenne - ich kann auch weder einen vollen noch einen leeren Kühlschrank aushalten. Ist beides total schwierig für mich und bringt mich in so nen dauer-nervösen Zustand. Nix zu essen da --> Nervosität und jämmerliches Gefühl! Essen da --> Nervosität und nur Gedanken an das ganze Essen, das da ist. Schrecklich!
Zur Zeit wohne ich noch bei meinem Freund, da gehts ganz gut, weil ich eben nicht alleine entscheide, was da ist und weil ich auch nicht einfach alles aufessen kann. Im Juli werde ich allerdings in eine eigene Wohnung ziehen, weil die jetzige zu klein ist für zwei Personen, und da weiß ich wirklich nicht, wie das dann sein wird. Kenne es zwar schon, alleine zu wohnen, aber jetzt solls für länger sein. Wie das dann mit Einkaufen, Sachen aufbewaren usw. funktionieren soll ist mir ein Rätsel. Vor allem fällt das ja auch auf, wenn mein Kühlschrank und alle Schränke entweder voll oder leer sind und nix angebrochenes oder so da ist - nur voll oder eben leer bzw. weg.
Ich muss es auf mich zukommen lassen und es dann auch aushalten, wenn sich jemand wundert. Meine Freunde wissen zum größten Teil von der Bulimie, die werden da nix sagen bzw. es verstehen.
Dennoch, für MICH wird es so oder so hart werden. Wie schaffe ich es, nicht alles aufessen zu müssen?? Weil so fühl ich das oft: weg muss alles! Und dann ertrag ich die Leere nicht.
Traurig.

Wünsch euch viel Kraft und einen schönen Abend noch.
Schoko

Re: Der Fluch des vollen Kühlschranks?!

#10
Wahrscheinlich nur ein pupertierender 15 Jähriger, der weder mit sich noch der Welt im reinen ist und einfach noch ein wenig Zeit braucht, um seine Erfahrungen im Leben zu sammeln und diese auch entsprechend einordnen zu können. Lasst euch davon nicht irritieren...solche Reaktionen zeugen nur von Unsicherheit im Umgang mit Themen, die die entsprechenden Leute nicht verstehen.

Zurück zum Thema....Es ist nicht nur der Kühlschrank. Es sind die ganzen kleinen Dinge, oder Verstecke die mir mehr Sorgen bereiten. ZB die Schokolade im Schrank oder die Chipstüte im Süßigkeitenfach. Oder der immernoch präsente Ostervorrat...
y a t'il quelque chose de changé?