Zuerst mal vorweg: als ehemalig würde ich mich nicht bezeichnen, da ich glaube, dass – wenn man so wie ich, 7 Jahre lang von dieser scheußlichen Krankheit begleitet wurde – dieses Erlebnis so gravierend war, dass es irgendwo wahrscheinlich immer eine kleine Rolle in meinem Leben spielen wird. Aber dennoch: Ich habe ein neues Leben!
Es ist unvorstellbar, was sich bei mir alles getan hat, es sind Dinge passiert, die ich nie, nie mehr für möglich gehalten habe. So als ob das natürliche Gleichgewicht meines Körpers irgendwie langsam wieder hergestellt wäre und ich völlig in meine Kräfte vertrauen kann.
Meine B. hat sich mit 17 nach ca. einem Jahr MS-Zeit entwickelt, die meinen Körper glaub ich ganz schön geschockt und mitgenommen hat. Auf einmal hatte Essen eine unglaubliche Anziehungskraft auf mich, es war das Tollste, Wichtigste überhaupt und mein schrecklichster Feind zugleich. Daraufhin wurde ich die B. nicht mehr los, habe maximal viel zugenommen und mein Leben war im Eimer. Das Ergebnis war verheerend.
Fressattacken, Geheimnisse, Doppelleben, Sportexzesse, Hungern, wieder Fressen, tausend tolle Strategien überlegt, Kotztüten, Gefühls- und Gewichtsschwankungen, pure Verzweiflung mit seltenen Hoffnungsschimmern – das volle Programm eben, ihr kennt das ja.
Und das sieben Jahre lang.
Und heute? Heute mache ich so verrückte Sachen, einfach zu essen ohne schlechtes Gewissen, ich kriege wieder Lust am Probieren, ich achte mehr auf meine Bedürfnisse und nicht nur darauf, zu funktionieren. Das fängt mit so ganz kleinen Sachen an, z.B. benutze ich eine pro Zahnschmelz-Zahnpasta, die mir immer viel zu teuer war. Aber dadurch werde ich nun mindestens 2x am Tag an meine B. erinnert und fühle mich gut, dass ich jetzt versuche, gegen die Schäden dieser Zeit etwas zu unternehmen. Außerdem habe ich immer gerne Wasser mit Kohlensäure getrunken, aber auch das war mir immer zu teuer und zu „unnütz“. Jetzt habe ich immer mindestens eine „teure“ Kohlensäure-Wasser-Flasche im Haus. Ich trinke auch noch viel Leitungswasser, aber ich freue mich immer darüber, dass ich auch Kohlensäure Wassere im Haus habe und zwar ganz allein deshalb, weil es mir schmeckt.
Ich achte darauf, dass ich genug schlafe, weil ich herausgefunden habe, dass Schlaf für mein Wohlbefinden sehr wichtig ist. Ich höre jeden Tag Musik, die mir gefällt. Ich achte auf Ordnung, weil ich merke, dass ich mich wohler fühle, wenn es ordentlich ist. Und das Tollste: Ich spüre wieder wann ich satt bin und habe dann echt KEINE Lust mehr, trotzdem weiterzuessen. Das ist für mich das allerschönste Geschenk. Ich kann satt und zufrieden sein. Das zweittollste ist: ich habe überhaupt keinen Drang, übermäßig viel Süßes zu essen.
Das sind alles so geniale Entwicklungen, die aber leider nicht von heute auf morgen entstanden sind. Der wichtigste Schritt war für mich, weniger zu kotzen und auch Fa drin zu behalten. Daraufhin wurden die Fa ein ganz kleines bisschen seltener, aber waren dennoch viel zu häufig da. Die Verbesserungen kamen alle erst ganz, ganz langsam und allmählich. Mit Zwang kommt man meiner Erfahrung nach nicht weiter. Man muss sich zeit lassen.
Was hat sich noch verändert? Ich wiege mich seltener und obwohl ich es nicht ganz sein lassen kann, ist mir das Ergebnis der Waage weniger wichtig geworden. Ich verbringe kaum noch zeit hier im Forum oder auf irgendwelchen Abnehm-Seiten, weil ich die Themen für mich persönlich für weniger relevant halte.
Ich schaue kein Tv mehr beim Essen (am nebenbei Lesen arbeite ich gerade noch) Ich versuche, zu genießen (fällt schwer, ich weiß) und ich achte nicht mehr detailgetreu darauf, was andere so essen und wie viel und ich bin nicht mehr neidisch, auf dünnere Mädels.
Was hat mir geholfen?
Zuerst einmal: dass ich durch das Kotzen sein lassen und einigermaßen geregelter zu essen, tatsächlich ein *kg abgenommen habe und mich damit wieder einigermaßen erträglich gefühlt habe.
Dann: eine andere Ernährung!! Ich esse jetzt sehr viele Nüsse und Oliven und Tofu (veggie), weil ich festgestellt habe, dass mein Körper dieses (gesunde) Fett wohl einfach braucht. Ich nehme dadurch nicht zu. Früher habe ich mir dies nur in Ausnahmefällen gegönnt – oder um einen FA in letzter Minute zu verhindern, was dann aber fast immer schief gegangen ist. Dadurch, dass ich jetzt regelmäßig diese Fette aufnehme, scheint mein Körper irgendwie beruhigt zu sein. Anders kann ich es mir nicht erklären.
Dann esse ich sehr wenig Brot und Nudeln (Kartoffeln schon). Diese schnellen KH machen mich einfach nicht langfristig satt, bringen mein Insulin durcheinander und fördern FA-Gedanken.
Außerdem auch viel Gemüse und so, wobei es echt nicht zwanghaft ist wie früher, sondern mittlerweile zu meinem normalen Leben gehört und ich fühle mich gut damit. Auch viel trinken und etwas Sport machen hilft mir sehr. Dabei haben mir mein Freund und meine Wg geholfen, sozusagen als „Lernen am Modell“, da die sich alle gesund ernähren, aber dabei völlig locker und ungezwungen sind und auch nicht auf Kalorien achten bzw. auch gerne mal bei anderen sachen zuschlagen.
Und ein letzter Tipp: Wenn ich den Wunsch nach einem FA habe, überlege ich mir immer erst, welches Gefühl dahinter steht und dann auch, welches Bedürfnis eigentlich hinter dem Gefühl steckt. (z.B. Ärger: wegen einer dummen Bemerkung. Bedürfnis: geliebt werden wollen) Sobald ich das Bedürfnis erkannt habe, löst sich bei mir seltsamerweise unglaublich viel und der Druck lässt nach.
Naja und dann natürlich: viel, viel Zeit.
Erwartet nicht zuviel von euch. Versucht nicht, von einem auf den anderen Tag „perfekt“ zu werden. Niemand ist perfekt und wenn es jemand wäre, wär das wahrscheinlich der langweiligste Mensch, den ich kennen würde.
Versucht kleine Schritte in Richtung Besserung. Mir hat auch geholfen, mich nicht übermäßig mit dem Thema zu befassen, sondern mich umzugucken, was mich sonst noch so interessiert. Schaut, was ihr an euch mögt. Und was ihr an anderen mögt (abgesehen von Figur etc.)
Im Endeffekt geht es dann von ganz allein. Bei mir zumindest hat es sich so angefühlt, als sei es eher eine passive Entwicklung gewesen, ich hab nur minimal einige Weichen verstellt.
Und vor allem: gebt euch nicht die Schuld für einen FA!
Ich kenne diesen schlimmen, nicht auszuhaltenden Druck ganz genau. Der ist nicht „selbst gemacht“, sondern überfällt einen regelrecht. Wenn er da ist, ist es eigentlich schon zu spät, um noch groß zu intervenieren. Wenn mich heute so ein Druck noch mal überfallen würde: ich wüsste jedenfalls nicht, wie ich reagieren würde. Aber das Gute ist; wenn man wirklich nur minimale Dinge verändert, wird der Druck immer geringer! Und irgendwann ist er so gering, dass man ihn aushalten kann. Und zwar immer öfter. Und eines Tages hat man das Gefühl, wieder man selbst zu sein. Das Selbst, das lange Zeit unter dem ganzen Bulimie-Mist vergraben war. Dafür bin ich heute so unglaublich dankbar.
Ganz liebe Grüße
Rachel
PS: Manchmal merke ich, wie ich etwas „zurückfalle“ und wieder tendenziell am Fressen bin, also viel zu schnell alles mögliche herunterschlucke, um Druck abzubauen. Und ganz, ganz manchmal kotze ich sogar auch noch, vielleicht alle 2 Monate einmal. Es sind bei Weitem nicht die Ausmaße wie früher, aber ich sehe das immer als riesengroßes Alarmzeichen. Diese Phasen kommen bei mir immer dann, wenn ich zu schluderig war, also mir keine Zeit zum Kochen genommen hab, mehr Wert aufs „Funktionieren“ gelegt habe, mich selber unnötig gestresst hab etc. Daran erkenne ich, dass ich meinen „neuen Lebensstil“ immer weiterleben muss, dass ich sehr auf mich achten muss, damit die B. nicht zurückkommt. Es ist wahrscheinlich ein lebenslanger Arbeitsprozess, aber er lohnt sich definitiv.
Ich hoffe, dass ich euch ein bisschen Mut machen konnte.
Ihr seid nicht schuld! Vergesst das nie. Glaubt an Euch. Am Ende irgendwann wird alles gut. Bestimmt!
Re: Hoffnungsschimmer
#2Gratuliere zu deinen großen Fortschritten und vielen Dank dass du es mit uns teilst, deine Geschichte macht richtig Mut, gibt sehr viel Hoffnung! Danke dafür und weiterhin alles Gute!
WER MIT WENIG NICHT ZUFRIEDEN IST - IST MIT GAR NICHTS ZUFRIEDEN
Re: Hoffnungsschimmer
#3.
Zuletzt geändert von milena am So Mai 12, 2013 11:17, insgesamt 1-mal geändert.
Re: Hoffnungsschimmer
#4Danke für diesen wundervollen bestärkenden Beitrag.
Ich hoffe ich kann auch einmal so einen Thread starten und anderen von meinen Genesungsprozess berichten.

Ich hoffe ich kann auch einmal so einen Thread starten und anderen von meinen Genesungsprozess berichten.

Re: Hoffnungsschimmer
#5Hallo Rachel,
dein Weg klingt toll und es klingt auch ermutigend, dass es nach so langer Zeit bergauf gehen kann. Weißt du, was dir geholfen hat um dir zu erlauben selbstfürsorglicher zu werden?
Ich bin momentan auf der Suche nach Vorbildern um wieder Hoffnung zu gewinnen.
Viel Kraft auf deinem weiteren Weg,
lg schn33
dein Weg klingt toll und es klingt auch ermutigend, dass es nach so langer Zeit bergauf gehen kann. Weißt du, was dir geholfen hat um dir zu erlauben selbstfürsorglicher zu werden?
Ich bin momentan auf der Suche nach Vorbildern um wieder Hoffnung zu gewinnen.
Viel Kraft auf deinem weiteren Weg,
lg schn33
Re: Hoffnungsschimmer
#6Danke euch alle für eure lieben Beiträge.
Das ist eine interessante Frage, wie man es schaffen kann, selbstfürsorglicher zu werden, schn33. Es hat natürlich was mit Akzeptanz zu tun. Akzeptanz von sich selber und Akzeptanz von negativen Gefühlen. Irgendwann hab ich angefangen, mich mehr zu akzeptieren. Mmmh.. aber was war der Auslöser dafür..? Ich glaube, was du sagst, mit der Suche nach Vorbildern, das ist schon eine gute Idee.
Ich selbst war und bin auch immer auf der Suche nach Vorbildern, und wenn ich solche gefunden hab, hilft mir das sehr. Dabei suche ich verschiedene Vorbilder in verschiedenen Menschen, je nachdem welche Eigenschaft mir bei wem gefällt. Häufig suche ich mir Menschen, die etwas Unerschütterliches an sich haben und dabei eine optimistische und lockere Grundstimmung ausstrahlen. Leute, bei denen man nicht das Gefühl hat "bewertet" zu werden und die mit beiden Füßen auf dem Boden und im Leben stehen. Leute bei denen man merkt, dass sie sich selbst akzeptieren und von denen man gleichermaßen ebenso akzeptiert wird. Wenn man engeren Kontakt mit solchen Leuten hat, guckt man sich automatisch das ein oder andere hab und findet dann viele Dinge selber auch nicht mehr so schlimm, lernt, darüber zu stehen etc.
Das hat mir glaub ich sehr geholfen.
Kennst du solche Menschen?
Ich hab ansonsten angefangen, mehr das Positive an mir zu sehen ohne es zu glorifizieren. Es gibt immer etwas, das andere an einem schätzen. Und es gibt immer etwas, das ganz persönlich und eigen ist, das nur einen selbst kennzeichnet - und sei es noch so unbedeutend. Daran erkenne ich, dass ich eine eigenständige Person bin.
Das klingt alles so banal. Aber wahrscheinlich ist es irgendwo banal. An Tagen, an denen es mir weniger gut geht, versuche ich wenigstens so zu tun, als ob ich mich für wertvoll halte und daher für mich sorgen will. Wenn ich mich dann aufraffe, etwas Entsprechendes zu tun, geht es mir auch besser.
Ich hab mal irgendwo gelesen, dass Frauen, die eine Essstörung überwinden, ganz besonders zufriedene Menschen werden, die sich selber gut kennen, ihre Bedürfnisse kennen, wissen was ihnen wichtig ist und eine sehr schöne Ausstrahlung bekommen. Wahrscheinlich gilt das für viele Krankheiten. Aber ich bin überzeugt davon, dass am Ende - wenn man den ganzen Mist hinter sich hat, und ihn trotzdem als Teil von sich akzeptiert - etwas Gutes davon übrig bleibt.
Das ist eine interessante Frage, wie man es schaffen kann, selbstfürsorglicher zu werden, schn33. Es hat natürlich was mit Akzeptanz zu tun. Akzeptanz von sich selber und Akzeptanz von negativen Gefühlen. Irgendwann hab ich angefangen, mich mehr zu akzeptieren. Mmmh.. aber was war der Auslöser dafür..? Ich glaube, was du sagst, mit der Suche nach Vorbildern, das ist schon eine gute Idee.
Ich selbst war und bin auch immer auf der Suche nach Vorbildern, und wenn ich solche gefunden hab, hilft mir das sehr. Dabei suche ich verschiedene Vorbilder in verschiedenen Menschen, je nachdem welche Eigenschaft mir bei wem gefällt. Häufig suche ich mir Menschen, die etwas Unerschütterliches an sich haben und dabei eine optimistische und lockere Grundstimmung ausstrahlen. Leute, bei denen man nicht das Gefühl hat "bewertet" zu werden und die mit beiden Füßen auf dem Boden und im Leben stehen. Leute bei denen man merkt, dass sie sich selbst akzeptieren und von denen man gleichermaßen ebenso akzeptiert wird. Wenn man engeren Kontakt mit solchen Leuten hat, guckt man sich automatisch das ein oder andere hab und findet dann viele Dinge selber auch nicht mehr so schlimm, lernt, darüber zu stehen etc.
Das hat mir glaub ich sehr geholfen.
Kennst du solche Menschen?
Ich hab ansonsten angefangen, mehr das Positive an mir zu sehen ohne es zu glorifizieren. Es gibt immer etwas, das andere an einem schätzen. Und es gibt immer etwas, das ganz persönlich und eigen ist, das nur einen selbst kennzeichnet - und sei es noch so unbedeutend. Daran erkenne ich, dass ich eine eigenständige Person bin.
Das klingt alles so banal. Aber wahrscheinlich ist es irgendwo banal. An Tagen, an denen es mir weniger gut geht, versuche ich wenigstens so zu tun, als ob ich mich für wertvoll halte und daher für mich sorgen will. Wenn ich mich dann aufraffe, etwas Entsprechendes zu tun, geht es mir auch besser.
Ich hab mal irgendwo gelesen, dass Frauen, die eine Essstörung überwinden, ganz besonders zufriedene Menschen werden, die sich selber gut kennen, ihre Bedürfnisse kennen, wissen was ihnen wichtig ist und eine sehr schöne Ausstrahlung bekommen. Wahrscheinlich gilt das für viele Krankheiten. Aber ich bin überzeugt davon, dass am Ende - wenn man den ganzen Mist hinter sich hat, und ihn trotzdem als Teil von sich akzeptiert - etwas Gutes davon übrig bleibt.
Re: Hoffnungsschimmer
#7Das liest sich sehr schön und gibt auch wirklich Anlass zu hoffen.Rachel hat geschrieben: Ich hab mal irgendwo gelesen, dass Frauen, die eine Essstörung überwinden, ganz besonders zufriedene Menschen werden, die sich selber gut kennen, ihre Bedürfnisse kennen, wissen was ihnen wichtig ist und eine sehr schöne Ausstrahlung bekommen.
Ich möchte genau so eine Frau werden!

Re: Hoffnungsschimmer
#8Dein Bericht klingt wirklich unglaublich ermutigend.
Ich kenne leider momentan keine Leute, die mir passend als Vorbild erscheinen. Manche sind so ähnlich drauf wie ich und kommen trotz Therapie da nicht raus und Anderen geht es vielleicht schon deutlich besser mit einem gesünderen Selbstwertgefühl, aber wie man sowas erreichen kann, kann ich an diesen Leuten auch nicht sehen.
"Einfach" so tun, als ob man sich wertschätzt, klingt gut. Ich finde es aber so unglaublich schwer, die Gedanken, die mich runtermachen, wegzudrängen. Vielleicht sollte ich sie auch nicht krampfhaft verdrängen versuchen, sondern irgendwie anders mit diesen Gedanken umgehen. Aber momentan habe ich es noch nicht geschafft, meine gesündere Seite auch mal gewinnen zu lassen.
Ich kann mir aber auch vorstellen, dass es einem gut gehen kann, wenn man die Probleme überwindet, weil man dabei einfach unheimlich viel lernt und vor allem lernt seine Bedürfnisse zu beachten und zu erfüllen.
Ich habe nur manchmal Angst, dass das nicht so leicht geht, wenn man auch eine Persönlichkeitsstörung hat, weil es da eher immer so klingt, als ob man alles einfach akzeptieren soll, man es aber nicht erreichen kann, dass es einem besser geht. Vielleicht ist meine Sicht da aber momentan auch etwas schwarz gefärbt.
Gab es bei dir irgendwas, das dir geholfen hat, deine Sichtweise zu verändern? Oder war das eher ein Prozess, der irgendwann zu spürbaren Erfolgen geführt hat?
Ich kenne leider momentan keine Leute, die mir passend als Vorbild erscheinen. Manche sind so ähnlich drauf wie ich und kommen trotz Therapie da nicht raus und Anderen geht es vielleicht schon deutlich besser mit einem gesünderen Selbstwertgefühl, aber wie man sowas erreichen kann, kann ich an diesen Leuten auch nicht sehen.
"Einfach" so tun, als ob man sich wertschätzt, klingt gut. Ich finde es aber so unglaublich schwer, die Gedanken, die mich runtermachen, wegzudrängen. Vielleicht sollte ich sie auch nicht krampfhaft verdrängen versuchen, sondern irgendwie anders mit diesen Gedanken umgehen. Aber momentan habe ich es noch nicht geschafft, meine gesündere Seite auch mal gewinnen zu lassen.
Ich kann mir aber auch vorstellen, dass es einem gut gehen kann, wenn man die Probleme überwindet, weil man dabei einfach unheimlich viel lernt und vor allem lernt seine Bedürfnisse zu beachten und zu erfüllen.
Ich habe nur manchmal Angst, dass das nicht so leicht geht, wenn man auch eine Persönlichkeitsstörung hat, weil es da eher immer so klingt, als ob man alles einfach akzeptieren soll, man es aber nicht erreichen kann, dass es einem besser geht. Vielleicht ist meine Sicht da aber momentan auch etwas schwarz gefärbt.
Gab es bei dir irgendwas, das dir geholfen hat, deine Sichtweise zu verändern? Oder war das eher ein Prozess, der irgendwann zu spürbaren Erfolgen geführt hat?