Doch jetzt bin ich Nachmittags zu Hause und sobald Langeweile und Einsamkeit einkehrt fresse ich in mich herein. Es ist alles genau wie früher. Manchmal glaube ich, ich bin therapieunfähig.
Vielleicht ist mein Wille auch einfach nicht stark genug! Tief im Inneren will man die Essstörung auch gar nicht loswerden. Sie rettet mich oft vor dem Alltag! Aber Geldprobleme und Gesundheitliche Schäden bereiten mir schon Sorgen. Ich werde auch bald 18!
Irgendwie ist alles scheiße. Manchmal wünschte ich, ich wäre den Weg der Therapie nie gegangen. Das ist viel zu schrecklich. Der Druck ist so groß. Ich habe das Gefühl, ich müsste allen beweisen wie gut es geht. Dabei klappt nichts!
Was soll ich nur tun?! Ritzen darf ich mich auch nicht, sonst werde ich aus der Tagesklinik entlassen.
Meine Eltern weinen schon richtig oft wegen mir. Und ich fühle mich wie das letzte Häufchen Dreck, das nur alle enttäuscht!
Aber niemand versteht mich. Die Bulimie ist keine Bestrafung. Sie ist eher eine Belohnung. Ich kann so viel essen wie ich will ohne dick zu werden. Das ist doch eigentlich genial?! Und ich esse so gerne. Ich brauche die Fressattacken und das Brechen. Ich würde am liebsten gleich schon wieder anfangen zu essen. Aber meine Mutter wurde ausrasten! Sie versteht nicht wie das ist, wenn das Essen einen ruft!
Was soll ich tun?
Ich soll mich jetzt schon beim Jugendamt anmelden, um in eine Wohngemeinschaft zu kommen mit therapuetischer Bgeleitung. Klingt eigentlich ganz gut. Meine Eltern finden das nicht so toll. Aber ich würde es ohne nicht aus der Bulimie schaffen. Obwohl ich glaube, dass, wenn man es wirklich will, die Bulimie schnell los wird. Der Wille muss nur stark genug sein. Das ist bei mir nicht. Ich bin gerade eher so, dass ich die Bulimie vermisse

Oh man! Ich bin total verzweifelt! Geht es oder ging es jemanden ähnlich!