Ich fühle mich anders als ich mich im Spiegel sehe

#1
Bin gespannt ob das jemand von euch so oder ähnlich kennt...

Es gibt Tage, an denen ich mich gar nicht so "fett" finde. (ich habe an und für sich eine "normale" Figur - ein gutes Keksröllchen - danke Weihnachtszeit - um die Hüften; mein Bauch naja hat auch schon bessere Zeiten gesehen... aber soweit ok)

Also da denk ich mir "hee bist ja eh eine Hübsche"
Und dann die "Ernüchterung": Ich komme bei einem Spiegel, einem Schaufenster oder so vorbei und schaue rein und da seh ich mich dann RICHTIG (weil ja ein Spiegel die Wahrheit sagt - oder kann man sich das im Kopf "verzerren"?!?!) und denke mir "Was denn du hältst dich für hübsch/bzw eh ned so dick??? Schau wie pummelig du bist. Schäm dich. Was bildest dir überhaupt ein"
Dann gehe ich weiter.
Und nach einer Minute fühle ich mich plötzlich wieder "schlanker" also noch zuvor im Spiegel.
Dann der nächste Spiegel oder so und das Spiel beginnt von vorne.

Bitte was isn das??!!!
Verdränge ich die Wahrheit?
Oder "fühle" ich mich so, wie meine Seele sich anfühlt (hierzu könnt ihr meinen "ich bin neu hier" Beitrag lesen)
und wenn ich in den Spiegel sehe eben das, wie ich "außen" aussehe?!

:roll: :?:

Re: Ich fühle mich anders als ich mich im Spiegel sehe

#2
Hi Du :)!


GENAU so geht mir das auch oft...

Verzerrte Selbstwahrnehmung nehme ich an.
An Tagen, an denen ich mich gut fühle, sehe ich mich schön schlank im Spiegel.
Geht es mir aber mal nicht so gut, oder ich fange mal wieder an, mich auf der Strasse mit vermeintlich dünneren Mädels zu vergleichen, dann finde ich mich derartig FETT!!!!
Nur manchmal "merke" ich doch, wie ich eigentlich wirklich aussehe. Letztens sah ich ein aktuelles Foto von mir in einem engen Kleid auf einer Hochzeitsfeier. Da habe ich echt schlucken müssen, so dürre sah es aus :-(.
Und das habe ich bisher so nie gemerkt, bzw. sehe es meist im Spiegel nicht!! Da denke ich nur zu oft: Och, hier noch ein Pölsterchen zuviel und dort...
Und das, obwohl mir viele Leute sagen, ich sei zu dünn :-(...

Man nimmt sich mit einer ES also scheinbar tatsächlich nicht so im Spiegel wahr, wie andere einen sehen und wie man wirklich aussieht.

Bist Du in Therapie? Ich mache eine Verhaltenstherapie und kriege da hin und wieder Wege aufgezeigt, um das Selbstbild wieder ein bißchen gerade zu rücken :-).

GlG, stronger

Re: Ich fühle mich anders als ich mich im Spiegel sehe

#3
Hi :)
nein Therapie mache ich keine....
(kannst Details nachlesen im "Ich bin neu..." Forum - wenn du magst)
Also du meinst auch dass man sich im Spiegel oft anders sieht, als es tatsächlich ist? Sehr arge Sache...
Ich fühl mich oft am allerwohlsten, wenn ich den ganzen Tag keinen Spiegel sehen kann (lässt sich halt manchmal ned vermeiden - Toiletten usw.)!!

Re: Ich fühle mich anders als ich mich im Spiegel sehe

#4
Hallo,

ja das Problem kenn ich. Mit meinem Bäuchle kann ich allerdings gut leben. Bei mir sind es eher die Bereiche ab Hüfte. Also Beine usw.

Außerdem kommt es auch immer auf den Spiegel an. Wenn ich daheim in den Speigel schau geht es meistens noch. Steh ich dann in der Arbeit in der Umkleide denk ich immer "Oh Gott".

Allerdings gibt es auch einfach miese Tage...da kann ich rein schauen wo ich will und anhaben was ich will. Da schau ich überall gleich bescheiden aus :mrgreen: .

Ich bin ja auch wirklich nicht zu schlank... mein BMI liegt einfach nur in der Mitte des NG. Trotzdem komm ich mir eher wie ein kleiner Wal vor. Keine Ahnung ob das Einbildung ist oder einfach nur schlecht verteilte Kilos.

Ich schau mir dann meistens lieber ins Gesicht und denk mir "Ok, dann mal lächeln und los gehts....ach ja so seh ich doch gleich besser aus... :wink:

Lg, Greygirl

Re: Ich fühle mich anders als ich mich im Spiegel sehe

#6
ich kenne das auch dass ich an meiner wahrnehmung zweifle. inzwischen finde ich mich wenn ich in den spiegel schaue eigentlich fast immer ziemlich gut so. aber wenn ich dann ein foto von mir sehe, oder ich schaue mich mal zufällig in der arbeit in einer glastür gespiegelt, dann denke ich mir plötzlich: wie? so schlimm sieht mein bauch / meine beine / meine oberarme / mein gesicht aus???

und ich habe das gefühl dass ich gar keine ahnung habe wie ich wirklich aussehe. sehe ich mich hübscher und schlanker als ich in wirklichkeit bin, oder bin ich viel zu kritisch? wer weiß...

Re: Ich fühle mich anders als ich mich im Spiegel sehe

#7
Ja, ich denke das kennen viele Essgestörte. ;)

Ich habe das aber in beide Richtungen. Als ich vor einigen Jahren immer deutlicher ins ÜG kam, habe ich das im Spiegel nicht gesehen. Die Hosen haben nicht mehr gepasst und ich wurde darauf angesprochen, dass ich gewichtsmäßig aufpassen sollte, aber gesehen habe ich es nicht wirklich. Ich hatte halt schon immer ein bisschen Hüftspeck, so wie viele andere Frauen auch, und war nie ein Hungerhaken habe ich mir gedacht.
Als ich später Fotos gesehen habe oder wenn ich sehe, welche Hosen ich anhatte, wird mir aber deutlich, dass ich für eine fünfzehnjährige doch ein *kg zu viel hatte. Auch der BMI hat Übergewicht angezeigt, aber im Spiegel habe ich das nicht gesehen.

Als ich dann stark abgenommen habe, habe ich das auch nicht im Spiegel gesehen. Ich habe selbst als ich leicht im UG war immernoch den Hüftspeck gesehen. Die Hosen waren kleiner, aber so dünn wie ich war habe ich mich nie gesehen. Es kam mir vielleicht vor wie eine Differenz von *kg zwischen vorher und nachher, obwohl ich natürlich WUSSTE, dass es mehr war.

Re: Ich fühle mich anders als ich mich im Spiegel sehe

#8
mir geht es auch, so dass es tagesformabhängig ist. also wenn ich mich mal ganz wohl fühl und in siegen schau denk ist ganz ok, wenn ich dann aber im sitzen mal auf meine schau oder eben im schaufenster, dann schäm ich mich und denk mir oh nein geht gar nicht. :evil:
:evil: mein freund hat mir mal erklärt, dass man in jedem spiegel anders aussieht und nie wie eins zu eins, weil das auf die größe des spiegels und den winkel in dem aufgehängt ist abhängt.

Re: Ich fühle mich anders als ich mich im Spiegel sehe

#9
hej,

mir gehts auch so, dass ich mich manchmal obwohl ich gerade zugenomen habe, mich im spiegel gar nicht so fett fühle, halt normal.
aber die waage hat nach meinen letzten fas dann doch eine böse überraschungmit sich gebracht.
an solchen tagen mach ich dann natürlich wie eine gestörte sport etc. und auch die folgenden tage wird das alles nochmal im spiegel und auf der waage nachkontrolliert, regelrecht zwanghaft. aber die "problemzonen dicker hintern und oberschenkel" sind immer da, selbst wenn die fa kilos weder runter sind. ich versuche mich nicht von der seite zu betrachten, da sieht man dann das ganze ausmaß "birne" :cry:

da denk ich mir wirklich manchmal, oh gott, wennn ich wüsste wie dick ich wirklich bin, würde ich keinen fuß mehr vor die türe setzen. fotos dürfen von mir gerade generell keine gemacht werden und ich meide es auch in irgendwelche schaufenster zu sehen, das schlimmste sind natürlich die ganzkörperspiegel, und so ein "tolles exemplar" hab ich jetzt auch noch in der wohnung.
ich versuche mich jetzt mal mit der wirklichkeit auseinanderzusetzen.

bin ich froh, nicht alleine so ein gestörtes selbstbild zu haben.

ps: in meinen magersuchtperioden hatte ich im gegensatz dazu grundsätzlich das gefühl zu fett zu sein, obwohl ich extrem im ug war. hä?!

oder fühlt man sich so fett weil man sich ständig mit mädels sorte "anorektisches ideal" vergleicht oder alte fotos aus der "dürren" zeit anschaut?

wahrscheinlich von allem ein bisschen... und mich regt es auf dass ich an solche "hirnlosen" gedanken schon wieder so viel zeit verschwende..

erst mal abendessen 8)

lg
hätte hätte fahrradkette

Re: Ich fühle mich anders als ich mich im Spiegel sehe

#10
:lol: kenn ich auch alles...

Ich bin im UG (nicht mehr ganz so extrem wie vor ein paar Monaten aber immer noch).
Weit weg von dick/fett oder ähnlichem.
Es gibt Tage da schaue ich in den Spiegel und denke mir "YES! - sehr gut!! Alles so wie es sein soll. Po super, Bauch flach, Oberschenkel schön, Busen optimal! - nicht so dürr wie im Sommer, da habe ich mich jetzt schon direkt erschrocken WIE DÜNN ich auf Fotos ausgesehen habe.. richtig krank schon.. "

Tja, und dann kommen die "bösen" Tage an denen ich meine Sommerjeans anziehe (die wo ich so extrem dünn war) und die sitzen dann natürlich eng und schlabbern nicht wie im Sommer... GROßER FEHLER!! Dann fühle ich mich nämlich unweigerlich fett, hässlich, kugelrund, minderwertig!
Ja genau! Minderwertig. Das ist BESCHEUERT!

Ich bin die gleiche Person wie am Vortag (oder eine Stunde vorher).

Zusätzlich laufe ich dann rum und sehe ÜBERALL nur Menschen die viel viel dünner sind als ich.. (das ist noch größerer Schwachsinn!!! ich seh das falsch - ich weiß es sogar aber es kommt nicht in meinem Gehirn an!!!)
Und ich habe dann wahnsinnige PANIK zu zu nehmen und fett zu werden... Das ist so krank... :cry:

Es tröstet mich aber irgendwie, dass offensichtlich nicht nur bei mir die Kommunikation Auge-Gehirn etwas verworren ist ... :D
JUST DO IT!

Re: Ich fühle mich anders als ich mich im Spiegel sehe

#11
@mary: Wieso bewahrst Du Dir diese Jeans dann immer noch auf, wenn sie Dich jedes Mal, wenn Du sie anziehst, so runterzieht? Du könntest sie in die Kleiderkammer bei euch am Ort geben... oder gezielt an die Kleidersammlung einer Flüchtlingshilfsorganisation. So würde sich noch jemand über diese Kleidungsstück freuen und es hätte keine Chance mehr, Dich runterzuziehen.

Das würde ich gern auch allen anderen hier vorschlagen. Warum Sachen behalten, die nicht gut tun?
Nein, ich will damit jetzt keine Ich-will-mich-bestrafen-Rechtfertigungen hervorrufen, sondern einen kleinen praktischen Schritt anstoßen, der vielleicht (mit anderen Schritten zusammen) wirklich weiterhelfen kann. :)
"Your time is limited so don't waste it living someone else's life." -Steve Jobs (1955-2011)

Re: Ich fühle mich anders als ich mich im Spiegel sehe

#12
Hey!
000mary000 hat geschrieben:Ich bin die gleiche Person wie am Vortag (oder eine Stunde vorher).
Ja das denk ich mir dann auch immer... Bei mir ist es auch so, dass wenn ich Fotos von früher sehe, mir gar nicht gefalle, weil ichs einfach VIEL zu dünn finde. Und ich finde ja auch, dass es jetzt so passt.. also eigentlich... aber manchmal kann ich mit dem GEFÜHL einfach nicht umgehen... und ich will wirklich nicht mehr so aussehen wie früher..
weirdFairy hat geschrieben:@mary: Wieso bewahrst Du Dir diese Jeans dann immer noch auf, wenn sie Dich jedes Mal, wenn Du sie anziehst, so runterzieht?
Ja ich glaube, dass das unheilich schwer ist, weil man wieder ein Stück Kontrolle aufgibt. Ich hab auch sehr sehr lange gebraucht, bis ich die ganze Sache aus "richtig schlechten Zeiten" weggeschmissen habe (ich hab sie ganz weggeschmissen für mich war da dann einfach viel Symbolik).
Irgendwie ist das wie mit der Waage, da hab ich auch sehr lang gebracht, bis ich mich nicht mehr draufstelle.. und dabei funktioniert es so viel besser.

Re: Ich fühle mich anders als ich mich im Spiegel sehe

#15
weirdFairy hat geschrieben:Ok, ich wollte es ja nur mal ins Gedächtnis rufen..

Viel Erfolg euch allen!
Und du hast auch eigentlich voll recht damit!

Aber bei mir ist es so, dass ich je nach Saison in die Sachen rein passe. Zb jetzt, im Winter brauch ich zwei Größen größer als im Frühling/Sommer. Ach was freu ich mich wenn wieder warm wird, man bis um acht, neun draußen sein kann, was unternehmen kann....
dann purzeln die Kilos - und die Sommersachen passen :) :) :)