...ich bin essgestört, weil

- ich überbehütet und leistungsorientiert groß wurde
- meine Eltern Wunschkinder hatten und sie nach ihrem WUnsch "formen" wollten
- daher mein ICH nicht existieren sollte
- und ich als Teenie die Leere in mir mit Essen füllte

Ich habe Bulimie, weil

- ich mit dem Verlust meiner großen Liebe nicht anders klar kam
- ich den Schock und den Schmerz nicht "verdauen" konnte
- ich dadurch in eine Beziehung geschlüpft bin, die mir nicht gut bekommt
- ich diesen Mann geheiratet habe aus Angst vor dem Alleinsein
- ich seitdem alle Sorgen und Probleme über meinen Körper und mit Essen ausdrücke

Die ES ist mein Kampfplatz geworden. Dort trage ich die Schlachten aus. Ich bin unglücklich, weil ich fett bin. Hässlich bin. Nie kam mir der Gedanke, ich könnte mit meinem Mann unglücklich sein.

Seelischen Schmerz zu einem körperlichen machen. und dann durchs Erbrechen Entspannung erleben. Was einem sonst verwehrt wäre.

weil ich in der Kindheit sehr traurig und einsam war, meine Eltern nur gearbeitet
weil ich immer alleine im Hof gespielt habe
nur noch von einer Familie geträumt habe
die Nachbarn beneidet und beobachtet habe, wie sie als Familie draußen im Garten spielen und es gemeinsam schön haben
ich dick war und alle Kinder Kinderfiguren hatten und ich eben der kleine traurige Elefant
ich merkte dass dünne Kinder von allen geliebt werden
..meine Kindheit hat mich am meisten geprägt

ich denke, ich habe die essstörung, weil...

-es eine möglichkeit ist, meine verletzbarkeit zu zeigen, ohne mich angreifbar zu machen

-weil jedes gramm fett, jede "kurvigkeit" mich meiner mutter (die nicht dick aber eben eine frau ist) näher bringen würden
-weil die fähigkeit, auf meinen körper aufzupassen mich von miener mutter trennen würde

-weil ich perfekt sein möchte um geliebt zu werde
-weil ich perfekt sein möchte aus angst, jemand könnte mir zu nahe kommen


-weil ich alle meine probleme in mich hineinfresse
-weil diese probleme sehr groß und sehr schwer sind und ich sie, wenn sie hochkommen, nicht bei mir behalten kann
-weil es mein stummer protest ist, weil mir der mut fehlt, eine klare position zu beziehen
-weil mir die illusion, alle meine probleme mit einer diät lösen zu können geborgen heit gibt

-aus angst vor mir selber
-aus angst vor dem leben

...weil ich es immernochnicht geschafft habe, mir siese verdammte seele aus dem laib zu kotzen

weil ich mich von meinen Freundinnen oft schlecht behandelt fühle (auch wenn ich mich meistens nur in etwas reinsteiger... Im einen Moment könnte ich heulen, weil ich sie so lieb hab, und im nächsten Moment hasse ich sie aus tiefstem Herzen, ich denke, da ist eher was bei mir im Kopf verkehrt), und ihnen dann über der Kloschüssel zeige, wer ich wirklich bin ... Also irgendwie, sie wissen ja nicht mal davon. Das ist eig. total bescheuert... Manchmal wenn ich mir mal wieder irgendein Körperteil aufschneide denke ich mir auch: das habt ihr davon, ihr blöden dünnen scheißfreundinnen! Als hätten sie Schuld daran, dass ich mit meinem Leben nicht klarkomme

...weil ... wo soll ich anfangen? Bei der Familie natürlich. Ich bin in einer ungesunden Familienstruktur aufgewachsen, nur wollte und will das noch immer, niemand in der Familie wahrhaben. Wegschauen ist so viel einfacher als Hinschauen. Es gar nicht so weit kommen lassen, dass man hinschauen MUSS. Es verdrängen. Ich hasse mich selbst, ich fühle mich nicht wohl in meiner Haut, ich versuche dieses Gefühl "wegzumachen", das DARF NICHT SEIN. Ich dachte "wenn ich dünn bin, dann fühle ich mich wohler in meiner Haut" - ist aber nicht so.
Der Grund für meinen Selbsthass sehe ich auch als Produkt meiner Familiengeschichte. Ich bin sicher nicht die erste in der Familie, die sich mit Minderwertigkeitsgefühlen auseinandersetzen muss.
Der Versuch das Gewicht zu kontrollieren ist eine Rebellion gegen den eigenen Körper,hat viel mit S..ualität zu tun, eine Rebellion gegen diese ungeheuerliche Familienstruktur, die Macht den Körper in die Knie zu zwingen. Gut geht es uns vernachlässigten Kinder nie, denke ich, und da helfen auch Gespräche und Therapien nur kurzzeitig. Mir helfen langfristig nur Medikamente, die mich müde machen, und Medikamente, die mir ein Sättigungsgefühl geben. Spaß macht das nicht, es ist ein sehr bescheidenes Leben, leider.

Weil:

- ich meinen Eltern (eigentlich vor allem meiner Mutter) nie genügte, Schulnoten, Arbeiten im Haushalt etc.

- ich nie ein Lob für eine eins oder eine zwei bekam, dafür aber die übelste verbale Beschimpfung von meiner Mutter wie schlecht ich doch bin, wie wenig ich tauge, wie ich es nie zu etwas bringen würde

- ich mich so sehr nach Harmonie in meiner Familie sehnte oder nach Umarmunge von meinen Eltern, sie aber nie bekam

- ich jede Missstimmung in der Familie als meine Schuld angesehen hab und alles versucht habe, das wieder gut zu machen oder Hamonie herzustellen (auch wenn ich meine Bedürfnisse dafür komplett
streichen musste) - selbst jetzt noch mit über 30 und über 1000 km Entfernung zu meinem Elternhaus

- weil ich -wie meine Mutter es prophezeite- mein Medizinstudium abbrach und "nur" Krankenschester wurde

- ich mich selbst jetzt noch vor Freunden als net gut genug empfinde und jede kleinste Uneinigkeit aus meine Kappe nehme und immer wieder versuche alles gut zu machen

- ich glaub net ganz dicht zu sein und immer glauben zu müssen, ich müsste es jedem Recht machen und es meine Schuld wäre, wenns net so läuft

- ich gut aussehen möchte, schlank sein möchte, sportlich sein möchte - wenigstens in einer Sache mal gut zu sein

- ich mir mittlerweile selbst keine Fehler, Schwächen oder Fehlhandlungen mehr erlaube

- meine Eltern meinen Bruder und mich immer zu einer riesen Konkurrenz untereinander angestachelt haben (wer ist der Bessere, wer bekommt mehr Anerkennung....)


Vieles ist sicher auf meine Erziehung zurückzuführen - aber was soll ich nun tun? Jemand schuldigen suchen?
Ja manchmal würde ich meinen Eltern das sowas von an den Kopf ballern - nein ich würde es ihnen sogar ins Gesicht schreien wollen, so wütend bin ich, so sehr möchte ich selbst nie Kinder haben aus Angst den gleichen "Fehler" zu machen - wie sie damals.
"Fehler" - ja und ich kanns ihnen net vorwerfen, sie wussten es nicht besser, haben es in ihrer Kindheit vielleicht selbst so erfahren und haben uns doch nur nach ihrem besten Wissen und Gewissen erzogen.
Sie wollten doch nur, dass wir einen gut bezahlten Job haben, nicht auf der Strasse leben und ein solides, sparsames, perfektes Leben leben - eines Tages mit einer eigenen Familie....

...weil ich...

... süchtig bin nach liebe und aufmerksamkeit
... gerne so perfekt wäre wie meine Mum
... dauernd versage und ich mich nur so bestrafen kann
... zwar von allen gemocht werde, aber ständig meine Fassade aufrecht erhalten muss
... immer fühle, dass sich meine ganze Familie ständig über Gewicht definiert
... ich einfach keine Kontrolle habe und mir so welche erhoffe
... so einfach besser weinen kann
... denke, dass es irgendwann doch mal jemand merken muss und mich auffängt
...

... 100000000000000000000000000000000000000000000000000000 Gründe dafür finden kann...

Aber einen dagen

ICH WILL LEBEN

## es ein Ventil ist, nach dem man greifen kann

## es gibt einem Sicherheit; zwar ist es eine falsche Sicherheit, dennoch besser als nichts

## weil man sich vor sich selbst verstecken kann

## weil man durch sie eine Ausrede schnell bei der Hand hat sich selbst etwas zu sagen (bzw. sich einzureden/sich zu täuschen); also sich etwas selbst vorzumachen

## dadurch sein eigenes Leben, mit all seinen Pflichten und die zu erledigenden Arbeiten, vernachlässigen kann, indem man sich in Watte pauscht und so seiner Sucht ungestört nachgehen kann

## weil es einfacher ist; ohne B. hatte ich lange Zeit nichts...da war es für mich eine bessere/optimalere Lösung, krank zu bleiben

## Sucht tröstet, es ist ein Ventil.....es tut aber knallhart weh, wenn man merkt, dass das alles nur erstunken und erlogen ist und dass es nur eine Möglichkeit gibt: damit aufzuhören

..., weil ich von meinen Eltern keine Aufmerksamkeit bekam oder von sonst jemandem
..., weil ich verzweifelt war
..., weil ich nicht mit meinen Gefühlen umgehen kann
..., weil ich s*x**ll* m*ssb**ch* wurde und meinen Körper verabscheue
..., weil ich jahrelange wegen meines Dickseins gemobbt wurde
..., weil ich endlich einen Weg gefunden hatte, den permanenten Druck loszuwerden
..., weil sie mich ruhig gemacht hat
..., weil sie die Leere gefüllt hat
..., weil ich sie zum kompensieren m*ssb**ch* konnte
..., weil mir Liebe fehlt
..., weil ich mit zwischenmenschlichem Stress nicht umgehen kann
..., weil ich einfach nicht mehr weiter wusste

Kitty

weil....

- ich mich in der pubertät nicht leiden konnte
- schon immer verantowrtung für die familie übernehmen musste
- ich keine problem zu haben hatte
- ich doch so ein perfektes leben habe
- meine mutter eine essstörung hat, aber nicht zugibt, ich dadurch nie gelernt habe, was normal essen bedeutet
- mein vater sehr oft nicht da war
- ich nicht ernst genommen worden bin
- alle wut und sonst noch an mir ausgetragen wurde (verbal)
- es selbstverständlich war, dass ich gute leistungen bringe und diejenige bin, die in er familie ohne probleme funktioniert
- ich in der kindheit se*ll m*b*t worden bin
- mein bruder alkoholprobleme hatte und einen selbstmordversuch hinter sich hat, von dem ich weiß, weil ich ihn gefunden hab rechtzeitig
- ich ständig sorgen um meinen bruder hab und mich für ihn verantwortlich fühle. meine eltern mir das auch so übermittelt haben
- ich in den letzten jahren von männern s*x*ll m*b*t worden bin
- mit liebeskummer nicht klar kam
- schmerz nicht auszuhalten war
- schutz vor selbstmord(gedanken)
- ventil
- sehnsucht
- mich nicht leiden kann und nicht dick werden möchte, die perfekte silhouette aufrecht erhalten möchte

Ich bin bulimisch weil...

- ich meine Agressionen nicht ausleben kann, aus Angst dann nicht mehr geliebt zu werden
- ich mich darum oft ohnmächtig fühle
- mir ständig selbst die Schuld an allem gebe, was nicht perfekt (oder auch mies...) läuft
- ich mich als viel zu dick empfinde, und panische Angst habe, noch dicker zu werden
- ich so auf Harmonie versessen bin, dass ich alle Missstimmungen in meiner Umgebung ausbalancieren möchte
- ich mich niemals als 'gut genug' (für wen oder was eigentlich?) empfinde, egal wieviel ich erreiche
- ich mich ständig auf Beziehungen einlasse, die nicht gut für mich sind
- ich in ständiger Angst lebe, jemand könne merken, dass ich eigentlich eine wertlose Person bin
- weil ich mich selbst für meine Irrationalität bestrafe (schließlich macht den Menschen doch eigentlich aus, dass sich seine Ratio über die Emotionen erheben kann - ODER VIELLEICHT DOCH NICHT???)
- ich für MS-Verhalten einfach keine Energie und Disziplin mehr aufbringen kann...