Bulimie und Reflux

#1
Lange lange habe ich gar nicht gewusst, dass diese Krankheit existiert, und doch bin ich mir heute ziemlich sicher, dass sie der Grund ist, warum ich überhaupt kotzen KANN. Ich habe mir nie den Finger in den Hals gesteckt, niemand konnte mich je beim Kotzen hören. Genau so wenig konnte man mir das jemals ansehen - von wegen aufgequollene und rote Augen - nach dem Kotzen gings mir immer gut!

Das begann mit Aufstoßen. Immer und immer wieder hatte ich hinterher mein Gegessenes wieder im Mund, das kam ganz einfach wieder hoch. Irgendwann kam ich dann halt auf die Idee, mir das zu Nutzen zu machen...

Reflux bedeutet soviel wie "Rückfluss" und bezeichnet das Rückfließen von Nahrungsresten.

Während meiner MS habe ich sehr viel kohlensäurehaltiges Wasser und viel Kaffee getrunken - ich fürchte, dass diese Faktoren das begünstigt haben.

Gehts wem ähnlich?

Re: Bulimie und Reflux

#2
Hm, ehrlich gesagt glaube ich dass das Schwachsinn ist.
Man fängt sicherlich nicht auf Grund eines Refluxes an in eine Bulimie zu rutschen ?!

Ich selber habe einen diagnostizierten Reflux. Sprich ich hatte mehrere Magenspiegelungen bei denen das getestet wurde. Und seit Jahren nehm ich Medikamente gegen den Reflux. Und trotzdem erbreche ich völlig unabhängig davon ob ich Sodbrennen habe oder nicht.

Und ein Reflex hat auch nix damit zu tun ob man sich den Fingern in den Hals stecken muss oder nicht
Also ehrlich gesagt glaube ich dass das rein garnix damit zu tun hat ;)

Re: Bulimie und Reflux

#5
Hallo!
Habe genau das gleiche wie du. Bei mir hat es ähnlich angefangen wie bei dir.
Ich hatte starke Essstörugen und verspürte eine gewisse Ablehnung gegen Nahrung. Irgendwann kam mir die Nahrung nur ein wenig hoch, was sich dann bis dahin reingestiergt hat, dass so ziemlich alles rausgekommen ist. Bin irgendwann auch dazu über gegangen *** mir zu nehmen, um auch wirklich alles rauszubekommen.
Habe mehrere Magenspeigelungen, Schluckbreiuntersuchungen usw. hinter mir, ohne oganischen Befund, außer, einer entzündeten Speiseröhre. Seit dem ich nun in Behandlung bei einem Psychologen bin, ist es stark zurück gegangen, aber der Willen muss von einem selbst kommen.
Bitte gehe zum Arzt und lass dich untersuchen. Auf Dauer kann es schlimme Nebenwirkungen haben, wenn die Speiseröhre keine Einbahnstraße bleibt. Die Speiseröhre kann sich entzünden, was das Risiko für Speiserörhenkrebs im fortgeschrittenen Alter erhöhen kann, die Zähne leiden darunter, der Schließmuskel kann ein Leben lang in seiner Funktion gestört werden und ein Zwerchfellbruch ist wahrscheinlich.
Mein Arzt die Situation am Anfang nicht richtig erkannt (mal nett ausgedrückt). Aufstoßen ist ja beim Menschen völlig normal. Habe den Speisebrei, auch wenn es völlig ekelhaft war, für einen Tag in einer 1 1/2 Liter Flasche gesammelt und bin damit zu meinem Hausarzt! Darauf hin hat er mich gleich zu einer super Psychoanalayse geschickt, die mir nach 1 1/2 viel geholfen hat. Muss auch Medikamente gegen Geschwüre und Sodbrennen nehmen.
Auch wenn die Angst dabei ist zuzunehmen, trau dich! Habe ein wenig zugenommen, bin aber nicht dick geworden und das ist es allemal wert oder möchtest du dir in ein paar jahr(zehnte) vorwürfe deswegen zu machen?!

BITTE, BITTE schau, dass du so schnell wie möglich davon wegkommst und es nicht zur Gewohnheit wird. Je länger du da drin steckst, desto schwieriger wird es für dich da wieder rauszukommen.

LG
Zuletzt geändert von JaneDoe am Mi Nov 09, 2011 23:14, insgesamt 1-mal geändert.

Re: Bulimie und Reflux

#6
Ich glaube ja, dass es noch viel mehr Bulimiker gibt, die auf diese Art und Weise kotzen. Ich wollte das jetzt hier mal ansprechen, weil ich denke dass ich damit nicht alleine bin. Ich lebe schon recht lange damit und irgendwann habe ich begonnen, eigentlich alles wieder nach draussen zu befördern.

nelly naturmaedchen - Jaja, ich hab auch schon neben anderen Leuten auf dem Klo gekotzt. Ich gebe zu, oh man, das ist jetzt echt schon eklig :oops: Ich nutze das sogar aus, um "länger" essen zu können, quasi wiederkäuen. Übel war mir davon allerdings nie, so wie du es beschreibst.

McMuhl - Also hast du das nicht "zum Kotzen benutzt" und bist direkt zum Arzt? Und wie kann so ein körperliches Problem denn durch eine psychische Behandlung geheilt werden? Das raff ich nich ganz ... :roll: Angst vor ner Zunahme habe ich weniger, ich fang langsam an an mir und meiner Krankheit zu arbeiten, mich selbst zu akzeptieren, etc.

Ich weiß nich, ob ich damit zum Arzt gehen sollte. Das ganze ist ja schon ein bisschen eklig und vor allem PEINLICH :? Einmal war ich schon mal wegen meiner Bulimie beim Arzt in der Hoffnung er könnte irgendwas tun oder mich mal untersuchen oder so, und das war für mich schon so ein riesen Schritt. Getan hat sich seitdem nix, aber paradoxerweise hatte er mir damals ein "Magenschutzpräparat" verschrieben, was auch gegen Reflux war. Naja, ich habe das Zeug genommen und als die Packung leer war konnte ich immer noch kotzen. Hat also nix geholfen ...

Re: Bulimie und Reflux

#7
Hi minniemouse,

sorry, dass ich erst so spät antworte, bin gerade ein bisschen im Prüfungsstress.

Ich habe es auch in meiner MS Zeit "zum kotzen" benutzt und fand es noch "ganz toll", dass alles von "alleine" wieder hochkommt. Irgendwie konnte ich es selbst hochwürgen. Musste ein sehr starke Abneigung gegen Nahrung haben. Naja, und mit der Zeit hat es sich dann mehr oder weniger verselbstständigt.
Nach jahrelangen Untesuchungen, Arztbesuchen und einer dauernd entzüdeten Speiseröhre war der Psychologe der letzte Ausweg. Klar, du musst es selbst wollen es nicht mehr zu tun. Der Psychologe kann dir nur die "Werkzeuge" in die Hand gegeben. Arbeiten musst du dann selbst damit. War anfangs auch sseeehhhrrrr skeptisch, aber da nichts anderes geholfen hat, habe ich mich darauf eingelassen. Keine Ahnung wie viele unzählige Tabletten ich schonn gegen den Reflux geschluckt hat, aber geholfen hat es, wie bei dir auch, wenig oder gar nicht. Hoch kam alles weiterhin, nur das Sodbrennen hat nachgelassen. Zu verlieren hat man ja nichts dabei. Einfach mal ausprobieren. Falls es nichts bringt, kann man es immer noch sein lassen. Da der Reflux oft psychosomatisch bedingt ist, besonders bei Patienten mit Bulimie oder MS, macht es schon Sinn einen Psycholgen aufzusuchen, wenn organisch alles OK ist.
Finde ich super, dass du an dir arbeitest. Aber alleine wird es sehr, sehr schwer. Gehe zum Arzt! Es muss dir NICHT peinlich sein. Probier es vll. mal bei einem anderen Arzt. War bei mind. 6 Ärzten, davon auch ein Prof an einer Uni-Klinik, bis ich den richtigen gefunden habe, der mir zugehört und nicht nur Pillen verschrieben hat.
Nach 1 1/2 Jahren Thearpie ist der Reflux stark zurückgegangen.

Re: Bulimie und Reflux

#8
Hey

also ich habe auch Reflux - was aber null mit meiner Bulimie zu schaffen hat.
Und ich habe mir auch nie den Finger in den Hals stecken müssen.
Ich habe immer quasi auf Kommando einfach so...
Hätte ich mir den Finger in den Hals stecken müssen, was nicht mal bei beginnender Magen-Darm-Grippe bei mir was bringt, wäre ich vermutlich einfach ein Maggi geblieben :-(

Ich will nicht behaupten, dass Bulimie den Reflux nicht unterstützt - in starken Bulli-Phasen habe ich auch stärkeren Reflux.
Aber man kann nicht behaupten, dass man nur wegen dem Reflux Bulimie hat.
Bulimie an sich ist ja eher dr besagte Stierhunger.
Und ein Sportbulimiker frißt teilweise nur, man stunden um Stunden Sport, auch ganz ohne zu erbrechen.
Als Beispiel.
Kannte ich auch einige Mädels.