Hi zusammen,
also ich war ja letztens schon ganz stolz auf mich: Ich hab es immerhin schon geschafft, die Mengen meiner FA zu reduzieren. Und ich konnte mir dann schonma sagen: wenn du schon unbedingt was so viel reinhaun tust, dann mach wenigstens vorher erstmal was anderes, sprich im Haushalt oder paar erledigungen und so. Ne Zeit lang hatte ich ja echt nix anderes mehr gemacht, wie reinhaun und raushaun- bis zu 14Stunden am Tag. Das war echt übel! Jetzt bin ich schonmal bei 3-5 Stunden pro Tag.
Außerdem hieß es bei mir dann immer "alles oder nichts". Dann hab ich zumindest mal angefangen kleinere Sachen drin zu lassen und wollte das dann Stück für Stück steigern (was ich auch teilweise schon geschafft hatte), so dass ich dann auch mal ne normale Mittagsmahlzeit drin lassen kann. Ich war Anfang dieser Woche echt bester Dinge, dass wenn ich das so weiter mach, ich auch irgendwann ganz davon los komm...
Hmmm... bis ich dann beim Therapeut war... Er meinte, dass es gar nicht gut wär, sich so Stückweise von der Krankheit zu entfernen, dass man da mit einem Mal durch müsste, man mit einem mal die ganzen negativen Gefühle aushalten muss und man nur so eine Chance hat ernsthaft und dauerhaft davon wegzukommen.
Fand ich erstmal gar nicht lustig. Ich hab dann ein ganzes Weilchen mit ihm diskutiert, weil ich ja fand, dass es mir mit den kleinen Efolgen gut ging, dass ich ganz motiviert war... sogar vor meiner Gewichtszunahme hatte ich gar nicht mehr so viel Angst. Und ich war echt der Meinung, dass ich es schaffen kann. Aber er hat mir das dann versucht auf therapeutische Sicht zu erklären und meinte, dass sich das Problem nur noch mehr einschärfen würde, wenn man nur so Stück für Stück davon los kommt.
Das war für mich irgendwie so demotivierend, dass ich wieder gar nix mehr drin behalten wollte. Ursprünglich hatte ich mir ja vorgenommen, nach der Therapie-Stunde, mir in der Stadt was zu Essen zu holen und das fein artig drin zu behalten, aber dann hatte sich in mir irgendwie alles dagegen gesträubt.
Ich hab grad keine Ahnung, was ich wie als nächstes machen sollte. Die Vorstellung, mit einer Hau-Ruck-Aktion auf einmal 3-4Mahlzeiten am Tag zu essen, die ich dann auch alle drin lassen soll, und das jeden Tag aufs Neue ist für mich total furchtbar. Das halt ich doch alleine keinen Tag aus. Ich hab gesagt, dass ich mich dann aber bei irgendjemanden aus meiner Familie einquartieren würde, damit ich diese Scheiß-Gefühle nich alleine aushalten muss. Aber nein, das wär auch keine gute Idee, weil ich es dann nur aufgrund, dass jemand da war geschafft hab und nich aus eigener Kraft....
Maaaannn!! Is doch scheiße!
Wie seht ihr das? Wurde euch das auch schon gesagt? Ich dachte eigentlich, dass das normal wär, wenn man das Stück für Stück wieder los wird und das es die Hauptsache ist, dass man es überhaupt wieder los wird. Aber er meinte, dass er stark bezweifeln würde, dass ich so je ernsthaft ganz gesund werden kann.
Kann mir da irgendjemand was dazu sagen oder raten, oder keine Ahnung was. Ich bin grad nur frustriert.
keine kleinen Schritte???
#1Der wahre Freund weist uns auf unsere Fehler hin. Der falsche weist die anderen darauf hin.