Hallo,
ich habe momentan das Gefühl in meinem Kampf gegen die Probleme festzustecken bzw mich immer weiter reinzureiten.
Ich bin an einem Punkte wo mich jegliches Essen einfach nur noch lebensmüde macht und trotzdem esse ich immer wieder. Irgendwie ist da so eine dumme Stimme in meinem Kopf, die mir sagt, dass bald alles vorbei sein wird, wenn ich nur viel genug esse bis die lebenserhaltenden Gedanken bis zur Unkenntlichkeit in den Hintergrund gerückt sein werden. Aber eigentlich will ich das doch nicht. Aber nichts mehr zu essen wäre eigentlich doch auch genau so lebensverneinend. Ich weiß nicht so recht weiter, ich stecke da total fest. Ich reite mich immer weiter in das gestörte Verhalten hinein. Irgendwie bin ich auch zu "doof" zum Kotzen, es klappt nur sehr sporadisch und ich habe kaum mehr Hemmungen ungesunde Methoden auszuprobieren. Die Alternative es einfach zu lassen erscheint mir total ausgeschlossen.
Ich habe keine Ahnung mehr was ich tun soll. Jegliche Versuche "normal" zu essen enden in noch viel größeren Essanfällen und Anfällen von noch viel stärkerem Selbsthass. Aus der Therapie kann ich nichts mitnehmen, ich möchte bald auch in die Klinik gehen, aber das dauert noch ewig. Ich weiß nicht ob ich noch so lange kann.
Ich habe das Gefühl gerade total unzusammenhängend und unstrukturiert zu schreiben. Aber ich habe solch ein Chaos in meinem Kopf. Ich weiß nicht mehr weiter, aber habe auch keine genaue Ahnung was eigentlich mein Problem ist. Ich hoffe es ist trotzdem okay, wenn ich extra ein Thema aufmache.
In bin momentan in so einer hoffnungslosen Stimmung von Sinnlosigkeit gefangen.
Re: stecke fest
#2mir gehts auch so. seit ich versuche dagegen anzukämpfen gerät alles aus den fugen. irgendwie glaub ich ja dran es los zu werden und deshalb glaub ich will ich es jezt noch so richtig ausnutzen. voll krank. ich überlege auch in eine klinik zu gehen.
hab mich aber noch nicht informiert.
hab mich aber noch nicht informiert.
WER MIT WENIG NICHT ZUFRIEDEN IST - IST MIT GAR NICHTS ZUFRIEDEN
Re: stecke fest
#3Hallo Schn33,
Wie dramatisch und besorgniserregend schätzt du deine Lage ein? Wenn du von dir sagen kannst, dass gar nichts mehr geht und alle Stricke am reißen sind, du unbedingt sofortige Hilfe benötigst, dann gibt es die Möglichkeit eines Aufenthalts in einem Kriseninterventionszentrum oder einer psychiatrischen Akutstation. Scheue dich nicht, da hin zu gehen, wenn dir dein Verhalten einfach nur noch selbstschädigend vorkommt und du weder vor noch zurück weisst. Da kannst du aus dem Kreislauf raus kommen und reflektieren, Verantwortung abgeben und an deine Ressorcen wieder andocken.
Gerade Berlin dürfte einige von den Stationen haben. Einfach dort auftauchen (in der Akutpsychiatrie geht das auf jeden Fall) oder vorher anrufen. Wenn es ganz hart wird, dann besteht auch die Möglichkeit den Rettungswagen zu rufen oder rufen lassen. Der übernimmt dann den Transprot. Da bekommst du Hilfe und auch einen Einstieg in weitere Hilfesysteme. Eine Kriseninterventionsstelle ist eine offene psychiatrische Einrichtung, die Akutpsychiatrie ist dagegen "geschützt". Bei der Kriseninterventionstelle sollte du auf jeden Fall vorher anrufen ob sie auch kurzfristig aufnehmen können. Vielleicht ist auch eine Tagesklinik sinnvoll. Da kommst allerdings nicht sofort rein, sondern erst nach einem Vorgespäch. Das kannst du vereinbaren in der TK (anrufen) oder in der Akutpsychiatrie machen, wenn die eine angegliederte TK haben.
Hast du vielleicht einen Therapeuten noch in der Rückhand, den du kontaktieren könntest und auch recht zügig einen Termin bekommst? Da könntest du auch wieder deine Selbstheilungskräfte erwecken. Kann aber sein, dass eine ambulante Versorgung jetzt zu wenig ist, der Therapeut im Urlaub ist oder keine freien Kapazitäten hat. Eine psychosomatische Klinik dauert halt bis ein Platz frei wird. Freilich wäre sie besser, aber das Kind ist scheinbar eben jetzt im Brunnen. Und die Zeit bis dahin solltest du nutzen um sie vorbereitend und einigermaßen stabilisierend zu überbrücken.
Kannst du übers Wochenende zu jemanden fahren, damit du kurzzeitig raus kommst? Wenn dir das mit Krisenintervention oder Akutpsychiatrie zu viel vorkommt, dann versuche am Montag gleich vielleicht auch Beratungsstellen zu kontaktieren, damit du irgendwo rein kommst und deine Gedanken ordnen kannst.
Wenn du einen Antrag für eine psychosomatische Klinik schon laufen hast, der auch von der Kasse genehmigt ist, dann solltest du es nicht verpassen, dich in der Klinik zu melden, etwas zu nerven und auf die Dringlichkeit deiner Lage aufmerksam zu machen.
Was auch gut ist, ist einfach den ganzen Gedanken, die da im Kopf sind durch schreiben freien Lauf zu lassen ohne darauf zu achten, ob die schön formuliert sind, ob das Struktur und System hat usw. Einfach nur raus lassen - offen und ehrlich. Das ersetzt aber keine Hilfe.
Ich wünsche dir alles alles Gute
Wie dramatisch und besorgniserregend schätzt du deine Lage ein? Wenn du von dir sagen kannst, dass gar nichts mehr geht und alle Stricke am reißen sind, du unbedingt sofortige Hilfe benötigst, dann gibt es die Möglichkeit eines Aufenthalts in einem Kriseninterventionszentrum oder einer psychiatrischen Akutstation. Scheue dich nicht, da hin zu gehen, wenn dir dein Verhalten einfach nur noch selbstschädigend vorkommt und du weder vor noch zurück weisst. Da kannst du aus dem Kreislauf raus kommen und reflektieren, Verantwortung abgeben und an deine Ressorcen wieder andocken.
Gerade Berlin dürfte einige von den Stationen haben. Einfach dort auftauchen (in der Akutpsychiatrie geht das auf jeden Fall) oder vorher anrufen. Wenn es ganz hart wird, dann besteht auch die Möglichkeit den Rettungswagen zu rufen oder rufen lassen. Der übernimmt dann den Transprot. Da bekommst du Hilfe und auch einen Einstieg in weitere Hilfesysteme. Eine Kriseninterventionsstelle ist eine offene psychiatrische Einrichtung, die Akutpsychiatrie ist dagegen "geschützt". Bei der Kriseninterventionstelle sollte du auf jeden Fall vorher anrufen ob sie auch kurzfristig aufnehmen können. Vielleicht ist auch eine Tagesklinik sinnvoll. Da kommst allerdings nicht sofort rein, sondern erst nach einem Vorgespäch. Das kannst du vereinbaren in der TK (anrufen) oder in der Akutpsychiatrie machen, wenn die eine angegliederte TK haben.
Hast du vielleicht einen Therapeuten noch in der Rückhand, den du kontaktieren könntest und auch recht zügig einen Termin bekommst? Da könntest du auch wieder deine Selbstheilungskräfte erwecken. Kann aber sein, dass eine ambulante Versorgung jetzt zu wenig ist, der Therapeut im Urlaub ist oder keine freien Kapazitäten hat. Eine psychosomatische Klinik dauert halt bis ein Platz frei wird. Freilich wäre sie besser, aber das Kind ist scheinbar eben jetzt im Brunnen. Und die Zeit bis dahin solltest du nutzen um sie vorbereitend und einigermaßen stabilisierend zu überbrücken.
Kannst du übers Wochenende zu jemanden fahren, damit du kurzzeitig raus kommst? Wenn dir das mit Krisenintervention oder Akutpsychiatrie zu viel vorkommt, dann versuche am Montag gleich vielleicht auch Beratungsstellen zu kontaktieren, damit du irgendwo rein kommst und deine Gedanken ordnen kannst.
Wenn du einen Antrag für eine psychosomatische Klinik schon laufen hast, der auch von der Kasse genehmigt ist, dann solltest du es nicht verpassen, dich in der Klinik zu melden, etwas zu nerven und auf die Dringlichkeit deiner Lage aufmerksam zu machen.
Was auch gut ist, ist einfach den ganzen Gedanken, die da im Kopf sind durch schreiben freien Lauf zu lassen ohne darauf zu achten, ob die schön formuliert sind, ob das Struktur und System hat usw. Einfach nur raus lassen - offen und ehrlich. Das ersetzt aber keine Hilfe.
Ich wünsche dir alles alles Gute
Zuletzt geändert von loxonema am Sa Aug 06, 2011 4:45, insgesamt 1-mal geändert.
Re: stecke fest
#4Vielen Dank für die ausführliche Antwort.
Ich bin schon in ambulanter Therapie und habe da auch regelmäßig Termine (wöchentlich) und könnte, wenn ich wollte, auch noch öfter kommen. Aber die Stunden ziehen mich immer noch mehr runter, gleichzeitig fühle ich mich so zumindest etwas mehr verpflichtet nichts richtig Dummes zu machen.
Meine Therapeutin hat mir das letzte Mal aber versprochen, dass sie in der Klinik anruft ob das Ganze nicht doch auch schneller gehen kann.
Mir erscheint mein Stimmungszustand schon so normal. Aber wenn ich versuche mich neutral von außen zu betrachten, dann würde ich mir, glaube ich, auch vorschlagen ins Krankenhaus zu gehen. Bei einer Tagesklinik habe ich Angst, dass das noch mehr runterzieht als die einzelnen Therapiestunden, nach denen meine Stimmung schon immer recht kritisch ist.
Ich rede mir immer ein keine Probleme zu haben, dass doch alles normal ist, dass ich nur ein bisschen ängstlich, ein bisschen deprimiert und ein bisschen essgestört bin, aber eigentlich doch alles unter Kontrolle habe.
Naja, die nächsten zwei Tage kommt meine Schwester zu Besuch, da bin ich dann schonmal abgelenkt.
Ich komme mir so doof vor, dass ich mich nicht unter Kontrolle habe obwohl ich doch schon Therapie mache und zur Selbsthilfegruppe gehe und meine Lebenssituation doch eigentlich gut ist.
Ich bin schon in ambulanter Therapie und habe da auch regelmäßig Termine (wöchentlich) und könnte, wenn ich wollte, auch noch öfter kommen. Aber die Stunden ziehen mich immer noch mehr runter, gleichzeitig fühle ich mich so zumindest etwas mehr verpflichtet nichts richtig Dummes zu machen.
Meine Therapeutin hat mir das letzte Mal aber versprochen, dass sie in der Klinik anruft ob das Ganze nicht doch auch schneller gehen kann.
Mir erscheint mein Stimmungszustand schon so normal. Aber wenn ich versuche mich neutral von außen zu betrachten, dann würde ich mir, glaube ich, auch vorschlagen ins Krankenhaus zu gehen. Bei einer Tagesklinik habe ich Angst, dass das noch mehr runterzieht als die einzelnen Therapiestunden, nach denen meine Stimmung schon immer recht kritisch ist.
Ich rede mir immer ein keine Probleme zu haben, dass doch alles normal ist, dass ich nur ein bisschen ängstlich, ein bisschen deprimiert und ein bisschen essgestört bin, aber eigentlich doch alles unter Kontrolle habe.
Naja, die nächsten zwei Tage kommt meine Schwester zu Besuch, da bin ich dann schonmal abgelenkt.
Ich komme mir so doof vor, dass ich mich nicht unter Kontrolle habe obwohl ich doch schon Therapie mache und zur Selbsthilfegruppe gehe und meine Lebenssituation doch eigentlich gut ist.