bibs, deinen beitrag fand ich sehr interessant. er wirft fuer mich so viele fragen auf...
du sprichst mehrmals an, dass gesunde leute die gleichen 'probleme' (traumas, einschneidende erlebnisse, etc) haben wie leute, die eine ES entwickeln!
ist da der einzige unterschied wirklich, dass die nen gesunden weg finden und wir versagen und ne es brauchen?
bitte nicht falsch verstehen, ich moechte jetzt nicht ne entschuldigung fuer die ES suchen. ich frage mich einfach warum einige menschen so extreme wege suchen...
bibs hat geschrieben:Andere brauchen nicht über das Symptom Bulimie gehen, damit sie sich ihrer psychischen Probleme bewusst werden und sie verarbeiten können.
aber was denkst du warum das so ist?
Wir nehmen einfach den härteren Weg, verleugnen zuerst...bis wir dann endlich mal zu arbeiten beginnen...klar, das bringt dann viel Einsicht und Heurekas über uns, unsere Seele etc. ...es ginge aber auch einfacher!
wenn es fuer uns einfacher ginge, wuerden wir es dann nicht tun? wenn wir koennten??
wenn kinder zb mit dem leid umgehen koennten, dem sie ausgesetzt sind - also den schmerz ertragen koennten, verstehen koennten warum ihnen so etwas angetan wird, verstehen, dass sie nicht schuld sind, dass sie trotzdem wertvoll und liebenswert sind usw - dann braeuchten sie nicht ihre gefuehle verschwinden lassen und frueher oder spaeter eine derartige krankheit entwickelt (gilt fuer alle psychischen krankheiten). aber was, wenn sie alleine da stehen mit ihrem schmerz und nicht weiter wissen? wenn ihnen die lebenserfahrung und einsicht noch fehlt um einen gesunden weg zu finden und die gesellschaft dich zusaetzlich erbaermlich fuehlen laesst, weil du nicht funktionierst und therapie noetig hast. und du fragst dich, warum du so versagst...
fuer mich war die einsicht, dass und warum ich die ES brauchte sehr wichtig, weil ich dann aufhoeren konnte mich selber noch mehr fertig zu machen und zu kritisieren. ich fand mich ganz schrecklich erbaermlich und dachte mir ich bin einfach nur abartig, nutzlos, usw. ich konnte anfangen an mir zu arbeiten als ich verstand, dass die ES eine funktion hatte.
Selbstreflexion funktioniert auch ohne psychische Krankheit.
so wie du schreibst, klingt es als wenn die meisten leute, die nicht eine schwerwiegende krankheit entwickelt haben, mit sich im reinen sind und an sich und ihren 'psychischen problemen' gearbeitet haben...
das kann ich so gar nicht bestaetigen. klar, viele menschen sind ganz sicher mehr oder weniger mit sich im reinen und haben wege gefunden klarzukommen. aber viele 'gesunde' haben auch so viele probleme mit sich selbst... oder vielleicht liegt es auch an meiner direkten umgebung oder daran, dass ich gern hinter die fassade gucke... mir scheint es als wuerden nur sehr wenige leute, die nicht durch etwas extremes wie eine ES gezwungen werden an sich zu arbeiten, auch etwas dagegen tun.
Larina hat geschrieben:
Auch wenn du niemanden angreifen möchtest, du greifst genau das Thema meines Beitrages auf, also geh ich davon aus das du unter anderem auch mich meinst.
sorry, ich hab etwas ueberreagiert im letzten beitrag.
´tschuldigung für die Länge!
Ich find die Diskussion supa, danke Wollsocke für´s anreißen!
dito!