Re: Rückfall planen als Heilungsschritt

#16
ich hab von dem rueckfall planen auch gehört...bin ungefähr ca immer 10 tage clean und habe dann einen rueckfall.
laeuft ganz gut bisher...war allerdiongs die letzten 2 wochen in newyork und hab aufgrund dem fastfood (welches ich mir komischerweise gönnen konnte ohne kotzen) das gefühl ich bin ne dicke qualle....jetzt kam ich heut heim und hab regelrecht panik vor der woche (dass ich rueckfaellig werd)...hab es jetzt schon 16 tage am stueck sein lassen, ueberleg aber auch ob ich einfach einen FA plan...oder ob es besser sei einfgach es sein zu lassen...keine ahnung
was denkt ihr?
undbei eurer technik bei der ihr einen fa pro woche haben duerft (wenn ihr wollt)...wie geht es weiter...dann irgendwann 14 taegig oder wie laeuft das? ansonsten wuedre man ja nie aus der 1 FA pro woche phase raus kommen...?!

Re: Rückfall planen als Heilungsschritt

#17
soll ich zum dritten mal oder so schreiben, wie ich das gemacht hab? *grins*

man MUSS ihn ja nicht haben. aber zu wissen, das man dann "darf", das hat mir geholfen, bis dahin durchzuhalten. und fast immer wars mir dann zu blöd. "jetzt hast schon 7 tage, läuft doch gut, ich lass es einfach"
ich bin mir auf die art immer dämlciher vorgekommen, wenn es dann doch mal passiert ist... irgendwann hab ich es danna uch geschafft, knapp davor plötzlich klar zu sehen und es sein zu lassen. dann wanderte eben das grade eingekaufte zeug in den müll (und zwar im hof!)

es ist einfach ein anfang, aus der routine des täglichen k* rauszukommen. man entwickelt strategien, anders mit streß fertig zu werden, damit man eben bis tag x clean bleibt und sich nicht enttäuscht. dann merkt man vielleicht, hey eigentlich hab ich das garnicht nötig, geht nur ins geld und macht daß cih scheiße aussehe!
kann sein, man braucht es anfangs noch, einmal die woche die sau rauszulassen - aber dabei darf man dann eben nicht stehenbleiben! wenn es mit einmal die woche klappt, dann der nächste schritt! und je weniger man kotzt, desto mehr zeit hat man wieder, für freunde, hobbys...

klasse, daß es dir in NY gut ging mit dem essen!
warum ahst du angst vor nächster woche? und wieso würdest du jetzt bewußt einen FA wollen?
"Walk the dark path
Sleep with angels
Call the past for help
Touch me with your love
And reveal to me my true name"

Re: Rückfall planen als Heilungsschritt

#18
Ich habe es übrigens auch ähnlich wie Piccola gemacht und mir hat es auch geholfen, da ich dann eben diesen "Bedürfnisaufschub" gelernt habe und ich dann an dem Tag, an dem ich mir das hätte erlauben wollen, gar nicht mehr wollte. :)

Ich hatte vor sechs Wochen oder so auch noch mal einen RF, den ich mir auch erlaubt habe, und das war auch in Ordnung, habe daran sehr schnell gemerkt, was ich alles nicht mehr will, dass ich das nicht brauche. War aber auch der erste RF seit knapp zwei Jahren.
Mir hilft das auch, ich kann mit absoluten Verboten sowieso nicht umgehen, also...
If defeat is for quitters, then the victory remains in the try.

Re: Rückfall planen als Heilungsschritt

#19
Colourful hat geschrieben: Ich hatte vor sechs Wochen oder so auch noch mal einen RF, den ich mir auch erlaubt habe, und das war auch in Ordnung, habe daran sehr schnell gemerkt, was ich alles nicht mehr will, dass ich das nicht brauche. War aber auch der erste RF seit knapp zwei Jahren.
Mir hilft das auch, ich kann mit absoluten Verboten sowieso nicht umgehen, also...
Das klingt irgendwie mehr als paradox.... "den hab ich mir erlaubt" so nach dem Motto: Ach ich wollte das und das ist volle Absicht gewesen..?!!

nee kann ich nicht begreifen.. Rückfall hat IMMER was mit Kontrollverlust zu tun, selbst wenn man das "plant"

Re: Rückfall planen als Heilungsschritt

#20
Ja, ist aber so. Man kann auch sagen, dass ich dem Bedürfnis mit voller Absicht nachgegeben habe. :!:
Ich kann das ja noch mal differenzieren, der Kontrollverlust findet ja beim FA statt, das Erbrechen ist dann nur noch reiner Spannungsabbau und Betäubung, und da ich den FA ausgelassen habe, erlaubte ich mit eben den Spannungsabbau, mit voller Absicht.
Ist das jetzt weniger paradox?

Ja, ich bin auch von der Persönlichkeitsstruktur so angelegt, dass ich wahrscheinlich leichter als andere schwer aushaltbare Spannungszustände habe, die ich dann beseitigen muss, um weiter zu kommen. Das ist bei mir so, ist ein bisschen borderlinig, ich weiß. 8)
Zuletzt geändert von Colourful am Mo Okt 04, 2010 21:13, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Rückfall planen als Heilungsschritt

#21
Naja klar wolltest du das in dem Moment aber ich denke nicht, dass du es im Nachhinein gut fandest (auch wenn du es akzeptiert hast) und das ist eben auch ein Kontrollverlust dann gewesen sonst wäre es ja total einfach aus der Bulimie rauszukommen, wenn man das kontrollieren könnte alles.


Ja, ist aber so. Man kann auch sagen, dass ich dem Bedürfnis mit voller Absicht nachgegeben habe.


-> Bedürfnis haben wir alle gehabt bei FAs ... das ist ja das Typische daran und klar ich hab meinen FAs dann auch immer mit voller Absicht nachgegeben in dem Moment

Re: Rückfall planen als Heilungsschritt

#22
Nee, ich fand es echt okay, da ich ja weiß, dass das eine absolute Ausnahme ist, die ja nun nicht so häufig vorkommt. ;) Aber so richtig gut fand ich es nicht, stimmt schon.
Und ja, für mich ist es JETZT mit ganz viel Abstand zu der Krankheit auch leicht das so kontrolliert zu sehen, vor zwei Jahren hätte ich das natürlich anders empfunden. ;)
Zuletzt geändert von Colourful am Mo Okt 04, 2010 21:17, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Rückfall planen als Heilungsschritt

#24
also ich habe meinen FA nie bewusst nachgegeben, hab eher das Gefühl gehabt, einfach machtlos zu sein. Das hörte erst auf, als ich in der Klinik rausfand, dass es genau die Machtlosigkeit/ Ohnmacht ist, die ich auch in der Gegenwart fast aller Menschen spüre und dass ich es gar nicht BIN, da ich alles in der Hand hab!!! Seitdem hab ich auch das Gefühl über die FA mehr "HAnd" zu haben, das heißt nicht kontrollieren, aber einfach nicht mehr Opfer zu sein! und mit einem geplanten FA bin ich ja auch nicht Opfer, da ich mir vorher überlege, wann ich viel esse. Das war glaub ich auch das Problem bei dem "geplanten" RF den ich Samstag hatte: ich hatte schon durch die Brötchen das Gefühl machtlos zu sein, da es nun mal kein Brot gab und ich ja nicht nix essen wollte. Plane ich aber zB "ich werde noch ordentlich frühstücken und Mittagessen und erst 17 uhr einkaufen gehen" habe ich es wieder in der Hand und fühle mich vllt nicht so überrumpelt. Ich werds nochmal ausprobieren.

Piccolo, das was du schreibst leuchtet mir sehr ein... dieses Bedürfnis aufschieben. Vielleicht lerne ich dadurch dass ich wenn ich Heißhunger hab nicht SOFORT fressen muss, sondern auch erstmal etwas anderes machen kann und vielleicht ein Spaziergang hilft.
Gestern zB war ich shoppen und es artete in ein bissl Stress aus. Endete in, naja einem kleinen RF, ich kann mir vortsellen dass ich, wenn ich gesagt hätte "am Sonntag darfst du" mir etwas anderes zum Entspannen gesucht hätte als Fressen, da ich ja erst am Sonntag "darf".

Colorful, ich kenn das mit den Spannungszuständen nur zu gut, hab Borderline. Ich hab so oft das Gefühl, dass nur noch platzen hilft...

lg
smutek
Ganz gleich,
was deine Mutti sagt,

Du bist eine Prinzessin.

Re: Rückfall planen als Heilungsschritt

#25
smutek hat geschrieben:also ich habe meinen FA nie bewusst nachgegeben, hab eher das Gefühl gehabt, einfach machtlos zu sein. Das hörte erst auf, als ich in der Klinik rausfand, dass es genau die Machtlosigkeit/ Ohnmacht ist, die ich auch in der Gegenwart fast aller Menschen spüre und dass ich es gar nicht BIN, da ich alles in der Hand hab!!! Seitdem hab ich auch das Gefühl über die FA mehr "HAnd" zu haben, das heißt nicht kontrollieren, aber einfach nicht mehr Opfer zu sein!
Genau so gings mir auch!! Wenn mir früher jemand gekommen ist mit "du kannst das doch beeinflussen" hätte ich ihn ausgelacht...ich habe auch erst dann begriffen dass ich gar nicht so machtlos bin.

Manchmal hilft es mir auch, wenn ich mir denke, ich kann jederzeit FA/k und es mir nicht in dem Sinne verbiete, weil ich gesund werden will, sonst habe ich wieder das Gefühl von Verboten und stehe unter einem großen Leidensdruck gesund werden zu müssen und es nie wieder tun zu dürfen. Dann schieb ich erst jetzt auf der Stelle einen FA und fühl mich danach noch besch**...aber wenn ich daran denke, hm, ok, versuchen wir noch eine stunde zu überstehen und schauen dann, weil dann kann ich noch immer beschließen zu FA/k, dann kann ich es so oft zumindest rauszögern...und hab dann nicht so immens das Gefühl des Versagens udn des Kontrollverlustes, als wenn es über mich kommt und ich versuche es zu unterdrücken wodurch der Drang nur noch heftiger und schneller in mir hochsteigt.