Re: p*** und p***

#91
Hi Koralle,
Koralle hat geschrieben:Heute weiß ich, dass man sich natürlich Sorgen macht, wenn die Tochter sich ritzt. Auch wenns damals noch "Babyschnitte" waren.
was auch immer Deine Eltern gemacht haben (vermute mal, eine Menge Müll): Das ja nicht die blödeste Idee von ihnen. Ich vermute mal, kein Mensch, der mit sich selbst im Reinen ist, fügt sich absichtlich Verletzungen und Schmerzen zu. (Abgesehen vielleicht von ein paar Teenagern heutzutage, die das machen, um „cool“ zu sein oder einer Gruppe anzugehören. Wobei ich das nur aus Erzählungen kenne und nicht weiß, ob es das wirklich gibt.)
Koralle hat geschrieben:Ehrlichgesagt, irgendwie mag ich meine ganzen Abnormalitäten.
Das kann ich auch verstehen. 2004 habe ich mal einem Therapeuten erzählt, ich habe das Gefühl, was Besonderes zu sein, weil ich weiß, wie man kotzt. Und es willentlich kann. Heutzutage beziehe ich meinen Stolz aus Dingen, die mehr Spaß machen. ;)
Koralle hat geschrieben:Damals wusste ich über nichts bescheid, mir wurde nichts erklärt, etc. Irgendwann hieß es nur "ja nimm das mal, dann gehts dir besser".
Bei Medikamenten ist das oft das Problem, dass man vorher nicht weiß, wie sie bei einer Person wirken, weil es bei jedem individuell ist. Also bleibt nur der Versuch und Irrtum Ansatz. Das gilt für Psychopharmaka wohl noch mehr als für andere Medikamente, die für körperliche Beschwerden sind. Trotzdem (oder gerade deswegen) hätte Deine Psychiaterin (muss eine gewesen sein, normale Therapeuten können gar keine Medikamente verschreiben) Dich über Indikation, Art der Medikation, Ziel, Prognose, Alternativen und mögliche Nebenwirkungen vorher aufklären! Das ganze nennt sich „Aufklärungspflicht“ und ist eine Hauptaufgabe der Ärzte. (Und für gewöhnlich das, was am meisten und in meinen Augen sträflich vernachlässigt wird.)
Koralle hat geschrieben:Dann war für mich vorbei, weil ich ihr von anfang an gesagt habe, keine Medis und nicht ein Deut Rücksicht auf mich genommen wurde (auch von Eltern Seite aus)
Darauf hätte natürlich auch eingegangen werden müssen! Kein Arzt darf etwas tun ohne die Zustimmung des Patienten. (Außer, Du liegst ohnmächtig auf der Straße, dann wird vom Notfall Arzt von der Zustimmung ausgegangen.) Das ist dann keine Behandlung, das ist Körperverletzung. (Es sei denn, Du warst damals fünf Jahre alt. In dem Fall wären wohl wirklich Deine Eltern in der Pflicht gewesen, eine Entscheidung für Dich und in Deinem Sinne zu treffen.)

Wie bist Du eigentlich auf den Namen "Koralle" gekommen, den find ich schön. :)

LG

aire

caterpillar hat geschrieben:
mia-marie hat geschrieben:bevor du gleich zum zehnten mal erwähnst, dass wir uns auf deine meinung eh nicht einlassen wollen: ich finde wir gehen alle echt sehr aufd dich ein. auch wenn wir die einstellung schwachsinnig finden versuchen wir jawohl dich zu verstehen oder ????????????
Also zehn mal habe ich das bestimmt nicht geschrieben...nach meiner Erinnerung sogar nur einmal und das in eben zitierten Post...ihr findet meine Einstellung schwachsinnig...---> das ist euer gtes Recht, so wie es mein Recht ist an meiner Einstellung fest zu halten...
Und genau das meinte ich mit dem genannten Schema---> was im übrigen nicht böse gemeint war...nur weil Millionen es so empfunden haben heisst es also das der Millionste und eins das auch so empfinden muss??

Hi Caterpillar,

tss, wer steckt jetzt wen in ein Schema?? Mir wäre in Bezug auf Deine Einstellung nie das Wort "schwachsinnig" gekommen und ich möchte mich hiermit ausdrücklich davon distanzieren. Ich stecke nicht mal Dich mit Koralle in einen Topf - obwohl ihr beide schon betont habt, dass ihr die gleiche Einstellung habt. Dann sei doch bitte auch so fair, und verschublade nicht Mia Marie mit anderen. Wer auch immer unter "ihr" und "euer" subsumiert wird.


lg

aire
Zuletzt geändert von aire am So Mai 30, 2010 3:00, insgesamt 5-mal geändert.

Re: p*** und p***

#92
Hey,

Ich finde eure Diskussion sehr gut, macht mir Spaß das nachzulesen, da ich irgendwie immer daran gehindert werde hier zeitnah mitzuschreiben, da ich wirklich keine Nachteule bin. ;)
aire hat geschrieben:Mir wäre in Bezug auf Deine Einstellung nie das Wort "schwachsinnig" gekommen und ich möchte mich hiermit ausdrücklich davon distanzieren.
Mir auch nicht, und da hat aire schon Recht, caterpillar. Es ist deine Überlebensstrategie, deine "Lebensweise" und ich finde sie auch in sich sehr logisch, auch, wenn mir daraus sehr deutlich wird, dass es sich um eine Suchterkrankung handelt. Es ist das, was für Dich jetzt am meisten Sinn macht, was dich am Leben hält und das ist nicht schwachsinnig. Auch, wenn es sich hier (wie bei übermäßigem Alkoholkonsum/jeder Suchterkrankung) um eine Krankheit handelt.

caterpillar, was bringt die die Krankheit wirklich? Du schreibst, dass du gar keinen Leidensdruck empfindest, aber was gibt dir die Krankheit, was brauchst du daran? (Wenn du das hier schon geschrieben hast, und ich es nur überlese, dann Asche auf mein Haupt und brauchst dann nicht antworten...)

Ich muss ehrlich sagen, dass mir das Gefühl auch nicht gänzlich unbekannt ist. Ich hatte auch mal so eine Phase, in der ich mich damit auch einfach arrangieren wollte, hat mich nicht eingeschränkt, alles war gut, ich hatte eben Bulimie, na und? Nur war es dann bei mir so, dass ich andauernd mit irgendetwas auf die Fresse gefallen bin und ich das nicht mehr ertragen konnte. (2008, erinnere mich da sehr bildhaft an ein Deutschlandspiel, in der Uni, Hörsaal, alles toll, nur, dass ich total verkotzt dasaß und nichts mehr gefühlt habe, bei toller Stimmung und netten Leuten - das wollte ich nie wieder.)
Koralle hat geschrieben:Ehrlichgesagt, irgendwie mag ich meine ganzen Abnormalitäten. Es macht mich einzigartig, ohne das meine Umwelt was davon mitbekommt. Irgendwie fühle ich mich besser dadurch, zu wissen, ich bin anders.
Schön! Auch das kann ich verstehen, aber weißt du, wenn du gesund wirst, dann bist du immer noch nicht wie alle anderen (wir sind alle unterschiedlich...) und kannst damit dann auch konstruktive Dinge tun, die Dinge einfach anders machen, weil du dich anders traust und damit viel mehr erreichen als mit der Krankheit. Ist doch so, oder?

Alles Liebe, eure Colour
If defeat is for quitters, then the victory remains in the try.

Re: p*** und p***

#93
hallo ihr lieben,
ich musste mich erstmal durch die letzten Beiträge durchwuseln... ich merk schon. Wenn man mehr als nen Tag nicht online ist verliert man echt den Überblick :D


Koralle hat geschrieben:
Und ich weiß nicht, ob ich jemals ganz normal war. Ich kann mich nur dran erinnern, wie es mit war. Das ich nur „mit Krankheiten“ war.
Wahrscheinlich schürt das auch ein bisschen die Angst davor, sich davon loszumachen.
oh man, dieses gefühl kenne ich sehr gut. mir gehts da genauso. ich kann mich an die zeit vor der krankheit eigentlich garnicht mehr erinnern. ich frag mich oft wie ich das damals ausgehalten habe, finde aber keine antwort darauf. ich finde das ist was was einen wirklich immens abschrecken kann. die krankheit gibt schließlich sicherheit....und wenn man keinen plan davon hat wies später sein KANN, dann müsste man sich ja auf dünnes, unsicheres eis begeben um das rauszufinden :S



Koralle hat geschrieben:
Für die Psyche geht das nicht eben so leicht. Manche können sich Zeit für sich nehmen, ein Bad nehmen oder so, und es geht ihnen gut. Ich kann das nicht. Also muss ich einen anderen Weg finden – dies ist für mich das SvV.
dieser satz hätte vor einem guten Jahr auch noch von mir stammen können.....! Mir was gutes tun kann ich auch heute nur gaaaaanz ganz selten. Was mir dabei geholfen hat das SVV zu reduzieren/einzustellen war zu schauen weshalb es mir grade so schlecht geht und zu gucken ob ich irgendwas an der situation die mich stört ändern kann.
manchmal waren das auch ziemlich abstruse wege. Wenn ich einsam war, mich leer und ungeliebt gefühlt habe, habe ich beispielsweise den jüngerenn kids in meiner wohngruppe abends noch nen tee und ne wärmflasche ans bett gebracht.... Mich um jmd anderen kümmern hat mir dann irgendwie geholfen.....und das lachen als dankeschön auch.
aire hat geschrieben:
Es gibt eine Definition von Gesundheit der WHO (World Health Organisation). Demnach ist Gesundheit "ein Zustand völligen körperlichen, seelischen und sozialen Wohlbefindens und nicht nur das Freisein von Krankheit oder Gebrechen.“ Was natürlich ein ziemlich utopischer Zustand ist, den niemand je ganz erreicht. ;)
darüber habe ich am mittwoch meine fachabiprüfung geschrieben :). eine der kritiken zu dieser definition war in der tat, dass diese definition nicht grade salutogenetisch ist, denn wie du ja sagtest, diese " vollkommenheit" ist unmöglich zu erreichen, da jeder mensch immer auch kranke anteile in sich hat. und was noch schwierig daran ist, ist ja, dass jeder mensch sich anders gesund fühlt.....
aire hat geschrieben: „Mein Körper hat eh wenig zu sagen im Gesamtgefüge und körperliche Schmerzen/Beschwerden kann man ganz schnell ruhig stellen. Habe nicht umsonst ne kleine Hausapotheke im Schrank.
Für die Psyche geht das nicht eben so leicht.“
manchmal muss man aber auch erstmal länger suchen um was zu finden was wirklich hilft.
und wie aire ja auch schon gesagt hat, oft hängen körper und seele ja auch ganz eng zusammen...
da muss ich bspw grad an kleine kinder denken, die angst haben in die schule zu gehen und deswegen jeden morgen bauchweh haben oder so.....
Koralle hat geschrieben:die Gute sollte meine Depressionen und das SvV wegmachen und nicht gucken, was ich noch so hab^^ (naja, jedenfalls wollten meine Eltern das so).
naja, auch therapeuten sind keine zauberer...und um einem wirklich helfen zu können müssen sie einen ja erstmal kennen. abgesehen davon können sie eh nichts wegmachen. sie können uns nur darin unterstützen dass WIR es wegmachen.....

aire hat geschrieben:Dir das alles anzuschauen und damit konfrontiert zu werden und den Selbstschutz "symptom" (sei das nun SVV oder ES) aufzugeben. Natürlich ist das sehr schwer.
das war der grund warum die jahrelange therapie bei mir bei zig therapeuten völlig für die hohle hand war. ich dachte immer "du willst doch soooo sehr, dass alles anders wird" aber wirklich bereit was zu ändern war ich nie.... ich hatte viel zu viel angst vor dem was kommt und davor dass was mir sicherheit gibt aufzugeben.
aire hat geschrieben:Ich weiß, dass man die Vorgeschichte nicht abschütteln kann. Aber man kann sich auf einen Weg begeben, mit kleinen Schritten.... ;) Was heute ist, muss nicht in allen Ewigkeiten so sein....
meine therapeutin meinte mal, man könne die vergangenheit nicht vergessen, ändern oder rückgängig machen, aber man können lernen, sie als teil der biographie zu akzeptieren ohne dass sie jedes mal das totale gefühlschaos auslöst,,,,
Koralle hat geschrieben:

Ende vom Lied war, dass es beim ersten Medikamente ne falsche Dosierung war und ich in der Schule nicht mehr wachzukriegen war, beim zweiten Medikament ist mir nachts um 2 aufgefallen ...'irgendwie hast du grade deine Freunde beleidigt und zur sau gemacht und es hat dich nicht intressiert'. also auch abgesetzt.
ich versteh echt gut, dass du keine lust mehr hast sowas wieder zu erleben. ich war damals auch komplett gegeb medis. für mich hat das immer das absolute versagen bedeutet. ich dachte "wenn du die jetzt nimmst, dann hast dus einfach nicht alleine gebacken bekommen"... noch dazu kamen schlechte erfahrungen, da ich durch das erste medikament in der klinik kollerbiert bin und den ganzen tag bewusslos im ärztezimmer lag...
irgendwannn habe ich mich dann aus verzweiflung doch dazu entschieden. natürlich macht es nichtg die ganze welt besser, aber es hilft mir in gewissen punkten, dass mich nicht gleich ein kleiner windstoß völlig aus der bahn haut.
caterpillar hat geschrieben:.das Thema Therapie ist für mich schon vor langer Zeit gestorben was mir nun im Nachhinein klar geworden ist...
Sie bringt mir nicht das erhoffte Heil...
und du meinst nicht, dass das vllt auch daran liegen kann, dass du einfach noch nicht den oder die richtige gefunden hast ?

caterpillar hat geschrieben: Und genau das meinte ich mit dem genannten Schema---> was im übrigen nicht böse gemeint war...nur weil Millionen es so empfunden haben heisst es also das der Millionste und eins das auch so empfinden muss??
Ich MUSS also genau den Leidensdruck empfinden den ihr empfunden habt, weil das nun mal so ist, in Büchern geschrieben steht und ich wenn ich es nicht tue die Bulimie sowieso glorifiziere???
nein das meinte ich natürlich nicht. ;). sorry, ich tue mich manchmal echt schwer darin das auszudrücken was ich meine :oops: natürlich glaube ich nicht, das alles was iwo geschriebnsteht auf jeden zutreffen muss. ich glaube, dass ich selber auch in vieln dingen nicht wie die masse handele oder denke aber Sei mir nicht böse, aber es übersteigt einfach meine vorstellunskraft, dass man nicht darunter leidert was die bulimie alles mit sich bringt. (ohne jetzt caruso zu liebe wieder alles hardcoremäßig zu detaillieren ;) ).
aire hat geschrieben:

tss, wer steckt jetzt wen in ein Schema?? Mir wäre in Bezug auf Deine Einstellung nie das Wort "schwachsinnig" gekommen und ich möchte mich hiermit ausdrücklich davon distanzieren. Ich stecke nicht mal Dich mit Koralle in einen Topf - obwohl ihr beide schon betont habt, dass ihr die gleiche Einstellung habt. Dann sei doch bitte auch so fair, und verschublade nicht Mia Marie mit anderen. Wer auch immer unter "ihr" und "euer" subsumiert wird.
also wennn ich irgendwen mit dem wort schwachsinnig verletzt habe tut es mir leid. ich wollte nmd damit persölich angreifen oder so. ich finde auch nicht euch schwachsinnig, sondern einfach manche gedankengänge, weil sie für mich so völlig irreal erscheinen. mit sicherheit gibt es für das was ich sagen will auch ein netteres wort als schwachsinn, aber wie gesagt bei dem verbalen ausdrücken meiner gedanke bin ich nicht grade bewandelt :D:D
Colourful hat geschrieben:

Ich muss ehrlich sagen, dass mir das Gefühl auch nicht gänzlich unbekannt ist. Ich hatte auch mal so eine Phase, in der ich mich damit auch einfach arrangieren wollte, hat mich nicht eingeschränkt, alles war gut, ich hatte eben Bulimie, na und? Nur war es dann bei mir so, dass ich andauernd mit irgendetwas auf die Fresse gefallen bin und ich das nicht mehr ertragen konnte.
ich denke dass das vielen so geht, jeder hat phasen in denen er sich damit arrangiert. wie sol man das sonst auch alles überleben ?

oh man, ich hoffe wenn ich das abschiocke stürzt jetzt nicht alles ab :D:D

ich wünsche euch nen schönen sonntag
marie :)

Re: p*** und p***

#94
@ aire
Wobei ich das nur aus Erzählungen kenne und nicht weiß, ob es das wirklich gibt
Man tut vieles um cool zu sein. Aber auch nur ein mal, um dann schockiert zu erzählen: DAS TUT JA WEH!!!!
Es sei denn, Du warst damals fünf Jahre alt. In dem Fall wären wohl wirklich Deine Eltern in der Pflicht gewesen, eine Entscheidung für Dich und in Deinem Sinne zu treffen
Nein, 14 - und die Eltern haben ja immer recht & wissen bescheid. War damals noch abhängiger vond eren Meinung als heute.
Wie bist Du eigentlich auf den Namen "Koralle" gekommen, den find ich schön.
Naja, ich konnte ja schlecht den Namen nehmen, den ich in meinen Foren auch benutze. Also hab ich mal durch mein Zimmer gesehen, meine rote Koralle entdeckt und - tadaa ich hatte einen Namen :D



@ Coleur
Schön! Auch das kann ich verstehen, aber weißt du, wenn du gesund wirst, dann bist du immer noch nicht wie alle anderen (wir sind alle unterschiedlich...) und kannst damit dann auch konstruktive Dinge tun, die Dinge einfach anders machen, weil du dich anders traust und damit viel mehr erreichen als mit der Krankheit. Ist doch so, oder?
Ich hab Angst vor so 'ner "happy world". Ich kenn mich. Wenn es mir gut geht, schaff ich mir Probleme. Wie auch immer. Und wenn ich irgendeine Freundschaft kündige, die mir was bedeutet. Ohne Problem bin ich iwie leer.
Oder ich zocke mehr und mache nichts andres, als an irgendwelchen Missionen zu arbeiten und Titel zu machen.
Irgendwie paradox.
Aber, in einem hast du unrecht: ich würde mich nicht mehr trauen. Weil ich n ziemlicher Angsthase bin und ich entweder im Alleingang was mache oder Konformist bin. (jenachdem, ob ich eine Gruppe um mich herum habe, oder nicht). Ich meide schwierige Situationen und Konflikte. Und das hängt nicht an den Krankheiten, sondern weil ich da keine Lust drauf habe, weil ich eh verliere.

So wie hier kann ich mich im RL nicht ausdrücken, ich könnte nie mit einem von euch so über das Thema reden. Generell über für mich schwierige Themen.
(Noch n Grund, warum es InternetPsychologen geben sollte m.M. nach)

@ miamarie
ich war damals auch komplett gegeb medis. für mich hat das immer das absolute versagen bedeutet.
*g* so unterschiedlich können die Gründe sein - ich habe etwas gegen Medis, weil sie deine Persönlichkeit verändern (können) und wenn, dann möchte ich bitte selber entscheiden, welche Züge sich entwickeln ^^
Mich hat das Medi damals in einen Zombie verwandelt, ohne irgendeine Reaktion oder so.
Die Tage mit dem Medi sind wie verwischt, ich kann mich nur an die "klaren" Momente erinnern, wo ich weiß - du hast scheiße gebaut.
Sowas will ich nie nie wieder.
Ich bin ja so schon Gefühlsdezimiert, aber nicht mal was mitbekommen ....

Re: p*** und p***

#95
hey,
Koralle hat geschrieben: *g* so unterschiedlich können die Gründe sein - ich habe etwas gegen Medis, weil sie deine Persönlichkeit verändern (können) und wenn, dann möchte ich bitte selber entscheiden, welche Züge sich entwickeln ^^
Naja, das medikamente Persönlichkeiten verändern glaube ich ehrlich gesagt nicht. Ich mein, es kommt immer darauf an was man nimmt (und das kann man ja nunmal selber entscheiden).
das habe ich im internet dazu gefunden :

"Selbst wenn man manchmal dies als ganz nützlich oder erstrebenswert halten würde, so haben doch Psychopharmaka nicht die Macht, wirklich das menschliche Gehirn zu verändern. Bei psychischen Erkrankungen können sie aber durchaus die Art zu denken, die eigene Art Dinge wahrzunehmen und im Alltag zu reagieren und auch das eigene Verhalten verändern."

und

"Ein anderer Irrglauben ist, dass Antidepressiva die Persönlichkeit verändern. Das Gegenteil ist der Fall: „Wer zur Depressionsbehandlung Antidepressiva nimmt, ist hinterher wieder ganz der Alte“, erklärt die Oberärztin. „Denn die Depressionen verändern die Persönlichkeit. Die Medikamente stellen hingegen den Ursprungszustand wieder her.“

wenn das funktionieren würde wäre das ja nahezu fantastisch. so könnte man irgendwelchen traftätern die richtige pille geben und fertig.


Ich verstehe deine Sorge nach dem was du schreibst. Aber für mich hört sich das eher danach als als hättest du einfach ein (sorry) "scheiß" medikament bekommen. Es ist ja echt unterschiedlich wie welches auf wen wirkt. deswegen sollte man das ja auch nur unter ärztlicher aufsicht testen. Viele Klinik fangen sowas auch nur stationär an. Das Ziel des Medikaments war sicher nicht eine völlig benebenlde wirkung. Das hört sich eher stark nach Überdosis an, oder ??????? Vielleicht wars aber auch einfachc nicht das richtige.

ist musste auch erst einiges probieren bis ich eins hatte, was mich nicht völlig ausnockt.
Koralle hat geschrieben: (Noch n Grund, warum es InternetPsychologen geben sollte m.M. nach)
sowas gibt es doch ?????????????????? also zumindest so in der art. ich werde beispielsweise auf grund der m*ssb**ch* problematik seit gut 3 monaten über einen Emailaustausch von einer Psychotherapeutin von Wildwasser betreut. War völlig unbürokratisch.
Ich weiß nicht ob es das noch gibt, aber die parklandklinik in bad wildungen (musst du mal im internet schauen) hat auch mal ne therapie übers internet angeboten. Wie das genau aufgebaut war weiß ich allerdings net mehr.
liebe grüße
marie

Re: p*** und p***

#96
„Wer zur Depressionsbehandlung Antidepressiva nimmt, ist hinterher wieder ganz der Alte“
Und wie war ich vorher? Ich hatte bis zu dem Zeitpunkt, wo meine Erinnerung einsetzt, immer Depressionen.
Weiß halt nicht, ob ich dann nicht total anders wäre, weil Depressionen jemanden ja total verändern können - im Umkehrschluß ja das weggehen der Depression auch.

Das hört sich eher stark nach Überdosis an, oder ??????
Wär ja net die erste Überdosis, die ich von ihr bekommen hätte. ^^
sowas gibt es doch ??????????????????
Hab ich noch nie was zu gefunden - ehrlich? Da muss ich noch mal genauer suchen!
Danke!

PS: Fragezeichen sind keine Rudeltiere :D

Re: p*** und p***

#97
Koralle hat geschrieben: Und wie war ich vorher? Ich hatte bis zu dem Zeitpunkt, wo meine Erinnerung einsetzt, immer Depressionen.
Weiß halt nicht, ob ich dann nicht total anders wäre, weil Depressionen jemanden ja total verändern können - im Umkehrschluß ja das weggehen der Depression auch.
das stimmt natürlich. so fühl ich mich auch oft. es fühlt sich an als wär mein halbes leben weg, weil ich es einfach nicht kenne...aber auf der anderen seite frage ich mich ob ich überhaupt so sein will wie früher ? eher nicht. denn als erwachsene person immer das kleiner unterdrückte, verzweifelnde, sich nach dem ende sehen kind in mir zu tragen ist wohl auch nicht der hit. naja. vielleicht hatte ich einfach mal das glück nach 10 versuchen doch ein ganz gutes medikament erwischt zu haben. ich nehm jetzt opipramol, allerdings nur in einer gaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaanz geringen dosis. das medikament soll eigentlich gegen flashbacks und panikattacken sein. ob es was nützt oder ob es eher die einbildung ist die hilft weiß ich nicht. aber solange es das zumindest ein bisschen was bringt werde ich es erstmal weiter nehmen.
Koralle hat geschrieben:
Hab ich noch nie was zu gefunden - ehrlich? Da muss ich noch mal genauer suchen!
ich hoffe ich hab jetzt nicht zu viel versprochen. ich kenn mich damit nicht so aus, aber wie gesgat. bei wildwasser ist es bei mir zumindest derzeit so. auf der parklandseite habe ich das as ich meinte allerdings nicht mehr gefunedn. ich such nochmal später und wenn ich was finde sag ich bescheid :)

achso und das mit den fragezeichen :D :D :D :D :D :D :D :D :D :D ich kann mich einfach nich beherrschen. punkte sind genauso schlimm :oops:

Re: p*** und p***

#98
das stimmt natürlich. so fühl ich mich auch oft. es fühlt sich an als wär mein halbes leben weg, weil ich es einfach nicht kenne...
Ich frag mich halt immer, woran das liegt. Ob ich echt so ein schlechtes Gedächtnis habe.
Wirklich bewusst sind mir echt nur die letzten 3 Jahre.
Klar, ich weiß wer Personen sind. Weiß ein paar Ereignisse. Aber was ich gemacht habe, ist weg. Mit wem ich damals befreundet war. Weg. Sowas halt.
Ich bin mir nicht mal mehr sicher, ob einige Angaben, die ich gebe "wirklich" sind oder nur eingeredet?
Im mir was einreden bin ich unglaublich gut und weiß hinter nicht, obs wirklich so war oder net.
*in solchen Momenten fang ich an, wahnsinnig zu werden xD*

Re: p*** und p***

#99
Hallo Koralle,

ich geh jetzt nicht auf alles ein, weil das einfach ein Fass ohne Boden wäre (Oder am Ende gehe ich doch auf alles ein, wer weiß):

„Nein, 14 - und die Eltern haben ja immer recht & wissen bescheid. War damals noch abhängiger vond eren Meinung als heute.“

Na, wenn das nicht ein Fortschritt ist. :D

„Naja, ich konnte ja schlecht den Namen nehmen, den ich in meinen Foren auch benutze.“

Habe ich mir fast gedacht. Obwohl das ja eh ein Forum ist, wo ich nicht einfach so rein käme. ;)

@ Coleur

Uh, Colour mit französischem Einschlag, ich lach mich kringelig. :lol: Goldig.

„Ich hab Angst vor so 'ner "happy world". Ich kenn mich. Wenn es mir gut geht, schaff ich mir Probleme. Wie auch immer. Und wenn ich irgendeine Freundschaft kündige, die mir was bedeutet. Ohne Problem bin ich iwie leer.“

Echt? Das Problem stellt sich mir nicht. Ich kann da nur Harry Potter zitieren: „Trouble usually finds me.“ :mrgreen: Ich kann nicht ehrlich behaupten, dass ich ohne Bulimie das perfekte Leben hätte. Aber die letzten Wochen wird es gerade besser. Ich vermute, dass Du gute Gründe hast, warum Du Dich in Probleme flüchtest. Ich könnte mir denken, dass es mit der Depression zu tun hat: Alles ist besser als sich leer fühlen…. Oder wie siehst Du das? Hast Du da eine Hypothese, warum Du Probleme provozierst z.T.?

Aber, in einem hast du unrecht: ich würde mich nicht mehr trauen. Weil ich n ziemlicher Angsthase bin und ich entweder im Alleingang was mache oder Konformist bin.

Auch das ist was, das in kleinen Schritten besser werden kann. Sehr hilfreich ist dabei ein Umfeld von Leuten, die Dich nehmen, wie Du bist und wo Du auch mal aus der Reihe fallen kannst, ohne dass Du gleich ausgeschlossen wirst von der Gemeinschaft. So was zu finden ist natürlich schwer…. Aber wer erst gar nicht sucht (wie Jani, die sich zu Hause verkriecht – sorry für das Bsp., Jnai), findet auch nichts. Ich muss mich auch immer erst aufraffen, irgendwo unter Menschen zu gehen. Aber hinterher bin ich m Grunde immer froh, es gemacht zu haben. Das hilft dann für die Motivation beim nächsten Mal.

„So wie hier kann ich mich im RL nicht ausdrücken, ich könnte nie mit einem von euch so über das Thema reden. Generell über für mich schwierige Themen.“

Habe ich auch immer erzählt, aber eigentlich kann ich’s. :mrgreen:

„(Noch n Grund, warum es InternetPsychologen geben sollte m.M. nach)“

Also, zumindest mal gibt es Online – Beratung. Die Telefonseelsorge und Pro Familia bieten das z.B. kostenlos an.

„*g* so unterschiedlich können die Gründe sein - ich habe etwas gegen Medis, weil sie deine Persönlichkeit verändern (können) und wenn, dann möchte ich bitte selber entscheiden, welche Züge sich entwickeln ^^“

Ich hatte übrigens auch was gegen Medis (als ich mal welche empfohlen bekam) aus dem gleichen (grundlosen?) Grund…. Kannst Du entscheiden, welche Persönlicheitszüge sich entwickeln? Und wenn Du mit „nein“ antwortest: Was würdest Du gerne entwickeln, wenn es „einfach so“ ginge? Wenn da ein Korb vor Dir stehen würde mit sätlichen Persönlichkeitsmerkmalen, und Du bräuchtest nur zugreifen? Und wenn Du diese Wunschmerkmale dann hättest, (vielleicht noch den PK - perfekten Körper dazu), was würdest Du dann anders machen in/mit Deinem Leben? Was würdest Du beruflich machen, wie würdest Du mit Deinen Freunden umgehen, wie würdest Du Deine Freizeit gestalten, wo würdest Du wohnen, wie würden andere auf Dich reagieren?

Brauchst Du natürlich nicht (öffentlich) zu beantworten, ist nur so eine Phantasiereise, die mir gerade kam...

Lg

aire

Re: p*** und p***

#100
@aire
Habe ich mir fast gedacht. Obwohl das ja eh ein Forum ist, wo ich nicht einfach so rein käme.
Ja die anderen können aber hier rein gucken, und ich kann mir vorstellen, dass nicht jeder so gut darauf zu sprechen ist, was ich hier schreibe.
Ich würd gern in meinen Foren bleiben :D

wg Coleur: ach man ich hatte keine Brille auf xD *grade Haare nachgefärbt*
Ich vermute, dass Du gute Gründe hast, warum Du Dich in Probleme flüchtest. Ich könnte mir denken, dass es mit der Depression zu tun hat: Alles ist besser als sich leer fühlen…. Oder wie siehst Du das? Hast Du da eine Hypothese, warum Du Probleme provozierst z.T.?
Vll bin ich auch einfach nur so gestört, dass ich nen Aufmerksamkeitstick hab, oder so. Und mich in Probleme flüchte, um Aufmerksamkeit zu bekommen, ob ich ich das bewusst nicht will.
Ich glaube bei vielen Krankheiten, dass ich mir das alles nur einbilde/rede und ich gar nicht wirklich und richtig krank bin. Weil Aufmerksamkeitstick. Würd begründen, warum ich keinen Leidensdruck habe.

Oder mir wurd einfach zu oft gesagt, dass ich Aufmerksamkeit suche und ich glaube das mittlerweile. Weil ich leicht zu beeinflussen bin. Bin aber wirklich krank und "verharmlose" das auf der einen Seite, weil "ich bin ja gar nicht krank und ich kann jeder Zeit aufhören", auf der andren Seite fliegen die Probleme mir zu, wie andren die Fliegen,

Oder es ist wirklich, um überhaupt irgendwas zu fühlen - wie du schon meintest.

Das sind so meine Ansätze - ich hoffe, das war nicht zu wirr, das ist ganz schwierig, mir selbst das klar zu machen, aber dann noch anderen -.-'
Sehr hilfreich ist dabei ein Umfeld von Leuten, die Dich nehmen, wie Du bist und wo Du auch mal aus der Reihe fallen kannst, ohne dass Du gleich ausgeschlossen wirst von der Gemeinschaft. So was zu finden ist natürlich schwer…
Ja... mein Umfeld besteht in dem Fall leider nur aus psychisch kranken Menschen und da kann ich dann so sein wie ich bin. Und mich mit denen gemeinsam ritzen und sowas.
Ich glaube, ohne ein "normales Umfeld", was ich nicht haben will (mit solchen Menschen komme ich net zurecht, oft genug versucht), wird das nichts. Weil meine Maske lasse ich höchst selten fallen. Weil will ich net.
Habe ich auch immer erzählt, aber eigentlich kann ich’s.
Wenn ich über sowas mit Menschen rede, fang ich gleich an zu heulen meist oder erzähl nur gaaanz grob, damit ich net anfange zu heulen.
Das tu ich nämlich verdammt schnell xD Voll doof, das kann ich net unterdrücken -.- In so unpassenden Situationen ists echt scheiße (wenn ich wütend werd, muss ich heulen bsp)

Auf dein Gedankenspiel mach ich mir ausführliche Gedanken, wenn ich wieder zuhause bin =)

Wollt euch noch mal sagen, dass ihr voll lieb seid und ich "euch Contras"^^ nie so eingeschätzt hätte.

Re: p*** und p***

#102
Hallo zusammen...

ob ich es schaffe auf jeden einzelnen Beitrag zu antworten weiss ich nicht aber ich versuchs...
aire hat geschrieben:tss, wer steckt jetzt wen in ein Schema?? Mir wäre in Bezug auf Deine Einstellung nie das Wort "schwachsinnig" gekommen und ich möchte mich hiermit ausdrücklich davon distanzieren. Ich stecke nicht mal Dich mit Koralle in einen Topf - obwohl ihr beide schon betont habt, dass ihr die gleiche Einstellung habt. Dann sei doch bitte auch so fair, und verschublade nicht Mia Marie mit anderen.
Du hast Recht...ich habe eure Aussagen verallgemeinert, das ist und war nicht richtig von mir da ich von dir/euch ja auch erwarte das ihr meine Beiträge nicht verallgemeinert...also gleiches Recht für alle... :roll: :wink: (womit ich aber nicht versprechen kann das ich nicht ausversehen wieder verallgemeinere---> bei sovielen Beiträgen die sich um das gleiche Thema drehen nicht immer das Einfachste...)Was ich allerdings bestreiten möchte ist das ich betont habe ich hätte die gleiche Einstellung wie Koralle, wir haben ähnliche Vorstellungen aber sicherlich nicht die gleichen...ich glaube wir unterscheiden uns weit mehr als die Beiträge deutlich machen..
Colourful hat geschrieben:caterpillar, was bringt die die Krankheit wirklich? Du schreibst, dass du gar keinen Leidensdruck empfindest, aber was gibt dir die Krankheit, was brauchst du daran?
Was sie mir bringt??
Das ist wohl die entscheidende Frage...
sie gibt mir die Sicherheit die ich so vermisse...
sie gibt mir die Möglichkeit Gefühle zu verdrängen die ich ansonsten "alleine" ertragen müsste, was ich meiner Meinung nach nicht ertragen würde...
wodurch sie mir dann auch sekundär die "geistige Gesundheit" erhält..
sie ermöglicht mir das wahre Leben als solches zu ertragen ohne das ich (vollkommen) in meine kleine Welt gleite...
sie ermöglicht mir die sozialen Kontakte in dem sie mir die Angst vor Fremden nimmt...
sie hilft mir meine Ausbildung zu absolvieren ohne das ich an (geistigen) Beeinträchtigungen leide...(was ich zwar dennoch tue aber nicht in dem Ausmass das eine Ausbildung unmöglich wäre..)
sie macht mich zu einem kritikfähigen Menschen der auch im Reallife zu seiner Meinung steht...
sie ist der geistige Rückzugsort an dem all das lagert was in meinem/wahren Leben nichts verloren hat...
sie ist der Bunker der all das vor mir verschliesst...zwar nicht immer ein dichter Bunker, aber dicht genug um mit den "kleinen" unwirksamen Verschliessungsmechanismen klar zu kommen..
sie nimmt der Gesamtheit meiner "Probleme" die Grundlage und macht mich dadurch zu einem lebensfähigen Menschen...
sie macht mich zu dem eigentlich lebensfrohen Menschen der sich ohne sie an nichts erfreuen könnte...
zu dem diskussionsfreudigen Menschen der sich ohne sie als zu schwach empfinden würde seine Standpunkte zu vertreten...
sie ist das zweite ICH das bereit ist all das zu tragen wozu das erste ICH nicht imstande ist..
sie gibt mir die Sicherheit der wahren Welt entgegen zu treten..und nicht nur der Welt...sie ermöglicht es mir auch meiner kleinen Welt gegenüberzutreten ohne das ich nach dem Anblick in eine geschlossene Psychiatrie müsste...
aus dem Grunde behaupte ich auch das sie mich zu dem Menschen macht der ich bin, der ich sein wollte...sie verschliesst mir nicht die wahre Welt sondern eröffnet sie mir...
Ich wäre ohne sie ein genau so kranker Mensch wie ich es auch mit ihr bin...nur das sie mir durch ihre Anwesenheit ermöglicht mit der meiner Meinung nach schwereren Krankheit in einem gewissen Einklang zu leben...
sie ist mein ganz persönliches Medikament das zu akzeptieren was ich nun mal bin...
sie erwartet nichts von einem, fordert nicht das man sich mit sich selbst auseinander setzen muss auch wenn man das nun gerade nicht möchte...
sie gibt mir die Zeit Strategien zu entwickeln die ich evtl. gegen meine "andere Krankheit" einsetzen könnte/kann...

sie hat ihre Nebenwirkungen wie ein jegliches Medikament, die ich aber billigend in Kauf nehme...wie ich jede Nebenwirkungen von Medikamneten in Kauf wenn ich das Wissen besitze das sie mir helfen...
ich hoffe ich konnte deine Frage damit einigermassen erklären...aus Sicht eines "Normalen Menschen" mag sich das wirklich schwachsinnig anhören, nur das ich behaupte das bei mir wirklich alles zutrifft ausser Normalität...was wiederrum eine Definition von Normalität nach sich ziehen würde...aber soweit will ich gar nicht ausschweifen...
mia-marie hat geschrieben:und du meinst nicht, dass das vllt auch daran liegen kann, dass du einfach noch nicht den oder die richtige gefunden hast ?
Doch das meine ich ganz gewiss...nur, und das ist ein anderes Thema, ist zuviel vorgefallen das ich mich auf eine Therapie nochmals einlassen könnte...ich habe es versucht, etliche Male, auch nach schlechten Erfahrungen, nur mittlerweile meine ich mich gut genug zu kennen das ich mit ziemlich grosser Gewissheit sagen kann das es NIE den richtigen geben kann und das alleine aus dem Grund weil ICH es nicht zulassen kann das der richtige kommt...das Berufsfeld der Therapeuten hat bei mir einen so nachhaltigen Eindruck hinterlassen das auch wenn ich es probiere mich nochmals darauf einzulassen, innerlich einfach so eine abwehrende Haltung habe das es keinen Sinn macht,weder für mich noch für die arme Seele die vor mir sitzt...Ich projeziere unbewusst all die schlechten Erfahrungen die ich mit diesen Menschen gemacht habe auf den einzelnen, so objektiv könnte ich niemals werden um dies nicht zu tun...
Ich habe in der Vergangenheit was das Thema Therapie angeht soviele Fehler begangen, wie auch meine ehemaligen Therapeuten das ich mich heute für therapieresistent halte....das Vertrauen fehlt und kann auch nach noch so langer Anlaufzeit nicht aufgebaut werden...wie gesagt schon oft probiert....
vielleicht kann ich dieses Thema irgendwann von einer anderen Ebene betrachten, allerdings wird das, sollte es überhaupt passieren, noch ein sehr langer Prozess...
für mich ist und war Therapie immer mit etwas schlechtem in Verbindung zu setzen...
man sollte zwar nicht alle Menschen die den Titel tragen über einen Kamm scheren aber ich bin auch nur ein Mensch und in eben diesem Thema kann ich den Beruszweig einfach nicht verzeihen was vorgefallen ist, obwohl ich ansonsten wirklich kein nachtragender Mensch bin...
mia-marie hat geschrieben:also wennn ich irgendwen mit dem wort schwachsinnig verletzt habe tut es mir leid. ich wollte nmd damit persölich angreifen oder so.
Also mich hast du damit nicht verletzt...ich weiss wie und was ich bin...und ich bin mir auch bewusst das meine gedankengänge sich schon sehr absurd anhören müssen für jemanden der vielleicht nicht die gleichen Erfahrungen gemacht hat...
Die Formulierung ist allerdings etwas unglücklich gewählt...da Gedankengänge nicht schwachsinnig sein können, sie sind wenn überhaupt nicht nachvollziehbar...aber ich denke schon das ich dich verstanden habe und fasse es nicht als persönlichen Angriff auf...

Lieben Gruss und ich hoffe ich habe nichts übersehen...

ps. die Rechtschreibefehler sind alle miteinander beabsichtigt... :roll: (meine Grammatik/Rechtschreibung verweigert bei langen Beiträgen immer ihren Dienst... :roll: )
Zuletzt geändert von mariella am So Mai 30, 2010 18:14, insgesamt 2-mal geändert.

Re: p*** und p***

#103
Colourful hat geschrieben:auch, wenn mir daraus sehr deutlich wird, dass es sich um eine Suchterkrankung handelt.
das hätte ich doch schon sehr gerne begründet...woran machst du diese Aussage fest??
Wie definierst du für dich Suchterkrankung??
ich stelle mal die gewagte Behauptung auf das es für mich keine !Sucht!erkrankung ist...Sucht kennzeichnet sich durch das Unvermögen Verstand und Handlung in Einklang zu bringen...das dass Suchtverhalten dem logischen Verstand vorgezogen wird...das soziale Kontakte, gesellschaftliche Pflichten unter eben diesem Verhalten leiden wie auch der Betroffene selbst auch...das sich das Suchtverhalten verselbstständigt und versucht eigendynamisch auszubreiten...
keine dieser Punkte könnte ich auf mich beziehen...meine Bulimie verselbstständigt sich nicht, die Toleranzgrenze die bei jeder Sucht unaufhörlich höher steigt bleibt bei mir gleichbleibend...
Es wird nicht mehr und nicht weniger...mein Essverhalten richtet sich nicht nach der Bulimie sondern die Bulimie nach meinem Essverhalten...
ich habe keine FA´s und auch nicht das Verlangen die Dosis meiner "Droge" zu steigern...

Ganz viele Argumente sprechen dagegen, das weiss ich....und ich bin mir bewusst das ich mich hier gerade auf sehr glatten, dünnen Boden bewege...der eurer Argumentation (warscheinlich) nicht standhalten wird...

Nur frage ich mich schon die ganze Zeit seit dem wir diskutieren ob der Suchtcharakter auf mich wirklich zutrifft/zutreffen kann...
Ich bin der Meinung das ich die Bulimie willentlich steuern kann...
Sie ist für mich ein Instrument das ich willentlich einsetze um etwas zu erreichen was ich für mich als erstrebenswert halte...
Würdet ihr mir heute die ultimative Strategie zeigen anders mit meinen Problemen umzugehen, wüsste ich das ich sie ohne wenn und aber hinter mir lassen könnte...ohne Entzugserscheinungen...

Und macht nicht genau das Gegenteil eine Sucht aus??

Ich lebe mit der Bulimie um Empfindungen zu unterdrücken, ohne sie wären sie zweifelsohne wieder da, was mich ja darin hindert sie aufzugeben...aber ist dann jemand der Antidepressiva nimmt auch süchtig??---> oder jemand der z.B. Schilddrüsenpräperate nimmt??
Ist jemand süchtig nach Musik weil er sich damit in einen euphorischen Zustand bringt??

was genau macht für euch die Sucht aus??
das steigern der Verhaltensweise??
Das Unvermögen diese zu kontrollieren??
Das "nicht aufhören können"??
Die Folgen der Sucht??

Wird dann nicht jede Verhaltensweise durch die ich mein Wohlbefinden verändere und auch dann beibehalte automatisch zur Sucht??
Und ist etwas was ich mit meinem (vermeintlich) klaren Verstand entscheide dann nicht eher ein Abwägen von Nutzen und Folgen als eine Sucht??

zugegeben dürftige und etwas wirre Argumentation und nicht zum Thema dazu gehörend...ist mir nur gerade durch den Kopf gegangen... :roll:
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