ES Vererbbar?

#1
Ich habs geschafft ich habs endlich meiner Mutter erzählt das ich an ES leide
und das schon seit mehreren Jahren. :roll:
Wusste selber das Sie auch ihre Problem mit dem essen hat, mal dick mal
dünn kenne sie garnicht anders. Jedenfalls haben wir lange geredet und sie
leidet auch an ES seit 20 Jahren also zwichen durch hatte sie Phasen wo sie
"clean" war.
Naja und noch mehrere Leute aus meiner Familie also Cousine und Tante
sind auch betroffen.
Und jetzt zur meiner Frage, kann es mir eigentlich kaum vorstellen, aber
meint ihr das sowas vererbbar ist?

Freu mich auf antworten.

Re: ES Vererbbar?

#2
Ich denke, dass das schon vererbbar sein kann. Vielleicht nicht die ES an sich, aber möglicherweise Hormonestörungen, die dafür sorgen, dass man anfälliger ist, eine Essstörung zu entwickeln.
Ich kämpfe gegen die Dämonen
Ich suche eine Tür um hier als Sieger rauszugehen
Ich kämpfe gegen die Dämonen
sie klingen wie Sirenen, es ist schwer zu widerstehen
und sich nicht mehr umzudrehen
(Ich und Ich)

Re: ES Vererbbar?

#3
Also ich habe meine Essstörung von meinem Papa...er hat zwar nicht Es aber eine andere Form der Essstörung...allerdings bin ich der Meinung man sollte sich nicht auf solchen Erkenntnissen ausruhen und sagen...ich hab es geerbt...denn jeder ist seines eigenen Glückes schmied und steuert was er aus seinem Leben macht

Re: ES Vererbbar?

#4
Ein Prof auf der Uni, hat einmal gemeint, 24-42% seien Genetik, 58-76% seien Umwelfaktoren... Dieser Prof ist allerdings sehr von seiner Genetiktheorie überzeugt, weiß nicht, ob das wirklich so viel ist... ^^ Aber was in dem Zusammenhang halt schon immer interessant ist, sind z.B. Zwillingsstudien (ich kenne hier nur die Zahlen von Anorexie): eineiige Zwillinge bekommen zu 30-65% die Anorexie des Geschwisterteils, zweieiige (die j nicht 100% genetisch gleich sind) zu 0-9%...

Die Gene sind also mitverantwortlich für die Essstörung, aber nicht alleine... :wink: Und um aus der Es rauszukommen muss man an den Umwetfaktoren arbeiten, dann klappt das auch! :)
Zuletzt geändert von kleines Ich-bin-ich am Fr Mai 28, 2010 5:32, insgesamt 1-mal geändert.

Re: ES Vererbbar?

#5
Nein, ich glaub nciht dass ES vererbbar ist, aber wir bekommen es als Kinder von klein auf mit, wie das Verhalten der Umgebung ist. Sprich, wenn deine Eltern in sich rein stopfen, dann wirst du das irgendwann auch tun. Mein Vater hat auch ne totale ES gehabt, er hatte unmengen von Essen verschlungen und ich habe heute oft auch das Problem, obwohl ich meist versuche dagegen anzukämpfen. Aber es ist leider so, dass wir das unbewusst nachahmen, was man uns vorgelebt hat. Das heißt z.b., das typische Verhalten für Trost ist Essen. Ein Kind weint, weil es sich weh getan hat. Als Trost bekommt es einen Lolly oder sonst irgendwas leckeres zum Essen. Fazit, das Kind hat automatisch übernommen, wenn ich traurig bin, tröstet mich das Essen. Und so geht es leider weiter. Trost, Schmerz, Leere usw.! Es ist nur leider so verammt schwer, diese angelernten Methoden abzulegen.

cogito

Re: ES Vererbbar?

#6
Danke für eure antworten.

Ich wollte ja nur mal wissen was ihr davon haltet. Für mich heißt das nicht
das ich mich daruf ausruhen will. Will die ES ja weg bekommen weil ich habe
keine Lust darauf ein Leben lang das zuhaben...zu mal ich weiß das ich nie
wie "normale" Menschen zum essen stehen werde.

Re: ES Vererbbar?

#7
Hallo!

Weiss nicht, ob so etwas vererbbar sein könnte :roll:

Vllt. ist es eher, dass man als Kind das Verhalten der Verwandten irgendwie "nachahmt", vor allem wenn die Mutter essgestört ist, und später auch so wird :roll:

Meine Mutter hatte früher auch Bulimie, ich habe es zwar nicht im vollem Maße mitbekommen, aber z. B. die Sache mit AFM-m*ssbr**ch habe ich definitiv von meiner Mutter "abgeschaut", vor allem, weil sie es immer thematisiert hat (nachdem sie wieder gesund war).. von wegen "Schatz, Du musst nicht abnehmen, Du bist doch dünn. Ich habe auch früher AFM genommen, weil ich so im Abnehmwahn war..." Ich musste das natürlich irgendwann mal ausprobieren :evil:

Außerdem gibt es in unserer Familie sehr viele Alkoholiker, Depressive, Selbstmörder.. usw... da glaube ich auch manchmal, dass das alles irgendwie vererbbar ist (oder ich habs mir echt von meinem Vater und Co. abgeguckt... und der von seinem Umfeld)...

hmmm :?
Wie die Schauspieler eine Maske aufsetzen, damit auf ihrer Stirn nicht die Scham erscheine, so betrete ich das Theater der Welt - maskiert.

.Descartes.

Re: ES Vererbbar?

#8
Wenn man Fragen zum Thema Essstörung ausfüllt, wird da ja auch gefragt, ob es Angehörige ( Eltern, Geschwister, Onkel, Tanten...) gibt die ebenfalls unter einer Essstörung leiden. ICh kann mir nicht vorstellen, dass es genetisch vererbar ist, wohl eher mit den Werten innerhalb einer Familie.
Meine Mutter hat 5 Kusins (Geschwister), von denen 2 unter Bulimie und eine unter Magersucht leiden, die andere ist Alkoholikerin gewesen (bereits tot) und nur einer scheint normal zu sein. In der Familie meiner Mutter war und ist das Aussehen sehr wichtig. Es wurde stets und immer über Figur, Aussehen und Diäten geredet. Auch für meine Mutter war es ein sehr wichtiges Thema und ich litt ungemein darunter, als einzige dick zu sein.
Heute ist meine Mutter viel entspannter, zu HAuse wird gegessen und genossen und auch ich fühle mich nun viel wohler und mache mir weniger SOrgen um die Figur.
Man kennt es ja auch von Freundin. Ist man mit Leuten zusammen, die alle eine super Figur haben und am ganzen Abend an drei Erdnüssen knappern, fühlt man sich viel gehemmter, als wenn man zusammensitzt und der/ die Gegenüber ordentlich zuschlagen
:arrow: Dein Umfeld hat einen großen Einfluss auf dich, vor allem die Familie

Re: ES Vererbbar?

#9
Ich denke auch, dass es nicht an der Vererbung liegt, sondern eben daran, dass man sich Verhaltensweisen abschaut und diese auch weniger schnell als "unnormal" empfindet (" Macht ja meine Mutter auch..")

Gerade bei Ängsten und Depressionen hängt viel davon ab, ob man in der Familie schon Fälle hat.
Bei mir sind Vater, Mutter, Bruder und Ich in Therapie (gewesen) nachdem meine Eltern sich haben scheiden lassen.
Die ES kam auch bei meiner Mutter vor.

Re: ES Vererbbar?

#10
Deswegen ja, ich kenne meine Mam garnicht anders als im Diätenwahn so zu sagen.
Ich habe schon früh probiert auf meine Ernährung zu achten. Totzdem bereue
ich den ganzen Mist...aber wenn man Jahre lange nichts anderes vorgelebt bekommt.
Weiß auch das keiner gesagt hat steck dir den Finger in den Hals(das es
meine Entscheidung war)...mir ist meine
ES sehr bewusst und ich bleibe auch daran sie los zu werden.

Danke euch für eure Kommentare :wink:

Re: ES Vererbbar?

#11
Weiß auch das keiner gesagt hat steck dir den Finger in den Hals(das es
meine Entscheidung war)
Klar, aber die "Grundlagen" hat man ja irgendwie bekommen, dass man diese Krankheit bekommen hat bzw. sich auch noch mit anderen Symptomen rumschlagen muss...

Wir sind ja auch kein 1 : 1 Abbild unserer Mutter... vielmehr unseren Umfelds... und wenn da jemand etwas mit "Finger - Hals - Erbrechen - Abnehmen???????????" sagt... na dann.... naja... wir sind halt alle darauf reingefallen :evil:
Wie die Schauspieler eine Maske aufsetzen, damit auf ihrer Stirn nicht die Scham erscheine, so betrete ich das Theater der Welt - maskiert.

.Descartes.

Re: ES Vererbbar?

#12
Hm, ich denke schon es gibt bestimmte ES bzw Suchtfördernde genetische Predispositionen...
wie auch z.B.: bestimmte Charaktereigenschaften eine ES eher begünstigen, wie z.B.: übermäßiger Perfektionismus, geringer Selbstwert, masochistische Züge etc...
Aber natürlich kann man es nicht alleine darauf beschränken oder daran festmachen - es spielen viele Faktoren und vor allem das Umfeld eine große Rolle.

Bei mir wars halt so, dass ich, so weit ich mich erinnern kann, nie ein negatives Kommentar wegen meiner Figur bekommen habe, meine Mutter noch nie Gewichtsprobleme hatte und auch noch nie in ihrem Leben eine Diät gemacht hat - ja gut, jetzt im höherem Alter hat sie etwas zugenommen und sagt schon manchmal, dass es besser wäre wenn sie ein wenig abnehmen würde u mehr Sport machen würde, aber sehr selten und nur nebenbei erwähnt. Ich wurde weder dazu gezwungen, immer alles aufzuessen, noch wurde mir essensmäßig etwas verboten (ja klar, schon ab und zu "iss aber nicht alle Süßigkeiten auf einmal, sonst bekommst du Bauchschmerzen" etc..obwohl ich ja bis in die späte Kindheit normal gegessen hab - also ich war etwas fester, aber nie richtig dick oder ÜG, hab auch viel genascht und so, aber kann mich da weder an Hungern noch Vollfressen erinnern - halt auch mal mehr, mal weniger, und auch mal vollessen, aber nur so, wies jeder Nicht-ESler ab und zu tut) - erst als ich anfing zu Hungern, kamen Kommentare, dass ich was Essen soll, so dürr bin, und als dann "das große Fressen" begann (die ersten Jahre noch ohne Erbrechen), war es Anfangs so, dass sich meine Mutter gefreut hat, dass ich zunahm und ordentlich gegessen habe. Ich habe mich selbst gewundert, warum ich plötzlich so viel esse, und das auch ab und an erwähnt, was von meiner Mutter aber in die Kategorie Wachstumsschub u Pubertät/ Hormone geschoben wurde. Erst als wirklich viel an Nahrung verschwand und ich dann nach ner Zeit trotzdem wieder dünner wurde, kamen die Kommentare "Nicht alles auf einmal essen", "Lass uns auch was übrig", "teil dir dein Essen ein" und "iss doch endlich normal" etc...ich glaube, besonders meine Mutter hat ein starkes Trauma dabei davongetragen, weil sie heute noch, auch wenn ich nicht mehr bei ihr FA/k*, dass sie mich "kontrolliert" - also z.B.: möchte sie nicht, dass ich das Bad abschließe u längere Zeit drinnen bin (hab dort halt öfters gek*), wenn ich längere Zeit in meinem Zimmer bin bzw die Zimmertüre geschlossen ist (auch dort oft gek*), wenn ich öfters hintereinander in die Küche gehe bzw längere Zeit mich dort aufhalte, ruft sie mich gleich, wo ich bleibe, und eben immer diese paradoxen Kommentare: "bitte iss nicht wieder alles. lass mir auch was", auch wenn ich mir normal bzw sogar wenig nehme, oftmals kombiniert mit "du isst so wenig, möchtest du dir nicht noch was nehmen?"
Nur, was sicher eine Rolle gespielt hat war das soziale Umfeld, dass ich in der Zeit der Anfangsentwicklung meiner ES, die zuerst MS war, hatte - ich hatte 2 Volksschulfreundinnen, die ziemlich fixiert auf Essen und dünn sein waren, bzw mit der einen hab ich eben angefangen, abzunehmen, und wir haben dann gemeinsam gegen unsere Eltern rebelliert und kaum mehr gegessen. Ich glaube, das hing bei ihr stark mit dem plötzlichen Verlust ihres Vaters zusammen. Ich wusste damals noch nichts von ES und dachte mir einfach:"Naja, schauen wir mal wie es ist, weniger zu essen". Nach einiger Zeit haben unsere Mütter (miteinander gut befreundet) versucht, auf uns einzureden und uns zum Essen zu drängen. Meine Freundin begann wieder zu essen, hat sich stabilisiert, ich rutschte in den Sumpf des BED und dann eben in die B...allerdings begannen meine FAs zu der Zeit ungefähr, als sie verkündete, dass sie den Kampf gegen ihre Mutter "aufgegeben" hat und jetzt wieder isst.
Die B hat sich dann aus einem Leidensdruck heraus entwickelt. Durch die FAs bin ich ziemlich depressiv und antriebslos geworden, weil ich so absolut keine Kontrolle mehr hatte. Hauptsächlich hab ich versucht, meine FAs wieder loszuwerden, wegen der starken Bauchschmerzen, die ich nach der ganzen Nahrung hatte (war zu der Zeit noch NG), der Gewichtsverlust war nur Nebensache, wie auch zum großen Teil bis heute. Das Zunehmen ist trotzdem schrecklich für mich, obwohl ich es selbst auch will - aber zu merken, dass das Gewand enger wird und vor allem beim Wiegen - gott sei dank zieh ich bald aus und ich kann nur sagen, in meine Wohnung wird niemals!!! eine Waage kommen!! Es ist halt für mich Kontrolle - Kontrolle über die Zahl, die die Waage mir zeigt. Nun ja, ich versuche es, so gut es geht zu vermeiden und so ein Gefühl für meinen Körper zu bekommen...

jetzt bin ich wohl etwas abgekommen vom Thema...was ich noch sagen wollte: in meiner Familie väterlicherseits gibt bzw gab es auch ein paar Fälle von ES und von der Seite meiner Mutter auch suchttendenzen und Predispositionen für Depressionen etc. Also ich bin schon überzeugt davon, dass die Genetik eine Rolle spielt. Zwar nicht annähernd so viel wie das Umfeld, in dem man sich aufhält und aufwächst, aber eben auch seinen Beitrag leistet.