Hi zusammen...

ich mache jetzt auch ein Thema auf, weil ich einfach gerade nix anzufangen weiß...

Ich kann einfach nicht mehr...

Ich liege schon wieder den ganzen Tag im Bett, wieder seit Dienstag... Dienstag den ganzen Tag rumliegen... nix tun..
Mittwoch den ganzen Tag rumliegen nix tun...
Donnerstag war ich kurz draussen, hab meine praktische Prüfung der Ausbildung abgelegt, danach nach Hause, wieder nix tun.
Heute schon wieder... ich liege rum. Habe zum "Frühstück" einen FA gehabt, gekotzt (sorry, wenn man das so direkt nicht sagen darf, bitte editieren)
Und der Tag scheint so weiter zu gehen...
Ich wollte eig. meine beiden Schwestern treffen, die eine (plus Kids) hab ich ein halbes Jahr nicht gesehen und sie käme heute an und ich kann mich einfach nicht aufraffen... ich sehe aus wie sonst wer, habe dicke Augenringe und keine Kraft mich aus dem Bett zu bewegen... meine Wohnung sieht schon wieder aus wie sau, ich liege rum und heule...
Ich komme einfach nicht mehr in den Quark... ich müsste aufräumen und lernen, hab Mittwoch noch die schriftliche Prüfung...
Es geht mir schlecht, ich habe große Angst, dass es momentan nur noch so weiter geht. Habe gar keine Kraft mehr zu nix und weiß gar nicht, was ich tun soll...
Ich weiß nix mehr anzufangen, weiß nicht wo ich anpacken muss, um mich aufraffen zu können...
Einen Ansatz mir zu helfen ist nicht in Sicht, ich schaffe keine einzige normale Mahlzeit mehr und "verschimmel" hier noch, wenn es so weiter geht...

Ich weiß einfach absolut nicht weiter... es ist ein schreckliches Gefühl gerade... als hätte ich heute einen Stück von mir selbst mit "ausgebrochen"...

Würde zu gerne ins Geschäft gehen, mir eine Flasche Sekt kaufen und mich "abschießen"...
Ich ertrage mich selbst gerade nur sehr schwer...

Hat einer eine Idee, wie ich die Notbremse gerade ziehen kann?

Wenn der Beitrag falsch ist, ich einen Fehler mache, dann sagt es mir bitte...

Lio

Liebe Lio,

ich kann deine Situation so sehr nachvollziehen. Bis vor etwa einem Jahr hatte ich auch solche Phasen, sie kamen und gingen und ich hatte das Gefühl, machtlos zu sein. Aber man kann in der Tat ewas dagegen machen.
Schritt 1 steh auf geh dich duschen, mach dich hübsch
Schritt 2 iss Obst, der Fruchtzucker gibt dir etwas Energie
Schritt 3 räum dein Zimmer auf
Schritt 4 erledige noch mind. eine Sache, die du vor dir hergeschoben hast.

Wenn du das alles gemacht hast, dann fühlst du dich viel so gut, dass du dich mit deiner Schwester treffen kannst.
Rumhängen mag viel eine momentane Lösung sein, auf lange Sicht macht sie aber alles schlimmer.
Lass dich nicht so von deiner Krankheit beherrschen, sonst nimmt sie noch mehr Raum ein.

Und denk daran, du bist trotzdem liebenswert und du hast dir diese Krankheit nicht freiwillig ausgesucht

Liebe Grüße

Hallo ihr zwei,

ich danke euch für eure Antworten...

Ich habe mit Schritt 1 angefangen, so wie du es mir geraten hattest, Andalucia. Danach hatte ich wieder einen Durchhänger, hatte einen FA und dachte, jetzt ist sowieso alles egal... aber in einem kleinen lichten Moment hab ich meiner Schwester dann gesagt, dass ich nur noch rumhänge und sie hat dann gesagt "Beweg deinen A*** jetzt raus" und ich hab mich dann fix auf den Weg gemacht.
Hab dann zwar nix gegessen, aber meine Sachen eingepackt und bin zum Bahnhof gerannt...

So hatte ich einen Tag, der teils ganz oki gewesen ist.

Habe mit den Kindern meiner Schwester gespielt, die beiden liebe ich wirklich, ich sehe sie nur zu selten...Aber so lief es ganz okay und nun bin ich, aus Selbstschutz bei meiner Mutter. Hier baue ich nicht soviel Mist, hänge nicht nur rum und bin nicht allein...

BertaSophie, ich habe leider erst wieder einen Arzttermin am 20.05, weil ich wie gesagt am Mittwoch noch die schriftlichen Prüfungen habe... aber danach kümmer ich mich, danach muss auf jeden Fall was passieren, danach pausiert meine Therapie auch nicht mehr...

Lg und danke nochmal...

Lio

Hey Lio,

ist doch super, wie du die Sache in den Griff bekommen hast. Immerhin Schritt 1 und 4, das ist nicht einfach nach so einem Start in den Tag. Ich finde es übrigens toll, dass du zu deiner Mutter gegangen bist. Manchmal hilft schon ein Ortswechsel oder Gesellschaft.
Ich drücke dir ganz fest die Daumen für deine Prüfungen und vor allem für danach.

Liebe Grüße Andalucia