"Kopfschuetteln"

#1
Hallo ihr Lieben,

mich schockieren eure Berichte ziemlich. Auch wenn ich bis vor kurzem selbst an der Krankheit gelitten habe so ging es mir meistens darum, abzunehmen.
Dennoch hatte ich immer den Drang zu leben und einen gewissen Respekt vor mir selbst.
Ich finde ihr klingt manchmal so, als ob euch die Krankheit schon regelrecht zerfressen hat...#

Habt ihr denn gar nichts an was ihr euch erfreuen koennt...seid ihr auf nichts stolz was ihr in eurem Leben geschafft habt?

In Unverstaendnis eure Frechdaechsin

Soso

#2
Moin Frechdächsin,

sorry, aber auf Deine provokative Aussage ("Kopfschütteln", "dennoch hatte ich immer... ", "in Unverständnis" u.s.w.) bekommst Du eine provokative Antwort... vielleicht war das ja auch Sinn und Zweck Deiner Übung :?:

Also, dies hier ist ein Bulimie-Forum. Hier wirst Du Beiträge von Leuten finden, die in irgendeiner Form etwas mit dieser Krankheit zu tun haben. Da Bulimie keine schöne Krankheit ist und weder die Krankheit noch die direkten und indirekten Folgen Spaß machen, wirst Du hier mehr negative als positive Beiträge (die es meiner Ansicht nach trotzdem massig gibt!) finden. Wo bitte sollen Betroffene sonst ihre Ängste und Sorgen in der Form loswerden?

Wenn Du auf Grund einiger negativer Beiträge nun alle Nutzer in dieser Form auf die Bulimie reduzierst, dann finde ich das überheblich und zeugt von mangelnder Übersicht. Das Wenige, was wir hier über andere Menschen erfahren berechtigt nicht zur Pauschalverurteilung. Alle haben hier ein Leben neben der Bulimie. Nícht nur Du.

Ich bin auf einiges was ich in meinem Leben erreicht habe sehr sehr stolz, aber bringt es etwas, sich gegenseitig mit tollen Leistungen zu überbieten, und dabei ein fundamentales Problem zu verschweigen?

Sorry, aber ich finde Deinen Ton dermaßen überheblich - auf Diplomatie hatte ich keine Lust mehr.

*Katzenauge* <verärgert> :roll:

#3
Ich finde den Beitrag ueberhaupt nicht provokativ! Jeder darf hier etwas sagen, es muss ja nicht immer positiv sein...

Zur Bulimie:

Bulimie ist keine Krankheit, sondern eine Sucht! Die Nebenwirkungen von Bulimie fuehren zu Krankheiten! Man muesste froh sein, dass es keine Krankheit ist, denn ihr koennt Euch alle noch selbst helfen oder helfen lassen. Aber es ist nicht unmoeglich! Sagt mal einem Aids-Kranken, dass ihr krank seid. Der wird Euch nur anlaecheln und traurig sagen: Ihr habt eine Chance, aber ich nicht mehr! Leben ist was Kostbares, und das sollte man nicht leichtfertig aufs Spiel setzen!

Liebe Gruesse
Sabine

Hm

#4
@Frechdächsin
Also, habe eine Nacht drüber geschlafen. Ich bin allerdings immer noch der Ansicht, dass Dein Post überheblich wirkt. Vielleicht bin ich da überempfindlich...vielleicht. Ich habe Deine mich störenden Passagen zitiert.

@Sabine
Sorry, ich muss Dich korrigieren. Medizinisch gesehen ist Bulimie eine Krankheit. Genauso wie Alkoholismus, Grippe, Migräne etc. "Krankheit" ist ein sehr weiter Begriff, alle Süchte zählen medizinisch betrachtet dazu. Natürlich muss man unterscheiden zwischen körperlichen, seelischen und psychosomatischen Krankheiten.
Viele Krankheiten (auch Bulimie) sind heilbar, und zu jeder Heilung muss der Betroffene auch selbst dazu beitragen, davon möchte ich um Himmels Willen niemanden hier freisprechen.

Den Vergleich mit Aids finde ich übrigens ziemlich unpassend!
Wenn man diesen Vergleich zu Ende denkt, dann läuft das auf den Vorwurf hinaus: "Ihr habt euch das nun ausgesucht und seid selbst schuld, wenn ihr damit nicht mehr aufhört".

"Leben ist was Kostbares, und das sollte man nicht leichtfertig aufs Spiel setzen!"


S.o.
Eine psychosomatische Krankheit ist nicht durch Logik zu bekämpfen. (Sonst hätten wir keine Raucher mehr auf dieser Erde, denn jeder Raucher weiß, dass Rauchen schadet). Es ist wirklich keinem Essgestörten geholfen, wenn man ihm andere Krankheiten, Hungerkatastrophen o.ä. vorhält. Ich habe zumindest von keinem einzigen Fall gehört, dessen Heilung durch solche Gedanken zustande gekommen wäre.
So, lange Rede kurzer Sinn: Natürlich muss jeder Kranke seinen Teil dazu beitragen, dass er geheilt wird. Ihm allerdings mit Vorwürfen und Logik zu begegnen ist gerade im Fall von psychosomatischen Krankheiten eher destruktiv.

Just my 2 cents

Liebe Grüße
*Katzenauge*

#5
Soso...das Katzenauge ... *gg*

Mhm... als ich mir meinen Beitrag nochmal durchgelesen habe, kam es mir auch so vor, als ob ich alle ueber einen kamm geschoren haette.
Sicherlich ist jedes Krankheitsbild anders und jeder geht mit der krankheit anders um.
Trotzdem hat sich bei mir bei einigen der Berichte Unverstaendnis breitgemacht. Vielleicht war es auch nur ein Gefuehl der Hilflosigkeit und Betroffenheit, dass sich in Unverstaendnis umschlug.

Liebe Gruesse Frechdaechsin

#6
Liebe Frechdächsin,

hiermit rauche ich eine virtuelle Friedenspfeife mit Dir :)
Ich fühle mich bei solchen Aussagen leider oft an meine eigene Geschichte/an mein Verhalten erinnert. Ich hatte in meinem Leben Phasen, in denen ich das Trübsal-blasen und Probleme-Wälzen fast genoss - unglaublich aus heutiger Sicht. Aber ich weiß auch noch, wie ich auf Vorwürfe wie eben Deinen reagiert hätte: mit Ablehnung und Distanzierung. Daher vielleicht mein rüder Ton. Dafür entschuldige ich mich!

Liebe Grüße

*Katzenauge*
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