Sarkasmus für Eltern

#1
hab ich grad gefunden... krass.....

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[Sarkasmus für Eltern]

Sie wollen also, dass Ihr Kind sich zu einer musterhaften Essgestörten entwickelt? Dann sind Sie hier richtig! Suchen Sie sich aus den folgenden Vorgehensweisen einfach möglichst viele aus, die Sie im Alltag umsetzen können, und Sie haben beste Chancen, dass Ihr Kind eines Tages magersüchtig, bulimisch oder sonst wie essgestört wird. Die meisten Tipps sind sowohl bei Mädchen als auch bei Jungen anwendbar, wobei Sie bei Mädchen aber grundsätzlich die besseren Chancen haben, eine Essstörung zu erarbeiten.
Viel Spaß beim Experimentieren!

Ab Geburt:

* Nehmen Sie das Kind ausschließlich zum Stillen in den Arm. So verbindet es Zuwendung schon bald automatisch mit Nahrungsaufnahme.
* Alternative: berühren Sie es nach Möglichkeit überhaupt nie; Sie bereiten es dadurch schon auf ein gestörtes Verhältnis zu seinem Körper vor.
* Lassen Sie es gelegentlich hungern, damit es sich nicht daran gewöhnen kann, einfach nach Appetit zu essen bzw. trinken.

Ab Kleinkindalter:

* Geben Sie dem Kind möglichst oft zu verstehen, dass seine Anwesenheit Sie stört und es eigentlich unerwünscht ist.
* Machen Sie sich bei jeder Gelegenheit über dicke Leute (auch Kinder) lustig, um dem Kind klar zu machen, dass dick sein schlimm ist.
* Essen Sie auf keinen Fall normal. Dabei ist es relativ unwichtig, ob sie hungern, sich nach jedem Essen übergeben, bestimmte Nahrungsmittel für verboten erklären oder jede Woche eine neue Diät ausprobieren.
* Zwingen Sie das Kind, immer seinen Teller leerzuessen, egal ob es noch hungrig ist oder nicht. Wenn es brav aufgegessen hat, geben Sie ihm zur Belohnung Süßigkeiten.
* Belohnen Sie es überhaupt nur mit Essen.
* Wenn das Kind etwas von Ihnen will, worum Sie sich gerade nicht kümmern wollen, geben Sie ihm einfach ein Bonbon.
* Vermitteln Sie dem Kind, dass es grundsätzlich schlechter und wertloser als alle andern Menschen ist.
* Motivieren Sie es möglichst bald zu ersten Diäten. Eine geeignete Methode dazu wäre zum Beispiel die entsetzte Feststellung, dass es bald so dick sei wie eine beliebige übergewichtige Person aus dem Bekanntenkreis.
* Verhindern Sie soziale Kontakte und Freundschaften des Kindes.
* Machen Sie Essen zum Hauptbestandteil aller wichtigen Anlässe (Geburtstage, Weihnachten, Familienfeiern etc.).
* Vermeiden Sie es, Konflikte offen auszusprechen oder gar zu klären. Ihr Kind muss lernen, seine Gefühle zu unterdrücken.
* Schicken Sie Ihr Kind möglichst früh zum Ballettunterricht. Stellen Sie klar, dass es eines Tages weltberühmt werden muss, weil Sie es sonst nicht lieb haben.
* Führen Sie eine möglichst unglückliche Ehe. Wenn Sie sich mit Ihrem Ehepartner streiten, deuten Sie gelegentlich an, dass das Kind schuld daran ist.

Ab Schulbesuch:

* Wenn Ihr Kind der zweitbeste Schüler seiner Klasse ist, fragen Sie es, warum denn XY besser sei.
* Wenn es schlechte Noten schreibt, schlagen Sie es. Alternative: Ignorieren Sie es für ein paar Tage.
* Vergleichen Sie das Kind bei jeder Gelegenheit mit hübscheren, intelligenteren und vor allem dünneren Schulkameraden/-innen.

Ab Pubertät:

* Machen Sie bei der ersten sich bietenden Gelegenheit abfällige oder leicht zweideutige Bemerkungen über die körperliche Entwicklung des Kindes, möglichst vor anderen Leuten.
* Sagen Sie ihrem Kind ab und zu, dass es dieses oder jenes Kleidungsstück besser nicht tragen soll, weil es darin so unförmig aussieht.
* Sollte Ihr Kind sich verlieben, machen Sie es darauf aufmerksam, dass es jetzt ganz besonders darauf achten muss, eine gute Figur zu haben. Sollte Ihr Kind zu diesem Zeitpunkt noch keinerlei (oder zu wenig) essgestörte Verhaltensweisen zeigen, geben Sie nicht auf! Warten Sie einen Moment von Liebeskummer oder sonstigem Unglück ab, und deuten Sie dann an, dass die Ursache ja wohl die unperfekte Figur des Kindes sein muss. Notfalls auch mittels deutlicher Aussagen wie "wenn du weiterhin so viel isst, wird es auch nicht besser" oder "dann solltest du jetzt vielleicht wirklich mal eine Diät machen".


Natürlich kann ich den Erfolg nicht garantieren. Unter Umständen entwickelt Ihr Kind trotz aller entgegengerichteten Erziehungsversuche eine Art Selbstbewusstsein oder gar Lebensfreude. Dann bleibt Ihnen die Möglichkeit, ein weiteres Kind zu erzeugen und es nochmals zu versuchen.

Viel Erfolg!
Zuletzt geändert von blueberry am Do Okt 23, 2008 13:08, insgesamt 1-mal geändert.

Re:

#2
Das Mädchen, die sowas geschrieben hat, ist in ProANaForum. Ich würde davon Finger lassen.
Zuletzt geändert von blueberry am Do Okt 23, 2008 13:09, insgesamt 1-mal geändert.
"Es ist keine Schande, krank zu sein. Aber es ist eine Schande, nichts dagegen zu tun!" (c)

Re:

#3
ja wie "cool" ist das den- man gibt es kranke leute. schön ist auch, dass ich einige der aussagen bzw verhaltensweisen von meiner mutter kenne
Zuletzt geändert von blueberry am Do Okt 23, 2008 13:09, insgesamt 1-mal geändert.

Re:

#4
Interessant, dass meine Eltern nicht einen Bruchteil davon gemacht haben.
Und ich trotzdem hier bin.
Zuletzt geändert von blueberry am Do Okt 23, 2008 13:09, insgesamt 1-mal geändert.
If defeat is for quitters, then the victory remains in the try.

Re:

#5
LOL sorry Leutz, ich finds einfach nur lachhaft, sowas kann ich nicht ernst nehmen :roll:

Im Übrigen: Den ein oder anderen Punkt haben meine Ellis praktiziert... Ob die damals auch so ne Anleitung hatten? :mrgreen:
Zuletzt geändert von blueberry am Do Okt 23, 2008 13:09, insgesamt 1-mal geändert.

Re:

#6
Mich würde da schonmal eine Quelle interessieren!


Ansonsten schließe ich mich Colourful an. Meine Mutter war zwar auch "anti-dicke-Menschen", aber das habe ich immer nur belächelt.
Zuletzt geändert von blueberry am Do Okt 23, 2008 13:10, insgesamt 1-mal geändert.

Re:

#7
Die Quelle kannst du selber rausfinden [*]
Zuletzt geändert von blueberry am Do Okt 23, 2008 13:10, insgesamt 3-mal geändert.
"Es ist keine Schande, krank zu sein. Aber es ist eine Schande, nichts dagegen zu tun!" (c)

Re:

#8
Trotzdem würde ich nicht gleich rufen "Igitt, Finger weg, jemand, der pro ist, hat's geschrieben." Man muss ja nicht gleich die Leute verteufeln, als würde ihre Einstellung ansteckend sein, weil man ihre kreativen Texte liest. Dieser Text ist ja nicht Es- verherrlichend, sondern stellt in überspitzter und gelungener Art und Weise da Elternhaus, was viele von uns in einigen Punkten kennen.

lg

aire
Zuletzt geändert von blueberry am Do Okt 23, 2008 13:10, insgesamt 1-mal geändert.

Re:

#10
Hallo zusammen,

ich finde es persönlich egal, wer es geschrieben hat. Ich habe meine Mutter in vielen Dingen wieder erkannt.

Wenn man den Text hier oder da etwas verändern würde, ergänzen, dann könnte man ihn auch auf eine Seite stellen,. wo Mütter/Väter sich über ES informieren, denn ich finde es sehr kreativ (auch wenn es aus einem pro forum kommt), das Ganze in überspitzter Form dazustellen...Ich habe es ironisch wohl eher sarkastisch verstanden. Es ist so ähnlich wie die 'Anleitung zum Unglücklichsein' und lässt einen oft besser über so etwas nachdenken...
Grüßchen von dem Schlafquala
Zuletzt geändert von blueberry am Do Okt 23, 2008 13:11, insgesamt 1-mal geändert.
Verstehen kann man das Leben rückwärts, leben muß man es aber vorwärts.

Re:

#11
Mir ist es persönlich auch erstmal ziemlich schnuppe, wer einen Text nun schreibt...und Pro-Leute mögen zwar in Bezug auf vieles eine...hm...für mich oft seltsame Einstellung haben, aber dennoch sind sie Menschen, die Ahnung haben von Essstörungen - auch wenn sie es selbst gerne leugnen.
Den Text finde ich gut, er fasst mögliche Fehlverhaltensweisen von Eltern wirklich relativ gut zusammen. Meine eigenen Eltern hab ich da zwar überhaupt nicht wieder erkannt, weil sie nie ein derartiges Verhalten an den Tag gelegt haben (wofür ich ihnen auch mehr als dankbar bin...), aber man hört so oft hier im Forum von genau diesen Sachen...schon erschreckend.
Zuletzt geändert von blueberry am Do Okt 23, 2008 13:11, insgesamt 1-mal geändert.
Wenn Hunger nicht das Problem ist, ist Essen nicht die Lösung!

Re:

#12
awan hat geschrieben:Ab Geburt:
Keine Ahnung, was ab Geburt bei mir war...
Ab Kleinkindalter. Aber ich wurde nicht hungern gelassen, sondern nahc Zeitplan gefüttert.
* Geben Sie dem Kind möglichst oft zu verstehen, dass seine Anwesenheit Sie stört und es eigentlich unerwünscht ist.
* Machen Sie sich bei jeder Gelegenheit über dicke Leute (auch Kinder) lustig, um dem Kind klar zu machen, dass dick sein schlimm ist.
* Essen Sie auf keinen Fall normal. Dabei ist es relativ unwichtig, ob sie hungern, sich nach jedem Essen übergeben, bestimmte Nahrungsmittel für verboten erklären oder jede Woche eine neue Diät ausprobieren.
trifft zu
* Zwingen Sie das Kind, immer seinen Teller leerzuessen, egal ob es noch hungrig ist oder nicht. Wenn es brav aufgegessen hat, geben Sie ihm zur Belohnung Süßigkeiten.
Mehr oder weniger. Es hieß, erst Spinat essen, bevor was anderes
* Vermitteln Sie dem Kind, dass es grundsätzlich schlechter und wertloser als alle andern Menschen ist.
muss sie laut meiner Therapeutin hingekriegt haben.

* Verhindern Sie soziale Kontakte und Freundschaften des Kindes.
Hundert pro. Ich musste die Nachmittage zu Hasue verbringen, direkt v d Schule heimkommen, bekam den Umgang mit bestimmten Leuten verboten und durfte bei Klassenfahrten nicht mitfahren, bekam erzählt, diese oder jene Leute mögen mich eignetlich nicht wirklich....

*
Machen Sie Essen zum Hauptbestandteil aller wichtigen Anlässe (Geburtstage, Weihnachten, Familienfeiern etc.).
Ist es das nicht überall??
* Schicken Sie Ihr Kind möglichst früh zum Ballettunterricht.
War ich auch, aber ich mochte es.
* Führen Sie eine möglichst unglückliche Ehe.


Die war beendet, als ich vier jahre alt war.

zur Schule: Gelobt wurde ich nie für gute Noten, es hieß immer nur: Für das und das musst du noch lernen.....
Zuletzt geändert von blueberry am Do Okt 23, 2008 13:12, insgesamt 1-mal geändert.

Re:

#13
also ich hab mir das jetzt ausgedruckt(diesen Schnellkurs) und werde mir paar Sachen anzeichnen, die ich leider auch schon gemacht bzw. gesagt habe, damit das eben nicht mehr passiert. Reicht ja schon, wenn ich ein Klopfer hab, da sollen nicht noch meine Kinder in eine ES reinrutschen.
Macht mich nur irgendwie traurig, dass ich eben ein paar Punkte, sprich Fehler auch gemacht habe.
Will jetzt besser aufpassen.

cogito

P.s., also ich finde diesen Schnellkurs wirklich gut, als HIlfe, wie man es richtig macht um keine Schäden anzurichten
Zuletzt geändert von blueberry am Do Okt 23, 2008 13:12, insgesamt 1-mal geändert.

Re:

#14
Hallo meine Lieben,

es ist intressant, dass ihr aus diesen Punkten immer wieder vergleche mit den Eltern stellt.

Für mich ist dies nichts als eine provukative Tabelle.
Man könnte nun jeden einzelnen Punkt hernehmen und ins Gegenteil drehen, dann haben wir eine Anleitung, wie Kinder sich wohlfühlen und ihr Selbstbewußtsein gestärkt werden kann.

Das ging mir als erstes druch den Kopf, als ich den Schnellkurs gelesen habe.

LG Hedi
Zuletzt geändert von blueberry am Do Okt 23, 2008 13:12, insgesamt 1-mal geändert.