Hey Leute!

Wist ihr, was mich immer wieder verblüfft???
Jedes Mal, wenn irgendeine von uns Fragen zur Ernährung hat, zumeist zur "richtigen Ernährung" hat, da kommen gleich Massen von Antworten, Ratschläge, Tipps.... Wahnsinn!
Doch das faszinierenste daran ist, alle diese Antworten sind (zumeist) vollkommen perfekt! Ich meine, anscheinend weiß jede, wie man sich tatsächlich richtig und gesund ernährt und zwar so, dass man keine Angst um seine Figur haben muss und auch keine vor Essstörungen.
Warum bitte können wir uns dann nicht einfach daran halten??????
Das war jetzt keine vorwurfsvolle Frage-Antwort-Stellung, sondern es ist einfach nur unglaublich .... und furchtbar traurig.
Mir gehts genauso, wie's geht in der Theorie weiß ich nur zu gut, aber das auch durchzuführen scheint meistens unmöglich...
Buuah, es ist zum Heulen!!!

Wenigstens sind wir alle DIE "Ernährungsspezialisten", wenn's dabei nicht um uns selbst geht...(grad das is ja so traurig grrr)

Also Mädels, irgendwann sind wir wirklich "Profis"
lg, lucy

Hi:

Sehr richtig was du da schreibst, aber ist es nicht im ganzen Leben und in unserer Gesellschaft überhaupt so, dass man für Probleme anderer immer sehr schnell Lösungen parat hat, die man aber meinst nicht schafft auf sein eigenes LEben anzuwenden. Ich denk shcon.

Außerdem muss ich sagen, dass ich hier noch selten einen Artikel geschrieben habe, wo ich um eine Lösung gebeten habe. - Ich weiß wie die Lösung aussieht! Nein , mit geht es hier einfach darum, dass andere dazu schreiben, wie sie das alles sehen, welche Erfahrungen usw. Mehr nicht.

Im Gegenteil, gerade diese universal Lösungen, die von vielen Menschen so kommen, kotzem mich wirklich an. Naja. Auf jeden fall hast du das alles gut beobachtet.

Deine Herbststimmung

Hallo,


du schreibst:
"Ich meine, anscheinend weiß jede, wie man sich tatsächlich richtig und gesund ernährt und zwar so, dass man keine Angst um seine Figur haben muss und auch keine vor Essstörungen.
Warum bitte können wir uns dann nicht einfach daran halten??????"

Meine Antwort auf diese Frage sieht so aus:

Weil es uns darum (um "gesunde Ernährung" usw.) gar nicht geht. Das Essen hat bei einer/einem Bulimiker/in ja meistens nicht mehr die Funktion, für Sattsein zu sorgen oder den Energiebedarf zu decken. Es ersetzt vielmehr die Gefühle und die Bedürfnisse, die man nicht (mehr) wahrnehmen kann (bzw. von denen man glaubt, sie aus dem einen oder anderen Grund einfach nicht HABEN zu dürfen). Das Essen dient dann der Entspannung, dem Stressabbau, dem Verdrängen und Hinunterschlucken von Emotionen, der Selbstbestrafung oder was auch immer. All diese Dinge haben aber ganz offensichtlich nichts mehr mit der eigentlichen Funktion von Nahrung (der Sättigung und Lebenserhaltung) zu tun, sie spielen sich ausschließlich auf der Gefühlsebene ab.

Meine Erfahrung ist die, dass die beiden Ebenen (das Gefühlsleben und die Lebenserhaltung) bei der Bulimie vertauscht werden und man schließlich den seelischen Hunger durch Nahrung zu stillen versucht. Eben weil man, wie gesagt, die eigentlichen Gefühle verdrängt, verkennt oder gar nicht mehr erst entwickelt (das gibt einem dann das Gefühl, wirklich fressen zu WOLLEN)

Insofern ist es völlig belanglos, ob man die Richtlinien einer gesunden Lebensweise kennt oder nicht, weil sich die Krankheit ja ohnehin auf dieser zweiten Eben abspielt: Das Essen ist lediglich Mittel zum Zweck, das gestörte Essverhalten das Symptom eines ganz anderen (seelischen) Problems. Deshalb halte ich auch rein gar nichts von Diätvorschriften und Ernährungsrichtlinien für Bulimiker, weil sie einfach am falschen Ende ansetzen: Solange das eigentliche Problem nicht behoben ist, kann die Symptomatik lediglich kuriert, verschoben und in eine andere Form gebracht werden: Die wirklichen Auslöser für das bulimische Verhalten bleiben davon unberührt.

Lg, Asyl