keine kraft mehr

#1
Hallo allerseits,
heute hatte ich meinen letzten Tag als Praktikantin im Kindergarten und meine Gruppe (&Erzieherinnen) haben mir so etwas Schönes zum Abschied geschenkt(einen riesen Korb voll Blumen & eine Karte) plus mich undertmal gelobt usw. und sofort. Alles in allem eiegntlich ein Grund mehr gut drauf zu sein, doch als ich nach Hause kam (und ich eigentlich davor schon wusste, was jetzt gleich ansteht, Fa nämlich), konnte ich nur noch anfangen zu essen. Zwar habe ich versucht zwischendurch innezuhalten, aber ich wollte einfach nix mehr außer Fressen.Und der Kack daran ist, dass es nicht bei einem Fressanfall bleibt, sondern gleich der ganze Tag ein einziger riesiger Fressanfall wird.
In letzter Zeit geht es mir wieder fast jeden Tag so, ich weiß dass es an mir liegt, dass es meine Sache ist, ob ich die Fressanfälle zulasse oder nicht, aber ich denke, dass ich aufgrund von Depressionen nur noch Fressen will. Das ist so scheiße, ich habe keine Lust mehr irgendetwas zu tun außer zu essen :twisted: ...
ich weiß nicht mehr was ich machen soll, ich bin schon in Therapie, werde am Montag in eine betreute Wohneinrichtung speziell für Essgestörte ziehen, aber gerade denke ich, bin ich fast schon wieder soweit für eine Klinik, dabei wurde ich doch erst vor 2 Monaten entlassen :roll:
Weiß nicht, was ich machen soll, wenn ich nciht ins betreute Wohnen ziehe, ist wahrscheinlich mein Platz weg und andererseits kann es auch sein, dass es mir dort besser geht.Das Ding ist einfach, dass es dort keine rund um die Uhr Betreuung gibt und alle Mitbewohner vormittags außer Haus sind und einer Tätigkeit nachgehen, während ich noch gar nichts habe...
Ach, scheiße, ich bin so verzweifelt, habe echt keinen Bock mehr auf diesen Mist,es macht mir nur so Angst, dass ich so schnell wieder ganz unten bin...
Vielleicht könnt ihr mir einen Rat geben?
Fehler machen alle Menschen,
nur man muss sich selbst verzeihen und
es in Zukunft anders machen!

Nobody is perfect!

Re: keine kraft mehr

#2
Hallo Bunter Schmettlerling.

Erst mal mochte ich dich ganz feste drücken. Weist du es wird auch wieder bessere Zeiten geben, wo du besser mit deinen Gefühlen und Emotionen zurechtkommst. Wenn du eine Therapie machst ist das schon mal sehr gut, da gehst du ja sicher auch deinen Problemen auf den Grund. Und wenn man das erst mal alles aufwühlt und darüber spricht, ist es für mich nachzuvollziehen, das du das nicht so leicht verarbeiten kannst. Also siehe es mal so, du arbeitest an dir und leistest höchste Arbeite, das ist viel Wert.

Ich möchte dir ganz viel Kraft auf deinen Weg mitgeben.

Auch ich habe ab und an noch FA oder esse sehr viel über mein Maß, aber erbrechen spielt bei mir momentan keine Rolle...und dahin kommst auch du noch.

Viel Erfolg und Durchhaltevermögen wünsche ich dir dabei.

Lg Suesse101

Re: keine kraft mehr

#3
Bunter Schmetterling hat geschrieben:aber gerade denke ich, bin ich fast schon wieder soweit für eine Klinik, dabei wurde ich doch erst vor 2 Monaten entlassen :roll:
Hallo!

wie ging's dir denn in der Klinik, schmettrling? Was für Therapien hattest du? Und warst du da clean? Wie kamst du zurecht mit dem Essen? Was hat dir geholfen? Oder hat es nicht geholfen?

lg

aire

Re: keine kraft mehr

#4
Erst einmal lieben Dank für eure schnellen Antworten! Es tut einfach gut zu wissen, daß es da jemanden gibt, der einen versteht und man noch nicht ganz seinen Grips verloren hat!
Ich habe heute noch einmal mit dem betreuten Wohnen telefoniert und sie waren wirklcih sehr nett und haben Hilfe zugesichert. Trotzdem bleibt aber leider die Angst insbesondere vor dem NichtsZuTunHaben (das Problem liegt ja nun mal in dieser scheiß Antriebsschwäche von den Depressionen, was widerum auch total die Fressanfälle begünstigt bzw. ich dann einfach gar keinen Willen/ keine Kraft mehr habe, daß Erlernte aus der Klinik umzusetzen, weil ich mir denke, es lohnt sich eh nicht, mein Leben ist sowieso scheiße—sprich mir ist das dann einfach, so blöd es klingen mag, egal, aber danach leide ich wieder total darunter): Kann mich jetzt schon kaum dazu aufraffen Bewerbungen zu schreiben.
In der Klinik ging es mir sehr gut, hatte alle möglichen Therapien (Gruppen-,Kunst-, Körper-, Bewegungstherapie & Einzel- und Familiengespräche), die mich wirklichen enorm weitergebracht hatten (hatte in 3 ½ Monaten nur 3 Rückfälle und das nur am Anfang).
Ok, muß wohl sagen, dass das in der Klinik mit dem Essen wohl doch nicht so optimal verlief, habe mich nicht an meinen Essplan gehalten und einiges weggelassen, die Angst zuzunehmen war immer noch da. Gut geholfen haben mir die Gespräche mit Mitpatienten, die Bewegungstherapie und ja einfach das Ausprobieren neuer Dinge, eher weniger gut war das Ernährungskonzept wobei alle Nahrungsmittel immer sehr genau abgemessen & portioniert wurden, das hat mein Schwarz-Weiß Denken eher gefördert. Hätte aber nie nie nie gedacht wieder da zu stehen, wo ich gerade bin. Ich weiß ja, daß das Essproblem nur vordergründig ist und dahinter eigentlich ganz andere Dinge stecken, aber es war echt so, dass als sich die Depressionen wieder anfingen sich einzuschleichen, mein Essverhalten immer gestörter wurde…
Jetzt nehme ich zwar wieder Medikamente dagegen doch es hilft überhaupt nicht und der Therapeut der Verhaltenstherapie, die ich angefangen habe, geht überhaupt nicht auf meine echt scheiß Stimmung ein(wovon ich ihm ja immer mal wieder erzähle, wo er dann fragt „Versprechen Sie mir sich nicht umzubringen?“- „Ok, dann machen wir mal weiter…“,) sondern hackt nur seine Module für die Studie ab. Irgendwie werde ich nur noch immer verzweifelter, weil ich so versuche alles dagegen zu tun, aber alles nur noch schlimmer wird…
Was hat euch denn geholfen, gerade wenn man vor der Entscheidung steht Fressanfall, ja/nein? Und ganz wichtig, wie kommt ihr wieder zu euren Gefühlen?
liebe Grüße
Fehler machen alle Menschen,
nur man muss sich selbst verzeihen und
es in Zukunft anders machen!

Nobody is perfect!

Re: keine kraft mehr

#5
Hallo ihr Lieben
Was hat euch denn geholfen, gerade wenn man vor der Entscheidung steht Fressanfall, ja/nein?
Tja, da hat mir leider noch nie - oder so gut wie nie was geholfen. Das konnte ich nicht mehr stoppen. Nur in letzter Zeit - ich hatte einige RFs, dachte ich mir, ich ess lieber eine Kleinigkeit, die ich genieße als dann zu fressen und zu k* und mich nachher noch viel ekliger und fetter zu fühlen als vorher...
offtopic:
machst du ne Ausbildung zur Erzieherin?
Liebe Grüße désemparé
http://www.youtube.com/watch?v=AnG1fCFi9Yw

Re: keine kraft mehr

#6
ja, das hilft mir auch manchmal, aber in letzter zeit, wie gesagt, ist mir häufig, alles dann egal und ich denke mir oft , "jetzt kannst du auch ruhig richtig fressen"- dabei ist das so ein quatsch, wie du schon meintest, man genießt das essen ja dabei sowieso nicht, schlingt es nur herunter und nebenbei versuche ich mir in solchen momenten auch zu sagen: "mein gott es ist nur Schokolade(Kuchen, Keks,...), ein Nahrungsmittel, ein Produkt, nicht mehr als das. es ist absurd zu versuchen probleme darüber zu lösen. es ist zum ernähren da und nicht mehr." das funktioniert auch manchmal.
warst du denn auch in einer klinik oder was hat dir geholfen aus dem gröbsten herauszukommen?

um auf deine frage zurückzukommen:nein, ich mache keine ausbildung zur erzieherin. ich habe das praktikum eigentlcih nur gemacht, um eine beschäftigung zu haben zur überbrückung bis ins betreute wohnen & studium. aber leider habe ich jetzt von den unis in berlin nur absagen bekommen und nun muss ich mich noch einmal andersweitig umschauen :roll: so was in richtung pädagogik/erziehung würde mich jedoch wirklich interessieren, die arbeit mit den kleinen kindern hat mir nämlich echt spaß gemacht.
was machst du denn gerade und wie läuft es bei dir mit der ES?
liebe grüße
Fehler machen alle Menschen,
nur man muss sich selbst verzeihen und
es in Zukunft anders machen!

Nobody is perfect!

Re: keine kraft mehr

#7
Heyo :)
Ne in ner Klinik war ich nicht, ich weiß auch nicht, wie ich aus dem Gröbsten rausgekommen bin. Die schlimmste Zeit war vor drei Jahren vorbei, da hab ich mich von meinem Ex getrennt. Was aber nicht heißen soll, dass er Schuld war!!! Naja dann wurde es nochmal besser, als ich vor 2 Jahren mit meiner Ausbildung (zur Erzieherin ;)) angefangen hab. Also im Prinzip waren das immer Veränderungen der Lebensumstände. Hab die Beziehung beendet, die nicht mehr funktioniert hat und die Schule abgebrochen, die mich nur noch frustriert hat. Joa. Aber so richtig vorbei ist bei mir auch noch nicht...
Naja ich kenn das schon, dass so was nicht unbedingt hilft mit dem Essen von Kleinigkeiten und so. das hat mir auch nur in den letzten Wochen geholfen, als ich aus heiterem Himmel lauter RFs hatte... Bei mir hilft es dann halt, wenn ich was kleiners mit "mehr" Kcal esse, bsp Stück Kuchen oder ein Schinkenbrötchen als wenn ich Salat esse, bei dem ich mir denke, das kann ich mir schon erlauben. Aber da esse ich dann mehr und halte es nicht aus, wenn mein Bauch voll ist :oops: :oops:
:roll:
Aber ich kenne das auch, dass so was nicht hilft... Jetzt geht es mir aber recht gut:)
Grüßlis und ich schick dir Kraft!!!
dés
http://www.youtube.com/watch?v=AnG1fCFi9Yw