Re: Suizid

#46
Djinn hat geschrieben:wow!!! Weißt du eigentlich, was du da schon geschafft hast???? 8) 8)
Nein ehrlch gesagt nicht. Es kommt mir nicht so großartig vor. Nur krass, wenn ich Fotos von damals anguck und mit heute verleich. 2 ganz verschiedene Menschen.
Aber sonst kommts mir nicht großartig vor.

Ich hab damals analysiert warum ich dick bin, also wieviele kcal ich amTag esse, was ich einsparen könnte und hab auch versucht herauszufinden wann und warum ich soviel esse. Ich wollt langsam drangehn und dachte mir, wenn ich esse wie ein normaler Mensch und Ersatz fürs Essen finde, bzw. wahre Bedürfnisbefriedigung (Essen is ja nur Ersatz für andere Bedürfnisse), dann wird das schon.
Ich bin dabei halt in die Bulimie gerutscht, aber die lass ich auch immer mehr hinter mir.

Na ja, ich hasse meinen Körper halt noch immer ziemlich. Die Haut sieht net schön aus, wie sie hängt. Wenn ich die Arme nach vorne ausstrecke hängen die Hautlappen an den Oberarmen runter, sieht flach aus wie ne Flunder :( Auf allen Vieren hängt der Bauch runzelig hinunter und die Oberschenkel wabbeln bei jedem Schritt und schlagen Falten.

Außerdem hab ich halt voll viele Streifen. Mit denene kann ich aber leben, ich find sie am Bauch sogar noch schön ;-) Da hab ich n ulkiges Muster LOL. Nee auch wenns bescheuert und freakig klingt und "man" das in der heutigen Gesellschaft nicht so zu denken hat: Die Streifen gehören zu mir und gefallen mir an manchen Stellen irgendwie :mrgreen: Die stören mich einfach nicht.

Nur über die Haut könnt ich echt heulen. Vor allem glaub ich, dass wenn die weg wär, dass ich dann bestimmt ne Kleidergröße wenige hätt :shock:

Ich bin immer froh, wenn Winter is und niemand meine Haut sieht. Ich zieh ganz selbstbewusst Trägertops, kurze Hosen und Tankini an, aber bekomme echt Depris wenn ich mich anguck :(

Ich hoffe so sehr, dass ich die OP bekomme. Wär ein sehr großer Wunsch von mir, der verdammt viel Leidensdruck von mir nehmen würde.

LG Naturelle

Re: Suizid

#47
hey naturelle,

ich hab jetzt ein bisschen was mit gelesen. ich hab auch innerhalb eines jahres trotz schwangerschaft die hälfte meines gewichtes verloren... ich war danach sogar MS...
ich muss von glück sprechen, dass sich meine haut recht gut zurück gebildet hat (ich hab sehr viel sport gemacht... weiß aber nicht, ob es daran lag!). streifen hab ich genauso, aber nicht so, dass es mich stören würde.

ich halt dir die daumen, dass du die OP bekommst. ich kann mir vorstellen, dass es wirklich sehr viel an leidensdruck nimmt!

Alles Gute
*Do I even have the strength to try*

*Is it better to try and fail than fear?-Can I know?*

Bild

Re: Suizid

#48
dann wünsche ich dir ganz viel Glück für das Gespräch beim Chirurgen und dass sie dir die OP bewilligen.

Und ja, ich finde es ist eine große Leistung, dass du diese Art der ES hinter dir gelassen hast und zu einem gesunden Körpergewicht zurückgekehrt bist. Ich weiß nicht, warum es immer nur toll ist, wenn sich jemand vom ng ins ug runterhungert, oder wenn man nicht mehr kotzt, oder als ms zunimmt. Wenn jemand der üg war auf ng abnimmt, dann sagt man: na wird eh schon Zeit. Oder na endlich oder was auch immer. Aber permanent zuviel zu essen ist genauso eine ES wie alles andere. Und deshalb nicht einfacher loszuwerden.

Re: Suizid

#49
Hey,

Danke fürs Daumendrücken :)

@Butterbrot: Ja Sport macht sehr viel aus. Das hat meine Haut auch etwas gestrafft, aber leider bei weitem nicht vollständig.

Na ja bei mir warens Massen die da runter sind. Ich bin groß und hab nen starken Knochenbau und wog ziemlich weit im Dreistelligen Bereich. Bin immer noch ziemlichgut gebaut, breit, stämmig - angeblich sehr weiblich :roll: Wir Frauen würden sagen: FETT ;-) Na ja, knuddelig halt :mrgreen:

Ich merke auch wie ich mehr und mehr von der ES geheilt werde. Ich hab auch in Kauf genommen *kg zuzunehmen anstatt zu kotzen und bin jetzt beim Versuch nur zu essen wann ich Hunger hab und aufzuhören wenn ich satt bin, auch wenn was über bleibt. Essen als Nahrungsaufnahme. Das ging früher gar nicht. Normal essen ging nur wenn ich mir mein Essen rationiert habe und dann hab ich auch nicht auf den Körper gehört.
Und da will ich die nächste Zeit hin!!! Ich will auf meinen Köper hören und ihm geben was er braucht. Das Essen soll keinen so großen Stellenwert mehr in meinem Leben haben - schon gar nicht als Frustmittel oder Droge.

@Djinn: Mit solchen Sprüchen musste ich auch den Großteil meines Lebens kämpfen, da keiner die ES dahinter sah. In den Augen meiner Family und meiner Ärzte war ich immer nur faul, willensschwach und disziplinlos :(
Das war leider vor 5 Jahren einer der Auslöser in die Bulimie zu rutschen. Ich dachte mir, die wird wenigstens eher noch als ES und eine Krankheit erkannt - jedenfalls eher als Binge Eating. Und hey: man nimmt ja ab *ironisch werd* Wie weit muss man sein um freiwillig in Bulimie zu rennen um dem BE zu entkommen????
Ich bin froh beides ziemlich hinter mir zu haben :D
Ich hab heut in nem alten Tagebuch gelesen von 2006 - mann ich bin wirklich sehr weit gekommen :shock:

LG Naturelle

Re: Suizid

#50
Hallo ihr Lieben,

Ich bins mal wieder. Mittlerweile siehts so aus, dass ich weniger Selbstmordgedanken hab, die Es ist einigermaßen unter Kontrolle (ich hab seit 17.07. nur an 5 Tagen gekotzt) und bin ein bissl stabiler und kann nebenbei wieder Spaß am Leben haben und das Leben zeiweise auch genießen.

Ein Krankensemester ist geplant, ich werd ein Attest bekommen vom Therapeuten und dem Hausarzt.

Ich steh auch kurz vorm Therapeutenwechsel, weil ich mit meinem nicht mehr so supergut klarkomme und die Therapie nicht weitergeht.
Ich hab ein totales Männerproblem und fühle auch seltsame Dinge im s*x**ll* Bereich und möcht da nicht mit meinem Thera drüber reden. Kurzum: Es sieht so aus, als ob ich zu der ganzen Misshandlung, der Vernachlässigung und Ausnutzung meiner Eltern auch noch s*x**ll* m*ssb**ch* oder vegewaltigt wurde :shock: Und der Mist langsam hochkommt - also über Jahre hinweg verdrängt war.
Ich hab oft total unruhige Zustände, kann nicht gut schlafen, habe Alpträume und fühle Dinge als ob sie gerade passieren... Angeblich Körperflashbacks. Darauf möcht ich jetzt auch nicht unbedingt eingehn. Hinzu kommen noch Flashbacks und Bilder quer durch mein ganzes Leben. Manchmal überflutet es mich total und es ist dann sauschwer den Alltag weiterzuleben :-( Ich komm nicht wirklich damit klar mit allem was mir angetan wurde.

Ich kann mir nicht vorstellen jetzt weiterzustudieren. Ich bin froh, wenn ich es schaffe mich seelisch über Wasser zu halten ohne zu sehr einzubrechen. Ich bin die letzten Monate verdammt sensibel und breche sehr schnell ein :-(

Ich wollte meinen Nebenjob auf geringfügiger Basis weitermachen und 2 Sprachkurse belegen, Therapie machen und an mir arbeiten. Ich hab mir auch überlegt in ne Klinik zu gehn wo ich erst mal ne richtige Traumatherapie machen kann um den ganzen Müllberg zu verarbeiten. Dann wollte ich in den kommenden Semesterferien meine Praktika absolvieren und einen neuen Nebenjob (Nachhilfelehrerin für Englisch und Franösisch) anfangen.

Na ja, jetzt hab ich jedenfalls gehört, dass man während eines Krankensemesters kein Bafög bekommt. Das ist total scheiße, denn ich bin drauf angewiesen, da ich 0 Unterstützung von meinen schwerkranken Eltern erwarten kann. Das haut mir jetzt wieder voll einen Strich quer durch meine Planung :-(

Wisst ihr vielleicht wie das ist, hat da jemand Erfahrung? Ich wohne in Deutschland. Oder wie sieht es mit Krediten aus????

Ich bin jedenfalls total verzweifelt, denn an Geld zu kommen ist total schwer, wenn man eh aus ner Arbeiterfamilie kommt und schwerkranke, behinderte Eltern hat.

LG Naturelle
Zuletzt geändert von Naturelle am Di Okt 07, 2008 18:53, insgesamt 1-mal geändert.

Re: Suizid

#51
Hi Naturelle,

das mit deinem Plan hört sich richtig gut an. wenn da nicht die blöde Sache mit dem Geld wäre. Ehrlich gesagt bin ich da auch überfragt. hast du mal das Bafög amt gefragt?

lg

aire

Re: Suizid

#52
Nein, ich trau mich da kaum hin. Irgendwie ist man heutzutage als psychisch kranker Mensch noch immer als "bekloppt" abgestempelt :-( Ich muss aber mal hin, sonst bewegt sich nix.

Ach Leut, ich hätt vor ein paar Monaten noch gedacht, wenn man Dinge fühlt, die nicht passieren - als ob sie passieren kann man nur schizo sein. Ich wusste nicht, dass man traumatische Erfahrungen körperlich auch verdrängt und m*ssbr**ch nach all den Jahren körperlich fühlt als obs passiert, weil es ausm Unterbewusstsein hockommt, weil das kleine Kind e damals verdrängt hat :shock: Es ist einfach befremdlich krass.

Dann muss ich übermorgen zur Studienberatung :-( würdet ihr da mit offenen Karten spielen und sagen, dass ihr psychisch krank seid?

LG Naturelle

Re: Suizid

#54
Um mich zu informieren bezüglich BaFöG, was im Attest stehn muss und obs möglich ist meinen Nebenjob weiterzumachen, bzw. den Sprachkurs zu belegen. Da sind halt noch offene Fragen und ich wurde von der psychologischen Beratungsstelle der Uni an die verwiesen. Ob die Schweigepflicht haben weiß ich nicht...

Re: Suizid

#55
hallo

ich finds schon toll das du stabiler bist weniger selbstmordgedanken hast und wieder zeitweise spaß am leben hast... das ist echt toll.. :wink:

versuch wenn es geht weiter so zu leben ich kann dir leider keinen tipp geben weil ich
kenn mich bei den förderungen leider gar nicht aus..
Es ist nicht genug zu wissen - man muss auch anwenden.
Es ist nicht genug zu wollen - man muss auch tun.

Re: Suizid

#56
Kennt ihr das... wenn ihr die Welt und die Empfindungen aus dieser wie einen Film wahrnehmt, der läuft und läuft und dessen Teil ihr eigentlich gar nicht wirklich seid?

Und diese Gleichgültigkeit so weit geht, dass selbst der Suizid das Ziel sein könnte und nur der daraus entstehende Schmerz bei den Angehörigen euch vor dem letzten Schritt bewahrt?
Wie die Schauspieler eine Maske aufsetzen, damit auf ihrer Stirn nicht die Scham erscheine, so betrete ich das Theater der Welt - maskiert.

.Descartes.

Re: Suizid

#58
CoCoRiCo hat geschrieben:Kennt ihr das... wenn ihr die Welt und die Empfindungen aus dieser wie einen Film wahrnehmt, der läuft und läuft und dessen Teil ihr eigentlich gar nicht wirklich seid?

Und diese Gleichgültigkeit so weit geht, dass selbst der Suizid das Ziel sein könnte und nur der daraus entstehende Schmerz bei den Angehörigen euch vor dem letzten Schritt bewahrt?
Coco es erschreckt mich wirklich!!! Du brauchst dringend Hilfe... siehst du nicht wie die ES dich kaputt macht? Wie du dich kaputt machst? :(

Re: Suizid

#59
Hallo CoCo,

Das klingt ja echt nicht gut :-(
Das kenne ich nur zu gut, gerade in Phasen in denen es mir sehr schlecht und ich extrem belastet bin.

Was ist los bei dir? Was hat dazu geführt? Wie lange ist das schon so?

LG Naturelle

Re: Suizid

#60
hey.. bitte keine Panik :wink:

Am Fr habe ich einen Arzttermin, wenn auch unfreiwillig.. Ich werde um eine ambulante Therapie bitten.

Was passiert ist? Eigentlich ja nichts. Ich sollte glücklich sein. Ich SOLLTE. Ich könnte ein perfektes Leben haben. Aber ich bevorzuge ein anderes, weil es eben für mich auch "perfekt" ist und viel lustvoller.

Seit wann? Ach, so etwas kam und ging. Das kann ich auch nicht genau sagen, aber diese Phase dauert seit Sept./Okt. letzten Jahres an und ist mal stärker mal schwächer. Naja, ich werde schon nicht umkommen :wink:
Wie die Schauspieler eine Maske aufsetzen, damit auf ihrer Stirn nicht die Scham erscheine, so betrete ich das Theater der Welt - maskiert.

.Descartes.