#16
Ist das jetzt nicht ein Widerspruch, erst schreibst du [Kann man den angesichts der Bulimie in Kauf nehmen? Ich denke schon.] und dann [/quoteIch fände es sehr schwer irgendwelche Hormonpräparate zu nehmen. Ich nehme auch keine Anti-Baby-Pille, einfach aus Angst davor was es mit meinen Hormonen machen könnte... ] od versteh ich da jetzt was falsch?

Also ich kann von mir behaupten, Pille hilft nix bzw. hat bei mir keinen Einfluß darauf genommen!

Liebe Grüße
Aschenputtel
Wo ist bitte der Anfang vom Ende?

#17
Naja, was heißt Widerspruch? Angst oder Respekt vor einem Präparat zu haben schließt ja nicht aus, dass man an dessen Wirksamkeit glaubt.

#19
Glauben hat nichts mit Wissen zutun.

Außerdem weiß ich noch nicht ob sowas -in welchem Schweregrad- bei mir vorliegen könnte. Ich halte das zwar für eher unwahrscheinlich, aber das sollte eben mal überprüft werden um es sicher ausschließen zu können.

#20
Aschenputtel hat geschrieben:Also ich kann von mir behaupten, Pille hilft nix bzw. hat bei mir keinen Einfluß darauf genommen!
das ist es ja...!!
vielleicht könnten die dinger viel effizienter und gelenkter eingesetzt werden u. so in den natürlichen hormonhaushalt unterstützend (und nicht wie zumeist störend empfunden) eingreifen.

ich hab sie auch genommen, und hatte zahlreiche "kleine" nebenwirkungen, mit denen ich vermutlich noch zu denen gehörte, die sie "gut vertragen".

aber wenn der hormonhaushalt das essverhalten beeinflusst, sollte es dann nicht im rückkehrschluss auch möglich sein, das essverhalten über hormone zu steuern bzw. in richtige bahnen zu lenken?

offensichtlich kommen wir ja auch immer wieder auf das thema zurück:
http://www.bulimie.at/board/viewtopic.p ... ht=hormone
http://www.bulimie.at/board/viewtopic.p ... ht=hormone
http://www.bulimie.at/board/viewtopic.p ... ht=hormone

liebgruss, lorelai
~~~yesterday's burden will be tomorrow's gleam of hope~~~

#21
Dann solltest du dich testen lassen und sollte es so sein, kannst du dir überlegen es mit der Pille zu probieren. Meiner Meinung nach kannst dann erst heraus finden obs wirkt od nicht! Man kann nicht von einer sicheren Wirkung ausgehen ohne es ausprobiert zu haben! Jeder Körper ist anders! Der Körper von Frau X spricht drauf an, der von Frau Y nicht und bei Frau Z hats eine ganz andere Ursache!

Liebe Grüße
Wo ist bitte der Anfang vom Ende?

#22
Ein wirklich sehr interessantes Thema!

So viel ich weiß, entstehen bei Bulimikerinnen Hormonveränderungen durch die Bulimie. Das sieht man zum Beispiel daran, dass manche Erkrankte eine schlechte Haut bekommen (auf Grund des hohen Testosterons) oder auch bei Normalgewicht an einer vorübergehenden Sterilität leiden können (Blutungen treten trotzdem auf, aber der Zyklus ist meist kürzer).
Und zwar ist hier hervorzuheben, dass diese Symptome erst auftreten, nach dem die Person erkrankt ist. Diese Symptome sind reversibel.

Dass das Ganze jetzt andersrum abläuft, und die Bulimie auf Grund von Testosteronüberschuss entsteht, kann man natürlich nicht ausschließen. Die Studie ist aber nicht besonders aussagekräftig. Die Fallzahl ist zu gering, und es hätten schon vor der Bulimieerkrankung Daten über den hormonhaushalt erhoben werden sollen (rein theoretisch - praktisch wahrscheinlich schwer umsetzbar).

Naja, schön wärs, wenn die Bulimie so einfach zu besiegen wäre..

#23
Servus,

das Thema ist ziemlich gut, finde ich, hat man mir doch erst vor kurzem eine Schilddrüsenunterfunktion diagnostiziert und nach Rücksprache mit meiner behandelnden Ärztin konnte sie mir bestätigen, dass diese Unterfunktion sehr wohl eine große Rolle bei meiner langjährigen Eßstörung gespielt haben kann. - Sprich, wenn ich früher auf die Idee gekommen wäre meine Werte untersuchen zu lassen, hätte ich mir vielleicht ein paar Jahre meines Kampfes erspart, da der Hormonhaushalt besser reguliert gewesen wäre.
Ich habe versucht einen halbwegs informativen Beitrag im Internet 'rauszusuchen, der Euch das alles etwas besser veranschaulichen kann, wofür dieses kleine aber extrem wichtige Organ zuständig ist und kann Euch nur empfehlen euch auf eine Unter- oder Überfunktion untersuchen zu lassen. Es ist auch nicht mit Schmerzen verbunden außer die Blutabnahme vielleicht, wenn jemand das stechen nicht verträgt.

http://www.schilddruesenpraxis.de/sem_200505.shtml

Liebe Grüße
mpure

#24
Hi,

Dass Testosteron Bulimie ausloesen koennte denk ich ist wohl eher ein Geruecht. Fettzellen wandeln Androgene sprich Testosteron in Oestrogene um. Folge: unterernaehrte Menschen (ob mann oder frau) wandeln weniger Testosteron in Oestrogene um, folge Lanugo behaarung etc. und der Heisshunger entsteht weil der Koerper sich auf sein NG wieder einregulieren will... auch bei Maenner. Das wurde an Hoehenbergsteigern beobachtet dass sie nach monatelanger unterernaehrung Fressattacken entwickelt haben wie essgestoerte weil der Koerper seine Speicher wieder fuellen will. Umgekehrt funktionierts aber auch: Maenner mit starkem uebergewicht koennen mehr Oestrogene produzieren (fuehrt zur Bauchglaze und Brustwuchs= Gynekomastie)... wahrscheinlich ist der Artikel aus irgendeinem Frauenmagazin weil in wissenschaftliche Papers findet man eigentlich nur eine Studie die Evidenz basiert ist und da handelt es sich um die Behandlung von Bulemikerinnen mit SSRI's = Selektive Serotonin Reuptake Inhibitors, eine Gruppe von Antidepressiva die den Serotonin Spiegel im Gehirn erhoehen und somit Heisshunger vermindern koennen, sie wirken auch zentral antriebssteigernd. Die Therapie mit diesem Medikament muss mindestens ein viertel Jahr durchgefuehrt werden um den vollen Erfolg zu erzielen. Keine Ahnung dass ist alles was ich weiss :wink:

#25
nun ja ich denke, die studie an sich ist schon wissenschaftlich (sagt allerdings noch nichts über die aussagekraft aus). hab mal selbst nachgeschaut und neben zeitschriftenartikel auch folgenden artikel http://ki.se/ki/jsp/polopoly.jsp?d=130& ... ewsdep=130
gefunden stammt von der Karolinska Institutsseite. daher denke ich schon dass da etwas dran sein könnte, allerdings darf es nicht als allheilmittel gesehen werden. nicht jeder kann damit geheilt werden, auch ich nehme die pille und bin weiß gott weit von gesund entfernt.
die studie zeigt allerdings, dass es sich lohnt patienten vor einer diagnosestellung gründlich zu untersuchen, um somatische ursachen, wie hormonstörungen auschließen bzw. behandeln zu können. wie traumatisch muss es sein, wenn eine patientin/ein patient für therapie offen ist und gut mitarbeitet und aufgrund körperlicher ursachen seine fas gar nicht bekämpfen zu können.

#26
Das finde ich total interessant!

Ich nehme zwar auch schon seit Jahren die Pille, aber ich kann mir sehr gut vostellen, dass ich einen erhöhten Testosteron Spiegel habe. Habe nämlich kaum weibliche Formen (wenn ich zunehme, dann nur am Bauch) , bin auch sehr behaart, gerade an den Beinen und sogar um die Brustwarze :o und ich könnte immer essen...
Das war auch schon immer so.

Im Moment läuft es aber ganz gut, ich esse regelmäßig und ich esse viele Sojaprodukte - da sind ja auch so Östrogenähnliche stoffe drin, ;-) und ich fühl mich ganz gut.

Aber ganz ehrlich: Falls das wirklich stimmen sollte mit dem erhöhten Testosteron Gehalt, es hat doch auch Vorteile, oder?
Ich mag zumindest sehr an mir, dass ich nicht so "mädchenhaft" bin, ich mache gerne Sport, beweg mich gerne, ich kann manchmal sehr wütend werden, ich bin ziemlich schlagfertig und humorvoll und - ist zwar phasenabhängig - aber in den guten Zeiten auch recht selbstbewusst. Allgemein bin ich mehr so der Anpacker und nicht der Gefühlsmensch.

Und mit der Bulimie hat es angefangen, als ich aufgehört habe mich so zu akzeptieren, wie ich bin. Ich wollte weiblicher werden: schlanker, graziler, liebenswürdiger, wollte "gefallen".

Wie ist das bei euch? seid ihr auch mehr so die Kerle unter den Mädchen? ^^

#27
Maid, du behauptest damit, dass alle Bulimiker mit zu viel Östrogen erst durch Unterernährung zu den vielen Östrogenen gekommen ist.

Du sagst: erst kam die Bulimie (oder Magersucht) und dann dadurch das Zuviel an Östrogen was die Bulimie am Leben hält??

Damit macht man es sich etwas zu leicht, denke ich.
Außerdem sollte das erstmal bewiesen werden! Und da wären wir bei Abyss' Kommentar: man weiß ja nicht was vor der Bulimie war, wie es da mit dem Östrogen usw. aussah.
Man kann nicht behaupten, dass das Zuviel an Östrogen durch eine vorherige starke Unterernährung verursacht wurde!


mpure: Danke für den Link, der ist sehr aufschlussreich! Super, dass du hier ein Beispiel dafür abgibst, dass soetwas sogar relativ wahrscheinlich sein kann!


Rachel: "Ein Kerl unter den Mädchen" zu sein aufgrund von zuviel Östrogen und sich damit unwohl zu fühlen und deshalb eine ES zu entwickeln ist zwar ne nette Idee, geht aber an dem eigentlichen Thema hier vorbei. Es geht hier schon darum, dass chemische Prozesse im Körper zu Heißhungeranfällen führen. Hier geht es um das körperliche, und eben nicht um die Psyche!