Von Caroline am 31.05.2002
hallöchen,
eigentlich müsste es mir gut gehen, weil ich den Kampf gegen mich selber endlich aufgegeben habe.
Bei mir hat es vor 4 Jahren angefangen. Ich bin als Au Pair in die USA und habe mich riesig gefreut endlich weg zu kommen. Ich habe den jahrelangen druck meiner Eltern nicht mehr ausgehalten. Dazu kam noch eine total kranke Beziehung die ich nicht beenden konnte, weil ich zu abhängig von ihm war. Ich habe alles geschluckt und alle die mir wichtig waren in meinem Leben angelogen. Alles war auf Lügen aufgebaut und
dieses Gerüst musste ich aufrecht erhalten.
Als ich dann in diese Familie kam, da war das Fass voll. Ich habe wieder alles geschluckt und mich selber dabei aufgegeben. Die Kälte von meinem Gastvater, die Kinder die einen wie Dreck behandeln nur weil sie denken sie seien etwas Besseres. Immer die Angst irgendwas falsch zu machen das hat mich fast wahnsinnig gemacht.
Ich wollte aber nicht aufgeben und so habe ich angefangen zu fressen und zu kotzen, Abführmittel, Beruhigungstabletten und nicht zu vergessen 5-6 mal die Woche 2-5 Stunden Sport, bis das Jahr zu Ende war. Um wieder mein Normalgewicht zu bekommen bestand das 2. Jahr aus harter Kontrolle, kein Kotzen mehr, aber Sport, Diät, Disziplin und einem total Zusammenbruch von 1-2 Tagen die Woche. Ich habe mich zurückgezogen um nicht abgelenkt zu werden. Das 3. Jahr bestand aus Drogen, Party und Alkohol wobei ich *kg abnahm.
Seit einem Jahr studiere ich jetzt BWL (will ich das überhaupt ??) Das 1. Semester bestand wieder nur aus Kontrolle. In den Semesterferien war es dann vorbei, keine Kraft mehr, keine Kontrolle mehr, nur noch essen essen essen. Mit einer ambulanten Therapie und dank meines Freundes bin ich jetzt soweit, dass ich eigentlich fast wieder normal esse. Ich habe nun *kg mehr als mein Normalgewicht und das bedeutet, dass ich den Kampf verloren habe, das Biest in mir hat gewonnen. Ich habe nachgegeben. Alles war umsonst. Nun hat etwas anderes über mich die Kontrolle. Und alle meine Gedanken drehen sich um diese *kg. Dazu kommt, dass ich überhaupt nicht mehr mit Druck umgehen kann. Wenn ich an die Prüfungen denke dann bedeutet das wieder fressen und akzeptieren und nicht kotzen oder kontrollieren. Ich kann mich nicht konzentrieren, ich bin unsicher, ich habe Angst. Ich fühle nur noch Wut in mir, große Wut, dass ich nachgegeben habe.
Wie gesagt, eigentlich müsste es mir gut gehen weil ich diesen Kreislauf unterbrochen habe. Aber trotz allem bin ich nicht fähig mich auf mein Leben und mein Studium zu konzentrieren, weil ich mich so nicht akzeptieren kann. Was ist der nächste Schritt?? Wie werde ich je wieder mit Druck umgehen können ?? Wie geht ihr mit Druck und der Selbstakzeptanz um ?
Danke fürs zuhören
Love caro
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