Wirklich nicht?

#1
Hi,

ich frage mich in letzter Zeit wirklich, warum meine Eltern von allem nichts mitbekommen?!

Wollen sie es nicht sehen, können sie es nicht sehen oder sehen sie es wirklich nicht????

Wie ist es denn bei euch? Denk ihr, dass eure Eltern es wissen oder ahnen?

Gibt es hier auch Angehörige? Habt ihr es gemerkt? Wenn ja woran?

Ich frage mich eben nur warum es nicht auffällt, wenn man x-Mal am Tag Unmengen von Essen in sich hineinschlingt und trotzdem nicht gewaltig zunimmt! ....

Mir ist es zwar Recht, dass meine Eltern nichts sagen, aber auffällig ist es schon?!

Lg
SnowLeopard

#2
meine mum hat es gemerkt weil ich mit der zeit "unvorsichtiger"wurde,sprich ich bin auch auf toilette wenn sie da waren..und dann haben mal diverse AFM gefehlt..

für mich hört sich dein beitrag so an,als ob du möchtest,dass sie es merken...ich kann das irgendwie verstehen,mir gings da ähnlich...auf der einen seite tut man alles damit es nicht auffällt,aber auf der anderen seite wünscht man sich so sehr,wahrgenommen zu werden..
man möchte dass die anderen merken,dass es einem nicht gut geht udn dass man hilfe braucht..
denk ich jetzt zumindest.gehts dir da auch so?
ich glaube für ewltern ist es sehr schwer anzunehmen,dass ihr kind krank ist,weil sie dann ja mal überlegen müssten,ob sie möglicherweise auch etwas dazu beigetragen haben...
ich glaube es ist aber noch viel schrecklicher wenn man weiß,wie es dem eigenen kidn geht und nicht helfen kann...
hats du denn mal überlegt mit deinen eltern darüber zu reden?ich weiß,ist verdammt schwer,aber wäre doch n anfang,oder?
liebe grüße

#3
Hi,

nein ich möchte nicht, dass es meine Eltern mitbekommen! Sicher nicht! Ich werde nicht mit ihnen drüber reden!

Mir ist das alles nur dieses Wochenende durch den Kopf gegangen, weil ich sofort bei einer Freundin gemerkt habe, dass etwas nicht stimmt. Bei ihr ist es anders gewesen. Sie isst normal immer viel bzw. gern und dieses Wochende nichts oder kaum. Also habe ich gemerkt, dass etwas nicht stimmt. Deshalb dachte ich: Hey, eigentlich müsste es doch auch zu Hause auffallen, dass du Unmengen an Lebensmitteln "vernichtest".

Generell interessiert mich, wie es Angehörigen geht?! Habt ihr das Anfangs verdrängt oder wolltet ihr einfach erst "sicher" sein und beobachten ob es stimmt? Angst darauf anzusprechen?

Lg
SnowLeopard

#4
Meine Eltern haben mich 18 Jahre lang geschlagen und jetzt tun sie so als wäre nie etwas gewesen und "wundern" sich, dass ich eine Therapie mache.

Soviel dazu...

:?

Wölfin

#5
Hallo Snowleopard

Ich bin zwar kein Angehöriger, aber ein Arbeitskollege einer Betroffenen. Sie hat sich mir nach und nach anvertraut, nachdem mir aufgefallen war, dass sie bei gemeinsamen Mittagessen fast nichts ass, sie jedoch sehr häufig Sport machte. Auch hatte sie Schlafstörungen, die z.T. auf Reflux zurückzuführen waren.

Ich werde nicht schlau aus deinem statement.

Du fragst dich, warum deine Eltern nichts merken oder sagen. Gleichzeitig hoffst du, dass sie nichts sagen.
Vielleicht wissen sie es ja, sind aber mit der Situation überfordert. Vielleicht müssen sie sich erst über die Krankheit informieren, um nicht mit einer falschen Reaktion dich noch tiefer zu stossen als du eh schon bist.

Willst du denn wirklich davon loskommen? Hast du sonst ein gutes Verhältnis zu deinen Eltern? Wenn ja, dann versuche doch, es ihnen zu sagen und bitte sie, dich auf deinem Weg zurück in ein "normales" Leben nach Möglichkeit zu unterstützen.
Ich denke, wenn sie über die Krankheit Bescheid wissen und sehen, dass du mit offenen Karten spielst und alles unternimmst, um dem ein Ende zu Setzen, nehmen sie auch ohne Vorwürfe in Kauf, dass es auf dem Weg zurück zu Rückfällen kommt.

Sehr oft sind die Angehörigen doch völlig überrumpelt, wenn sie ahnen/erfahren, dass auch in ihrem Kreis jemand davon betroffen ist.
Sie haben am Anfang keine Ahnung, wie sie sich demgegenüber verhalten sollen.

Ich drücke dir die Daumen.

lg Peter
Auch mit in den Weg gelegten Steinen kann man ein gutes Bauwerk errichten

#6
Hi Snowleopard!

Meine Eltern wissen es schon länger...meine Mutter hats von meinem Bruder erfahren, der es aus meinem Tagebuch hat...sie hat es nicht wirklich verstanden, worum es mir wirklich ging, wenn ich gekotzt habe...sie sah es leider nur sehr oberflächlich und meinte, warum ich mich denn nicht akzeptieren könnte, ich wäre ja eh hübsch...
mein Vater checkt schon, dass bei mir viel mehr nicht stimmt, will oder kann aber keine Verantwortung dafür übernehmen...er schiebt die ganzen Probleme von mir auf meine Mutter und macht weiter wie immer...

Trotzdem ist es gut, dass sie es wissen. Ich fühle mich besser dadurch und habe auch schon angefangen, mich viel mehr zu verteidigen und zu schützen als früher...besonders gut gehts mir im moment allerdings trotzdem nicht :-(

Immerhin fragt mich mein Vater jetzt ab und an wies mir denn "damit" geht...wenigstens interessiert er sich dafür, dass war mir immer wichtig...aber ganz so wie ich es mir wünschen würde, kümmert er sich eben trotzdem nicht um mich...und meine Stiefmutter schon überhaupt nicht...

Der einzige, der mir wirklich damit hilft, ist mein Freund...der baut mich immer auf und ist für mich da...

Ich hoffe, dass du auch jemanden hast der für dich da ist, auch wenns deine Eltern nicht sind. Lass dich nicht unterkriegen und sag es ihnen ruhig!Sie sollen ruhig wissen, dass es dir nicht gut geht, so wie sie mit dir umgehen oder mit der Situation in der du dich befindest...

Ich wünsche dir jedenfalls alles alles Gute!

@Peter_B
Ehrlich gesagt, wundert es mich nicht, dass du Snowleopard nicht so gut verstehst, kannst du ja auch nicht. Diese zwiegespaltenen Gefühle (ich will, dass sies wissen, ich will es nicht) sind ganz normal in so einer Situation...das war bei mir auch so.

Ich denke nur, dass du aufgrund dieser Unwissenheit, auch ein paar falsche Tipps gibst...manchmal ist es ganz gut, wenn die Eltern erfahren,dass man krank ist und einem helfen, aber leider machen das nicht alle Eltern von Bulimiekranken. Viele schämen sich dann für ihr Kind und versuchen mit anderen Methoden, die ES zu bekämpfen(einige sogar mit Esszwang!). Und der Satz "...nehmen sie auch ohne Vorwürfe in Kauf, dass es auf dem Weg zurück zu Rückfällen kommt" ist für mich-sorry- ein ABSOLUTER SCHWACHSINN!!!
Ganz ehrlich, aber dafür sind Eltern nunmal da, dass sie für ihr Kind nämlich da sind...und von Vorwürfen kann schon GARNICHT die Rede sein, die müssten sie sich höchstens selber machen!!!!!!!!Als Bulimiekranke kann man 100%zentig nichts für seine Krankheit, da ist man OPFER davon und sollte UNTERSTÜTZUNG erhalten und keine Vorwürfe oder derartige Ratschläge!!! Tut mir leid, aber das klingt so nach "und wenn du brav und ehrlich bist ist dir auch niemand böse". Als Bulimiekranke denkt man sowieso die ganze Zeit nur, man wäre nichts wert und würde nur Scheiße bauen, da ist so eine Aussage extrem verletzend und demotivierend!

Klar, fühlt man sich als Angehöriger oft überrumpelt, aber dann sollte man sein bestes versuchen um behilflich sein zu können und demjenigen keine Vorwürfe machen, das macht alles nur noch viel schlimmer!

Gvlg von Asga

Ignoranz

#7
ich habe mich vor einem halben Jahr dazu durchgerungen, meiner Mutter von meiner ES zu erzählen, die ich zu diesem Zeitpunkt schon 2,5 Jahre hatte.Allerdings wohne ich nicht mehr zu hause, da ich mitlerweile studiere.Während unseres Gesprächs wirkte sie sehr besorgt und mitfühlend.Das Einzige was folgte, war, daß sie mir einen Zettel gab, auf dem die Adresse einer Beratungsstelle in meinem Studienort stand.Danach haben wir nie wieder über das Thema gesprochen.Ich denke aber auch, das wir uns vor allem selbst helfen müssen!

#8
hi miniMe,
also ich finde die Aussage:
man kann sich nur selbst helfen
total absurd.
Ist nicht wahr, denn könnte man sich nur selbst helfen, dann dürfte man genausowenig HIlfe annehmen. Widerspricht sich etwas bei dir. Mein ich echt nicht böse, aber woher denkst du, dass man sich nur selbst helfen kann?! Dann dürfte man nicht mal da ins Forum schreiben.
- Deine Hope -