Frust, Verzweiflung u. Hoffnungslosigkeit

#1
Leises 'Hallo'!

Komm mir jetzt schon ein wenig komisch vor und weiß eigentlich gar nicht so recht, was ich schreiben soll. ... habe nun seit gut 12 Jahren B. Eine Therapie wollte ich vor einigen Jahren einmal beginnen. Beim Erstgespräch meinte der Psychologe: '... trotzdem Sie das so lange haben schaffen Sie es arbeiten zu gehen? Sind Sie sicher, dass Sie Hilfe brauchen?' Mit diesem Satz fühlte ich mich so verletzt und verarscht, dass ich kein zweites Mal hingegangen bin. Mein Leben ist eigentlich nur ein Chaos ohne Ende. Finanziell geht es mir auch nicht gut, da ich für meine verdammte Fresserei einfach zu viel Geld benötige. Meine Mutter, glücklicherweise 80 km von mir entfernt, nervt mich ständig mit Anrufen und Vorschlägen ('... kenne da eine Frau die Dir positive Energie geben kann...' und andere derartige Sachen). Wenn der Mensch bloß nicht essen müßte. Wenn man bloß gänzlich auf Lebensmittel verzichten könnte. Jeder Tag ist eine Qual. Am liebsten würd ich den ganzen Tag schlafen, denn dann könnte mich nichts frustrieren, würde keine Hungergefühle verspüren, deswegen dann nicht einkaufen gehen müssen, zu essen, zu viel zu essen bis mein Bauch so groß ist, als wäre ich im 9. Monat schwanger und mich dann über der Kloschüssel eine Ewigkeit abmühen. Das K* ist ja auch nur eine Qual und schon seit Jahren nur mehr sehr schwierig.

Meinem Freund, den ich seit April 2003 kenne, habe ich es erst letzte Woche gesagt. Er ist zwar nicht davongelaufen und wir sehen uns immer noch fast jeden Tag und er meint auch, das wird schon, aber seit diesem Tag fühle ich mich ihm gegenüber anders. Irgendwie minderwertig. Konnte ihm die ersten zwei Tage danach fast nicht in die Augen sehen, weil ich mich so schämte für mich.

Was tue ich hier eigentlich? Was soll es mir denn helfen? Kann es helfen? Es ist doch eh alles so hoffnungslos, denn meine Blutwerte sind schon so schlecht, dass ... meine Freundin sagte nur: Wenn Du's jetzt nicht bald schaffst, dann kannst Du Dir Deinen Grabstein selbst aussuchen. Irgendwie hat sie Recht und ich war ihr auch gar nicht böse wegen dieser Meldung.

:cry:

#2
Hallo Monam
Lass dir von diesem Psychologen nicht den Mut nehmen!
Nur du weisst wirklich , wie es dir geht. Du brauchst Hilfe, also nimm sie dir. Such dir was anderes, es gibt viele Angebote, wenn du dicvh umschaust!
Und das du trotz der B. all die Jahre arbeiten warst, das zeugt eher von grosser Durchhaltekraft! Ich bewundere das. Ich lasse mich zu leicht gehen, wenn ich in einer starken B-phase bin und bleibe dann für andere menschen unsichtbar.
Vielleicht hilft es dir, es mal so zu sehen: Mache den Versuch, zu kämpfen, denke dir , jetzt ist einfach eine andere Zeit, nichts ist verloren, du willst eine andere art des lebens kennenlernen, wenn es nicht klappt, später kannst du immer noch sterben. Es gibt so viel auf der erde!!!
Ich habe mir auch mal gedacht, bevor ich sterbe, da reise ich einfach los, was hab ich denn zu verlieren, ich mache eine weltreise, ich mache das, was mir gefällt. Irgendwie helfen mir solche Gedanken.
Jetzt bin ich in eine Gemeinschaft gegangen, ich habe menschen meines alters um mich, keiner weiss zwar von meinem es, aber langsam merke ich, wie ich lerne, neue erfahrungen für mich sammle. Auch wenn ich dann oft wieder allein sein will.
Es gibt auch Kliniken, die dir vielleicht einen ersten Anstoss geben. wo du dich fallenlassen kannst, unter kontrolle bist. Da wird dir bestimmt keiner sagen, es sei nicht schlimm bei dir!
Ach, ich wünsch dir, deinen Weg daraus zufinden. Mache dir selbst die Kraft.
Bis dann,
deine bruja