Ich war hier zwar schon lang nicht mehr online (hoffe, es geht euch allen einigermaßen gut??), aber ich brauche mal wieder euren Rat...
Ich habe seit ca. 5-6 Wochen einen neuen Freund.
Dieser war früher Leistungssportler und ist daher sehr schlank und legt auch Wert darauf schlank zu sein.
Da er den Eindruck machte ein kleiner Gesundheitsfanatiker zu sein (was sich mittlerweile widerlegt hat), dachte ich, ich könne ihm niemals sagen, ich sei essegstört und dass er mich dann für verrückt halten würde.
Gestern jedoch ist etwas passiert, das hat mir sprichwörtlich den Atem verschlagen.
Er war bei mir, hatte was von Burger King dabei und da habe ich ihn mal darauf angesprochen, von wegen gesund ernähren.
Und da erzählt der mir frischfröhlich dass er sich manchmal nach dem Essen einfach den Finger in den Hals steckt wenn das Essen zu fettig war oder er sich zu voll fühlt.

Ich dachte, ich hör nicht recht!!!!
Ich hab ihn nur mit großen Augen angestarrt, da erzählt er mir, das sei ganz normal, das hätten früher beim Laufen (also Sport meine ich) alle gemacht.... mal eben mit nem Freund in den Busch gehen und sich den Finger in den Hals stecken.

Ich war verdammt geschockt. Ich meinte nur: Du weißt, dass das eine Essstörung ist?
Darauf hat er eher irritiert reagiert und meinte: Nö. Ist doch keine Essstörung, ich mach das ja nicht immer.
Und jetzt mach ich mir vredammt Sorgen. Ich kann im Moment nicht einschätzen wie schlimm das bei ihm ist, aber wir wissen ja alle, dass man "klein anfängt".
Ich fühl mich irgendwie komisch. Wie kann es heutzutage sein, dass es Leute gibt, die sowas für NORMAL halten?! Macht das etwa jeder?!

Was würdet ihr an meiner Stelle tun?
Es sieht schon so aus, als würde es sich zu einer längeren Beziehung entwickeln und ich habe ihn wirklich sehr sehr gern und er mich auch. Allerdings habe ich ein bisschen angst, dass wenn ich ihm von meiner ES erzähle, er sich vielleicht sogar bestätigt fühlt und weiter glaubt, das sei ganz normal. Andererseits....
Habt ihr auch solche Erfahrungen gemacht?? Ich weiß gar nicht, was ich jetzt denken soll.
Wenn ich einen Freund habe, fällt es mir immer viel leichter "clean" zu bleiben und ich hatte gehofft, dass ich es mit ihm vielleicht schaffen würde ganz aufzuhören. Statt dessen motiviert er mich noch nahezu dazu soetwas zu machen, oder bringt mich zumindest auf die Idee dass man sowas machen könnte.
Ich glaube, ich habe die Bekämpfung dieser dummen Essstörung noch nie hoffnungsloser gesehen, als jetzt. Es macht mir irgendwie richtig angst zu sehen, wie weit das schon verbreitet ist.
Ich hatte außerdem gedacht: wenn er es schafft sich gesund zu ernähren und schlank zu sein, dann schaffe ich das auch - ohne B*.
Aber das war wohl nix

Bin total enttäuscht.
Bin froh, dass ich das los bin und würd mich sehr über eure Antworten freuen

liebe Grüße,
Meggie