Treffen mit Vertrauensperson - ich habs nicht | 7 Antworten

#1
Von herbststimmung am 13.12.2001

Heute habe ich mich mit einer Person meines Vertrauens (entschuldigt den bescheuerten Ausdruck aber es ist wirklich so) getroffen.
Wir haben so geredet und wirklich nicht schlecht. Ich habe auch bemerkt, wie sie mir auf meine Handgelenke (die schauen arg aus) geschaut hat, aber gesagt hat sie nichts. Ich auch nicht.

Ich fühle mich so alleine und alleine gelassen.

Ich denke mir immer, womit ich das verdient habe, denn ich bin wirklich kein Arsch. Ich bin freundlich und nett, habe Ideale und setze die auch um. Ich glaube ich bin ein "guter Mensch" was mir sehr wichtig ist. Warum in aller Welt ist es dann so, wie es jetzt ist. Warum muss ich dafür bezahlen? Warum fühle ICH mich schlecht obwohl andere viel mehr Gründe dazu hätten.
In einer Welt wie dieser will und kann ich nicht leben. Mir geht es einfach am Arsch, um ehrlich zu sein.

Herbststimmung

bisherige Antworten:


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Betreff: Re: Treffen mit Vertrauensperson - ich habs nicht gesagt
Von nici am 13.12.2001


Ich glaube dass es ziemlich einfach ist sich als Opfer zu sehen und der Welt und allen anderen die Schuld an dem eigenen Tun und Handeln zu geben. Oder zwingt dich irgendjemand zu dem Leben das du führst?

nici


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Betreff: Re: Treffen mit Vertrauensperson - ich habs nicht gesagt
Von Reli am 13.12.2001


Hallo Herbststimmung!

Ich kann total nachvollziehen, wie du dich fühlst. Irgendwo habe ich einmal gelesen, dass man in seinem Leben nur so viel (oder auch so wenig) schlimmes erlebt, soviel man aushalten kann. Ich weiß, das klingt jetzt total blöd, aber vielleicht ist es auch eine Chnace. Vielleicht lernen wir daraus irgendetwas, das uns in der Zukunft eventuel einmal nützlich sein kann. Nach jedem Sturm erscheint auch wieder ein Regenbogen - hoffentlich!

Alles Liebe,
Reli


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Betreff: Re: Treffen mit Vertrauensperson - ich habs nicht gesagt
Von Reli am 13.12.2001


Hallo Herbststimmung!

Ich kann total nachvollziehen, wie du dich fühlst. Irgendwo habe ich einmal gelesen, dass man in seinem Leben nur so viel (oder auch so wenig) schlimmes erlebt, soviel man aushalten kann. Ich weiß, das klingt jetzt total blöd, aber vielleicht ist es auch eine Chnace. Vielleicht lernen wir daraus irgendetwas, das uns in der Zukunft eventuel einmal nützlich sein kann. Nach jedem Sturm erscheint auch wieder ein Regenbogen - hoffentlich!

Alles Liebe,
Reli


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Betreff: Re: Treffen mit Vertrauensperson - ich habs nicht gesagt
Von nelli am 14.12.2001


hilf dir selbst,sonst hilft dir keiner.ist so

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Betreff: Re: Treffen mit Vertrauensperson - ich habs nicht gesagt
Von herbststimmung am 14.12.2001



ok, ok, ok, sollte keine Selbstmitleidsorgie werden. Weiß eh, dass man sich nur selber helfen kann, aber das kann und will ich eigentlich nicht.

Der Aufzug des Lebens ist gerade am Weg in den Keller bei mir.

Herbststimmung


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Betreff: Re: Treffen mit Vertrauensperson - ich habs nicht gesagt
Von nelli am 15.12.2001


hab vertrauen!!!!und vorallem geduld.
auch wenns verdammt schwer ist.wir
sind alle keine maschinen,die funktionieren
müssen.du bist genauso wertvoll,wie alle
anderen menschen auf dieser welt.sag dir das
immer wieder.


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Betreff: Re: Treffen mit Vertrauensperson - ich habs nicht gesagt
Von xelli am 17.12.2001


ich denke, dass du ein toller mensch bist... nein, ich denke es nicht, ich weiß es...
kann nur zu gut nachempfinden, was du fühlst... irgendwie bin ich traurig über die ersten paar antworten die du bekommen hast...
ja klar, jeder muss sich selber helfen... aber man brauch zumindest einen menschen, der einem aufhilft, denn von ganz alleine geht es halt doch nicht...
eines noch, herbststimmung... ich hab deinen beitrag nicht als selbstmitleidsorgie gesehen... schreib einfach weiter was du denkst...
kiss, xelli


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Betreff: Re: Treffen mit Vertrauensperson - ich habs nicht gesagt
Von Asyl am 18.12.2001


Herbststimmung schreibt:
"Ich denke mir immer, womit ich das verdient habe, denn ich bin wirklich kein Arsch. Ich bin freundlich und nett, habe Ideale und setze die auch um. Ich glaube ich bin ein "guter Mensch" was mir sehr wichtig ist. Warum in aller Welt ist es dann so, wie es jetzt ist. Warum muss ich dafür bezahlen? Warum fühle ICH mich schlecht obwohl andere viel mehr Gründe dazu hätten."

die einfachste antwort auf die fragen, die du hier und dir selber stellst, wäre vielleicht: weil es keinen gott gibt. weil es so einfach halt nicht ist.
keine übergeordnete macht belohnt die "guten menschen" und bestraft die "schlechten", obwohl es die natürlich gibt. ich will hier nicht all jene, die gläubig sind, vergraulen, aber im falle bulimie ist es glaub ich wirklich verfehlt, auf die heilung von oben zu hoffen. Bzw., und das ist das gute daran, muss man sich vor der strafe gottes auch nicht fürchten, etwa wenn man "schlecht" war.

du machst es dir mit diesem ansatz auch unnötig schwer: du delegierst nämlich die verantwortung für deinen zustand an eine abstrakte kraft (macht oder person, wurscht wie man´s nennt), die du nicht beeinflussen kannst. und das zweite, wesentlichere noch: du stiehlst dich damit ein bisschen aus der (selbst)verantwortung, indem du sagst, du würdest bestraft und du musst für etwas bezahlen. das bringt dich, so wie du das darstellst, in eine passive position, aus der du dich nicht befreien kannst. und hier liegt der fehler, glaube ich:

denn wer erkannt hat, dass er sein eigener folterknabe ist, der kann sich auch dafür entschließen, das foltern einzustellen. bitte bedenke, wieviel kraft und energie diese krankheit verschlingt. sage also nicht, du hättest nicht die kraft, dich gegen die krankheit zu entscheiden. eigentlich musst du dich vielleicht nicht einmal GEGEN die krankheit entscheiden, sondern nut FÜR das leben. ich hoffe, dass du das willst, dann kannst du das nämlich auch.

ich weiß, dass meine beiträge manchmal belehrend daherkommen und vielleicht auch ein wenig einschüchtern. aber ich denke, der sinn dieses forums sollte sein, sich gegenseitig zu HELFEN, und sich nicht nur gegenseitig zu bemitleiden.

viel kraft und alles gute von mir!
Asyl