In die Drogen geflüchtet | 2 Antworten

#1
Von wwwww am 10.12.2001

Jetzt hab ich es schon wieder getan. Ich weiß, dass das irgendwann meinen Tod bedeutet, aber ich nehme wieder Drogen um abzunehmen. ICh dachte ein zweites Mal werd ich nicht wieder so dumm sein. Als ich früher damit aufgehört habe, ist es mir lange Zeit noch schrecklich gegangen. Und ich hab noch nicht mal das wirklich überwunden. Aber ich sehe keinen Ausweg. Ich bin so fixiert abzunehmen, es ist gar nicht mehr die Bulimie, sondern einfach das Quälen. Kann mich kaum noch auf den Beinen halten, aber anscheinend so Leute wie ich das ncoht anders verdient. Stellt Euch mal vor , so blöd wie ich zu sein. Da wird mir schlecht!!!!!!!!!!!!!!!

bisherige Antworten:


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Betreff: Re: In die Drogen geflüchtet
Von Asyl am 10.12.2001


Hallo.

Ich möchte Dir gerne antworten, habe selbst Erfahrung mit Drogen + Bulimie und ziemlich viel über dieses Thema nachgedacht. Vielleicht kannst Du ja was mit meinen Gedanken anfangen...

Ich glaube, dass Du zwei ganz wesentliche Sätze in Deinem Posting schreibst:
1.) "Ich weiß, dass das irgendwann meinen Tod bedeutet, aber ich nehme wieder Drogen um abzunehmen." und
2.) "Kann mich kaum noch auf den Beinen halten, aber anscheinend haben so Leute wie ich das nicht anders verdient."
Zum ersten möchte ich sagen, dass man das "aber" vielleicht durch ein "deshalb" ersetzen könnte. Kann man das? Gewisse Drogen sind ja, so wie auch die Bulimie, zweifellos eine Art Selbstmord auf Raten, das weiß man, wenn man über mögliche gesundheitliche Komplikationen liest, das spürt man aber vor allem am eigenen Körper. Bzw. vorher noch seelisch, denn stirbt man nicht auch innerlich mit jedem Mal Kotzen ein wenig mehr ab? Wenn du soweit bist, dass Du dir das klarmachst, dass du auch "intellektuell" verstehst, was Dein Körper anscheinend schon vorher begriffen hat (nämlich dass er SO nicht leben mag), kannst Du beginnen, Deine Lebensangst zu hinterfragen und das ist der wichtigste Schritt hin zum Aufhören: eine Antwort auf die Frage, warum du die Bulimie bzw. die Drogen (beides hat mit "Rausch" zu tun und legt sich wie ein trüber Nebel über die Wahrnehmung, beides ermöglicht quasi ein lebendiges Todsein) offenbar brauchst, um Dein Leben erträglich zu machen, finden. Ich glaube, dass es um´s Abnehmen definitv nicht geht, auch wenn Du das glaubst.
Dein zweiter Satz ist sozusagen ein "bulimischer Klassiker": Du sagst, dass es so jemand wie du ja gar nicht anders verdient als zu leiden und sich zu quälen. Wahrscheinlich hältst Du dich auch für einen sehr schlechten Menschen, wenn Du frisst/kotzt?! Zu fragen wäre hier, welche Art von Schuld du glaubst ableisten zu müssen, dass Du denkst, Dein Leben müsse Leiden sein. Versuch auch darüber nachzudenken!
PS: Natürlich hast Du was anderes verdient.

Ich wünsch Dir das Beste und pass bitte bitte auf Dich auf!




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Betreff: Re: In die Drogen geflüchtet
Von xelli am 11.12.2001


hallo du!

wie ich das sehe, hast du dich noch nicht entschieden, ob du leben möchtest oder eben nicht, was ich sehr sehr schade finde...
du findest, dass du kein recht zum leben hast... hmmm... das denke ich nicht... was heißt denke... ich weiß es!!
du bist sicher kein schlechter mensch... auch wenn du das jetzt über dich denken magst... keiner hat es verdient so zu leben...

ich wünsch dir auf alle fälle glück, dass du das alles überstehen magst...

kiss, xelli
cron