Glaube

#1
Hallo an alle!

das Thema, was ich ansprechen möchte ist vielleicht etwas wage und ausgefallen, aber mich würde interessieren, ob jemand gläubig ist?
Sei es das Christentum oder irgend eine höhere Macht, die ihr vertraut.

Ich selber mache nämlich die Erfahrung, daß wenn ich mich voller Hoffnung und Gelassenheit bin, es mir viel, viel besser geht!!!

Schreibt Eure Erfahrungen!

Danke!

Lou

#2
Hi,

das Thema finde ich auch interessant!

Also ich habe keinen Glauben an eine höhere Macht oder an Gott, denn ich bin Buddhist. Mir helfen die Meditationen sehr. Manchmal schaffe ich es dadurch einige Zeit nicht mehr über Essen nachzudenken.... nicht immer, aber manchmal. Vor allem bin ich danach sehr ausgeglichen und irgendwie mit mir und der Welt zufriedener. :D

... nur die innere Ruhe zur Meditation habe ich nicht immer. Sicherlich sollte man genau dann meditieren, aber es ist ziemlich anstrengend seine Gedanken zu bündeln, wenn man sie so schon kaum unter Kontrolle hat :wink:

Übung macht den Meister!

Glaubt ihr, dass man es einfacher im Leben hat, wenn man an Gott glaubt? Ich möchte keine Religionsdiskussion starten, aber ich denke, dass das wichtige im Leben ist, sich selbst zu vertrauen und an sich selbst zu glauben!

#3
Ob man es "leichter" hat, wenn man an eine "höhere Macht" glaubt, habe ich mich auch schon oft gefragt.
Ich denke nämlich, dass es mir wahrscheinlich besser gehen würde, wenn ich an "etwas" glauben könnte.
Ich müsste dann nicht so viel über Sinn und Unsinn vom Leben und solche Dinge nachdenken, könnte in schweren Situationen in meinem Glauben Halt finden..
Aber ich bin ohne irgendeinen Glauben aufgewachsen und heute, wo ich mich für einen "entscheiden" könnte, finde ich alles so widersprüchlich und es entspricht irgendwie nichts meinen Vorstellungen.
Es bringt ja auch nichts zu glauben, nur um zu glauben.. :roll:

#4
Also ich persönlich glaube nicht an Gott
aber ich würde gern mehr wissen über das meditieren kann man da bücher kaufen oder sowas? Oder irgendwo im i-net. was drüber lesen? Hört sich ziemlich intresannt an :)

#5
@ Gänseblümle:

also du kannst sehr viele Bücher kaufen und lesen. Ich weiss nicht ob es so viel bringt, denn in der Theorie liest es sich immer ganz verständlich und einfach. Ich würde dir aber auf jeden Fall empfehlen, dich erst einmal über Mediation im Allgemeinen zu informieren. Damit du feststellst welche Richtung dir gefällt (buddhistische Mediation ist nur ein Teil; es gibt auch viele "nicht religiöse" Meditationsformen).

Dann würde ich mir eine Meditationsgruppe oder einen Kurs suchen um Grundlagen zu erlernen. Außerdem ist es immer besser, wenn man jemanden fragen kann. :D Egal wie doof die Fragen sind.... :wink:

Lg

#6
Hallo Ihr Lieben,

also ich bin ganz sicher, dass es eine höhere Macht gibt. Wäre es nicht so, dann wäre ich nicht mehr hier unter euch.

Ich bin in meinem Leben immer vor Schlimmerem bewahrt worden, habe so oft erlebt, dass ich wie "durch Zufall" zur richtigen Zeit am richtigen Ort war bzw. die richtigen Menschen kennengelernt habe. Trotz meiner Depressionen und Neigung zu Suizid bin ich noch am Leben.

Aber Zufälle gibt es nicht. Für mich ist es Fügung und es sollte so sein, ich bin sicher, dass mein Leben einen Sinn hat und dass ich auf diesem Planeten noch eine Aufgabe habe, deshalb hat der Gott, an den ich glaube, es nicht zugelassen, dass ich schon gehe. Dafür kommt später sowieso ganz sicher irgendwann der richtige Zeitpunkt.

Liebe Grüße,
Susanne

#9
bin zwar katholikin, glaube aber nicht an gott und die ganze jesus-geschichte!
ich glaube aber sehr an die übersinnlichen kräfte (hexerei, magie,...) BITTE NICHT FALSCH VERSTEHEN!!

bin auch in behandlung bei einer heilpraktikerin, die pendelt und numerologie macht,... solche sachen beschäftigen mich. NICHT irgendwelche zaubersprüche oder so!!!

lg lisa

#10
Hallo !

Also, ich muss jetz auch mal staten, denn das ist ein interessantes Thema. Ich glaube, viele Leute die nicht an Gott glauben, denken, es wäre uncool und lächerlich, religiös zu sein. Das dachte ich auch lange Zeit, doch wenn man erst mal eine Gotteserfahrung gemacht hat, ist es anders. Ich habe schon mehrmals verspürt, dass da Etwas/Jemand Höheres ist, und da ich katholisch erzogen wurde, denk ich halt, es ist Gott.
Das heisst nicht, dass es nicht was anderes sein könnte. Auf jeden Fall glaube ich fest an dieses Etwas.
Nicht dass ihr mich jetz falsch versteht, ich bin keine die die Bibel predigt, und viele meiner Freunde wissen nicht dass ich an Gott glaube, ich komm einfach nicht so rüber. D.h. man kann auch sehr gut für sich selber glauben. Ich versuche nicht, meine Mitmenschen zu bekehren, denn das ist jedem seine eigene Entscheidung, woran er glaubt. Ich renne auch nicht jeden Sonntag in die Kirche (mh, eigentlich nie) oder bete 3x am Tag, sondern der Glaube und dieses Gefühl ist einfach da.

Achja, apropos Kirche : Kirche ist eine Institution, die versucht Macht und Geld zu bekommen, das war schon immer so (z.B. Mittelalter) und wird auch immer so sein. Die Kirche, nicht Gott (!!) hat Vorurteile gegen Homosexuelle, die Kirche, nicht Gott, verbrannte Hexen, die Kirche, nicht Gott, führte Glaubenskriege (Kreuzzüge).
Gott steckt nicht hinter diesem Machtgehabe und dem "Alle-Bekehren-Wollen" , denn Gott lässt jedem Menschen die Entscheidung selbst , woran er glaubt.

D.h. Kirche ist nicht gleich Gott, ja verständlich, denn die Kirche als Institution wird von Menschen geleitet, und in jedem Mensch steckt eine gewisse "dunkle Seite" (Macht, Geld, Vorurteile). Ja, auch der Papst ist nicht perfekt, denn auch er ist nur ein Mensch, auch wenn er versucht, möglichst nach Gottes Offenbarung zu handeln.

Noch ein wort zur Bibel : Die Bibel wurde wiederum von Menschen niedergeschrieben, d.h. es sind wahrscheinlich auch Teile menschlichen Denkens darin verankert. Deswegen soll man nicht so genau auf jedes Detail eingehen (z.B. das mit der Rippe von Adam; das hat bestimmt ein frauenfeindlicher Typ niedergeschrieben vor 2000 Jahren, zu dieser Zeit waren ja eh so ziemlich alle frauenfeindlich !!). Betrachtet man die Bibel aber als Gesamtwerk, so kommt glaub ich Gottes Message ganz gut rüber...

Also ich hoffe mein Standpunkt wurde ein bissl deutlich,
Liebe Grüße, Eure Cori

#11
Hey Leute,

danke für Eure Antworten!! Und ich hoffe diese Diskussion bringt etwas!! Mir geht es nämlich ähnlich: Es gibt immer wieder Ereignisse, die mich auf den wahren Sinn des Lebens schließen lassen und dieses oberflächliche gek** und gefr** überwinden und vergessen lassen.

Ein guter Freund von mir ist sehr Spirituell- er ist Reki- Meiter mit 25 Jahren und auch diese Art fasziniert mich, denn ich glaube, daß das Eine das Andere NICHT ausschließt!!!

Viele Grüße

Lou

#12
Hi!

Das mit dem Reiki-Meister würde mich durchaus mehr interessieren, ich habe nämlich auch erst kürzlich ein Buch darüber gelesen und überlege mir derzeit ob mir das eventuell helfen könnte aus der ES rauszukommen, weiß vielleicht jemand mehr darüber oder hat selbst Erfahrung damit gemacht?
Bringt es was?

Ansonsten glaube ich aber auch an Gott, und ich glaube auch daß er mir schon oft geholfen hat, wenn es mir schlecht ging. In die Kirche gehe ich aber auch nur recht selten, da das für mich prinzipiell auch zweierlei ist und ich den Glauben mehr für mich allein habe.

Viele Grüße und alles Gute
Katze

Die Märtyrer

#13
Mir fällt zu dem Thema Gläubigkeit und Esstörung noch etwas ganz anderes ein.
Ich habe vor einiger Zeit Nietzsches Zarathustra gelesen und er hat stellenweise doch tiefe Eindrücke hinterlassen.

Das Ich, der Geist ist das Instrument des Selbst, das hinter dem Ich steht, das Leib und Körper ist.
Freud würde sagen, es handelt sich hier um das Es, den Libido, das Triebhafte und kompensierende Instanz Ich, allerdings lägen bei Freud die angestrebten Machtverhältnisse etwas anders.

Gott ist bekanntlich tot, weil wir ihn umgebracht haben. Aber der Mensch braucht das, was an Gott Funktion war, also substituiert er.
Der alte christl. Gott hatte nur Werte inne, oder zumindest die vorstehende Institution hat sie so geprägt, die lebensfeindlich waren, kein Darwinismus, Unterdrückung der Triebe, der Instinkte, der ursprünglichen Bösartigkeit und Agression, Tabusierung der Sexualität und jeglicher Körperlichkeit.
Je mehr die legitime Auslebung von natürlicher Agression und Gewalt tabuisert, asozialisiert und unterbunden wird, desto mehr entlädt sie sich unkontrolliert und explosionsartig und wenig zielgerichtet. Das ist in höchstem Maße gefährlich. Anstatt Mitschülern vors Maul zu hauen, werden sie heute gleich erschossen.
Bei völlig instinktverdrehten, Gottgesteuerten, Überichkontrollierten Leuten werden diese Agressionen eben gar nicht mehr nach außen, sondern nur noch gegen sich selbst gerichtet.
Alles ziemlich dumme Nachahmer von unserm guten Jupp, heldenhafte masochistische Märtyrer... so hat´s die Kirche gern...

Erfindet einen neuen Gott!
Zarathustra würde viel lieber sehen, wenn sie alle einen subjektiven Gott erfinden würden, wenn sie selbst ihr eigener Gott wären, all die Menschen.
Das Selbst soll ihr Gott sein. Es wird dem Ich sagen, was es tun soll. Der neue Gott wird nur Werte geben, die lebensbejahend sind. Sie müssen nur auf ihren Leib hören, denn seine Bedürfnisse und Triebe sind Zeichen des Lebens.
Die Verächter des Leibes sind dem Verfall unterlegen.


Nun, auch wir substituieren und verachten dabei dem Leib. Wir finden keinen äußeren Gott und kein Vertrauen und keine Sicherheit in der äußeren Welt und schon gar nicht in der Inneren. Aber gerade wir Sicherheitsfanatiker können nicht ohne Gott und Vertrauen und Sicherheit leben. Die Welt hat einen Gott angeblich. Also einverleiben und verinnerlichen wir uns diese Welt. Aber eigentlich wollen wir keinen auferlegten fremdbestimmenden Gott. Also wieder ausspucken.
Was nun? Gar kein Gott, Massengott oder eigener Gott?
Das ist doch der zentrale Konfliktpunkt. Anpassung ja oder nein, und wenn in wie weit, wo Kompromisse, wo Abgrenzung zwischen Ich und Masse, Individuation contra Integration, Eigenheit und Provokation contra Harmoniebedürnis und Konfliktvermeidung....
Wir sind alle zu feige! Wir können uns nicht mit alles Konsequenzen für eine Sache entscheiden, auch wenn wir von ihr überzeugt sind. Aber warum sind Sachen, für die wir meinen uns entscheiden zu müssen mit allen Konsequenzen auch gleich immer solche Extrema und Märtyrien??
Auch ein innerer Gott sollte barmherzig und menschlich und nicht überzeugter Sadist sein!!!
Hey, ich muss kein zweiter Jupp werden, am Kreuz solls ziemlich ungemütlich sein, hab ich mir sagen lassen :)

Lieben Gruß
Lupus