Von Hope am 16.11.2001

Hi meine Lieben,
könnt ihr mir vielleicht sagen wie soviele verlernen sich selbst zu lieben?!
Ich hab jetzt eine echt liebe Freundin in der Schule gefunden und sie hat mich gern und ich glaub ihr das ja auch, aber es ist so schwer für mich doch wieder zu glauben, dass sie mich mag, weil ich meinen Körper und meinen Charakter so unausstehlich finde....
Ich bin stolz auf mich: Habe gestern NICHT erbrochen und ich hab das echt nur geschafft, wegen ihrer Hilft und meinem Willen.
Ich habe beschlossen aufzuhören. Weiß nicht wie lange dieser Beschluss hält, aber ich werd mir mal ein Buch kaufen mit dem man angeblich aufhören kann.
Bitte denkt an mich, denn mich selbst zu lieben ist eine Sache die ich wohl noch lange nicht zusammenbringen werde.
Ich denke an euch alle und bin froh, dass ich euch kennen darf.

Alles Liebe und Gute euch -
- Hope -

bisherige Antworten:


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Betreff: Re: Warum lieben wir uns so wenig...
Von xelli am 16.11.2001

hey hope!

das ist ja eine erfreuliche nachricht, dass du jemanden gefunden hast, der dir hilft hier rauszukommen...
das mit dem sich selbst lieben ist eine sehr schwierige angelegenheit... weißt du, vor ein paar tagen fragte mich ein freun "was würdest du zu einem sagen, der dir um halb vier uhr in der früh sagt, dass er in dich verliebt ist?" ... ich war total sprachlos und wusste nicht was ich sagen sollte, mehr als ein "danke" würde ich wohl nicht rausbekommen, einfach weil ich es nicht glauben kann... eine komplizierte welt...

ich wünsche und hoffe, dass du es durchhältst... und nimm dich einfach so wie du bist... wie ich aus deinen beiträgen lesen kann, bist du sehr nett und so kann ich dir ruhig sagen, dass du deiner freundin glauben kannst...

kiss, xelli

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Betreff: Re: Warum lieben wir uns so wenig...
Von Hella am 16.11.2001

Ich werde an dich denken und schick dir viel Kraft! Es ist schön, so eine optimistische Mail von dir zu lesen!!!
Du bist nicht allein und du bist ein wertvoller und liebenswerter Mensch - irgendwann wirst du es bestimmt sehen und auch fühlen können! Ich glaube daran und ich glaube an dich!
Hella

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Betreff: Re: Warum lieben wir uns so wenig...
Von barbara am 16.11.2001

liebe hope,
ich freue mich für dich das du wieder die kraft hast, abstand zu nehmen.
welches buch meinst du ?
es wäre für uns alle wichtig, bücher zu lesen die uns vielleicht einen schritt näher zur gesundheit bringen.
mir geht es derzeit nicht gut, das schlimmste das ich früher aber nicht so intensiv hatte, sind diese todesgedanken.
ich kann mich mit vielem geschriebenen von euch identifizieren.
ich habe seit über 10 jahren bulimie, und ich hatte schon viel angst.
unsere ängste sind es glaube ich auch die uns gefangen halten.
liebe grüße, bitte viell.schreibst du mir den titel und schriftsteller auf ?
danke, barbara

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Betreff: Re: Warum lieben wir uns so wenig...
Von Hope am 16.11.2001

Hallo Xelli,
ja, ich kenne das ich bedanke mich auch ständig für alles war irgenjm. für mcih tut und mit einem "ich hab dich lieb" fühle ich mich auch schon öfters überfordert, weil ich keinen blassen Schimmer habe was ich drauf antworten soll.
Danke dir, dass du mich nett findest. Finde dich auch super nett und bin froh, dass du was geschrieben hast.
Ich denk an dich und wünsch dir das was du dir grad wünscht.

Alles Gute und Liebe, Busserl,
- Hope -

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Hallo Hella -
Erst vorhin dachte ich mir, was es wohl für ein Gefühl sein muss in den Spiegel zu gucken ohne das es einem vor dem eigenen Körper und dem eigenen Selbst so ekelt. Ich will das auch einmal erleben und spüren können. Ich bin erst 17 (noch nicht mal) und ich will auch leben und nicht immer einen Schritt nach dem anderen in mein Grab wandern.

Danke dir für deine Kraft - die kann ich wirklich gebrauchen.
Alles Gute dir.
- Hope -

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Hi Barbara -
Das Buch heißt:

"Die Bulimie besiegen - Ein Selbsthilfe-Programm"
von Ulrike Schmidt und Janet Treasure

Ich glaube, dass wenn man den Willen und die Geduld und das Vertrauen zu sich selbst hat raus kommt aus diesem Teufelskreis und werde es einmal mit dem Buch versuchen.

Vor einem Jahr da hatte ich einen Selbstmordversuch und ich sag dir. Es lohnt sich nicht! Ich hatte ziemlich lange gesundheitl. Probleme und das lohnt sich wirklich nicht. Willst du wissen wie es einem nachher geht?! Ich kann dir das auch so sagen.
Einerseits da fühlt man sich schlecht, weil man sein eigenes Selbst töten wollte und da ist aber doch noch die Wut auf einen da und andererseits... Da sieht man die Welt mit neuen Augen. Versuch dir jetzt schon die "neuen Augen" zu nehmen - bevor es zu spät ist.

Ich denk an dich und schick dir super viel Kraft und Sonne und alles was du brauchst um jetzt zu Lächeln.
- Hope -

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Betreff: Re: an hope
Von barbara am 17.11.2001

liebe hope,
danke für den buchtitel, wie geht es dir ?
hast du durchgehalten deinen entschluss in die tat umgesetzt.
wenn du einen tag schaffst gibt dir dies kraft für einen nächsten.
so gewinnst du deine selbstachtung zurück. von tag zu tag.
du schaffst es wenn du willst.
meditation kannnn helfen ich hab davon gelesen - noch nie probiert.
einen versuch wärs wert. alles was uns gesund machen könnte sollten wir ausprobieren.
liebe grüße an dich + viel energie und disziplin zum durchhalten.
barbara


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Betreff: Re: Warum lieben wir uns so wenig...
Von Hope am 17.11.2001

Hi Barbara,
ich habe es gestern nicht geschafft. Ich hab etwas zu Mittag gegessen und dann musste ich an meine Mutter denken und so dumm das klingen mag musste ich kotzen gehen, weil ich mir dachte, dass ich nicht essen kann, wenn ich sie kurz danach sehe.
Ja, wenn ich einen Tag schaffe gibt es mir Kraft für den Nächsten. Am Donnerstag hab ich es geschafft, weil ich da kaum zu Hause war... Aber dann als ich heimkam dachte ich auch, dass ich kotzen gehen muss, weil ich meine Familie sah. Das klingt furchtbar und ich schäme mich unendlich dafür, aber es ist einfach so und ich kann da nichts dran ändern. Darum werd ich so bald als möglich ins Wohnheim ziehen von meiner Schule. Da hab ich zwei Freundinnen die mir helfen wollen und da hab ich nur MICH und MEIN Leben und muss mich nicht ständig nach meiner Familie, aber vorallem meiner Mutter orientieren.
Versuchst du auch aufzuhören? Ich glaube, wenn man wirklich will, dann kann man das, aber zuerst muss ich weg von zu Hause, ansonsten komm ich da nicht raus.

Ich denk an dich und wünsch dir heute einen wunderschönen Tag.
- Hope -

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Betreff: Re: Warum lieben wir uns so wenig...
Von Dagi am 17.11.2001

Hallo Hope

Ich freu mich wenigstens hier von Dir zu lesen.... und noch viel mehr freu ich mich das Du den Entschluß gefasst hast, damit aufzuhören. Das freut mich wirklich sehr, und ich will Dir Mut machen. Ich glaube ganz fest das Du das schaffen kannst, weil ich weiß das Du die Welt auch mit besonderen Augen sehen kannst und willst.... das ist so wichtig und viele hier drinnen müssen das erst lernen.
Ich möchte aber auch ganz ehrlich sein und Dir sagen, das das alleine durch den Willen und ein Buch nicht klappen kann. Ich hab das so oft alleine versucht und weil es aber bei uns so tief drinnen ist und einen Grund gibt den wir verarbeiten müssen, glaub ich nicht das es uns wirklich hilft einfach das Verhalten zu ändern. Eine Zeitlang geht das, das weiß ich aber das hält dann nicht an. Und dann ist ein Rückfall um so schlimmer, für unsere Seele.

Denk drüber mal nach... eine richtige Therapie anzufangen. Ich hab einen Psychologen (also ich hoffe das er es bleibt) gefunden der mir Mut macht. Mir geht es heute gut, auch wenn ich gestern Nacht gekotzt hab, mir geht es trotzdem gut weil ich Hoffnung habe und weiß das mein Problem eigendlich nicht die Bulimie ist, sondern das was es ausgelöst hat...... und wenn ich das erst mal richtig verarbeitet hab, damit lerne umzugehen, dann brauch ich diese Krankheit nicht mehr. Verstehst Du was ich mein??? Ich hoffe Du verstehst mich, weil ich denke das es bei Dir Hope genauso ist.... zumindest sehr ähnlich.

Ich denke an Dich und würde mich freuen wieder von Dir zu lesen.

Hab Dich lieb
Bussi Dagi