Von Sana am 14.11.2001
Hallo! Ich habe seit ca. 3 Jahren bulimie.Vor ca. 2 Jahren habe ich eine Therapie gemacht und die hat mir auch wirklich geholfen. Trotzdem habe ich es nie geschafft, die Krankheit ganz los zu lassen. Nach vielen Hochs und Tiefs bin ich wieder so einigermaßen clean...Aber was bedeutet das schon? Ich esse nur dinge, bei denen ich weiß, dass sie nicht dick machen...Ich steig regelmäßig auf die Waage. Außedem nehme ich noch Antidepressiva - zwar nur Phytopharmaka, aber ich hab trotzdem das Gefühl, weniger, oder besser gesagt, weniger intensiv zu fühlen, als früher..Und noch dazu spiele ich so vielen Leuten was vor...Im Grunde spiele ich mir selbst was vor..Wahrscheinlich sollte ich noch eine Therapie machen, aber ich möchte auf keinen Fall wieder an so einen Psychiater geraten, wie das letzte Mal. Und die Krankheit ist auch ein Teil von mir...Mein Psychiater hat mir Mal gesagt, dass ich meine Krankheit lieben würde, was auch stimmt, aber wahrscheinlich trifft das auf uns alle zu..So, es tat gut, mal wieder etwas von sich herzugeben..Ich würd mich freuen, wenn sich jemand melden würde, der Erfahrungen austauschen möchte! Ich wünsche Euch allen ganz viel Kraft!
bisherige Antworten:
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Betreff: Re: Ein bisschen von mir
Von Mondfee am 14.11.2001
Hallöchen !
Ich gehe jetzt auch seit dem Frühjahr in ne Therapie und ich muß auch sagen das es mir echt gut tut nur man macht halt einfach keine GROSSEN Schritte das gehört dazu man hat ja auch ne lange Zeit mit der Bulimie gelebt - bei mir sinds jetzt 9 Jahre und daher hab ich auch noch nen Stück weg vor mir bis ich da raus bin. Ist doch schon super das du so gut wie clean bist... das du immer noch aufs Essen schaut und aufs Gewicht - hm ich denke das wird uns ewig bleiben solang du es nicht übertreibst ist es ja ok. Zwecks Gefühle muß ich auch sagen das ich da eher nen Tiefpunkt erreicht habe wo ich denke kann ich überhaupt noch was empfinden - dann denk ich mir aber immer gleich ne ne das kommt sicher wieder ist halt ne Phase die dazugehört - hilft mir halt selber weiter ob es stimmt oder nicht !
Ich z. B. find halt nie was wofür ich mich begeistern kann zumindest für länere Zeit verlier immer gleich die Motivation und die Power - liegt wohl auch daran das ich auch kein Selbstbewußtsein mehr habe und einfach alles laufen lasse.
Erzähl doch mal mehr von Dir wenn du Lust hast...
Liebe Grüße
Deine Mondfee
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Betreff: Re: Ein bisschen von mir
Von anne am 15.11.2001
hi sana! hab seit 2 jahren bulimie und mach auch schon ziemlich lange therapie,zuerst stationär, jetzt ambulant. früher hab ich mein verhalten (das essen,erbrechen, die waage mein täglicher begleiter, das ewige kalorienzählen) immer verurteilt und mich dafür geschämt aber schön langsam wird alles klarer und ich verstehe jetzt warum ich das alles machen. so blöd es klingt aber es hat mir das überleben gesichert, denn als meine probleme zu groß wurden hab ich mir strategien entwickelt, den druck standzuhalten, zu überleben!! ohne meine konzentration aufs essen und erbrechen hätte ich glaube ich aufgegeben. du musst einsehen dass du deine krankheit nur hergeben kannst wenn du sie und vor allem dich akzeptierst. du musst sie als einen teil deiner lebensgeschichte sehen, denn du jetzt nicht mehr brauchst und wieder hergeben willst, denn mit beschimpfungen wenn du wieder gekotzt hast, machst du den leidensdruck nur größer aber hilfst dir damit nicht.oh gott ich schreib so viel verwirrtes zeug, aber vielleicht verstehst du ja ein bisschen was ich meine und vielleicht,vielleicht hilft es dir ja ein bisschen weiter, was mich sehr freuen würde! und vergiss nicht: sei immer stolz auf dich, egal was du machst, denn du bist du und somit einmalig! liebe grüsse anne
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Betreff: Re: Ein bisschen von mir
Von Sana am 15.11.2001
Ja,ich versteh schon,was du meinst. Ich versuch auch, mich selbst als wertvoll zu sehen und mich und meine Schwächen zu akzeptieren. Was wirklich nicht leicht ist..Verrückt, wie lange es gedauert hat, bis ich gemerkt habe, dass es gar nicht notwendig ist, perfekt zu sein, um von anderen Menschen gemocht zu werden. Trotzdem schlagen da zwei Herzen in meiner Brust. Gut, natürlich dauert es lange, bis man das alles hinter sich hat, aber ich will es ja irgendwie gar nicht loslassen. Die Bulimie ist sowas wie ein Notausgang. Wenn meine Probleme mal wieder zu groß werden, dann ist sie da...Obwohl ich doch ganz genau weiß, dass es mir nicht hilft! Ds ist ja das Paradoxe daran. Ich weiß genau, was es mit mir macht, ich weiß, dass es nix bringt und dass es mir nur schadet. Und trotzdem will ich es nicht ganz los lassen. Es ist eben eine Sucht...
Ein bisschen von mir | 4 Antworten
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