vorhaben / autosuggestion

#1
ich will nie wieder fressen und kotzen.
es wird mir leicht gelingen und mir wird dadurch nichts fehlen. im gegenteil: ich werde nur gewinnen.

die energie, die ich in fas+kotzen gesteckt habe, werde ich für dinge verwenden, die sinnvoll, spaßbringend, produktiv und ehrlich sind.

ich will nie wieder diesen druck spüren, mich vollfressen zu müssen.
er wird einfach nicht mehr dasein und ich werde diese freiheit genießen.

ich werde mir keine gedanken um zahlen auf der waage machen, da ich nicht zunehmen werde bei normalen, ausgewogenen mahlzeiten und ich werde mich gut fühlen, mich mit essen weder belasten, noch, es mir vorenthalten zu müssen. es wird harmonisch laufen ohne daß ich ihm übertrieben bedeutung beimesse.


für heute abend:
ich habe vor 1 1/2 stunden zu abend gegessen. ich habe den ganzen tag über kleine ausreichende mahlzeiten zu mir genommen. es hat wunderbar geklappt. ich freu mich, daß ich heute ohne vollgefressenen magen ins bett gehen werde. ich werde jetzt noch schreiben, aufträumen, was lesen, was trinken und dann schlafen. und morgen werde ich der glücklichste mensch der welt sein, weil ich die bulimie los bin und keine angst haben muß, daß sie wieder auftaucht.

ICH HAB KEINE ANGST, SIE LOSZULASSEN.

ihr habt keine bulimie: was erfüllt euch?

alles liebe

lina

#3
Ich finde es zwar gut, dass Du hier was motivierendes schreiben willst, dennoch solltest Du vielleicht mal überlegen, ob Du Dich durch das was Du da geschrieben hast nicht schon wieder unter einen enormen Druck setzt und morgen furchtbar frustriert sein wirst, wenn es doch nicht so ganz klappt. Natürlich sind das gute Vorsätze, aber ich persönlich habe die Erfahrung gemacht, dass es nichts bringt seine Vorsätze aufzuschreiben. Das bringt nur für den Moment was, aber am nächsten Tag frustriert es nur. Setz dich doch nicht so unter Druck! Wer sagt denn, dass Du von einem auf den anderen Tag wieder ganz "normal" essen sollst? Die Bulimie wird uns unser Leben lang begleiten, die Frage ist nur, ob wir lernen mit ihr umzugehen und dieser Lernprozess braucht ganz viel Zeit. Ich persönlich glaube nicht, dass man über Nacht gesund wird. Man kann nur lernen in kleinen Schritten sein Leben zu genießen und dann schafft man es vielleicht mit der Zeit nur noch ganz selten zu fressen und zu kotzen und irgendwann vielleicht gar nicht mehr zu kotzen. Bei mir ist es so, dass ich teilweise monatelang gar nicht erbreche und es mir dann plötzlich für ein paar Tage wieder furchtbar schlecht geht. Aber da ich es schon mal für ein paar Monate geschafft habe weiß ich, dass es mir in ein paar Tagen wieder besser gehen wird und ich versuche nicht meine Fressanfälle zu stoppen, sondern mein Problem aus der Welt zu schaffen.
Das soll auf keinen Fall Kritik sein, sondern einfach meine eigene Erfahrung zum Aufschreiben solcher Vorsätze,
Liebe Grüße und alles Gute,
Kitty

#4
@kitty: egal unter welchen druck sich linali setzt - es kann nur aufwärts für sie gehen, oder? :)

@linali: du hast die richtige einstellung - ich wünsche dir alles gute, geniesse das neue leben :D

#5
@ kittycat
manchen leuten hilft es, sich druck zu machen - sie brauchen das regelrecht! außerdem bin ich nicht der meinung, dass sie sich selbst unter druck setzt sondern, dass das ihre gedanken warn, genau in dem moment in dem sies geschrieben hat...
ich muss ehrlich zugeben, dass ich auch skeptisch bin, doch ich bin fest davon überzeugt, dass man es von einem tag auf den anderen schaffn kann - wenn nicht sogar muss!
außerdem wie kommst du drauf, dass die bulimie uns ein leben lang begleiten wird? nur, weil es bei dir so is??
wieso sollte man fressen und kotzen, wenn man immer normal ist?? man wird nicht ewig fa's haben... denk mal drüber nach wie du dich in der zeit ernährst in der du nicht kotzt.

manchen hättest du jetzt sicher die motivation genommen, aber linali denk bzw hoff ich nicht - sie schien sehr überzeugt :wink:
wie is es dir denn heute so gegangen??

lg, steffi

#6
hallo,
Die Bulimie wird uns unser Leben lang begleiten, die Frage ist nur, ob wir lernen mit ihr umzugehen und dieser Lernprozess braucht ganz viel Zeit
das wäre ja schrecklich, wenn jeder, der mal eßgestört war, immer von der bulimie begleitet werden würde!!!!! ich bin schon der meinung, daß man diese sucht besiegen kann. wie lange das dauert, ist ganz bestimmt von mensch zu mensch verschieden.

ich habe den beitrag gestern aus folgendem grund geschrieben: (ich schreibe mal in der "wir" form - ist aber natürlich nur meine eigene empfindung..) wenn man es genau nimmt, haben wir angst vor dem essen und allem, was damit zusammenhängt (parties auf denen gegrillt wird, geburtstage, weihnachten mit dem ganzen süßkram usw.) und dem, was wir damit anstellen (fas, kotzen, unseren bedürfnissen gar nicht nachgeben oder es bis zur maßlosigkeit kommen lassen). das ist in unserem denken. was, wenn wir dieses denken umdrehen? uns nicht ständig sagen: "es ist sooooooooooooo schwer den fa zu umgehen...", "es dauert lange, lange, lange bis wir da rauskommen" usw. sondern uns selbst sagen: "es ist leicht und ich kann es schaffen - es wird mir viel besser gehen ohne..." das ist kein selbstbetrug sondern ein versuch, das ganze mal aus einer anderen perspektive anzugehen. ich will ja nicht garantieren, daß es funktioniert, doch ich habs gestern mal so probiert und es hat wunderbar geklappt. ich werde es heute wieder so versuchen - autosuggestion. kennt jemand von euch bücher darüber? ich würde mich gerne näher damit beschäfitgen, denn der artikel, den ich darüber gelesen habe war echt sehr interessant.

nochwas: diese idee ist EINE von vielen. ein kleiner schritt von einem langem weg - ich will ja nicht sagen, daß die bulimie allein durch beeinflussung der psyche zu heilen ist! um gottes willen! mir ist schon klar, daß die fas und das kotzen hormonausschüttungen bewirken, die es uns schwer machen, das ganze zu lassen. ich weiß, daß unser blutzuckerspiegel ständig zwischen superhochs und supertiefs schwankt und uns unser körper dann regelrecht eins auf maul gibt, indem er heißhunger signalisiert. aber das kann man durch regelmäßiges ausgewogenes essen wieder hinbekommen. DAS KÖNNEN WIR LERNEN.

#7
Hi ihr!
Ich glaube ich wurde vollkommen missverstanden. Ich meine nicht, dass wir unser ganzes Leben lang kotzen werden wenn ich schreibe, dass uns die Bulimie ein Leben lang begleiten wird. Ich will versuchen es anders zu erklären. Vergleichen wir doch unsere Suchtkrankheit einfach mal mit der eines Alkoholikers, zwar können wir nicht körperlich vom Kotzen und FAs abhängig werden, aber wir sind es psychisch. Ein Alkoholiker bleibt ja auch bekanntlich sein Leben lang Alkoholiker beziehungsweise Antialkoholiker wenn er dann trocken ist. Trotzdem begleitet ihn seine ehemalige Suchtkrankheit sein ganzes Leben lang und wenn er in brenzlige Situationen kommt, steht er sicherlich vor der Entscheidung zur Flasche zu greifen und genau dann kommt es bei ihm wie auch bei uns später darauf an, dass wir unsere Krankheit im Griff haben und sie kontrollieren. Der Alkoholiker will trinken und wir wollen fressen und kotzen, aber wenn wir gelernt haben mit unserer Krankheit umzugehen, werden wir nicht kotzen und der Alkoholiker wird nicht trinken. Den Drang danachwerden wir aber mit Sicherheit auch später noch in Lebenskrisen haben, doch ich bin mir auch sicher, dass die meisten von uns es schaffen werden sich gegen das Kotzen zu entscheiden.
Ich persönlich glaube nicht, dass man es so einfach von einen auf den anderen Tag schaffen kann und dann sagt: Hey, ich bin wieder gesund! Ich mache nun schon seit zwei Jahren eine Therapie und habe meine Bulimie überwiegend unter Kontrolle, aber zum einen war das ein sehr langer Prozess und außerdem entscheide ich mich dann manchmal leider doch wieder in das alte Schema zurückzufallen, anstatt meine Probleme zu lösen. Wenn einer sagt, dass er es von einem auf den anderen Tag geschafft hat, war es sicherlich trotzdem ein längerer Prozess, der es sie bzw. ihn letztendlich schaffen ließ. Egal ob man nun eine Therapie macht, eine Selbsthilfegruppe besucht oder selbst versucht mit Freunden seine Probleme zu lösen, jeder kann es schaffen seine Krankheit in der Zukunft zu kontrollieren und die meisten hier sind ja schon mal total auf dem richtigen Weg, weil wir ja eingesehen haben, dass wir nicht mehr zulassen wollen, dass uns diese verdammte Krankheit kontrolliert.
@linali und onegirl: Ich hoffe ihr habt jetzt verstanden, dass ich euch nicht die Motivation nehmen wollte und wisst jetzt wie ich das meinte? Jedenfalls bin ich mir sicher, dass wir es alle schaffen können und das wir hier sind ist ja schon mal ein sehr guter Schritt, weil wir unsere Krankheit einsehen und nicht mehr so weitermachen wollen.
Ganz ganz liebe Grüße,
Kitty

#8
@kittycatich verstehe was du meinst - hab ich aber auch schon vorher...

trotzdem bin ich anderer meinung!
:arrow: ich bin in die bulimie geraten, weil ich magersucht hatte... ich hab nie gekotzt, weil ich ein problem hatte, sondern weil ich mich dick gefühlt habe, d.h. wenn ich lerne mich selber zu akzeptiern und wieder normal esse, werde ich doch in 20 jahren sicher nicht denken - ach scheiße meine ehe is kaputt jetzt muss ich kotzen...
ich kann mir das beim besten willen nicht vorstellen!!

ich denk mir, dass ich, wenn ich es geschafft habe, sehr gut darauf acht geben werde nie wieder im leben da rein zu geraten, weil ich genau weiß, wie scheiße das ganze is...

Hallo an euch!!!

#9
Hallo!!!
Ich glaube ich weiß was du meinst Kathi!!!!
Ich denke mir es gibt sicher verschiedene Gründe um zu kotzen,
und ja sicher um abzunehmen aber ich denke mir es gibt auch Seelische probleme um das zu machen.
Ich sehe es ja bei mir ich fühle mich zu dick,und ich komme mit dem Tod meines Sohnes nicht klar.
Merke auch das ich mehr brechen muß wenn es mir Seelisch nicht gut geht.Ich denke mir oft mir kann viel genommen werden aber ob ich die Bulimie gehen lasse bleibt ganz alleine mir über.
Die Bulimie richtet sicher sehr viel schaden an.
Ich möchte auch nicht die Bulimie gut heißen um Gottes willen nein aber ich versuche euch auch zu erklären wie ich denke wie es mir geht.
Mir geht es Seelisch nicht gut und das denke ich hengt auch mit der Bulimie zusammen.

Liebe Grüße!!!!!

Manuela mit Kevin im Herzen,Natascha und Nadja an der Hand!!!!

Hoffe es geht euch gut!!!!!

Bulimie hat sicher auch mit dem Seelischen viel zu tun.
Vielleicht nicht bei jedem aber bei sicher vielen.