Von cindy Am 20.07.2001

Hallo!

Ich glaube, dass ich seit ca. 1 jahr an einer Esstoerung leide. Frueher hatte ich eine Traumfigur, obwohl ich nie aufs Essen geachtet habe. Alles hat angefangen, als es mit meinem Freund aus war. Ich merkte mit der Zeit, dass ich zugenommen hatte. So began ich zu fasten. Naja, das hat aber nicht wirklich viel geholfen, so habe ich angefangen mir den Finger hineinzustecken. Das habe ich eigentlich nach jeder Mahlzeit gemacht. Doch oft hat das mit dem Finger nicht funktioniert, es ist oft nichts rausgekommen. Da habe ich mich dann immer total darueber geaergert. Den Finger stecke ich nicht mehr hinein, doch ich esse manachmal nichts bzw. sehr wenig. Bei mir dreht sich auch alles ums Essen. In der Frueh nehme ich mir schon vor HEUTE IST DU NICHTS, bzw. nur das und das. Das ist soooo muehsam. Staendig muss ich ans essen denken, habe aber gar kein richtiges hungergefuehl mehr. EHER nur den guster, und da fress ich dann. Ich ernaehre mich hauptsaechlich nur von Salat und Obst.
Vor 2 Wochen hatte ich Urlaub, da habe ich wieder angefangen normal zu essen. Habe da *kg zugenommen. Fange deswegen wieder an zu fasten. Ich moechte so schnell wie moeglich wieder zu meiner Traumfigur kommen!!!!! Gebt mir bitte ein paar GUTE tipps.

Danke liebe gruesse cindy

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bisherige Antworten:

Betreff: Re: essstoerung
Von jules Am 21.07.2001

Hoi,

ich glaube es hätte keinen allzugroßen Sinn , wenn wir hier in diesem Forum uns gegenseitig tipps geben WIE man am Besten und Schnellsten abnehmen kann - bzw. "zu seiner traumfigur" kommen kann.


das stellt doch den Sinn dieses ganzen Forums in Frage! , ich meine,wir sollten uns doch gegenseitig "helfen" - allerdings NICHT in der Form,indem man "Selbstmordtipps auf Raten" austauscht und einholt.......

bitte versteh mich nicht falsch-es macht mich einfach nur manchmal traurig o.besser gesagt wütend sowas zu lesen-

Tipps über Therapien, Erfolge , Mißerfolge ,Zuhören,-lesen,aufbauende Worte schenken...DAS ist doch im Grunde etwas was jeder bräuchte.....
nicht wie man am schnellste abnimmt - denn das wissen wir doch alle allzu gut.

anyway,

Lg Jule





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Betreff: Re: essstoerung
Von sigrid Am 23.07.2001

hi, cindy!

also ich versteh dich schon, nur wenn du fastest und dann wieder relativ normal isst, ist es nur logisch, dass du wieder zunimmst.
unser eigentliches problem lösen wir aber nicht mit diäten und essstörungen, darüber musst du dir klarwerden.
unser problem steckt im kopf und nicht im körper und wir können es auch nur lösen, wenn wir unser denken umstellen und nicht, indem wir unseren körper verändern und nur scheinbar zu idealisieren versuchen.

ich hab selber seit einem jahr nicht mehr gekotzt, nachdem ich fast daran krepiert wäre und mir geht es jetzt (bis auf die tatsache, dass ich immer öfter trinke) relativ gut und das hängt nicht mehr vom gewicht ab!

mfg, sigrid

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Betreff: Re: essstoerung
Von dilara Am 25.07.2001

Hi Sigrid,

Was ist denn so schreckliches passiert, dass Du fast daran gestorben bist und nun nicht mehr kotzst?

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Betreff: naja...
Von sigrid Am 25.07.2001

fällt mir nicht mal schwer, dass jetzt zu sagen:
ich hab eine galbel verschluckt, mit der mich mich zum kotzen bringen wollte!
es war einfach so beschissen, ich konnte vorher nicht mehr kotzen, hab keine übelkeit mehr gespürt, wenn ich mir den finger hinutergesteckt hab. irgendwann war ich dann so wahnsinnig, weil ich wieder kotzen wollte, aber nichts ging.
frag mich nicht, wie ich auf diese blöde idee gekommen bin, aber so ist es bis zu dem tag recht gut gegangen, bis ich sie verschluckt habe!
meine eltern wussten bis zu dem tag auch noch nichts von meiner krankheit, obwohl ich sie schon 5 jahre gehabt hab. die waren natürlich komplett fertig, wollten mich auch ins heim stecken usw. (hätt ich auch verstanden)
und nur, weil ich dann so schreckliche schuldgefühle gegenüber meinen eltern und meinem freund hatte (der übrigens kurz danach sowieso schluss gemacht hat), hab ich mich verdammt zusammengerissen und nicht mehr gekotzt.
naja, ich hoffe, dass meine geschichte vielleicht ein bisschen abschreckt oder ein bisschen hoffnung gibt, denn ich hab es allein geschafft, jedoch nicht ohne hilfe von aussen, aber ich habs geschafft!

und wie gehts dir damit?
schreib doch zurück,
alles gute, bussal, sigrid

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Betreff: Re: essstoerung
Von dilara Am 25.07.2001

Mir gehts zurzeit echt beschissen. Ich stecke in einer Depression, obwohl ich seit ca. 2 Jahren in eine Therapie gehe. Einige Zeit war es etwas besser, jedoch hat sich nun meine Ess-Brechsucht wieder verstaerkt. Ich kaempfe jeden Tag dagegen an und das ist einfach so ermüdend. Es ist schon komisch, ich denke manchmal wirklich, ob es besser waere tot zu sein. Aber ich glaube, meine Therapeutin hat recht damit, dass ich eine Kaempfernatur waere. Nur manchmal, wie jetzt, mag ich einfach nicht mehr. Dein Beitrag macht mir aber Mut, doch nicht aufzugeben. Ich bin verheiratet und liebe meinen Mann über alles. Wenn dann bei mir Selbstmordgedanken hochkommen, denke ich an ihn und verspreche mir mir nichts anzutun. Ich weiss was alles geschehen kann, d.h. bin mir über die Folgeschaeden bewusst und habe ziemliche Angst davor. Das ist doch auch ein Zeichen dafür, dass ich doch eigentlich leben möchte, nicht wahr?

Bis bald...

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Betreff: Re: essstoerung
Von sigrid Am 25.07.2001

natürlich ist die angst ein zeichen, dass man nicht sterben will! die selbstmordgedanken,die du hast (und ich weiss genau, wie das ist, hatte es ja selbst 5 jahre) sind nur ein kleines zeichen von resignation, vom Zu-müde-sein.
Mein vater ist wahrscheinlich beteiligt daran, dass ich mich in depressionszeiten nicht umgebracht habe. er hat gesagt, selbstmord ist einzig und allein die feigheit, sich dem zu stellen, was man selber verbrochen hat oder auferlegt bekommt.
und weil wir bulimiker trotz der resignation eigentlich ehrgeizig sind, kommt es ziemlich selten vor, dass sich jemand tatsächlich und mit vollem willen selbst umbringt.
ich habe von meinen depressionen gelernt, dass ich sie ausleben muss. leider gibt es so wenige menschen die das ertragen.
ich hoffe, dein mann hält zu dir und gibt dir genug kraft, um langsam schritt für schritt dieser ganzen scheisse zu überwinden!

tschau, sigrid