HI!
Ich hab heut per Zufall hier reingestöbert. Ich bin (war?) Bulimikerin. Ich kotze nicht mehr, aber ich hab FA´s.
Ich latsch seit 3 Jahren zur Therapie, komme aber an dem Punkt nicht weiter. Ich sag mir jedes Mal "bleib ruhig, überleg warum willst Du fressen"- und dann war der Griff zur Schoki schneller als das Denken (was ich dann nämlich einstelle). Ich zermarter mir nachher das Hirn, bin so sauer, hasse mich. Ich finde einfach nicht die ultimative Lösung oder Ursache. Irgedwelche Emotionen gehen doch ganz gut quer bei mir. Nur welche? Bitte nicht den Spruch "der Weg ist das Ziel". Man kann sich auch tot suchen- und nix finden.
Was soll ich dann machen wenn es akut ist?

Hallo Röschen,
ich glaube, dass es sehr sehr schwer ist solche Anfälle zu kontrollieren und kann dir nicht wirklich einen guten Rat geben... Aber irgendwie kommt es so rüber, als ob du nicht die richtige Therapeutin für dich gefunden hast. Vielleicht könnte man auf diesem Wege etwas ändern???
Das einzige was ich dir sonst empfehlen könnte, wäre telefonieren. Wenn ich merke, dass sich ein Anfall anbahnt, greife ich zum Hörer und telefoniere. Das ist wahrscheinlich kein ultimativer Tip, aber mir hilft es manchmal.

Liebe Grüße, Yokolina

Hallo Röschen!

Man kann sich auch tot suchen ? Wahrscheinlich hast du recht, aber trotz deiner Aufforderung es nicht zu schreiben, glaube ich trotzdem dass du am richtigen Weg bist.
Was bei mir hilft, ist (aber es ist irgendwie anstrengend und aufwendig), wenn mich was ärgert, schreib ichs in mein Tagebunch, wenn ich die Gelegenheit dazu habe. Also ich schreib auf, dass ich das und jenes Verhalten oder Geschehen einfach unfassbar fand und was ich auf alle Fälle ändern möchte. Das schreib ich also immer wieder mal auf und merke, dass viele negativh Stimmungen kommen und gehen wie ein streunender Kater. Gibst du ihm was zu fressen, wirst du ihn nicht mehr los und du kriegst seine Flöhe. Vertreibst du ihn lauthals, kommt er nicht mehr so schnell zurück.
also gib deinen Negativen Stimmungen keine Nahrung und lass dich nicht von ihnen betimmen und sei so kein gefundenes Fressen!

Ups. Hast du mir folgen können?

Na egal- was ich sagen wollte ist, dass es mir nachher echt besser geht, ich auch kein übermäßiges Verlangen mehr nach Essen habe. Aber es ist wie gesagt aufwendig und ich sollte es auch viel öfter machen.

In diesem Sinne-- danke dass du mich erinnert hast!

Lg

Nochwas-

Es hat, wie du sicher weißt auch viel mit Abgrenzung zu tun, ob du das Essen´brauchst. Wenn dich jemand beleidigt oder so, sagst dus ihm dann gleich? Oder wenn jenmand über deinen Kopf weg bestimmt, sprichst du ihn drauf an? Oder wenn du ungerecht behandelt wirst?
Wenn mir das oder ähnliches passiert, hab ich immer so zwei Möglichkeiten, wobei ich leider oft auf die erste zurückgreife:

1.) Ich sag nicht wirklich was. Wehr mich nicht. Dann ess ich. Viel mehr als ich möchte. Ich fühl mich scheiße.

2.) Ich überlege. Soll ich was sagen oder nicht? Ich krieg Angst. Überleg vielleicht nochmal kurz und sag dann meine Meinung. Das fällt allerdings auch oft heftiger aus als ich möchte, aber ich hab halt keine Übung darin.
Dann seh ich, wie die Person reagiert.
Meistens nur halb so schlimm, als ich dachte. Wenn die doch beleidigt sein sollte, fühl ich mich kurz schrecklich. Aber das vergeht recht schnell und ich bin dann irgendwie stolz auf mich. Das hat zur Folge, dass ich seltener danach einen FA hab.

Tja. Oder ich schreibs halt auf, wie schon gesagt.

Danke für Die Antworten!

Jaja, ich und der Weg ... Okay, also doch nicht verkehrt . Scherz beiseite, ich will ja kämpfen und bemüh mich, aber ablenken ist halt nicht immer die beste Lösung, denn ich will mein Leben irgendwann auch mal ohne meterlange Telefonrechnungen ( ) und ähnliche Placeboeffekte in den Griff bekommen!

Was mich zum Nachdenken gebracht hat, war das Problem mit dem Abgrenzen. Ich geh manchmal sogar in einen anderen Raum, wenn mir die anderen zuviel werden um dann zu fressen. Ich bin immer so angespannt, da ich das Gefühl hab, nicht gut genug zu sein und den anderen eine tollere Person vorspielen zu müssen. Ich hab das Gefühl sonst nicht geliebt zu werden.
Problem: Ich weiß es ist verkehrt. Ich weiß, ich werd geliebt, auch als ICH (wenn ich überhaupt weiß, wer das ist), aber mein Bauch (Gefühl) weiß das nicht. Und der wird dann gefüllt um Ruhe zu geben....

Wie soll ich das lösen? Wie mach ich mir klar, dass ich geliebt werde? Und wie glaub ich es?

Mit dem Therapeut: Das läuft jetzt aus, ich bin ja recht stabil (kein kotzen mehr), nur die FA´s (nicht mehr regelmäßig)- ABER ich will weiter an mir arbeiten. Er hat mir sehr viel gebracht (war ein Stück Arbeit bis hier hin- hatte ne Phase, in der ich mehrere FA´s am Tag und mehrere Kotzanfälle hatte), den Rest muss ich jetzt noch allein schaffen und will ich auch.