Von nici Am 10.07.2001
Für die die es interessiert möchte ich meine "Geschichte" aufschreiben, weil ich weiß wie gut es manchmal tut, von anderen zu lesen, die genau das selbe durchgemacht haben und noch immer machen.
Bei mir fing es an als ich 16 war. Damals hatte ich bei einer Größe von 1,67 m fast *kg. Obwohl mir viele Leute auch jetzt noch sagen, dass ich nie fett war, war es einfach zuviel. Ich wollte immer meinem Idealbild einer Frau oder eines Mädchens entsprechen, dh.: zierlich, zart usw.
Also fing ich auf normalen Weg an abzunehmen. *kg hatte ich unten. Dann kam die Weihnachtszeit. Panik machte sich breit, ich wollte ganz einfach nicht mehr zurückfallen.
Das nächste Bild das ich noch so deutlich im Kopf habe ist zu Weihnachten wie meine Familie im Wohnzimmer den Kaffee nach dem Essen trinkt und ich im Badezimmer über der Kloschüssel hänge und das gute Essen hinauskotze. Dann ging es eben so weiter. Ich hab wirklich toll abgenommen. Vor einem Jahr ca. hab ich dann meinen Ex-Verlobten kennengelernt. Nur eine Bulimiekranke ist glaube ich leider unfähig eine Beziehung zu führen und vor kurzen ging diese Beziehung nach 14 Monaten auseinander. Essen regiert mich ganz einfach. Essen und essen beschaffen. Er hat es irgendwie zugelassen dass ich so viel gegessen habe. Er hat mich nicht gestoppt. Nur um mir alles rechtzumachen. Aber das war falsch. Seit März bin ich arbeitslos fange aber am Do wieder an.
Ich habe ein halbes Jahr gearbeitet nur es war die Hölle. Mein ganzes Gehalt ging wohl für was drauf?
Seit März bin ich in Therapie zweifle aber stark den Sinn an. Ich stehe nur unter Druck weil ich kritisches Untergewicht habe und meine Ärzte mit Zwangseinlierferung drohen. Warscheinlich werde ich sie abbrechen....
Wenn irgendjemand sich austauschen möchte freu ich mich sehr!
LG
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bisherige Antworten:
Betreff: Re: wen´s interessiert
Von Julia Am 10.07.2001
ich weiß, ich tu mir als außenstehende in sachen gute ratschläge sehr leicht. aber trotzdem: ich würd die therapie nicht abbrechen! sag mal: was macht dir eigentlich so angst vor einem klinikaufenthalt?? also mir hat meiner recht gut getan, auch wenn ich seitdem schon *kg mehr hab (schrecklich-ich weiß) und vorher auch so in deiner gwichtsklasse (etwas drüber) war. ich weiß, dass es verdammt schwer is, sich von den ärzten und psychoheinis alles zerstören zu lassen, woran man jahrelang geglaubt hat. das is wie bei den nazis, vorher warn sie feuer und flamme, jubelten hitler (einem mörder) zu und mussten dann erkennen, dass alles wofür sie ihr leben geopfert hätten, der größte blödsinn war. genauso kam ich mir vor. da racker ich mich jahrelang dafür ab, um dünn zu sein, wenn ich schon sonst scheiße bin. und dann sollich zunehmen und einsehn, dass ich auf einen mörder (die bulimie) reingefallen bin.
ich hatte angst, dass da nichts ist unter der bulimie! so war/bin ich wenigstens julia, die bulimikerin, hab einen lebensinhalt.. aber wer bin ich, wenn dieser "sinn meines lebens" wegfällt??? verzweiflung. ja, ich musste einsehen, dass ich eine stinknormale frau mit stinknormalen bedürfnissen, mit stinknormaler intelligenz... bin (nichts "besonderes")- das war hart. aber ich weiß, dass das meine einzige chance ist. glaubst du wirklich, dass du in fünf jahren noch die gleichen chancen hast, da rauszukommen?? wenn hitler noch länger gesiegt hätte, seine anhänger ihm noch länger glauben geschenkt hätten, hätten die deutschen nach der erkenntnis, für einen mörder gekämpft zu haben, massenselbstmord begangen.
bitte überlegs dir!
ich glaub an dich
julia
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Betreff: Re: wen´s interessiert
Von Sylvi Am 10.07.2001
He Nici!Ich weiß, nein ich denke, ich weiß wie es dir geht. War selbst über ein jahr lang bulimisch, doch angefangen hat es bei mir als ich mit meinem freund (mehr als 2 jahre) auseinandergegangen bin. Hab dann aus frust gegssen und natürlich zugenommen. War aber in Wirklichkeit immer noch (dachte immer ich sei zu dick, war aber knochendürr damals schon) nicht dick(das weiß ich jetzt), fühlte mich aber so. Diese paar zugenommenen Kilos machten mich todunglücklich und der Kreislauf begann seinen Lauf...Will aber nicht soviel von meiner "Geschichte" erzählen, möchte dir eigentlich erzählen, wie ich es letztendlich geschafft habe: Natürlich hat keiner richtig bemerkt, was mit mir los war. "Die ist halt a bissal mehr","Wo is das ganze essen hin???","A bissal zugnommen hats schon,gell?"...Irgendwann hatte ich ein gespräch mit meiner cousine, die zu dieser Zeit auch bulimisch war. Sie öffnete mir irgendwie die Augen, sie machte mir klar, dass das was wir taten sehr gefährlich, nicht gesund und überhaupt: NICHT die Lösung für all unsere Probleme war!!Also, suchte ich mir gemeinsam mit meiner Mutter(sie hat die "Wahrheit" aus mir "herausgequetscht") eine Therapeutin. Und anfangs dachte ich auch, es würde nichts bringen. Wie soll diese eine Frau all meine Ängste,Traurigkeit, Verzweiflung, Unsicherheit,... wegnehmen könne? Doch irgendwie, nach ein paar Sitzungen, konnte ich den Erfolg spüren!ICh will dir nur sagen,gib nicht auf!Auch wenn du dich jetzt wahrscheinlich alleine und hundeelend fühlst, bist du nicht alleine!!Und wenn dir dein Therapeut echt nicht helfen kann, dann geh zu einem anderen. Wenn du mir eine e-mail schreibst, würde mich das sehr freuen.Kann dir dann auch die adresse meiner therapeutin geben.Gib nur nicht auf!!Es ist zwar ein harter Weg zum Ziel, aber er ist nicht unmöglich!Aus jeder Krise kommt man härter wieder heraus. Also, würde mich auch sehr auf eine Antwort von dir freuen!!
Viele liebe Grüsse, Sylvi
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Betreff: Re: wen´s interessiert
Von Renate Am 10.07.2001
Hallo Sylvi!
Ich habe deinen Beitrag gelesen, und hab gedacht vielleicht kannst du oder jemand anderes hier im Forum mir helfen.
Ich habe eine Freundin die Seit 8 Jahen Bulimie hat, Sie hat es mir vor ungefähr 2 Monaten gesagt und ich weiß nicht wie ich mich verhalten soll, besser gesagt was ich tun soll, hab mir gedacht vielleicht kann mir hier jemand helfen, ich weiß erlich nicht mehr weiter.
by Renate
wen´s interessiert | 2 Antworten
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