Hier bin ich wieder...

#1
Hallo ihr...

einige von euch erinnern sich vielleicht noch an mich? :?
Ich bin hier mal in das Forum gewandert, wiel ich ursprünglich ~Schande über mein Haupt~ lernen wollte zu kotzen...NEIN! Das will ich jetzt um Gottes Willen nciht mehr....!!!
Für alle die es nicht wissen: Ich bin 17 Jahre alt und habe seit längerer zeit Magersucht.
Jedenfalls bin ich in dieses forum gekommen, um mir Tipps zu holen, wurde aber (mir zum glück JETZT verständlicher weise) eher hart zurückgewiesen. Sorry nochmal...
Aus den Tipps ist nichts geworden, ihr habt mich zur Vernunft gebracht! Ihr habt mich darauf aufmerksam gemacht, dass ich ein wirkliches Problem habe! Und ihr habt wahrscheinlich auch noch meinen Therapiebeginn mitbekommen.
Hatte zwischendrin zwei Selbstmordversuche. Wusste einfach nicht mehr weiter. Ich war total am Ende und verzweifelt, konnte mit meinem Leben nichts mehr anfangen. Ich hatte wohl auf ein Wunder gehofft, dass, sobald ich einen Suizidgedanken verschwende, alles mit einem mal besser wird :roll: ...ging aber eher aufs gegenteil zu...
Die Therapie war anfangs sehr hilfreich, hat mir geholfen, mich selbst kennen zu lernen. Die Frage....Wer bin ich überhaupt?...kann man denke ich gänzlich kaum beantworten, aber dennoch ist der Anfang geschaffen. Ich hatte eine sehr gute Therapeutein, mit der ich extrem offen über alles reden konnte. Irgendwann wurde sie aber krank und musste ihre Therapiegruppe an jemand anderen weitergeben.
Es hat eine ganze Weile gedauert, bis ich mich an die neue Therapeutin gewöhnt hatte...habe dann feststellen müssen, dass mir bei ihr aber die nötige Lockerheit fehlt, um mich ihr wirklich zu öffnen.
Bis dahin, soweit alles noch im Forum verfolgbar...
Dann habe ich die Thera abgebrochen. Wurde mir alles zu viel, zu nervenaufreibend und dann doch nutzlos, da ich mit der Therapeutin nicht klargekommen bin. Ich dachte, es bringt nichts....so schaffst du das auch allein! :cry: ...so bin ich aus dem Forum gegangen...
Ich wurde dazwischen zurückgeholt, hatte aber nicht den Willen und die Kraft, wirklich länger hier zu bleiben. Was dann passiert ist...
Der Abbruch der Thera hat mein Leben wieder verändert. Anfangs ging alles noch relativ gut. Ich dachte immer an die Worte meiner ersten TP und das was sie mir geraten hatte. Ich konnte relativ normal essen, doch als dann mein Opa gestorben ist, hat wieder alles von neuem nangefangen. Erst hab ich das Abendessen gestrichen, dann das mittagessen und zum Schluss blieb es bei einem halben Brötchen am Tag (tut mir Leid, wenn das zu genau ist, meine schilderung.... :? ). Ich wusste zwear, dass das, was ich mache, falsch ist, aber ich konnte doch nichts daran ändern. Habe dann notgedrungen meine erste TP angerufen und mir von ihr Tipss geben lassen. Ging dann wieder ein Weilchen aufwärts...
Ich habe von selbst angefangen, ein bisschen in meiner Vergangenheit nachzuforschen. Habe mir einige Bücher geholt und mich auf "die suche" gemacht. Bin auf einige interessante sachen gestoßen, zB. depressives verhalten im kindesalter.
Zur Zeit, als ich den Kindergarten besucht habe, habe ich mir (ohne grund, wie es scheint) haare ausgerissen, bis ich richtig kahle stellen hatte. Und ich habe nie gelernt, in der familie zusammen zu essen. Jeder hatte bei uns schon immer seine eigenen essgewohnheiten und es wurde nie richtig darauf geachtet, wer wie viel aß. Ob genug, zu wenig, zu viel....da gab es eigentlich kaum einen Unterschied...
Irgendwann bin ich wieder in eine totale Depriphase gerutscht. In der Zeit hegte ich wieder Suizidgedanken und schwelgte voll im Selbstmitleid :roll: ...
Hab mich mit der wohl bescheuertsten Clique unserer schule verbündet, hab gekifft, Drogen genommen und ganz schön krumme dinger gedreht. Tut mir im nachhinein verdammt leid, aber ich war mir damals echt nicht bewusst, was ich tu...
Ich stand wieder kurz vor einem Aus, als ich von einer Beratungsstelle gehört habe, die ganz bei mir in der nähe neu eröffnet werden sollte...
Aus der Beratungsstelle ist zwar dann doch nichts geworden, aber es hat mir Mut gemacht und nun sitze ich hier und weiß nicht so recht, was ich mit meinem Leben anfangen kann.
Ich hatte Nici (*knuddl* :wink: ) Mailkontakt. Hab ihr alles erzählt...reden hilft (meine erkenntnis.... :) )
Nun....wollte euch das einfach mal mitteilen, wies mir so ergangen it, während ich nicht da war und freue mich, dass ich jetzt wieder öfter hier sein kann.
Aaaaaah, hab das wichtigste aber noch vergessen.
Meine Eltern waren wohl mit einer der haupt beweggründe, die die MS ins rollen gebracht haben. Das habe ich mit hilfe der Thera feststellen können. Durch endloses Einreden und Überzeugen meiner Eltern ist es mir und meiner (ersten) TP gelungen, dass ich in eine WG zeihen durfte.
Hier sitz ich nun. Ein Kerl und zwei mädels wohnen hier mit mir. Wir verstehen uns echt super. Die Mädchen haben Bulimie, das männliche Wesen : ))) hat Magersucht. Hab den zwei süßen mal den tipp mit dem forum hier gegeben :D
Ich komm derzeit zwar mit mir und der welt ganz gut zurecht, nur habe ich überhaupt keine aussichten auf eine zukunft. War seit zwei wochen nicht mehr in der schule, schaff es irgendwie nicht....:(
Kann mich zu kaum etwas aufraffen.
Deshalb suche ich auch hier das Forum wieder auf. Ich hoffe auf einen echten Arschritt, damit ich vielleicht endlich mal etwas zu stande bringe, was mich weiterbrint in meinem Leben.
Bin jetzt mit meiner endlos-trauerphase durch und möchte endlich etwas verändern ;-)

So, das wars fürs erste. Danke fürs zuhören (zulesen *gg)

Würd ich über ein paar Antworten freuen...

Trixi

#2
Hallo Trixi!

Wenn du dir jetzt einen Arschtritt von mir erwartest, dann muss ich dich schon jetzt enttäuschen. Ich werde versuchen in meiner Antwort ein paar verbale Watschn einzubauen, aber versprechen kann ich es dir nicht...

Mir hat dein Beitrag bzw. dein kurzer Einblick in deine jetzige Situation sehr berührt. Du sehr schön deine Gedanken und Gefühle beschrieben, aber nicht so als würdest du jetzt Mitleid wollen, sondern du hast echt den Eindruck vermittelt, dass du zwar nicht aus den ES rausgekommen bist, du dich aber nicht aufgegeben hast. Und das ist echt gut... solange ein Wille oder eine Hoffnung von deiner Seite da ist, ist es gut... du trittst dir also eh selber in den Hintern.
So, verbal bekommst du jetzt auch keine von mir, sondern ich werde dich jetzt versuchen mit netten und motivierenden Worten aufzubauen.

Es hört sich jetzt vielleicht echt blöd an, aber du hast auf der intellektuellen Basis schon eine Menge über dich und deine Gesellschaft gecheckt. Weißt du eigentlich was für ein großer Schritt das ist bzw. wie stolz du auf dich sein kannst, dass du schon so weit gekommen bist. Du hast so klare Gedanken und es war echt angenehm deinen Beitrag zu lesen, weil du all deine Erlebnisse so geordnet schildert. Klar herrscht tief in dir drinnen ein Chaos - ist ja bei mir auch so- aber im Kopf bist du schon sehr weit. Du weißt, dass das was du machst nicht gut für deinen Körper und deine Lebensqualität ist und suchst einen Weg aus der Sch... raus. Das ist super.

So, tu mir bitte jetzt den Gefallen und geh zu einem Spiegel, stell dich davor und sag folgende Worte zu dir: Ich habe schon total viel erreicht. Ich habe zwar Magersucht, aber ich weiß, dass das nicht okay ist. Ich kann es schaffen, weil ich weiß was ich will und was ich mir vom Leben erwarte (und das weißt du, ich spüre das). Ich hole mir wieder hilfe und werde für mich kämpfen...

Du bist echt toll. Du bist ne starke Persönlichkeit... die Schwäche zeigen will und das darfst du. Das passt super zusammen. Du bist stark und schwach... Lass die Schwäche tief in dir drinnen mal raus, aber lass dir Zeit. Und wenn du in 2 Wochen schreibst, ich kann zwar noch nicht essen, aber ich bin wieder in Therapie, dann hast du wieder einen super Schritt gemacht und dann drücken wir dich hier alle imaginär und schauen zu dir hinauf.

LG

So, jetzt hab ich wahrscheinlich so nen Sch... geschrieben. Hab nicht viel nachgedacht, sondern das geschrieben, was ich so gefühlt habe, als ich deinen Beitrag gelesen habe.

#3
Hey Vero...

danke für die schnell Antworte :wink:

Hat mich echt gefreut. Ja, du hast Recht. Ich möchte unbedingt etwas ändern, so wie es jetzt ist, kann es nicht weiter gehen. Und das werde ich auch. Ich hab mich lange genug auf meiner Magersucht ausgeruht, sie ständig als Ausrede vorgeschoben. Das war nicht "fair". Ich war ja selbst Schuld, ich hätte mir ja helfen können. Und das ist mir jetzt bewusst und deshalb möchte ich mich endlich aufraffen und gesund werden!
Das mit dem Spiegel werd ich gleich machen :P

Mal sehen, ob ich mich so bald wieder zu ner Thera durchringen kann, ich hoffs....

Gut, ich werd jetzt mal offline gehen und versuchen, was zu essen : )))

Bis dann :)

#4
Jawohl, auf in den Kampf...

Und wenn du motivierende Worte brauchst, dann schrei ganz laut nach mir... für dich habe ich immer ein paar nette Worte im Reportoire. Du hast sie dir verdient. Du musst dir aber jedes weitere nette Wort auch verdienen. Aber ich mach mir keine Sorgen bei dir... du bist eine Kämpferin.

Bussi

P.s.: Auch Kämpfer dürfen schwach sein... vergiss das nie.