#5
von sophie
Also ich glaub ich kann da für alle sprechen - davor, ausgelacht zu werden, brauchst du echt keine Angst zu haben. Ich denk, jede hier hat ihre Geschichte, manche ähneln sich mehr, manche weniger... aber alle haben wir das gleiche Problem. Warum also auslachen? Keine Sorge *anstubs* Kopf hoch *HanduntersKinnhalt*
Du scheinst ja echt einiges durchgemacht zu haben bisher, da wundert es mich ehrlich gesagt nicht, dass man dann früher oder später echt nur noch anfängt, alles in sich hinein zu fressen und irgendwann gelangt man dann an einen Punkt, an dem es einfach nicht mehr weitergeht, wo man was dagegen unternehmen will. Ich hab früher dann immer fürchterliche Wutanfälle gekriegt und hab hysterisch zu Heulen begonnen, weil meine Eltern meine "Leistungen" und so immer als selbstverständlich hingenommen haben, aber sobald einer meiner Brüder auch nur iiiirgendwas gemacht hat (vielleicht ein EINZIGES Mal in seinem Leben einkaufen gehen oder anfangen, sein Zimmer aufzuräumen...), waren sie gleich die guten, die lieben, die braven und wurden aufs ärgste gelobt. Bei mir ist das nie passiert.
Und das mit den Freunden kann ich nachvollziehen. Weißt, ich hab zwar nie Klasse wechseln müssen, aber trotzdem war in der Konstellation, die wir da gehabt haben, nie jemand, wo ich wirklich gesagt hätte "das ist meine Freundin", oder "das ist meine beste Freundin". Bis heute nicht. Die, von denen ich mir eingebildet hab, sie wären meine besten Freundinnen (also da war nur eine auf einmal, aber halt 2 Mal hab ich mir gedacht, das isses...), haben mich über kurz oder lang nur ausgenützt, weil ich einfach alles für sie gemacht hab, nachdem sie mir doch am Herzen gelegen sind. Da kommt man sich dann auch leicht verarscht vor, wenn man rausfindet, dass das nur einseitig war. Aber meine wirklich beste Freundin hab ich verloren, die hat sich umgebracht, hat sich auch die Pulsadern aufgeschnitten, und ein paar Wochen davor haben wir uns noch drüber unterhalten und ich hab ihr erklärt, wie man es machen müsste, damit es auch 100%ig funktioniert. Das Mädl hat einen Sohn gehabt (sie war 16), und ich hab mich nachher echt so schuldig gefühlt. Weil ich mir denk, wenn wir nicht darüber geredet hätten, dann wäre das vielleicht nie passiert. Rückgängig machen kann man das natürlich nicht, auch wenn es schön wäre.
Ja, auf was wollte ich jetzt eigentlich hinaus...? Ahja, genau. Ich weiß, wie schwer das für dich ist, wenn du von allen Seiten das Gefühl bekommst, nicht geliebt zu werden. Das zu ändern, ist schwer. Als erstes musst du eben anfangen, mit dir selber ins Reine zu kommen, dich und deinen Körper zu akzeptieren und dich mit ihm anzufreunden. Gut, der Punkt "anfreunden" ist wohl eher ein Ding der Unmöglichkeit - es scheint in den weiblichen genen verankert zu sein, dass wir genau das nicht tun - aber eben akzeptieren. Und ich glaub wirklich, dass so ein WW Kurs dir bei den ersten Schritten helfen könnte. Da sind immerhin auch lauter Leute, die mit ihren Körpern und sich selbst unzufrieden sind, und auch die Kursleiter wissen, was sie predigen. Denn sie haben das alles selbst durchgemacht. Dadurch, dass man da wirklich langsam, dafür aber regelmäßig (also ständig, um genau zu sein) abnimmt, wird der Körper kaum belastet, es bleiben also keine Schäden zurück und schon nach der ersten Woche wirst du ein unglaublich tolles Gefühl haben, wenn du hingehst und die ersten Erfolge siehst. Und dann gewinnst du Tag für Tag, Schritt für Schritt das Vertrauen in dich selbst zurück, denn DU bist diejenige, die diesen Erfolg möglich macht. Und zwar nur für dich, für niemand sonst. Das ist das wichtigste. Ok? *smile*
*wink* Liebste Grüße,
Sophie