Geholfen hat mir der Gedanke: „Was würd ich jetzt machen, wenn ich gesund wäre? Wie würde ein gesunder Mensch heute essen, leben?“. Also genau das Gegenteil von den Gedanken machen, die einem die Bulimie bzw. unsere kritische Stimme einreden will.
Kommt z.B die Gedankem hoch : „Ich bin fett, ich muss das Essen wieder loswerden, sonst nehme ich zu. Nur wenn ich schlank bin, bewundern mich die Leute, mir wenn ich schlank bin, werde ich glücklich sein.
1. Nein, liebe kritische Stimme, wenn ich meinem Körper das gebe, was er braucht, nämlich ausreichend Essen und genügend Wasser, dann nehme ich nicht zu, denn mein Körper weiß, was er braucht! Außerdem bin ich gut so wie ich bin, ob ich 1 Kilogramm mehr oder weniger auf der Wage habe, kommt nicht drauf an, das sind natürliche Schwankungen und zudem weiß ich wer ich bin, meine Person verändert sich nicht durch Gewichtszu-oder Abnahme, denn wie gesagt, ich genüge mir und anderen so wie ich bin!
2. Ok, kritische Stimme, du versuchst mir jetzt gerad einzureden, wie sehr ich dem Druck nach Essen nachgehen soll. Aber was ist eigentlich wirklich los? Was willst du mir damit sagen? Ja, eigentlich willst du mir sagen, dass etwas in meinem Leben momentan ins Ungleichgewicht geraten ist, Vielleicht habe ich viel Stress, vielleicht möchte ich mich damit bestrafen, vielleicht brauche ich die Kontrolle in meinem Leben, weil ich woanders Dinge erlebt habe, die ich nicht kontrollieren konnte. Vielleicht bin ich mir meines eigenen Wertes nicht bewusst. Fragt euch hier was es ist, warum benötige ich die Bulimie? Was gibt sie mir, wo es an anderen Stellen fehlt? Was kompensiert ihr damit? Was auch immer das ist, auf diesem Wege, liebe kritische Stimme, erreiche ich nicht das, was ich wirklich will. Nämlich Liebe, Gesundheit, eine gute Außen-und Innenwahrnehmung, Respekt. Ab heute versuche ich, sobald ich den Drang verspüre, einkaufen zu gehen, essen in mich hineinzustopfen und dieses wieder loszuwerden, Dinge zu tun, die mir gut tun. Sei es spazieren zu gehen, ein Tagebuch führen, schwimmen gehen, singen, Yoga machen, Sport machen, lesen, schreiben, Gedanken aufschreiben, einen Kaffee trinken gehen, Freunde treffen. Ich weiß, dass dies irgendwann wieder zur Gewohnheit wird und ich weiß, wie sehr ich das verdiene!
3. Egal wo wir hingehen, wir nehmen uns und unsere Probleme mit. Wenn ich tief in mir unzufrieden bin, mich nicht mag, vielleicht sogar tiefe Abneigung gegen mich spüre, aufgrund von Fehlern, die ich gemacht habe oder weil andere Leute meine Grenzen überschritten haben, dann ist jetzt der Zeitpunkt Verantwortung zu übernehmen, jetzt kannst du dein Leben verändern! Mit ein paar Kilogramm weniger werden sich diese Probleme nicht in Luft auflösen, oftmals ist die Baustelle ganz woanders, man muss aber tief genug in sich hineinhorchen, um zu erkennen, wo wir uns mit mehr Selbstliebe betanken können. Eure Intuition weiß, was gegund ist und was nicht. Fragt euch, ob ihr wirklich glücklich seid, wenn ihr euer Wunschgewicht erreicht habt, aber eure Zähne am Ausfallen sind, euer Magen weh tut, ihr Halzschmerzen, Kopfschmerzen habt, euch Wasser fehlt? Seid ihr dann wirklich glücklich oder wie stellt ihr euch ein glückliches Leben vor?
Lebt dieses Leben, was ihr für euch wünscht!! Wichtig ist es, eure Gedanken umzuformulieren, eure Selbstwahrnehmung ist teilweise sehr verzerrt, das erkennt man aber meistens erst, wenn man an sich arbeitet, viele glauben mir das vielleicht jetzt nicht, aber ihr seid so viel mehr wert als eure Essstörung!
Nehmt euch nicht zu viel vor, kleine Schritte tun es am Anfang.
Und wer geht mit mir jetzt Sonne tanken? Ich weiß ja nicht, wie das Wetter bei euch ist, aber bei uns wird es immer wärmer, also anziehen, Musik, Meditation oder was auch immer ihr draußen macht wollt mitnehmen und die frische Luft draußen genießen. Man sieht sich dort
Grüsse,
Pia