auf dem weg dazu

#1
sooo...

ich bin nun 3 Monate Diät und Kotzfrei

Gewicht ist mehr oder weniger gleich geblieben

Meine Gedanken dazu:

So, ich will nicht schreiben, dass ich geheilt bin und ich will auch gar keine grosse Rede schwingen, wie ich es super mache und wie gut ich doch bin und gescheite Ratschläge bringen (wenn man tief drin steckt eh nicht zu gebrauchen sind). Ich will aber trotzdem meine Erkenntnis einbringen wie ich es jetzt so lange geschafft habe.
Ich kann von Bulimie erzählen und meiner Sportsucht. Ich rede nicht von Borderline oder so.

ES MUSS EINFACH KLICK MACHEN.

Ich will mich nicht mehr quälen, ich will keine Kalorien mehr zählen, ich will meine Zeit nicht mehr über dem WC verbringen, ich will mein hart verdientes Geld für meine Wünsche gebrauchen, ich will leben.

Ich habe nie geglaubt, dass mein Gewicht recht stabil bleibt wenn ich nicht kotze, wenn ich aufhöre kalorien zu zählen ,wenn ich all diese Diätgedanken los lasse. Nie... ich habe immer gedacht, lasse ich es einfach laufen bin ich im nu im Übergewicht. Ständig die Angst, die einem veranlasst sich zu isolieren, weil es einem so wichtig ist wie man aussieht, wie man dasteht, wie gut man sein leben meistert etc.

Wie hat es klick gemacht. Ich war jetzt lange in Therapie, habe viel an mir gearbeitet, habe viel verarbeitet, habe verziehen, aber nicht alles! Und jetzt ist es genug, ich will jetzt leben und zwar mit dem Körper, den ich habe, und der passt halt einfach nicht in eine 34iger Hose.

Ich habe langsam wieder angefangen zu essen, ich esse nun wieder alles. Ich esse nach jedem Mittagessen ein bisschen Schokolade, ich esse zu jedem Salat Brot.
Ich weiss nun, wenn ich es nicht mache kommt früher oder später eine FA, weil ich Brot einfach liebe oder der süsse Geschmack von Schokolade auf der Zunge.

Es muss im Kopf klick machen, dass man es "darf", dass man nicht mehr auf "Diät" ist, dass man jetzt einfach so gut ist wie man ist. Die Krankheit ist eigentlich fast besiegt, wenn man sich akzeptiert hat, wenn man sich anschaut und zwar immer noch realistisch, aber es ok ist. Habe ich halt stämmige Oberschenkel, einen runden Bauch und Brüste, ja Frauen haben Brüste.... und will ich tatsächlich wegen ein bisschen weniger Umfang mich isolieren, nur damit ich ein bisschen dünner bin? Nein, ich habe es gesehen, ich will leben egal ob *kg schwerer oder leichter, es steht einfach in keinem Verhältnis.

Ich kanns nicht genau rüber bringen, wie ich es meine mit akzeptieren. Auch das Gefühl ist weg, ich akzeptier mich wenn ich noch 2 kilogramm abgenommen habe. NEIN!!!! Jetzt habe ich genug, jetzt bin ich da wo ich sein will/muss und unendlich dankbar bin, dass mein Körper gesund ist.


Sportsucht, ja die Zeiten des Marathons unter 3:30 sind wohl vorbei, die Stunden, die ich mit quälendem Laufen, Tränieren, verbracht habe sind durch! Ich will das einfach nicht mehr..... Ich will meine Freizeit mit tollen Sachen, die mir Spass machen verbringen! Ich will plaudern, mich in die Sonne legen, Schwimmen, gemütlich Radfahren.... Ich werde nicht mehr Olympiasieger.... Ich will nicht mehr Stunden Tränieren, nur für ein "wow... die schafft dass" auch das steht nämlich in keinem Verhältnis.... ich brauch das nicht, den ich bin auch gut, wenn ich mich hinlege, wenn ich lese oder einfach nichts mache.

Ich merke, wenn ich am liebsten Kotzen will oder wenn ich einen strengen Arbeitstag hinter mir habe, greife ich automatisch zur Schoggi etc, na dann esse ich halt schoggi.... wenn man sich immer schoggi erlaubt, hört es einmal auf die ganze haben zu wolle ( und wenn es halt mal die ganze ist, will ich halt die ganze, na und!!!!!)

es muss klick machen.... es ist ein verdammt harter schwere Weg... aber ich will.... ich will gesund sein.... und es führt kein Weg daran vorbei, all die Gedanken an *kg loszulassen, vertrauen, richtig zu essen und die Angst zu ignorieren "dick" zu werden....

mel
ich bin streng und böse- keine Angst, nur zu mir!

Re: auf dem weg dazu

#2
ich will meine Freizeit mit tollen Sachen, die mir Spass machen verbringen! Ich will plaudern, mich in die Sonne legen, Schwimmen, gemütlich Radfahren.... denn ich bin auch gut, wenn ich mich hinlege, wenn ich lese oder einfach nichts mache.
das sind wirklich sehr schöne sätze-ehrlich
die berühren mich

du machst das prima
mach weiter so
"Sie hatte kein eigenes Leben. Sie existierte bloß. Sie hatte keine Hoffnung, keinen "Antrieb", keine Bedeutung für sich selbst. Sie fühlte, wie sie sagte, daß "sie" unlängst "geradewegs untergegangen" war...

Re: auf dem weg dazu

#3
Liebe melibeli

danke fuer deine Worte, ich habe gerade wirklich Traenen in den Augen.
Deine Worte sprechen mir aus der Seele & es tut so gut, so etwas von jemand anderem zu lesen.
Die Zeit des Quaelens ist vorbei, Schokolade (ich liebe sie auch) erlaubt, mal isst man wohl zu viel noch automatisch, mal zu wenig, aber befindet sich nicht mehr in Extremen.
Jeden Tag ruecken die quaelenden Gedanken in weitere Ferne. Jeden Tag gewinnt man an Selbstvertrauen und wie du schreibst - eine realistische Einschaetzung.
Es gibt Zeit zum Leben, geniessen.
Auch wenn ich dich nicht persoenlich kenne, freu ich mich aus vollem Herzen mit dir & fuehle mit dir!
Die allerliebsten Gruesse an dich.
cron