könnte tipps gebrauchen& hoffe auf eure erfahrung :)

#1
Hallo ihr Lieben,

ich bin zwar neu hier aber genauso ehemahlig.
Meine Freundin hat mich auf die Idee gebracht, mir "Hilfe" in so einem Forum zu suchen. Sie ist die einzige (abgesehen vom Arzt), die davon weiß und ich will sie einfach nicht so belasten, deswegen hoffe ich, dass ihr mir sozusagen weiterhelfen könnt.
habe jetzt mit dem Studium angefangen und wohne allein und klar, die Phasen wo man sich allein fühlt, werden vermutlich bald kürzer oder schwächer, aber momentan sie sie teilweise ziemlich extrem, sodass ich dann immer wieder ans essen denke.
Solang ich in der Uni bin, ist alles super, aber so bald ich nach Hause kommen, muss ich was essen, nicht fressen.soweit so gut, das Problem ist dann eher, dass ich nachdem ich was warmes gegessen hab, nicht wirklich sofort aufhören kann. und weil ich mir vorgenommen hab, erstmal keine Süßigkeiten zu essen, nehme ich das einzige was ich hab: Honig.. und ich hoffe,dass es vorbei ist, wenn der alle ist, aber ich mein wie groß ist die Wahrscheinlichkeit..??
Mich würde interessieren was macht ihr, wenn es euch richtig dreckig geht, ihr es vielleicht sogar schafft nicht zu essen, aber trotzdem heulend in der Ecke sitzt und eigentlich nichts machen wollt und ihr keine Ahnung habt womit es euch besser gehen könnte?
ich hatte keine Therapie und frage mich ob es noch jemandem ähnlich geht und er/sie von sich denkt, dass er es "geschafft" hat?
ich bin gespannt auf eure Antworten
lg

Re: könnte tipps gebrauchen& hoffe auf eure erfahrung :)

#4
Wenn ich so richtig Lust auf was Süßes habe, dann trinke ich einen Malzkaffee mit etwas Milch und einiges an Süßstoff... ich weiß es is nicht das gesündeste mit dem Süßstoff, aber allemal besser als mit Meterweise Schoko reinzuziehen die ich dann wieder kotze...
Bezüglich der Einsamkeit und nicht wissen was man tun soll wenn man nicht isst...
Also ich hatte das Gefühl die Fähigkeit mich alleine wohlzufühlen gänzlich verloren zu haben.... Alleine einen Film schaun ging nicht, es musste immer mein bester Freund, das Essen dabei sein....
Meinem Freund hab ich dann immer wieder abgesagt, da ich mich lieber mit Essen entspannen wollte, alleine konnte ich es ja nicht und wenn ich mit ihm zusammen war, dann dachte ich auch ständig nur ans essen...
Es ist einfach ein Teufelskreis... wenn man einen Tag kotzt, ist man am nächsten Tag derart übersäuert und unterernährt, dass man voll den Heißhunger hat, den man dann wiederum mit großen Mengen an Essen und demzufolge natürlich kotzen entgegentritt...
Was ich dann gemacht habe war, dass ich mich jeden einzelnen Tag in der ersten Zeit entweder mit meinem Freund oder mit meiner Schwester getroffen habe. Dabei haben wir nichts besonderes gemacht, eher so Sachen die ich dann in Folge auch alleine machen konnte... Mein Freund hat beispielsweise Fußball geschaut während ich gelesen habe, meine Schwester hat Computer gespielt, während ich mir eine Sendung im Fernsehen angesehen habe... Es war nicht möglich in deren Anwesenheit zu "fressen" und das Verlangen nahm irgendwann auch immer mehr ab.... Ich traute mich dann das erste Mal einen dieser Tage oder Abende die ich mit Schwester oder Freund verbrachte, alleine zu verbringen. Natürlich kam mir aus der lange gegenwärtigen Gewohnheit sofort der Gedanke einkaufen zu gehen und mich vollzustopfen, doch dann dachte ich dass es ja auch anders geht und habe mir überlegt auf was ich Lust hatte... Ich schaltete den Fernseher ein, ließ mich berieseln und laß ein Buch das ich schon vorher begonnen hatte... Am nächsten Tag versuchte ich es wieder und es klappte erneut. Diesmal nahm ich ein Bad und kuschelte mich danach bei einem guten Film ins Bett.
Wenn ich das Gefühl habe, ein richtiges Verlangen nach dem Prozedere der Bulimie zu haben, dann ruf ich meinen Freund an und erzähle ihm davon. Wir reden dann darüber und es wird weniger...
Ich glaube nicht dass wir jemals ehemalige bulimiker sein werden, aber wir können Strategien finden, die Bulimie nicht zu leben. und das Schritt für Schritt

Re: könnte tipps gebrauchen& hoffe auf eure erfahrung :)

#5
mhm bevor ich allein war, wollte ich es immer, hab Verabredungen abgesagt oder war sehr nachdenklich, wenn ich dabei war..
ich habe wirklich schon darüber nachgedacht, wenn es soweit ist, meiner freundin zu schreiben oder mit ihr zu telefonieren, aber ich trau mich nicht sie zu fragen, ob es ok für sie wäre. wahrscheinlich wäre es das, aber irgendetwas hindert mich daran sie zu fragen..
hat es bei dir dein Freund einfach vorgeschlagen oder hast du ihn einfach mal angerufen?
Und wie geht er und deine Schwester damit um? Ich habe Angst davor mit jemandem zu viel darüber zu reden, weil ich nicht will, dass es der Person dann auch schlecht geht..Manchmal sitze ich einfach da und weiß gar nicht was ich erwarte, will ich nie mehr an Bulimie denken obwohl es ein Teil von mir ist? Will ich einfach nur so "normal" wie möglich essen können? Will ich einfach mal zwei Stunden lang nicht ans essen denken? will ich dass es ein Teil meiner Vergangenheit ist?
was sind deine Wünsche für die Zukunft?

Re: könnte tipps gebrauchen& hoffe auf eure erfahrung :)

#6
Ich habe den Entschluss gefasst, dass ich es jetzt schaffen will. Dann hab ich meine Schwester und meinen Freund davon erzählt, dass ich jetzt aufhören will und ich dankbar wäre, wenn sie mir helfen. Natürlich waren sie gleich dabei, das ist deine Freundin bestimmt auch wenn du sie drum bittest, sie freut sich sicher, dass du soviel Vertrauen zu ihr hast und sie dir in dieser schwierigen Situation helfen kann.
Schlimm ist es ja eigentlich nur dann, wenn man nicht helfen kann.... Ich habe meinem Freund dann gefragt ob ich ihn immer anrufen darf wenn es mir danach ist oder es mir schlecht geht... das hab ich bislang auch immer gemacht aber natürlich bekam ich zunehmend ein schlechtes Gewissen, weil man ja merkt dass man die Person damit belastet... Ich hab ihn dann drauf angesprochen wie es für ihn ist, wenn ich ihn dann immer wieder runterziehe und er meinte dass er froh ist dass ich ihn anrufe und ich dadurch nicht zurückfalle und auch wenn es nicht der erfreulichstes Anruf ist, möchte er mir helfen und möchte unbedingt dass ich dann immer mit ihm rede.. Für ihn ist DAS ja nur ein kleiner Umstand... mit einer Freundin zu leben, die sich selbstzerstört ist da schon anders....
Ich verstehe deine Wünsche und das kann auch klappen, schau einfach dass du eine gewisse Regelmäßigkeit beim essen findest, dann denkst du nach einiger Zeit zumindest mal zwei Stunden nicht dran ;)
Meine Wünsche für die Zukunft sind ähnlich... ich will abnehmen, also zu meinem Wohlfühlgewicht, was noch ca. *kg dauert. und dann möchte ich mich normal ernähren und das eben so wie du schon sagtest... so dass man eben nicht ganze zeit ans essen denkt. mal abgesehen von den zehn kilos die runtersollen, bin ich sehr zuversichtlich dass ich das schaffe. ich denke momentan viel über die gründe nach warum ich da und dann essen möchte und das ermöglicht es mir auch mal nein zu sagen, weil es einfach nicht notwendig ist und daran werde ich weiter arbeiten....

Re: könnte tipps gebrauchen& hoffe auf eure erfahrung :)

#7
puh, das hört sich ja alles ziemlich positiv an :) und macht Hoffnung
vllt macht sie sich ja auch nur mehr Sorgen, wenn sie nicht weiß, wie es mir geht und wenn ich dann mit ihr gesprochen hab, könnte sie erleichtert sein und ich auch, jedenfalls bis zum nächsten Mal.
uns fällt es aber glaub ich beiden schwer darüber zu reden..ich weiß manchmal einfach nicht wie ich ihr klar machen soll, wie ich mich fühle und sie hat schon gesagt, dass sie nicht weiß wie sie mit dem Thema anfangen soll.
Ich hoffe wir brauchen einfach noch ein bisschen Übung. Telefoniert ihr dann so lange, bis es dir besser geht? und was machst du, wenn er nicht erreichbar ist?
Ist es kein Problem für dich, wenn du abnehmen willst, geregelt zu essen? darüber denk ich nämlich nach,wie "normal/geregelt" ich essen kann, wenn ich eigentlich noch ein *kg weniger haben will?
du klingst stark, auch wenn du dich auch immer wieder aufraffen musst, wow! :D

Re: könnte tipps gebrauchen& hoffe auf eure erfahrung :)

#8
bei mir is das eigentlich meistens abends dass ich eben gefährdet bin.. sonst über den tag bin ich ja arbeiten, was ziemlich hilfreich ist ;) als studentin war das schon schwieriger. arbeitest du denn nebenbei?
naja jedenfalls is er dann schon meistens erreichbar gewesen und sonst hab ich ihm einfach ne whatsapp nachricht geschrieben oder ne email oder was auch immer - in dem ich halt geschrieben habe wie es mir geht... meistens reicht es schon es einfach jemanden zu sagen, dass man gerade gefährdet ist um einiges an gefahr zu nehmen... man will ja schließlich auch nicht am nächsten tag sagen müssen dass man es trotzdem nicht geschafft hat... ;) strategy no. 1 :D
naja das mit dem abnehmen haut eh noch nicht so richtig hin.
ich hab eigentlich schon das gefühl dass ich mich gesund ernähre, fruchtsalat mit joghurt in der früh, dann ein gesundes mittagessen und das abendessen aus diätzwecken ohne KH. dennoch haut es einfach nicht hin. aber ich denk halt dass der körper sich einfach wieder einpendeln muss und es halt dauert bis er merkt dass er das zu mir genommene auch behalten darf ;)
das mit dem "normal" und geregelt fängst du am besten so an, dass du dir einfach zeiten fixierst zu denen zu isst.
frühstück um 9, mittag um 12, obst um 3 und abendessen um 6. da sind nur drei stunden dazwischen und die gefahr ist gering dass du große gefahr läufst.... am anfang solltest du immer zu dieser uhrzeit essen (soweit es geht) und der körper gewöhnt sich dann voll daran. du spürst dann regelmäßig hunger zu diesen zeiten und kannst daran auch gut ablesen ob du jetzt beispielsweise mittags zuviel gegessen hast, weil du ja dann um drei nicht wirklich was essen möchtest usw... versuch das mal, das is schon mal ein ansatz "hunger" kennenzulernen :)

Re: könnte tipps gebrauchen& hoffe auf eure erfahrung :)

#9
bis jetzt leider noch nicht, hab mich aber schon beworben und warte jetzt auf die Rückmeldungen:)
strategy No 1 klingt gut und bringt mich zum Lächeln :))
aber..(war ja iwie klar, dass das jetzt komm;)) ich hab einfach vorhin schon wieder gemerkt, dass ich ihr einfach nicht sagen kann, wenn es mir schlecht geht.ich hab sie gefragt ob wir skypen wollen, weil wir das gestern ausgemacht hatten, und dann meinte sie, dass sie nach den Essen eingeschlafen ist und jetzt grad mit ihren Eltern da sitzt und bald wieder zu ihrem Studieort zurückfährt und ob es ok ist, wenn wir morgen telefonieren, oder ob es mir blöd geht?
Und ab da konnte ich nicht mehr :cry: ja ich wollte jetzt mit ihr reden, aber sie sieht ihre Eltern ja auch nicht so oft und was soll sie dann ihren Eltern sagen, wenn ich drauf bestanden hätte??
Naja dann hab ich geschrieben, dass es ok ist, wenn wir morgen telefonieren und dann meint sie, dass ich mich melden soll, wenns mir schlecht geht, darauf konnte ich dann nicht mehr ehrlich antworten, weil ich einfach schon so am heulen war, dass gar nix mehr ging..
und jetzt bin ich wieder völlig "normal" und hoffe auf morgen, wenn wir telefonieren...
und danke für den Beispiel von dem Tagesablauf, ich probier grad alles mögliche aus, was mir iwie helfen könnte :)
isst du trotzdem, auch wenn du merkst, dass du kein Hunger hast?

Re: könnte tipps gebrauchen& hoffe auf eure erfahrung :)

#10
hey :)
bin gerade auf eure Unterhaltung hier gestoßen und finde das, was ihr schreibt, echt motivierend!
Wie sieht es bei euch im Moment aus?

Ich probiere zurzeit auch alles mögliche aus, um wieder einen geregelten Tagesablauf zu bekommen. Als Studentin ist das zwar etwas schwieriger, aber mit der Zeit geht es schon. Habt ihr noch Tipps, wie ihr sonst damit umgegangen seid, wenn es euch schlecht ging? Ich k* zwar nicht mehr, aber das richtige Essensgefühl ist noch nicht ganz zurück und manchmal ist es dann doch noch zu viel.. :(

Meinen Freund sehe ich nächste Woche leider erst und werde ihm endlich auch davon erzählen. Bin mal gespannt, wie er darauf reagieren wird.. Ich hoffe, dann wird es etwas einfacher endlich wieder ein "normales" Leben zu führen. Bei euch hat es damit ja ganz gut geklappt, das ist schön zu hören und motiviert es auch zu schaffen!

Liebe Grüße
eure Kathi
Das Unmögliche ist nur so lange unmöglich, bis wir einen Weg finden es möglich zu machen!

Re: könnte tipps gebrauchen& hoffe auf eure erfahrung :)

#11
Hey Kathi!

Ich war zwar damals bei der Unterhaltung nicht dabei in dem Thread, aber vielleicht interssiert dich ja meine Meinung trotzdem?

Ich selber bin seit über 8 Monaten kotzfrei. Die ersten 4-5 Monate ca hatte ich immer noch Essattacken (wenn auch lange nicht in dem Ausmaß wie früher als ich noch erbrochen hab). Dann hatte ich etwa 3 Monate ein Essverhalten, was ich eigentlich als normal bezeichnen würde.
Die letzten Wochen kämpf ich aufgrund von sehr vielen Veränderungen in meinem Leben wieder vermehrt mit dem Essattacken. Hatte ein paar vereinzelte Essattacken und ess ab und zu zu viel. Aber ich hab auch Tage wo ich ganz normal esse und im Vergleich zu früher liegen Welten dazwischen.
In den 3 Monaten gab es auch lange durchgehende Zeiten, wo ich auch gar nicht übers Essen nachgedacht habe. Essen war für mich so normal wie sich morgens anzuziehen.
Jetzt denk ich zwar auch wieder mehr nach aber erbrechen kommt für mich nicht mehr in Frage. Ich weiß wie sehr ich unter der Bulimie gelitten habe und das will ich nicht mehr.
Außerdem weiß ich dank der 3 Monate wie schön es sein kann wirklich nicht übers Essen nachzudenken. Das möchte ich wieder erreichen.

So jetzt zu den Fragen.
Wie gehe ich mit all den Gefühlen um...ich lasse sie in der Therapie raus. Ich trag vor meiner Familie, den meisten meiner Freunden, meinen Studienkollegen etc. eine ziemliche Maske. Aber eine Stunde die Woche lass ich dann alles raus. Ich reg mich auf, ich bin verzweifelt, ich heule, ich ach mir Vorwürfe, fühle mich schuldig,....
Aber ich red darüber. In dieser einen Stunde red ich einfach darüber wie es mir wirklich geht.
Bei ein paar anderen Leuten gelingt mir das, aber die hör und seh ich nicht so oft.
Das sind 2 Schwestern aus dem Krankenhaus wo ich war, meine beste Freundin und ein paar ehemalige Mitpatienten. Und mit meiner neuen Mitbewohnerin kann ich eigentlich auch ganz gut reden.

Als Absicherung, dass ich nicht mehr ins Kotzen reinrutsche, rede ich relativ offen darüber.
Meine engen Freunde wissen alle Bescheid dass ich da so drin war. Und meine Familie auch.
Jetzt wissen sie aber auch, dass ich schon 8 Monate kotzfrei bin. Und ich will nicht irgendwann kommen müssen und sagen "leute die 8 Monate sind vorbei"
Ich hab ihnen gesagt, dass ich am 24.6.2014 (da wäre es genau 1 jahr) schön essen gehen will und auf das eine jahr anstoßen will.
Wie ich jetzt gemerkt hab, dass ich wieder vermehrt kämpfe, hab ich es auch meiner Mitbewohnerin und der Freundin meines Bruders erzählt. Meine Mitbewohnerin ist halt am Abend meist zu hause. Das heißt ich kann nicht speiben gehen. Vor allem jetzt wo sie es weiß. Hab aber auch glück dass meine Mitbewohnerin einen Gesundheitsberuf studiert in dem sie ein ganzes Semester Psychiatrieunterricht hatte. Sie hat auch in Praktika mit psychiatrischen Menschen zu tun gehabt und ist ein ziemlich empathischer Mensch.

Meine nächste Motivation nicht mehr ins Kotzen reinzukommen ist, dass ich weiß wie viel Zeit ich dafür aufgewandt habe. Ich hab einfach nix mehr fürs Studium getan sondern nur noch gefressen und gekotzt. Jetzt bin ich nach einen Jahr auszeit gerade erst wieder ins Studium eingestiegen und muss gleich eine Bachelorarbeit schreiben. Da brauch ich einfach Zeit und Energie.

Wichtig für mich war vor allem die ersten Monate extrem geregelte Essenszeiten. Und vorgegebene Portionen. Mittlerweile gelingt es mir an den meisten Tagen wirklich nach Hunger und Sättigungsgefühl zu essen. Und selber Portionen zusammenzustellen.
Aber das musste ich erst wieder lernen.

Ganz so gut wie es jetzt vielleicht klingt ist es aber natürlich nicht. Ich hab immer noch irrsinnige Probleme damit länger allein zu sein. Wenn ich wirklich viel zu tun hab geht es (heute war ich zB den ganzen vormittag alleine aber musste dringend am bac-konzept arbeiten da ging es). Wenn ich aber nicht so unter Zeitdruck steh dreh ich teilweise durch alleine. Manchmal nehm ich wenn ich es nicht aushalt einfach ein paar Notfallsmedikamente damit ich schnell einschlaf. Oder - was eindeutig der bessere weg ist - ich schreib meiner besten Freundin und oft treffen wir uns dann.
Oder ich ruf leute an mit denen ich reden kann. Oder ich treib mich in diversen Foren umher ;)

Durch dieses nicht allein sein können bin ich insgesamt sehr viel unterwegs. was zu ziemlicher erschöpfung führt.
Ich versuch wirklich auf mich zu hören und ausreichend zu schlafen. Aber manchmal ist mir einfach alles zu viel (privatleben + studium) dann endet es manchmal leider damit dass ich mich selber verletze.
Aber auch das ist lang nicht mehr in der Häufigkeit wie vor dem Krankenhaus.

Ich glaub übrigens schon dass man ein normales Essverhalten entwickeln kann ohne übers Essen nachzudenken. Ich denke nur, dass man in Stresssituationen immmer gefährderter bleiben wird und teilweise dann halt wieder mehr drauf achten muss.
Aber insgesamt bin ich überzeugt, dass man es schaffen kann, dass die BUlimie einen nicht mehr belastet.

Hannnah hat das mal so schön gesagt: "Die Essstörung ist für mich ein Warnsignal geworden. Wenn ich merk ich hab wieder den Drang mehr zu essen als normal, ist das ein Zeichen, dass ich mich mehr um meine eigenen Bedürfnisse kümmern muss." (oder so ähnlich)

So ich hoff ich hab dich mit den Beitrag net gelangweilt.
Wenn du irgendwelche Fragen hast kannst du die jederzeit stellen!

Lg,
Louve
Wenn du heute aufgibst,
Wirst du nie wissen,
Ob du es morgen geschafft hättest!

Re: könnte tipps gebrauchen& hoffe auf eure erfahrung :)

#12
Ah ja und wenn ich so einen richtigen Heißhunger auf süßes hab aber mich nicht vollstopfen will probier ich es immer mit:

- Chai Latte mit Süßungsmittel
- Kakis oder anderen süßen Obst (Kakis sind halt meine Favoriten aber ich hab auch schon gute Erfahrungen mit Ananas, Mangos und Mandarinen gemacht)
- Süßes Joghurt oder ähnliches (z.B. Vanillejoghurt, oder dieses Amarena-Kirsch-Joghurt dass es momentan bei uns gibt, oder diese vanille-obstgärten mit ner fruchtschicht)
- Unmengen an Cola Zero (ich bin cola süchtig :roll: muss man halt aufpassen bei den light produkten weil die auch heißhunger machen können! mir helfen sie aber)

Oder ich setz SKills ein. Bei Heißhunger helfen mir

- scharfe Kaugummis
- Tigerbalsam riechen
- Kälte (eiskaltes Wasser oder coolpags auf die Handgelenke, Nacken, Brustkorb.... oder wirklich kaltes Wasser trinken)
Wenn du heute aufgibst,
Wirst du nie wissen,
Ob du es morgen geschafft hättest!

Re: könnte tipps gebrauchen& hoffe auf eure erfahrung :)

#14
Hey Louve :)

danke für deine Beiträge, natürlich bin ich daran interessiert :wink:
8 Monate kotzfrei ist schon eine echt lange zeit, gratuliere :)

Woher hast du den Mut genommen eine Therapie zu beginnen? Ich würde so gerne auch eine machen aber traue mich immer nicht endlich den ersten Schritt zu machen. Vor allem bin ich mir auch unsicher an wen ich mich wenden soll und wie das mit den Kosten und so abläuft. Hast du da ne gute Adresse für mich, an die ich mich wenden könnte? Ohne Therapie ist es doch relativ schwierig wieder in den gewohnten Tagesablauf zu kommen, da sich immer alles ums Essen dreht, egal wie sehr man sich versucht abzulenken. Es will einfach nicht funktionieren und nimmt mir langsam auch die Kraft nicht wieder rückfällig zu werden. :(

Vor 4 Jahren hatte bei mir alles angefangen mit der Bulimie. Damals war es richtig schrecklich, auch wie bei dir mit SVV. Nach einiger Zeit hab ich dann gemerkt, dass es so nicht mehr weitergehen kann und hab dagegen angekämpft und es erfolgreich geschafft alleine da raus zu kommen - bis vor 3 Monaten als alles wieder anfing :( Zwar nicht so extrem wie damals aber es ist doch sehr belastend. In meiner "gesunden" Zeit habe ich auch nicht viel übers Essen nachgedacht und mir ging es auch richtig prima. Ich würde auch sagen, dass es wieder ein normales Essverhalten war. Dieses Mal schaffe ich es aber nicht alleine und hab mich deswegen an das Forum gewandt und der Austausch hilft doch schon ein bisschen. Zumindest lasse ich das kotzen sein, aber die Essensmenge hat sich leider nur geringfügig reduziert.

Ich bewundere deinen Mut, dass du so offen darüber sprechen kannst! Das ist schon ne sehr große Hilfe, wenn man viel Unterstützung von außen hat! Klar wird es immer so sein, dass man unter stressigen Bedingungen anfälliger ist, das gilt aber nicht nur für die Essstörung. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass man sich für solche Situationen einen "Notfallplan" zurecht legen sollte, auf den man immer zurückgreifen kann. Das hilft doch immens!

Das Zitat von Hannah find ich für die Bulimie sooo zutreffend. Mit der Zeit muss man lernen mehr auf seinen Körper zu hören und umso mehr man sich mit dem Thema auseinandersetzt, desto leichter fällt es einem zu verstehen.

Das mit dem Tigerbalsam und der Kälte werde ich mal ausprobieren, das klingt gut :D Mit Obst und Kaugummis hab ich auch schon gute Erfahrungen gemacht. Manchmal hilft mir auch ein paar Löffel purer Magerquark, da vergeht der Appetit auch recht schnell :mrgreen:

Gelangweilt hast du mich keinesfalls, danke dir für deine Mühe - du hast mir schon um einiges weitergeholfen!! :wink:

Liebe Grüße
deine Kathi
Das Unmögliche ist nur so lange unmöglich, bis wir einen Weg finden es möglich zu machen!