Endlich raus oder wieder eine Illusion? Bitte um Rat

#1
Hey ihr Lieben,

ich hätte gerne mal eure (objektive) Meinung zu meiner Situation :)

Zur Geschichte:

Ich blicke jetzt auf 7 Monate zurück, in denen ich mehr oder weniger intensiv versucht habe die B hinter mir zu lassen. Erst war es quasi aufgezwungen, dann auch aus eigenem Antrieb ( habe aber dennoch leider die Ganze Zeit eine Thera abgelehnt). Habe einiges aufgearbeitet, was ich als Grund gesehen habe und stehe jetzt an einem Punkt, wo ich zum Ersten Mal mich vor dem K** Ekel und auch der Gedanken zu Fressen, löst nichts mehr in mir aus. (soll jetzt nicht abwertend klingen, ich hatte das ja auch lange genug). Sonst habe ich mich, trotz cleanen Phasen, immer danach gesehnt.

Momentan fühle ich mich, wie von der B befreit und habe zum ersten Mal das Gefühl nicht mehr drüber nachdenken zu müssen, weil quasi alles gut läuft. Klar, denke ich mir manchmal "das hättest du jetzt nicht mehr Essen müssen". Aber hat das nicht jeden, gerade nach einem Buffet oder sowas? Auch nicht essgestörte? Oder sind das noch ES-Gedanken, an denen ich arbeiten sollte? Ans K** denke ich danach trotzdem nicht, sondern rede mir ein das es Normal ist.

Jetzt kommt das größe Aber:
In meiner Vergangenheit habe ich öfter gedacht, die B hinter mir zu lassen, obwohl ich nur die Maßnahme gewechselt habe. Das möchte ich nicht wieder, weswegen ich mir nicht sicher bin, ob ich es einfach geschehen lasse oder weiter kontrolliert esse. Zumal aus meinem Umfeld auch öfter mal dumme Kommentare kommen " iss das nicht, nur weil du es dir jetzt (UG) erlauben kannst, brauchst du dir auch nicht so viel ungesunden Zeug reinpfeiffen, nicht dass du wieder zunimmst"

Wie schätzt ihr meine Situation ein?
Würde mich über Antworten freuen :)

Alles Liebe,
anyone

Re: Endlich raus oder wieder eine Illusion? Bitte um Rat

#2
Ich steh reinem am Symptom rumdoktern eher immer skeptisch gegenüber.
Die Ursachen sind ja nach wie vor noch vorhanden und suchen sich dementsprechend einen Weg der Kanalisation.

Deswegen solltest du deine Bedenken, ob jetzt wirklich alles "gut" ist, ernst nehmen (dich jedoch auch nicht verrückt machen!) und nochmal ernsthaft darüber nachdenken, ob du noch therapeutische Hilfe in Anspruch nehmen willst - auch, um solche Fragen und Bedenken zu klären und dich zu festigen!

Und ich würde auch ehrlich gesagt nicht davon sprechen, dass du aus der ES rausbist, wenn du noch im UG bist (habe ich das richtig verstanden?)
Denn viele "Probleme" ergeben sich erst, wenn man in den NG-Bereich kommt.

Re: Endlich raus oder wieder eine Illusion? Bitte um Rat

#3
Ich muss sagen, dass ich derartige negative Kommentare sehr verabscheue.... Man kann sich frei entscheiden wie man seine Probleme löst, es muss doch als Ventil nicht die Bulimie verwendet werden, die unsere Körper und unsere Seele zerstört. Klar wird es um einiges Härter wenn man ins Normalgewicht kommt oder sogar ins Übergewicht, aber auch dann muss man schauen, dass man sein Gewicht wieder einpendelt und zwar ohne kotzen.... so wie eben jeder normale Mensch...
Ich hatte immer das Gefühl dass ich nicht normal bin, weil ich eben soviel Lust auf soviele Sachen habe. 1 Stück Torte reichte mir nicht, ich wollte mehr... Aber so geht es den anderen auch... den Normalgewichtigen... nur ist es für sie eben normal nach einem Stück Torte aufzuhören, damit sie eben nicht übergewichtig werden....
Das müssen wir alle lernen, so auch du anyone. Also wenn du bei einem Buffet einmal zuviel isst, ok - nimm es hin und schau halt dass dir das nicht gleich am nächsten Tag wieder passiert.
Lerne mit deinem Essverhalten vernünftig umzugehen und überlege dir, welche Einstellung du zum Essen hast.
Du kannst entscheiden was du isst und du kannst auch entscheiden ob du wieder zu kotzen anfängst oder nicht.....

Re: Endlich raus oder wieder eine Illusion? Bitte um Rat

#4
Erstmal Danke für eure Einschätzung :)

Naja ich habe die Ursachen ja aufgearbeitet und nicht nur Symptome behandelt, dass nur vorweg.

Ich weiß, dass ich immer gefährdet bleibe bzw. für immer essgestört und weiß dass ich Stresssituationen immer mit Essen kompensiere. Ich bin mir bewusst, dass ich immer früh genug entgegenwirken muss und bin mir momentan auch nicht sicher, ob ich das schaffen würde. ( so ganz hinter mir gelassen habe ich es halt noch nicht ) . Dennoch frage ich mich ( und somit auch euch) ob man trotzdem seinen ganzen Alltag danach richten sollte oder es einfach so akzeptiert, dass man aufpassen muss?

Mit dem UG ist das auch so eine Sache. Klar, sollte ich jetzt im zweistelligen Bereich zunehmen werde ich nicht mehr so optimistisch sein, aber ich habe im Urlaub normal ( an meiner Familie mit normalem Essverhalten orientiert) gegessen und nicht zugenommen. In meiner Familie sind aber einige im UG ohne ein krankhaftes Essverhalten an den Tag zu legen , also akzeptiere ich das jetzt einfach mal.

Ach ich weiß es einfach selber nicht...

Lg Anyone