ehemalig trau ich mich gar nicht zu sagen....

#1
hi meine Lieben!
Seit 17. August habe ich nun nicht mehr erbrochen oder Abführmittel genommen. Wenn ich das Gefühl habe zuviel gegessen zu haben, esse ich einfach ein paar Zwetschken um meine Verdauung natürlich anzuregen.
Was ausschlaggebend dafür war dass ich wiedermal versuchte aufzuhören: ich habe zugenommen... *kg waren mein Ausgangsgewicht bei einer Größe von 181cm. Dann hatte ich ganze *kg mehr und ich konnte es nicht ertragen. Ich hatte das Gefühl meinen Körper zerstört zu haben. Dass nichtmal mehr die Bulimie der Zunahme entgegenwirkte. Dennoch war es beim mit sicherheit mehr als 1000ten Versuch aufzuhören (den Wunsch hatte ich nahezu täglich), nicht wirklich ein anderes Gefühl... Ich habe einfach wiedermal versucht aufzuhören... was ich durch meine bisherigen Versuche gelernt habe, war mir nun einfach mehr im Gedanken.
Mein erster Schritt war, dass ich meinen Freund an diesem Versuch teilhaben ließ. Nach 3 geschafften Tagen, sagte ich ihm dass ich schon drei Tage geschafft hatte und er war somit und ist Mitglied meiner "Entwöhnung". Abführmittel, die ich bis dahin nicht wirklich als ernstzunehmendes bulimisches Instrument sah, kamen komplett von der Liste. Ich vermute einfach, dass ein Abführmittel zu derartigen Heißhungergefühlen führt, dass man weitergehend sehr viel Stärke aufbringen musste um nicht wieder zurückzufallen. Diese Vermutung ensteht einfach aus meiner Erfahrung. Und weil wir schon von Erfahrung sprechen... nun der wichtigste Punkt den ich in all den Jahren Bulimie gelernt habe.... Schon EIN TAG an dem man sich kotzen nach längerer Zeit der Abstinenz erlaubt, kann einen für viele Jahre wieder zurück in den Albtraum führen...
Ich habe es schon desöfteren (ca.3-4 mal) geschafft längere Zeit (1-6 Wochen) nicht zu kotzen. Immer wieder wurde mein Erfolg dadurch zerstört, dass ich mir einmal dazwischen erlaubte wieder zu kotzen.... Ich weiß nicht ob ich es als Belohnung für die geschaffte Zeit sah oder ob ich mich einfach nach der Zeit so sicher fühlte, dass ich nicht glauben konnte, dass mich ein Tag wieder soviele Monate an die Toilettenschüssel fesselte.... doch es ist so. Bitte glaubt mir und nehmt euch das zu Herzen: Ein einziger Moment kann entscheidend für die kommenden Monate sein. Ihr dürft nicht einmal zurück an die Toilettenschüssel!
So lebe ich jetzt. Ich bin nicht ehemalig. Ich werde es niemals sein. Die Bulimie gehört nun zu mir, wie meine Mutter oder mein Vater. Wie meine Haarfarbe oder sonst etwas. Nur kann ich dafür sorgen, dass sie ruht... Es liegt in meiner Hand sie zu leben oder eben nicht.
Mein Gewicht hat sich in diesen 1,5 Monaten gerade mal um **kg reduziert. Natürlich deprimiert das und ist eigentlich nicht das Ergebnis das ich mir aus der Abstinenz und absolut gesunder Ernährung erwartet habe, aber mir ist auch bewusst, dass mein Körper nach all den Jahren einfach wieder zurück zu sich finden muss... Der reißt sicher immer noch jede Kalorie die er zugeführt bekommt an sich, in der Angst sie könnten alle gleich wieder erbrochen werden.... Ich ernähre mich zwar sehr gesund im Laufe der Woche, allerdings erlaube ich mir auch mal eine Pizza am Sonntag oder Brot zu meinem Salat, was bis dahin einfach sofort Auslöser eines Kotzanfalls war. Man lernt einfach mit der Zeit, dass der Körper sehr hart arbeitet und das Gewicht einer Mahlzeit nicht gleich zum Körpergewicht addiert wird.

Bitte nehmt euch den Punkt zu herzen, dass schon eine Ausnahme zu einem andauernden Rückfall führt. Das ist wirklich sehr wichtig.

Was mich noch interessieren würde... Wie oft wieht ihr euch? Wie ernährt ihr euch jetzt, also diejenigen die schon länger abstinent sind. Könnt ihr es dennoch noch schaffen abzunehmen oder findet ihr es zu gefährlich eine Diät zu machen. Ich möchte so gerne zurück zu den *kg, aber um nichts in der Welt möchte ich zurück in die Bulimie oder mich auch nur in Gefahr bringen....

Ich freue mich auf eure Rückmeldungen!
Zuletzt geändert von Caruso am So Sep 29, 2013 13:19, insgesamt 1-mal geändert.

Re: ehemalig trau ich mich gar nicht zu sagen....

#2
hey ... ich hab ja bald ein halbes jahr ohne erbrechen... abführmittel hatte ich nie genommen..
ich esse für gewöhnlich regelmäßig.. es gibt 4 mahlzeiten am tag (2 süße und 2 herzhafte.. abwächselnd)... wenn ich zwischendurch hunger habe gibt es auch mal einen apfel oder so... ich esse viel gemüse zu den herzhaften mahlzeiten, erlaube mir aber auch mal essen zu gehen wo das essen durchaus fettiger ist als meins .. wobei ich bei den 2 herzhaften mahlzeiten auch immer mit ein EL öl koche pro portion (bzw. an den salat mache) weil etwas fett einfach wichtig für den körper ist...
ich wiege mich unterschiedlich oft... aber bestimmt min. ein mal die woche... manchmal auch fast täglich.. wenn ich zunehme oder mich eh dicker fühle wieg ich mich seltener... wenn ich mich zu dünn fühle öfter... und dann versuche ich es auch aus zu gleichen und mehr zu essen... weil ich nicht abnehmen möchte (mein gewicht ist nach dem bmi ziemlich im normbereich.. eigentlich perfekt könnte man meinen... und da fühle ich mich auch am wohlsten auch wenn ich da ein kleines bäuchlein habe.. das ist gut so).. also wenn ich wöllte könnte ich vermutlich abnehmen...aber da es mein normales gewicht ist wo ich bin und wo ich sein möchte ist es sinnlos... und es ist auch so das ich theoretisch meinen körper vertrauen könnte, das er mir sagt wie viel essen er braucht um da zu bleiben.. das merk ich mit der zeit immer mehr...das es gut funktioniert wenn ich nach gefühl esse... nur will ich es oft doch gerne noch mehr kontrollieren...
ich glaub wichtig ist es auf seinen körper zu hören.. ob man hunger hat oder nicht.. und ob man sich wohl fühlt mit der masse die man hat... und ich denke es ist auch wichtig sich nichts zu verbieten.. und selbst zu kochen.. die sachen frisch zu bereiten... und kein fertigessen essen... weil da so etliche zusatzstoffe drinne sind.. da bin ich sehr skeptisch... ich ernähre mich auch mehr von bio-produkten oder vom markt, wo es einiges an gemüse aus eigenen anbau gibt... wo man weiß es sind keine massenware die einer bestimmten norm entsprechen müssen... ich finde auch dass die produkte davon nach mehr schmecken, als die aus dem normalen supermarkt und ein besseres sättigungsgefühl machen (nicht im sinne von voll sein sondern einfach vom satt sein.. kein bedarf an nahrung mehr zu haben)
ich bin gut so wie ich bin. egal was andere sagen oder denken. ich bin richtig!

1 1/2 jahre clean! (5.10.14)

Re: ehemalig trau ich mich gar nicht zu sagen....

#3
hey,
ich schaffe es jetzt schon ein bisschen über 3 monate keine ausufernde FA zu haben.
ich muss gestehen, als ich noch zu hause gewohnt hab, hab ich mich trotzdem noch sehr oft gewogen, doch jetzt bin ich zum Studieren ausgezogen un habe mir einfach keine Waage mitgenommen..das viel mir sehr schwer, aber ich wollte meiner Mutter nicht erklären müsse, wofür ich unbedingt eine brauche ( sie weiß nämlich nichts), also steh ich jetzt ohne da.. deshalb stehe ich vielleicht jetzt öfter vor dem Spiegel und versuche festzustellen ob sich irgendwas ändert.
ich hoffe, wenn ich nach Hause komme hat sich auf der Waage was geändert, aber was wenn nicht?
ich denke wir müssen uns mehr Zeit geben!! bis sich der Körper wieder umgestellt hat und das macht was er tun sollte, dauert es..meist viel länger als wir es uns erhoffen und deshalb sollten wir wohl geduldig sein, ach wenn mich das manchmal wahnsinnig macht..
Vielleicht könntest du auch versuchen, das wiegen in eine Art Wochenplan mit einzubauen, also, dass du einen festen Termin hast, zum Beispiel freitags morgens.
Was die Ernährung angeht, muss ich zugeben, dass es bei mir auch noch nicht so 100%ig klappt. zuerst habe ich aufgeschrieben, was ich gegessen habe und jetzt versuche ich mich den Abend vorher hinzusetzen und mir aufzuschreiben, was ich morgen essen werde und auch einen groben zeitraum dazu. Prinzipiell aber schon "gesund"-> Obst muss immer dabei sein
Wie hast du dich denn entschieden?
Wünsch dir viel Erfolg!!

Re: ehemalig trau ich mich gar nicht zu sagen....

#4
Hi künstlerin :)
Ich habe bemerkt, dass es keinen Sinn macht sich das. Essen des nächsten tages aufzuschreiben, denn wenn du dann iwas nicht so machst wie laut plan, dann fühlst du dich nach und nach frustriert....
Schreib lieber am nächsten Tag auf, was du am Vortag gegessen hast und versuche vom essen her auf deinen Körper zu hören. Also essen wann er hunger hat... ich versuche ihm außerdem das zu geben was er will. Wenn es dann halt Nudeln sind, bekommt er zumindest ne kleine Portion. Der ständige Verzicht bzw die ständigen Verbote führen meiner Meinung nach sonst zu diesen Ausbrüchen, die wir alle leider nur zu gut als FA kennen...
Natürlich... Naschereien kann ich mir nicht zugestehen, soweit bin ich noch nicht... zu riskant
Ich finde gut dass du keine Waage hast und dein Spiegelbild dadurch kennenlernst. WIie fühlt sich das an? Korreliert die Wahrnehmung deines Spiegelbildes stark mit dem was du gegessen hast oder kannst du das bereits unabhängig voneinander beurteilen? Wie gehts dir dann vor und nach dem Wiegen?
Ich weiß nicht ob ich es jemals schaffe mich nicht täglich zu wiegen... ich brauche es... Es bestimmt meine Stimmung, meine Selbstwagrnehmung, was ich mir anzuziehen traue und wie selbstbewusst ich bin...
Leider...

Alles Liebe

Re: ehemalig trau ich mich gar nicht zu sagen....

#5
Hallo :)
Ich muss gestehen, dass ich es auch wirklich noch nicht lange ausprobiert hab, aber wahrscheinlich hast du Recht..
Ich habe einfach nur verzweifelt nach einer Strategie gesucht, an der ich mich langhangeln kann.
Das mit dem nachher aufschreiben, hab ich schon hinter mir, iwie nervt mich das, auch wenn es vllt hilft.
Essen, wenn man Hunger hat.. hast du immer Hunger, wenn du was isst? oder wartest du nicht mit dem Essen weil du denkst du solltest jetzt noch keinen Hunger haben?? Selbst wenn mein Magen knurrt und ich weiß, dass es ein Zeichen für Hunger ist, ist es das für mich nicht wirklich, verstehst du? heißt Hunger haben, Magenknurren?
oder gibt es auch andere Anzeichen, dass mein Körper jetzt was braucht?
ja das mit der Waage.. ich war noch nicht zu Hause, also keine Ahnung
was ich im Spiegel sehe, hängt schon oft von dem ab, was ich gegessen hab, deswegen guck ich mich am liebsten morgens an. aber es gibt auch Ausnahmen, dann denke ich, dass es so schlimm doch gar nicht ist, klar hier und da könntest du noch, aber dann versuche ich mich dran zu erinnern, dass ich ja dabei bin. Ich gehe davon aus dass sich eh noch was verändert, hoffentlich positiv.
aber ich hab mich auch schon vorm Spiegel erwischt, wo ich im nachhinein festgestellt hab, dass ich nicht ans Essen gedacht hab und wow, das erste Mal war das ein ziemlich überwältigendes Gefühl, weil ich stolz auf mich war, das nächste mal war es genau andersherum, ich hab Vorwürfe gemacht, weil ich doch "daran hätte denken müssen".
es geht hoch und runter und hoch und runter.
und ich dachte beim Umzug auch nur daran wo ich mich trotzdem wiegen könnte, aber jemanden nach einer Waage zu fragen, ist mir dann glaub ich doch zu peinlich, klar ich könnte mir auch einfach eine kaufen, aber nein
wie wärs, wenn du versuchst dir ein einem Tag in der Woche versuchst dir so viel vorzunehmen, dass du nicht zum Wiegen kommst?
Also ich mein, wenn du das Wochenende einfach nicht zu Hause bist und schläfst? oder würdest du dich dann einfach wo anders wiegen?
bei mir bestimmt nicht mehr die Waage sondern mein Spiegelbild meine Klamottenwahl, du könntest auch probieren
ob das was du auf der Waage siehst mit dem, was du im Spiegel siehst übereinstimmt?
Ich vergleiche mich eigentlich immer auf der Straße mit dünneren Frauen, aber ich hab jetzt auch angefangen dickere anzuschauen und mich mit Ihnen zu vergleichen und auch, wenn es für die nicht so nett ist, mir hilft es! machst du das auch?
cron