The long hard road out of hell (Start 22.09.2011)

#1
Hallo.

Ich wage es in den Ehemaligen-Bereich zu posten. Nach 6 1/2 Jahren im Bulimieforum.

In all den Jahren habe ich es nie länger als elf Tage geschafft, nicht zu erbrechen.
Vor 40 Tagen kam der "Wendepunkt".

Es gab keinen wirklichen Auslöser, es gab nur viele Gründe die aber eigentlich immer vorhanden waren. So viele Gründe warum ich gesund sein will. Warum ich nicht mehr dieses Leiden in mir tragen will.

Heute kann ich sagen: "Ich habe 40 cleane Tage GESCHAFFT!".

Und die Angst vor dem ersten Rückfall sitzt mir im Nacken, obwohl es mir überraschender Weise ziemlich gut geht. Klar, ich mag meinen Körper nicht so recht und ja leider esse ich auch etwas zu viel meistens, aber mein Körper dankt es mir und verzeiht. Ich habe das Bedürfnis meinen Körper lieb zu haben und ihm zu danken, dass er mich diese 6 1/2 Jahre überleben hat lassen. Meine Hülle hat es verdient jetzt etwas zurück zu bekommen.

Ich möchte diesen Thread hier auch gerne nutzen um hier zu schreiben, wenn es kritisch wirkt. Denn der Rückfall wird früher oder später kommen, egal wie ehrgeizig ich im Moment bin und wie weit entfernt mir diese Situation auch scheinen mag. Sie wird kommen und ich werde weiterkämpfen.

Nach 6 1/2 Jahren kann ich nun endlich sagen: "ICH WERDE GESUND, Verdammt ich lebe noch!"
Zuletzt geändert von Sumsibrumm am Do Nov 10, 2011 19:01, insgesamt 1-mal geändert.

Re: The long hard road out of hell

#4
oh, na dann viel spaß!
ich war vor solchen treffen SEHR aufgeregt und eher froh, wenn sie vorbei waren :lol:

alles gut weiterhin!

hab dich schon etwas vermisst hier und mich gefragt, wies denn so läuft.
aber es freut mich sehr zu hören, dass du es so weit geschafft hast (und noch weiter schaffen wirst :wink: )


liebe grüße
jersey

Re: The long hard road out of hell

#6
Ok, heute ist Mittwoch. Tag 42.

Bin schon seit kurz vor sechs auf. Mein Freund hatte 2 1/2 Wochen Urlaub und muss ab heute wieder arbeiten. Ist schon komisch, wenn man durchgehend aneinander gepickt ist und den anderen dann trotzdem vermisst =) Naja, heute Abend sehe ich ihn dann eh wieder. Jetzt muss ich nur den Tag gut überstehen.

Hab eben ein wenig Angst, weil ich ja jetzt einige Zeit jemanden hatte mit dem ich zusammen essen konnte. Heute muss ich das dann wieder alleine schaffen, mal sehen. Gefrühstückt habe ich bereits und das nicht zu wenig^^

Hoffe, dass ich heute einen weiteren erfolgreichen Tag verbuchen kann.

Alles Liebe
Fiona

Re: The long hard road out of hell

#7
Auf gehts heute in Tag 44.

Habe vorgestern erfahren, dass ich eine extrem wichtige Prüfung geschafft habe (nach dem vierten und letzten Versuch, hätte sonst nicht mehr weiter studieren dürfen). Das hat mich in meinem Handeln bestätigt. Habe nämlich "angefangen aufzuhören" um für diesen extrem wichtigen Antritt anständig lernen zu können.
Der nächste Prüfungstermin dieser Schwere ist am 24.1.2012. Ich möchte versuchen weiterhin antändig zu essen und nicht zu erbrechen um diesen Termin ebenso zu meistern.

Bin stolz auf mich, bald sind es 50 Tage.

Re: The long hard road out of hell

#11
Hey =)
Boa das klingt ja richtig super was du da meisterst =)
Ich bin auch gerade dabei gesund zu werden, habe es aber leider auch nie länger als 9 Tage geschafft :/
Wie kam es zu deinem Wendepunkt? Ich plane gerade wirklich alles bis ins letzte Detail aus um durchhalten zu können aber einmal am Tag schaltet mein Gehirn auf Durchzug. Kennt das vielleicht jemand? Das ist so gruselig, man will unbedingt damit aufhören und wird von sich selbst überlistet... . Allerdings hat es die letzten Tage bis zum Abendessen immer ganz gut geklappt. Ich esse auch nur "ein bisschen" zu wenig und zu einseitig.Das dürfte eig. net das Problem sein. Habe mir auch gerade ausgewogene Rezepte rausgeschrieben die ich nachkochen kann. Das Problem zurzeit ist nur dass ich gerade im Ausland bin und die Familie hier ihre eigene Köchin hat - Blöd gelaufen :/ Auch wenn die ziemlich gesund und ausgewogen essen - Ich vertraue fast keinem Essen dass ich nicht selber gemacht habe :D
Ich habe wohl doch mehr Angst vor Zunahme als ich mir eingestehen möchte. Das komische ist, sobald ich eine Hitzewelle bekomme weil ich mal richtig gut gegessen habe kriege ich sofort Angst vor Zunahme. Kennt das jemand?
Dabei mache ich wirklich fast jeden Tag Sport ( x-x mal die Woche Joggen).
Wie ist es bei dir Fiona, wie haßt du die "Wende" geschafft und wie reagiert dein Körper momentan darauf? Wurde es nach ein paar Wochen einfacher für dich?
Liebe Grüße
Wer bin ICH und wenn ja wie komme ich dort hin?

Re: The long hard road out of hell

#12
Jouelle hat geschrieben:Hey =)
Wie kam es zu deinem Wendepunkt?

Ich habe wohl doch mehr Angst vor Zunahme als ich mir eingestehen möchte. Das komische ist, sobald ich eine Hitzewelle bekomme weil ich mal richtig gut gegessen habe kriege ich sofort Angst vor Zunahme. Kennt das jemand?

Wie ist es bei dir Fiona, wie haßt du die "Wende" geschafft und wie reagiert dein Körper momentan darauf? Wurde es nach ein paar Wochen einfacher für dich?
Liebe Grüße
Hallo Jouelle. Ich habe mir die Freiheit genommen deinen Text stellenweise zu zitieren, damit du genau weißt, auf welche Fragen ich nun eingehen möchte.
Wie kam es zu diesem Wendepunkt? Diese Frage ist schwer zu beantworten... in den 6 1/2 Jahren gab es keinen einzigen Tag der nicht mit dem Vorsatz begonnen hätte "Ab sofort lässt du es!". Ich habe die den Mut verloren es irgendwann aus dieser Krankheit zu schaffen. Aber Wendepunkt? Hm...es gab - wie in all de Jahren-einfach extrem viele Gründe es wieder zu versuchen. Habe mich außerdem mit Louve aus dem Forum getroffen und sie war und ist mir nach wie vor mit zwei anderen Mädels aus dem Forum eine große Stütze.

Die Angst vor der Zunahme ist eine die man zumindest teilweise abstreifen muss. Es ist sinnlos, nach den ersten Tagen des normales Essens (ausreichend, nicht "ein bisschen zu wenig" wie du schreibst. auch ein bisschen zu wenig ist kontraproduktiv) auf die Waage zu steigen. Ich war trotzdem so doof und bin ca 1x die woche drauf und das ergebnis war mal so mal so. Habe auch an vielen Tagen zu viel gegessen (keine FA, aber trotzdem den doppelten Tagesbedarf locker). Mein Körper hat es mir gedankt nach den Jahren des Verschleises und wird nicht gleich zum riesigen Schwabbelkloß ;D
Ich kann von mir behaupten, nicht die perfekte Figur zu haben. Aber trotz der Esserei in den letzten 49 Tagen hat sich meine Figur nicht ins negative verändert. Ich bin nach wie vor schlank, und mit meinem Gesicht einfach zufriedener, weil ich mich nie mehr "wie angeschwollen" fühle durch den Druck beim Kotzen.

Wurde es nach ein paar Woche einfacher? Jein. Die ersten zwei Wochen haben ich mich von Stunde zu Stunde gehangelt und war dankbar wenn endlich wieder ein Tag hinter mir lag. Mittlerweile schaffe ich es wieder mich auf Treffen, auf Spontanes einzulassen. Dinge die mich erfüllen, die Zeit brauchen und für die ich jetzt die Zeit habe. Lernen für die Uni, Freunde, Haushalt. Heute bin ich bei Tag 49 angekommen. Ich bin zuversichtlich, diese Woche gut zu überstehen. Um Silvester herum wären es 100 Tage, wenn es klappt.

Wenn du noch Fragen hast, auch gerne per PN oder Facebook, wie du magst.

Ich schick dir ein bisschen Energie und wünsch dir einen erfolgreichen Tag!