Bitte um Hilfe bei Komplexarbeit über Bulimie!

#1
Hallo Ihr Lieben,

ich hätte eine Bitte an euch. Ich versuche seit ende august mein abitur nachzuholen. für biologie muss ich nun eine komplexarbeit bis januar schreiben, quasi sowas wie eine verkleinerte diplomarbeit. dazu ist es notwendig, experimente oder ähnliches mit anzufügen.

meine arbeit handelt von bulimie, da ich selber 10,5 jahre darunter litt und ich generell großes interesse an dieser krankheit habe (hört sich komisch an...aber ich möchte gern einmal psychologie studieren und mich auf essstörungen spezialisieren). außerdem ist es für mich eine noch weiter therapeutische maßnahme (befinde mich auch noch in ambulanter behandlung).

und nun kommt ihr ins spiel...ich bräuchte ein paar freiwillige (alles absolut anonym, ohne veröffentlichung, ohne namennennung usw.), die mir eine art bericht schreiben über sich, ihre krankheit und vor allem, ganz wichtig, welche psychischen und physischen folgen die bulimie mit sich brachten! es wäre auch noch etwas zeit. bis mitte/ende dezember 2011 bräuchte ich es. es muss keine arbeit von vielen seiten sein. kurz und knapp genügt, wer mehr schreiben möchte, kann das natürlich tun!

ihr könnt eure berichte gern hier im thema eintragen oder mir eine pn schicken. wer eine mail schreiben möchte, kann das natürlich auch tun. dann meldet mir das per pn und ich geb euch meine mail adresse.

würde mich sehr über eure mithilfe freuen!


ich möchte euch auch noch etwas über mich verraten:

wie fange ich an...

ich war eine sehr lange zeit, sehr krank. ich litt unter bulimie, depressionen, sozialer phobie und anzeichen einer boderline erkrankung. seit meiner kindheit war ich ständig traurig und immer sehr ängstlich...

ab meinem 14.lebensjahr war die bulimie meine treuste und einzigste freundin. ich schaffte es nie, eine ausbildung zu beenden. ich brach sie ab oder mir wurde gekündigt, weil ich so große angst hatte, auf arbeit oder in die schule zu gehen...ich hatte schwindelanfälle, zittrige knie, schweißausbrüche, brach weinend vor der tür zusammen, oftmals nicht fähig auch nur daran zu denken, in diese "böse und unfaire" welt draußen zu gehen...panik war mein ständiger begleiter.

zwei stationäre aufenthalte brachten je 2 monatige besserung, doch danach wurde immer alles schlimmer. ich hatte 2 ambulante therapien, die ich jedoch auch abbrach, weil ich mich nie irgendwo sicher und vertraut fühlte...
2010, nach einem 3 monatigen aufenthalt in einer klinik, begann der teufelskreis noch schlimmer zu werden.
ich rutschte ins untergewicht. mir passten meine sachen nicht mehr, ich war ständig aggressiv, dauernd fror ich, ich zog mich komplett zurück. ich unternahm gar nichts mehr. ich war ausgebrannt und leer. mir war das leben egal! mein freund wusste nicht weiter mit mir. meine familie kümmerte es irgendwie überhaupt nicht...

aber tief in mir war dieser traum...gesund zu sein..."normal" zu sein...und etwas aus mir zu machen...tief in mir brannte dieses feuer, dass ich mit anderen teilen wollte...

auf der suche nach einem neuen therapeuten traf ich auf einen sehr netten, der mir sagte, dass er nicht daran glaubt, dass eine ambulante therapie reicht, aber offensichtlich eine stationäre einrichtung auch nicht das richtige für mich wäre...er verwies mich also an die tagesklinik für essstörung an der tu dresden.
2011 begann ich dann dort meine therapie mit 4 weiteren patientinnen...es war unglaublich..was ich dort lernte, hätte ich mir nie träumen lassen...und es war so ganz anders...nicht nur, dass es überhaupt nicht aussah wie in einer klinik, sondern auch dass wir alle mit den therapeuten zusammen aßen, mit ihnen zusammen kochten und dass sie alle nicht waren wie therapeuten, sondern wie gute bekannte, war so hilfreich...alles war so locker...man konnte lachen und man konnte weinen...es war eine harte zeit, aber auch eine der schönsten in meinem bisherigen leben...

das ganze ist nun ein halbes jahr her...und mir geht es so gut wie lange nicht...wie eigentlich noch nie...ich kann wieder essen ohne auf die toilette zu flüchten...natürlich gab es auch zwei zwischenfälle mit heißhungerattacken und erbrechen...aber es hat mich nicht zurück geworfen, weil so ausführlich über die dinge gesprochen wurde...
ich weiß auch, dass ich noch nicht 100 pro überm berg bin und ich weiß auch, dass essen vielleicht immer ein problem sein kann, wenn ich in probleme gerate, wenn ich doch mal wieder einsam sein sollte, wenn irgendetwas eintritt, was schwer für mich werden könnte...aber allein, dass ich das schon weiß, hilft ungemein um dagegen weiterhin anzukämpfen...

meine depressionen habe ich komplett überwunden.
meine ängste haben sich stark verbessert, dass ich mich nun ohne probleme in die schule traue und sogar mit den leuten dort reden kann, was vorher nie und nimmer möglich gewesen wäre.

die tagesklinik hat mir so viel kraft gegeben und durch sie habe ich meinen traum wieder aufleben lassen können...studieren zu wollen...anderen zu helfen...meine erfahrungen helfen mir da weiter...und wenn es nicht die psychologie wird, dann eben die soziale arbeit...ich gehe auf in diesen vorstellungen...mein herz fängt an zu rasen :) ... aber nicht auf grund von ängsten wie früher, sondern vor begeisterung! und diese möchte ich mir ewig behalten!

um himmels willen, jetzt habe ich so viel geschrieben und ich hoffe, ihr lest es trotzdem (vor allem den ersten teil :) ) .

ich hoffe, ihr schreibt mir!
glg
coldroom

Re: Bitte um Hilfe bei Komplexarbeit über Bulimie!

#2
noch ein kleiner anhang:

also ich möchte es relativ frei gestaltet haben.
ich kann ein paar anregungen geben...ich wüsste gern, welche auslöser es gab oder welche ihr meint, dass sie es sind, wie es so angefangen hat, wie der verlauf war, welche körperlichen und welche seelischen folgen es mit sich zog (irgendwelche krankheiten oder symptome), interessant wäre auch, wenn es nicht zu intim wird, wieviel essanfälle ihr habt(pro tag, pro woche, wie ihr es angeben möchtet, wenn ihr es möchtet), wie ihr es kompensiert (selbst induziertes erbrechen, abführmittel etc)? wieviel kalorien ihr ca zu euch nehmt während eines ea? wenn ihr das einschätzen könnt...wie lange ihr schon davon betroffen seid und ob ihr irgendwie dagegen ankämpft? therapie? wie hilft familie/freunde? und sowas...alles nur anregungen. ich weiß dass das ein oder andere sehr intim ist und ich weiß, dass das keine leichte aufgabe ist! ich kenn das ja selber...so viel über sich preis zu geben! mir fiel das während meines klinikaufenthalts anfangs sehr schwer. war ständig nur am heulen...aber vielleicht hilft es ja auch, das ein oder andere zu erkennen...einsicht zu erlangen...

lg
coldroom