Re: Weiß nicht weiter

#16
Bescheiden. War heute bei der Therapeutin. Sie hat mich zwar nicht wie erwartet mit einer Keule hinter der Tür empfangen. Aber sie ist der Ansicht, ich verhalte mich wie ein vorpupertäres Kind, was zu Mama flüchtet nur weil es mal eine Krise gibt, und Mama soll die Not nun wenden und das ausbaden, was ich verbockt hab. Ich solle doch wie alle ihre anderen Patienten auch endlich erwachsen werden.
So, ich könnte mir die Haare raufen. Da lasse ich mich mal dahingehend herunter, dass ich meine ich brauche Hilfe um dann festzustellen, ich bekomme keine.

So, ich bin fertig! Aber nicht am Ende. Was solls, es ist nicht aller Tage abend, ich hab zwei Beine, auf denen ich noch laufen kann und werd das halt jetzt wieder tun. Was weiß ich wozu Therapeuten überhaupt da sind.

Re: Weiß nicht weiter

#17
Hallo Loxomena,

Ich verstehe die Aussage deiner Therapeutin nur bedingt. Was will sie dir damit sagen? Ist es denn eigentlich nicht ihre Berufung, Menschen in kritischen Zeiten zu helfen. Ich finde deine Situation mit dem bevorstehenden Test nicht gerade so als wäre das sehr einfach zu bewältigen. Und vor allem, wenn du vorher an einer selbstzerstörerischen Essstörung gelitten hast und das auch mit deiner Geschichte und der Erkrankung zu tun hat, ist es doch mehr als legitim nach Unterstützung zu fragen. Selbst einen erwachsenen und gesetzten Menschen würde das irgendwie aus der Bahn werfen. Und wer das Gegenteil behauptet, der tut nur so stark. Ist jedenfalls meine Ansicht. Nicht jeder braucht gleich psychotherapeutische Hilfe, manche haben einen Partner, Freunde, Eltern, die unterstützend und stabilisierend wirken können. Aber je nachdem was es ist, was allen unter den aktuellen Zuständen liegt, kann das auch nicht immer ausreichen.

Sie hat dir doch freiwillig einen Termin gegeben. Wieso schiebt sie dich nun wieder zur Seite mit so empatielosen Kommentaren? Ich empfinde das jedenfalls empatielos, wenn sie das tatsächlich wortwörtlich gesagt hat. Will sie dich zu irgendeinem Verhalten provozieren? Wie hast du darauf reagiert? Offensichtlich bist du mit der Erwartenshaltung hin gegangen, dass sie negativ auf dich eingestellt ist.
Fühlst du dich wohl bei ihr und kannst ehrlich und unbefangen sein?

Ich jedenfalls habe so meine Probleme zwischenmenschliche Beziehungen zu regeln. Selbst bei meiner Therapeutin war ich immer auch etwas befangen. Ich halte mich ganz oft zurück mit meinem wirklichen Seelenleben und stehe dann sozusagen im Dienste des anderen, habe das Bestreben Anerkennung zu bekommen und mich zu verhalten, dass man mich mögen muss, weil ich Angst habe, den anderen zu verlieren. Wahrscheinlich geht es vielen, die eine Essstörung haben so. Wie ist es bei dir?

Natürlich erzeugt jeder, der an Angst leidet diese selbst und er selbst muss die Arbeit machen, da wieder heraus zu kommen. Aber er darf sich Hilfe dazu suchen. Jeder, auch du. Ich verstehe die Aussage deiner Therapeutin ein Stück weit, dass sie dir sagen möchte, dass du eben diesen Prozess der Angst selbst erzeugst, weil du dich da hineinsteigerst. Aber ob das unbedingt als vorpupertär entwertet werden muss ist sehr fraglich. Vielleicht will sie, dass du dich nicht gegen die Angst stellst, weil das Verweigern und Ablehnen von Angst genau dazuführt, dass man noch mehr Angst hat. Die Angst möchte wahrgenommen werden, weil sie dir was sagen will. Diesen ängstlichen, vielleicht panischen Teil sollte man liebevoll in den Arm nehmen und ihn beschützen und beruhigen, damit man zusammen schauen kann, wie man diese Lage nutzt und was man am besten daraus macht. So wie man es mit einem verängstigen Kind machen würde. Das stellt man ja auch nicht vor die Tür und sagt, du bist fehl am Platz, passt mir grad nicht, dass du da bist. Komm wieder, wenn ich Zeit für dich habe. Gefühle kann man nicht wegschieben wie man es mit Problemen machen kann. Die kann man in Kisten packen und zur Seite stellen. Gefühle wollen wahr genommen werden.

Das ist nur meine Interpretation der Lage. Hast du einen Plan wie du weiter verfahren wirst. Kannst du dich gut ablenken? Was machst du zur Zeit? War der kurze Urlaub schön und entspannend?

Liebe Grüße und lass was von dir hören, wenn du magst

Re: Weiß nicht weiter

#18
Hallo Obstgarten,

Du bist lieb. Danke.

Ich bin zur Zeit sehr zurückgezogen und falle in meinen inneren Stimmungen hin und her. Ich habe eine Erklärung für das Verhalten meiner Therapeutin. Es ist ihr gutes Recht mich auf Abstand zu halten und meine Motive zu hinterfragen sie zu kontaktieren.
Ich werde in Sachen genetischen Test keine Hilfe in Anspruch nehmen, sondern das alleine durchziehen.
Es ist grad so schwer zu erklären, wieso. Ich habe mit hoher Wahrscheinlichkeit doch eine Persönlichkeitsstörung, wie ein Test bei der Therapeutin gesagt. Ich habe immer so gehofft, dass das nicht der Fall ist. Nun muss ich akzeptieren, dass ich ein Narzisst bin, zumindest wesentliche Tendenzen dazu habe. Ich wollte nie so werden wie meine Oma. Nun laufe ich Gefahr, genauso zu werden, wenn ich es nicht schon bin. ich habe mein Leben lang versucht niemanden mit meinen Problemen zu belästigen, statt dessen eine perfektionistische Vorstellung von mir erschaffen und mein wirkliches Selbst verloren. Und nun hinterfrage ich meine Motive Hilfe zu holen sehr massiv und immer, wenn ich denke, ich bräuchte welche, entziehe ich sie mir wieder, weil ich nicht dastehen will wie einer, der auf die Mitleidsnummer macht, damit sich jemand um ihn kümmert. Ein Narzisst ist gefangen zwischen dem System aus Autonomie und der furchtbaren Angst davor. Nun weiss ich wieso gerade ich, der doch so unendlich perfekt sein will, selbst vor mir selbst, gerade Bulimie gepflegt habe. Und nun hab ich meine Bulimie beseitigt und vermisse sie sehr. Ich weiss schon gar nicht mehr ob ich die nicht aus Gefallen für meine Therapeutin los gelassen habe, weil grad ist mir das so ziemlich egal ob ich meinen Körper ruiniere.

Ich bin halt grad sehr traurig und depressiv. Ich weiss schon gar nicht mehr ob mich das mit dem Test überhaupt belastet. Ich weiss grad gar nicht mehr was ich will und wer ich bin, ob ich nur wieder jemanden gefallen will oder mich in Abhängigkeiten begeben will, wenn ich Hilfe suche, und das ist für mich ein sehr niederes Motiv, das nicht meinem Wunschbild von mir entspricht. Meine Stimmung kann sehr schnell umschlagen und ich gebe mich wieder stark und orientiert. Momentan bin ich für mich und meinen Weg völlig ziel- und planlos. Das kann ich einer Stunde schon kurzzeitig wieder anderes sein. Dann würde ich hier auch entsprechend optimistisch antworten.
Ich weiss auch gar nicht, ob ich hier überhaupt einen auf die Kummernummer machen sollte. Schließlich heisst es für mich als nächstes, dass alles zu akzeptieren und schauen, wie ich damit zurecht komme. Aber so ists nun mal gerade. Ich jedenfalls bin sehr verwirrt. Weil, nun hab ich für meine Gedanken und Handlungen usw wenigstens eine Erklärung.

Liebe Grüße

Re: Weiß nicht weiter

#19
Hallo Laxonema,

Du klingst für mich so, als hätte Deine Therapeutin Dich nicht therapiert, sondern verwirrt. :?

Klingt so, als wolltest Du alles richtig machen und umsetzen, was sie Dir gesagt hat, mit dem Ergebnis, dass Du Deine Gefühle noch weniger einordnen kannst als vorher.

Und es klingt so, als hätte sie Dich mit ihren Diagnosen ziemlich verwirrt.

Also eigentlich klingt es so, als wäre das größte Problem in Deinem Leben Deine Therapie, weil Du jetzt alles auf zehn verschiedene Weisen deutest und hinterfragst. Zum Beispiel: Will ich mir jetzt Hilfe holen weil es mir schlecht geht oder will ich Aufmerksamkeit und meine Umwelt manipulieren?

Also irgendwie bin ich gerade sauer auf Deine Therapeutin, die hat Dich anscheinend ziemlich kauputt therapiert....

lg

aire

Re: Weiß nicht weiter

#20
Hallo Loxonema,

Ich muss mich aire anschließen. Du klingst mehr als verwirrt. Deine Therapeutin wird sicherlich recht haben mit dem, was sie dir gesagt hat. Aber, dass trifft auf Menschen mit "normaler" Essstörung zu. Wenn du tatsächlich eine Persönlichkeitsstörung hast, dann hast du eben keine "normale" Essstörung. Und eine Persönlichkeitsstörung ist kein persönlicher Fehler von dir, sondern ein Schutzmechanismus, der heute noch wirksam ist.
Du scheinst abhängig zu sein von der Therapeutin und deswegen versuchst du unter allen Umständen ihr zu gefallen, selbst wenn dir das eher zum Schaden ist als zum Nutzen. Aire hat schön geschrieben, dass wahrscheinlich dein aktuell größtes Problem deine Therapie ist. Du bist nur noch verunsichert in dem was du tun sollst, weil du den Stein 10mal umdrehst um zu schauen, welche Interpretationsmöglichkeiten es gibt. Schon alleine das ist ein Grund, dass du dich in weitere helfende Hände begibst. Und das Ziel ist einfach nur die Entwirrung des ganzen gedanklichen Chaos. Du scheinst akut verstrickt zu sein in Ansprüchen und Erwartungen von dir und deiner Therapeutin. Deine depressiven, verwirrten Zustände zeigen, dass momentan nichts mehr in Ordnung ist. Und wenn du dir den genetischen Test jetzt in dem instabilen Zustand noch oben drauf packst - Na dann gute Nacht. Jedenfalls ist das meine Ansicht und ich mache mir ernsthaft Sorgen.

Ich bin mir sehr unsicher, ob du dich zum Entwirren zu deiner Therapeutin begeben solltest. Meiner Meinung nach benötigst du von ihr großen Abstand um dich wieder zu sammeln und wenigstens ein Stück weit zu dir zu finden. Ich kann mir vorstellen, dass die Diagnose der NPS niederschmetternd ist und zugleich erleichternd, weil sie Erklärungen liefert. Sich aber jetzt sofort wegen ihr in eine Therapie zu begeben halte ich nicht für gut. Das sind wieder zuviele Schritte auf einmal. Der nächste Schritt ist in meinen Augen, dich momentan wieder auf stabilen Kurs zu bringen. Aber ich kann dir auch nicht sagen, wie du das erreichst, ausser, dass du offensichtlich Hilfe benötigst, weil du völlig eingewickelt bist in das Knäul der Verstrickung. Aber für mich klingt das nach einem "Wunder", dass du dennoch nicht wieder in die Bulimie zurückfällst. Alle Achtung!

Einen schönen Tag

Re: Weiß nicht weiter

#21
Hallo ihr,

Danke für eure Sichtweisen.
Ich bin in der Tat zur Zeit einfach nur überfordert mit meinen ganzen Gedanken, die alles abwägen und interpretieren. Ich suche einfach nach dem besten Weg.
Meiner Therapeutin kann ich gar nicht böse sein. Sie hat letztlich schließlich recht mit dem was sie sagt. Ich war am Anfang sauer, weil ich mich persönlich verletzt gesehen habe, in dem was und wie sie das gesagt hat. Nur, je länger ich darüber nachdenke und mich in ihre Lage und Sichtweisen hineinversetze, umso mehr muss ich ihr zustimmen. Es ist doch alles selbst von mir gemacht und ich muss einfach nur aufhören mich selbst so hilflos und abhängig zu machen. Ich weiss grad gar nicht mehr was ich noch machen soll, was mein Weg sein soll und wer ich bin und was ich möchte und brauche, was gerechtfertigt ist und was nicht.
Es stimmt, ich bin momentan einfach nur fest eingewoben und verstrickt. Ich kann nur neben mir stehen und mir zusehen, wie ich das bin. Aber Konsequenzen kann ich nicht ziehen. Und ich suche nach einem Anfang, nach dem für alle bestmöglichen Anfang, mich selbst zu entwirren. Nur dann bedenke ich wieder jeden Gedanken und mir fallen so irre viele Vor- und Nachteile ein, so viele mögliche Sichtweisen, dass ich vor lauter Gedanken depressiv bin. Und wieder steh ich nur daneben und schaue reflektorisch auf mich drauf. Aber rechtfertigt mich das wirklich für Hilfe? Oder muss ich einfach nur noch ausharren und das alles entwirrt sich mit der Zeit von alleine. Weil, wenn ich jetzt nach Hilfe frage, kann es doch sein, dass sich morgen für mich der Anfang findet und ich wieder irgendwelche Hilfesysteme zu früh und übereilt kontaktiere und bemühe.

Ich weiss nicht, ob der humangenetische Test und das Ergebnis mich zu Fall bringen wird, egal wie das aussehen wird. Ich habe zwar oft das Gefühl, ich breche bald zusammen. Aber ich möchte es endlich wissen. Ich bin sehr nervös zur Zeit und ich frage mich, ob das vom Schlafmangel kommt, von zuvielen bedenken oder ob mein ganzer depressiv-nervöser Zustand nicht schon der Beginn der Chorea Huntington ist. Von daher brauche ich diesen Test, auch wenn ich furchbare Angst davor habe. Hmm, ich bin irgendwie zur Zeit mit allem so furchbar innerlich zerrissen.
In die Bulimie flüchte ich mich eher in Gedanken und irgendwo sehne ich mich nach ihr, weil wenigsten zu den bulimischen Zeiten ich einigermaßen harmonisch mit mir war, wenn ich so darüber nachdenke. Ich frage mich wo meine Stärke ist. Noch nicht mal vor mir selbst kann ich mehr stark tun. Ich kann auch grad nicht erbrechen, weil ich nicht so viel Hunger habe, sondern ich froh bin überhaupt was zu essen. Und wenn ich das noch nach draußen befördern würde, so sehr mir danach ist, dann breche ich tatsächlich früher oder später zusammen. Von daher lasse ich das. Als Wunder bezeiche ich das nicht, eher als Notwendigkeit um mich grad über Wasser zu halten.

Liebe Grüße

Re: Weiß nicht weiter

#22
Das kenne ich auch, dass ich mir selber lauter Steine suche, die ich mir in den Weg stelle und über die ich fallen kann. Aber ich habe festgestellt, dass das damit zu tun hat, dass ich Gefühle nicht mehr fühle, sondern sie bedenke. Denke weniger und sei doch einfach wie du dich fühlst. Gefühle wollen gefühlt werden. Es ist gerade so wie es ist. Unabänderlich.
Schrei doch deinen Gedanken ein großes Stopp zu und wenn sie ruhe geben, fühl doch wieder in dich hinein. Und dann weisst du auch, was du brauchst. Und dein Körper benötigt ausreichend Nahrung.

Viel Geduld

Re: Weiß nicht weiter

#23
Hallo Obstgarten,

Wie recht du doch hast. Ich rationalisiere meine Angst weg, weil ich mit ihr ab einem gewissen Punkt nicht mehr umgehen kann und sie für mich so übermächtig wird. Ich weiss dann nicht mehr was ich mit ihr anstellen soll. Wenn ich sie in der Stärke zulassen würde, wie ich sie fühle, dann fühl ich mich ausgeliefert und ohnmächtig. Dann gerate ich schnell wieder in den Fluchtmodus.
Ein bisschen verständnis und Einfühlungsvermögen hab ich von meiner Therapeutin erhofft. Sie kann es auch geben, aber dann muss sie mir einen Riegel vorschieben, weil das anscheinend nicht ihre Aufgabe ist. Sie sagt immer, ich soll mir endlich einen menschlichen Partner suchen und ausreichend Freunde, die die regulierende Aufgabe übernehmen sollen. Freunde hab ich mittlerweile für mich viele. Und sie wissen auch von meinem Vorhaben. Nur kann ich mich eben nicht so darstellen, wenn ich mit ihnen zusammen bin, wie ich mich fühle. Auch vor der Thera nicht. Ich bin ganz automatisch superstark und stehe über allem, bin gehemmt, auch wenn ich mir im Vorfeld so viel vorgenommen habe mitzuteilen. Und zu diesem Hemmen reicht es aus, wenn sie distanziert reagiert. Von daher können sie ja nicht adäquat auf mich eingehen. Es gibt für mich schon einen Unterschied zwischen Freunden und Therapeutin. Viele Freunde sind auch einfach überfordert mit der Situation, weil sie das nicht nachvollziehen können. Und das ist der Kreislauf. Auch für die Therapeutin ist das alles scheinbar sehr einfach. Ich fühle mich nicht ernst genommen, weiss aber, dass das an mir liegt, weil ich mich selbst hemme und sie bestimmt recht hat, und werde sehr hart und unbarmherzig gegen mich selbst, weil ich so nicht sein will.
Und es überlagert sich so viel, dass ich nicht alles analysieren kann. Es ist ja nicht nur die Angst vor der Krankheit, da kommt auch immer so viel traumatischer Müll mit hinterher. Und mir wird das schnell zuviel, so dass ich denke, ich breche jeden Moment in mich zusammen und brauche Unterstützung. Und noch nicht einmal das kann ich meiner Therapeutin mehr mitteilen, weil ich ihr nicht zur Last fallen will. Das möchte sie aber, weil sie eben für den Gutachter und für sich was braucht, was eine Weiterbehandlung rechtfertigt. Ich kann auch gar nicht richtig formulieren, weil ich das für niedere Beweggründe halte und das das nicht ausreicht, was ich von ihr brauche, meine ich brauche was riesen großes, und will überhaupt nicht hören, ich solle mir das von Freunden oder einem menschlichen Lebenspartner holen. Freunde wissen davon und ein Lebenspartner kann ich mir doch auch nicht so schnell aus den Rippen leiern. Und zur Zeit kann ich mich ab und an auch selbst wieder aus diesen Zuständen befördern, wenn ich mich konsequent ablenke mit anderen Menschen.

Liebe Grüße und einen sonnigen Tag

Re: Weiß nicht weiter

#25
So, die Wirren der letzten Wochen lichten sich. Ich habe verstanden, was die Thera mir eigentlich sagen wollte mit ihren Worten, die mich echt gekränkt und verwirrt haben in meinem Zustand der Verzweiflung und nahe am Durchdrehen. Hinterher sag ich mir: Das kann sie mir doch anders sagen, dass sie nicht zuständig ist, sondern andere, das das ihre Aufgaben als ambulante Therapeutin überschreitet. Man o man, hab echt Federn gelassen, Nächte durchgemacht und analysiert, aber ich freue mich, dass ich es herausgefunden habe *stolzaufmichsein*. Mich wurmt aber, dass ich wegen eines Missverständnisses gleich eine Persönlichkeitsstörung an der Backe haben soll. Werde mich aber andermal darum kümmern und mir zumindest eine weitere Meinung zur gegebenen Zeit einholen.
Ich habe einen Fehler gemacht und mich dafür entschuldigt. Ich muss aber sagen, mein Vertrauen hat aber einen echten Knacks bekommen. Weiss noch nicht, ob ich wirklich bei ihr weitermachen will. Ich will grad keinen Therapeuten mehr sehen. Ich brauche erst mal Urlaub!

Liebe Grüße und schönen entspannten Sonntag

Re: Weiß nicht weiter

#26
Hallo Loxonema,

Die Worte der Therapetin scheinen eine recht große Wirkung auf dich zu haben, dass sie dir sehr lange nachhängen und dich beschäftigen und darüber hinaus verwirren. Therapeuten haben ihre Meinung und Ansichten und du deine. Wichtig ist, dass das dein Leben und dein Weg ist und nicht der deiner Therapeutin. Also schau, was du brauchst um das alles durchzustehen. Du darfst stark und du darfst auch schwach und hilfebedürftig sein. Und nur, weil jemand denkt, du musst jetzt stark sein, weil aus ihrer Sicht alles ein Spatziergang ist, dann lass sie doch. Ich denke, in so einer Situation hast du alles Recht der Welt, Hilfe zu suchen. Und wenn die Grenzen deiner Therapeutin erreicht sind, dann gibt es doch genügend Alternativen, die dich gerne auffangen. Und was dich auch total rechtfertigt, dich auch mal um dich selbst zu kümmern ist der Fakt, dass du Alleinerziehend bist.
Vielleicht ist Abstand zur Thera sehr gut, damit du wieder zu dir Selbst finden kannst. Übereil nichts mit Aufkündigung des therapeutischen Verhältnisses, es sei denn du bist dir völlig sicher. Lass dir damit etwas Zeit.

Liebe Grüße und gute Erholung

Re: Weiß nicht weiter

#27
Ja, das haben sie. Ich bewundere meine Thera. Sie hat etwas Besonderes, das mich anzieht. Ein Stück weit will ich so sein wie sie. Ich habe hohe Ansprüche an mich und kann mich in so ziemlich jeden Menschen hineinversetzen. Und auch in die Thera und ihre Ansichten über gesunde Menschen. Und so will ich sein. Sofort. Und ich habe wieder übersehen und lange nicht wahrhaben wollen, dass meine Psyche dabei untern Tisch gefallen ist. Die braucht etwas mehr Pflege als mein Verstand es wahr haben will.
Ich bin grad krank. Erkältet, Nasennebenhöhlen- und Stirnhölenentzündung mit allen Begleiterscheinungen, Rückenschmerzen, Kopfschmerzen, Übelkeit, Appetietlosigkeit. Bin etwas ausgebrannt und noch immer etwas depressiv.
Ich habe das Angebot der Tagesklinik heute angenommen. Ab 15. bin ich dabei. Ich fühle mich gut dabei. Klar, die Worte der Thera hämmern im Kopf und verunsichern mich in meiner Entscheidung, ob ich mir nicht mehr nehme als mir zusteht. Aber ich mache es für mich und für mein Leben. Ich muss erst mal wieder zu mir finden.

Danke und liebe Grüße zurück.

Re: Weiß nicht weiter

#28
loxonema hat geschrieben:Ich habe das Angebot der Tagesklinik heute angenommen. Ab 15. bin ich dabei. Ich fühle mich gut dabei. Klar, die Worte der Thera hämmern im Kopf und verunsichern mich in meiner Entscheidung, ob ich mir nicht mehr nehme als mir zusteht. Aber ich mache es für mich und für mein Leben. Ich muss erst mal wieder zu mir finden.
Find ich gut dass du das Angebot angenommen hast! Und lass dich bitte vor allem in DER Entscheidung nicht verunsichern! Jeden hier steht wohl Hilfe zu und es ist gut wenn man sie auch bekommt!
Ich hoffe du findest zu dir! Wünsch dir alles Gute und auch gleich gute Besserung!
Wenn du heute aufgibst,
Wirst du nie wissen,
Ob du es morgen geschafft hättest!

Re: Weiß nicht weiter

#29
Seit gestern weiss ich meinen Status bezüglich der Erbkrankheit in meiner Familie.
In meinen Genen ist keine Spur davon zu finden. Ich bin diesbezüglich also gesund.
Mein Verstand sagt mir, dass ich fröhlich durch die Botanik schweben müsste und nun alles schön ist. Aber mir ist irgendwie gar nicht danach. Etwas erleichtert und froh bin ich schon. Es gibt aber auch dieses Loch, was nun an der Stelle ist, an der bis gestern noch der felsenfeste und ausgearbeitete Plan stand, was ich mache, wenn ich es habe. Und darauf habe ich mich innerlich vorbereitet gehabt. Nun muss ich mich mit was anderem anfreunden und sehen, dass ich mein Potential allmählich nach aussen trage und in was ganz Konstruktives verwandle.

In der Tagesklinik fühle ich mich übrigens sicher und gut aufgehoben. Ich glaube, da werde ich deutlich mehr Entwicklung durchmachen als bei meiner Ex-Thera. Ihr werde ich demnächst das Arbeitsverhältnis aufkündigen. Auch wenn ich gern den ganzen vergangenen Scheiß und die Traumas aufarbeiten würde, aber nicht bei ihr. Dem bin ich mir jetzt ganz sicher.

Liebe Grüße