Wichtige Fragen an die Ehemaligen

#1
Hallo ihr,

ich habe grade erst angefangen meine B. "aktiv" anzugehen. Ich habe da ein paar Fragen und hoffe so sehr, dass ihr mir helfen könnt.

Also 1.: hat es jemand ALLEINE ohne irgendeine Art von Behandlung geschafft?
2. hat jemanden Erfahrungen mit stationärer Behandlung und welche?
3. was hat euer Thera euch geraten???
4. habt ihr zugenommen (wenn ja, viel????)
5. habt ihr eure Waage noch, oder habt ihr sie am Anfang direkt weg getan???
6. führt ihr ein Ernährungstagebuch???
7. habt ihr Lebensmittel gehortet und beim "Kampf" dann weg getan?
8. geht es, dass man es "ausschleichen" lassen kann, d. h. dass man erst mal versucht es zu verringern oder sollte man es "radikal" machen????

Bitte bitte helft mir. Ich versuche meinen Weg zu finden, aber ich würde gerne eure hören (frisch verlieben zählt bei mir nicht, bin schon seit 8 Jahren mit meinem Männlein zusammen :wink: ).

Lg Schoko
Cherish your life

Re: Wichtige Fragen an die Ehemaligen

#2
Hallo,

1. Nein, ich nicht. Aber ich kenne jemanden. Der war allerdings nicht so lange süchtig nach Essen und Erbrechen wie ich (ich hats 18 Jahre)
2. ja, vor 3 Jahren war ich stationär. Es hat Linderung gebracht, ich war 16 Wochen dort, war im MS Bereich. Gute Erfahrung, aber ich konnte mich nie so richtig fest in den Klinikalltag eingliedern, hab mich eher wieder als Beobachter gefühlt als dazugehörig. Aber alleine die Linderung im Nachhinein war es mir wert. Therapieangebote haben mich weiter gebracht.
3. Mein erster amulanter Therapeut hat nach Symptomverschiebung mir dazu geraten. Hab mich erst dagegen gesträubt, weil ich halt meinem Umfeld mein Fernbleiben erklären musste und außerdem hab ich ein Kind. Da bin ich eben in eine Klinik wo Begleitkinder mit hin konnten. Und das Erklären (Oma/Opa, Papa der Kleinen) war auch gar nicht so schlimm.
4. In der Klinik musste ich sogar zunehmen, sonst hätte ich gleich wieder gehen können. Waren *kg auf BMI von *. Wiege immernoch so viel.
5. Da ich nach der Klinik wieder abgenommen hatte, war die Waage noch gefragt. ich hab mir auch erst nach der Klinik eine zugelegt, weil ich mich so dran gewöhnt hatte mein Gewicht an Zahlen zu binden (jeden Tag wiegen). Davor hatte ich nie eine. Die Waage gibts noch, aber vorgestern ist die Batterie alle gegangen. Ich dachte erst, ich muss sterben, wenn ich mein Gewicht nicht mehr kontrollieren kann, also obs weniger wird. Ich denke es ab und an immer noch. Ich werde sie auch wieder instand setzen, weil ich meine ..*kg wenigstens halten will und nicht wieder weniger hab. ich finde es mittlerweile okay ..*kg zu wiegen, aber als ich weniger hatte, war das eine Horrorvorstellung.
6. Unregelmäßig. Ich bin ein Kopfarbeiter und speichere das dort ab. Ab und an schreib ich es auf, wenn ich innerlich im Chaos bin.
7. ja, ich hatte in meiner "aktiven" Zeit immer Angst zu wenig Essen im Haus zu haben. Jetzt kauf ich halt nur, wenn ich und meine Kleine was brauchen und in der Menge wie es zur normalen Ernährung gehört. Ich scheue mich nicht davor wegzuschmeißen, bin ja schließlich nicht das Hausschwein hier, aber sind eben minimale Mengen im Vergleich zu dem, was sonst im Klo gelandet ist. Weil da noch so ein kleines Menschlein da ist, was gerne was "ungesundes" isst, hab ich auch Sachen, die ich selbst nicht mehr esse, aber an die gehe ich nicht ran. Ich hab also noch eine Abneigung gegen Nahrungsmittel, die ich einfach zu sehr mit dem bulimischen verhalten verbinde. Aber es ist okay so.
8. Ich habs auch mit auschleichen versucht. hab mich aber zusehr selbst belogen und das noch nicht mal in mein Protokoll geschrieben. Wollte das halt nicht sehen. Da ich in den schlimmsten Zeiten mehrmals am Tag erbrochen hatte, hab ich mir zuerst erlaubt ein mal am Tag. Hab mich aber immer seltener dran gehalten. Von daher. Als ich an eine neue Therapeutin gekommen bin und an ihr meine Abhängigkeiten erkannt hab, was mich in der Essstörung hielt und es klick gemacht hat, wo mein Mechanismus ist, der das auslöst, hab ich mich plötzlich wie von Geistehand von diesem Laser befreit. Mein Ehrgeiz ist geweckt. Allerdings ist meine Psyche nach der ewig langen Zeit Rumgekotze noch nicht geheilt und ich entwickle andere Störungsmuster, die wohl einen ähnlichen Kick geben wie die Kotzerei oder die Essensverwigerung. Mal sehen, die entwickeln sich erst.
Ob radikal oder ausschleichend ist individuell. Ein Therapeut meinte mal zu mir, die wenigsten schaffen das radikal und gleich dauerhaft.
Zuletzt geändert von Caruso am Mi Jun 15, 2011 14:47, insgesamt 1-mal geändert.

Re: Wichtige Fragen an die Ehemaligen

#3
Hi.

zu 1. nicht alleine. Verhaltenstherapie (einmal pro Woche), dann in einer psychosomatischen Kurklinik vier Wochen
zu 2. Kurklinik. War angenehm, hat auch ganz entscheidend geholfen.
zu 3. nichts. Nur mir geholfen mich besser zu sehen und bedeutend 'schöner' mit mir umzugehen. (achso, falls das gemeint ist: zur Kurklinik hatte sie mich "geschickt" mir das ans Herz gelegt, und das war richtig)
zu 4. Nein, abgenommen. (war übergewichtig)
zu 5. Ja, und die bleibt auch. Ich wiege mich ab und an mal ganz gerne, weil jeder doch ab und an ganz gern mal schauen möchte, was er wiegt :) ist null Problem für mich, auch nicht, wenn es mal mehr ist :)
zu 6. nein. Habe ich aber zu Beginn der ambulanten Therapie und auch danach noch eine Weile gemacht. Hilft, um ein gutes und sicheres Gefühl fürs essen zu bekommen und sich auch an gesundes Essverhalten zu halten.
zu 7. Nein. Ich habe heute ein ganz normales Lebensmittelverhalten und -"lager". Anfangs habe ich auf den Kauf von Sckokolade und Co verzichtet, um meine Ernährung umzustellen usw.
zu 8. erstmal veringern ist sinnvoll. Mir hat das geholfen. Nicht zu viel von sicher verlangen, Rückfälle sind okay, lernen sich das zu verzeihen, nett zu sich sein, sich nicht verkrampften und nichts verbieten, aber eben 'cool' bleiben. :)

Hoffe, es hat geholfen... (meine Antworten :) ).

LG,
Laona

Re: Wichtige Fragen an die Ehemaligen

#4
Ich danke euch so sehr. Das hilft mir sehr.... ich weiß nicht ob ich stationär gehen soll... ich würde es gerne erst mal ambulant probieren. Wie lange ward ihr den ambulant, bevor ihr stationär gegangen seit??? Ich hatte gestern meinen 1. Termin, den nächsten hab ich erst in einem Monat :(....

Ich habe keine Waage mehr hier stehen, denke das ich mich nicht von Zahlen abhängig machen möchte....

Ich hort die Lebensmittel richtig und werde nervös, wenn ich was nicht da habe.... :(

Meine größte Angst ist, dass ich zunehme, da ich vor 4 Jahren ziemlich doll abgenommen habe und mich mehr als halbiert habe... Ich bekomm auch immer im Umfeld mit, dass alle wieder zunehmen, dass macht mich so wahnsinnig.....

Ich danke, dass ihr so ehrlich seit....
Cherish your life

Re: Wichtige Fragen an die Ehemaligen

#5
Hi.

Du solltest keine Angst vor der Klinik haben.
Und es geht ja nicht um zu- oder abnehmen, sondern darum, glücklich und ohne Eßzwang oder ums essen kreisenden Gedanken zu leben. Und wenn es dir dann gut geht, wirst Du automatisch dein normales Gewicht halten.

Grüße,
Laona

Re: Wichtige Fragen an die Ehemaligen

#6
ojeee, sooo viele Fragen ;-)

1. nein
2. jup, hab ich, damals als Pinar aufgeschrieben http://www.bulimie.at/board4/viewtopic. ... 29&start=0 etwas runter scrollen, ist länger
3. in wie fern?
4. ja, ziemlich viel, aber es auch ohne erbrechen wieder abgenommen dadurch, dass sich der Stoffwechsel wieder normalisiert hat
5. ich hatte danach ganz lange Zeit keine Waage, da ich weg von Zahlen wollte ... inzwischen stört es mich nicht mehr
6. hab ich in der Klinik, danach aber relativ schnell aus Faulheit aufgehört
7. nein, ich habe immer für die nächsten Stunden eingekauft nur

8. naja, entweder will ich mir den Finger in den Hals stecken oder nicht
für mich gibts da nur ein ganz oder garnicht
denn es geht darum, die Ursachen zu bekämpfen und Alternativpläne zu entwickeln, so dass man es nicht mehr braucht

LG
LST
Glück ist, wenn man trotzdem lacht

Re: Wichtige Fragen an die Ehemaligen

#7
Hallo,

Ach ja, ich vergaß die Zäsur bei zwei Angaben ;-)
Eigentlich ists fast wirklich egal, wieviel man zunimmt in Kilogramm ausgedrückt. Weil, wenn du ein normales Essverhalten an den Tag legst, wird dein Körper sich an dem berühmten Setpoint einpegeln. Ich glaube, ich bin noch ein kleines bisschen unter meinem Setpoint, aber eben noch im Normalen. Und die Angst hab ich meist nur so lange, bis ich die nächste Kilogrammgrenze überschritten haben. Dann stelle ich fest, oh, ich sterb ja nicht davon. Klar, es gibt Tage, da finden sich Speckrollen (was faktisch aber nicht da ist) und ein "dicker Fressbauch" (da sag ich mir eben, ich bin halt schwanger mit mir selbst, schon muss ich schmunzeln und habe eine Art Zufriedenheit in mir und gut ist für eine Zeit)
So, zu der Frage, wie lange ich ambulant war, bevor mein erster Thera mich vor die Tatsache gesetzt hat, dass meine Symptomatik doch zu schwerwiegend ausgeprägt ist. Das hat der mir übrigens schon am Beginn gesagt. Ich hatte letztlich die ersten 25 genehmigten Stunden gemacht. Aber schon nach über der Hälfte war klar, dass das doch in die Hose geht ambulant und dann haben wir ein paar Stunden zugebracht mit Planbesprechung Klinik, weiter Akutinterventionen, wie und was sagt man das den Menschen um mich herum, Wovor hab ich Angst in der Klinik? Die letzten Stunden haben wir dann verteilt auf die Zeit bis zur stationären Therapie. Da hab ich ehr dann so "Privatprobleme" besprochen mit damaligen Freund, naja, ich hab mich ausgeheult, weil inhaltlich haben wir nichts weiter gemacht.
Ich war übrigens in einer Klinik, die 300km von zu Hause weg war. Das war gut. Und wie gesagt, ein gewichtiger Grund war die Betreuung meiner Tochter dort. Begleitkinder machen ja nur wenige Kliniken.

Liebe Grüße

Re: Wichtige Fragen an die Ehemaligen

#8
schokobrunnen hat geschrieben: Also 1.: hat es jemand ALLEINE ohne irgendeine Art von Behandlung geschafft?
Sagen wir, ich habe es in einer Zeit geschafft, als ich keine Therapie mehr hatte.
2. hat jemanden Erfahrungen mit stationärer Behandlung und welche?
gute. :)
4. habt ihr zugenommen (wenn ja, viel????)
Habe nicht zugenommen. Das, was ich zugenommen habe, habe ich in der Bulimiezeit zugenommen.
5. habt ihr eure Waage noch, oder habt ihr sie am Anfang direkt weg getan???
habe meine Anfang 2008 entsorgt.
6. führt ihr ein Ernährungstagebuch???
Nein, das hat mich immer getriggert.
7. habt ihr Lebensmittel gehortet und beim "Kampf" dann weg getan?
Nee, war auch nie Verfechter der Mülleimeraktion. Aber wem's hilft.
8. geht es, dass man es "ausschleichen" lassen kann, d. h. dass man erst mal versucht es zu verringern oder sollte man es "radikal" machen????
Natürlich hab ich es radikal versucht. War aber am Ende ein jahrelanger Prozess. Bis heute habe ich ab und zu FA's. Selten. Kotzen und so nie.

lg

aire

Re: Wichtige Fragen an die Ehemaligen

#9
Also 1.: hat es jemand ALLEINE ohne irgendeine Art von Behandlung geschafft?
- Therapie und selbst

2. hat jemanden Erfahrungen mit stationärer Behandlung und welche?
nee
3. was hat euer Thera euch geraten???
nicht viel, weniger als gedacht (das heißt nicht, dass die Therapie nicht hilfreich war sondern dass es eine ganz andere Art von Hilfe war als ich mir das vorgestellt hatte)

4. habt ihr zugenommen (wenn ja, viel????)
nee eher abgenommen weil ich nicht mehr gefressen hab
5. habt ihr eure Waage noch, oder habt ihr sie am Anfang direkt weg getan???
Waage war noch nie mein Problem. Wiege mich ab und zu aber nur einmal im Monat oder so
6. führt ihr ein Ernährungstagebuch???
ja
7. habt ihr Lebensmittel gehortet und beim "Kampf" dann weg getan?
nee verstehe ich auch gar nicht wie du das meinst so richtig
8. geht es, dass man es "ausschleichen" lassen kann, d. h. dass man erst mal versucht es zu verringern oder sollte man es "radikal" machen????
ausschleichen. radikal ist doch auch ein Symptom der Krankheit also lieber 2 Fas in der Woche statt 5 und dann wirds immer weniger

Re: Wichtige Fragen an die Ehemaligen

#10
schokobrunnen hat geschrieben:Hallo ihr,

ich habe grade erst angefangen meine B. "aktiv" anzugehen. Ich habe da ein paar Fragen und hoffe so sehr, dass ihr mir helfen könnt.
Hallo erst mal. Ich bin hier zufällig reingestolpert und hab mich angemeldet, um dir zu antworten.

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Also 1.: hat es jemand ALLEINE ohne irgendeine Art von Behandlung geschafft?
Ja, ich hab es ganz allein geschafft. Ich war 20 Jahre bulimisch, hatte aber Phasen von Monaten, die Anfall-frei waren. Die Anfälle hatten mit Lebenssituationen zu tun, vor allem Beziehungen.
Im Laufe der Jahre erkannte ich, wie ich von jemandem behandelt werde- mich behandeln lasse und statt Grenzen zu ziehen, lieber Fressanfälle bekommen habe.
Mit den Jahren habe ich gelernt, mich von Menschen, die mich schlecht behandeln, zu distanzieren und das Alleinsein immer besser auszuhalten- was schwer ist.
Ich bin jetzt 43, mit Bulimie angefangen habe ich mit 18, als ich bein meinem ersten Freund gewohnt habe.

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2. hat jemanden Erfahrungen mit stationärer Behandlung und welche?
Ich nicht.

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3. was hat euer Thera euch geraten???
Es gab keinen.

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4. habt ihr zugenommen (wenn ja, viel????)
Ja, ca **kg. Ist schwer auszuhalten, aber die Gesundheit ist wichtiger. Ich habe mit den Jahren schwere Magenschmerzen bekommen und habe gemerkt, ich muss aufhören oder werde sehr krank.

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5. habt ihr eure Waage noch, oder habt ihr sie am Anfang direkt weg getan???
Ich hatte nie eine. Das tue ich mir nicht an...

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6. führt ihr ein Ernährungstagebuch???
Auf keinen Fall. Es geht darum, dass Nahrung unwichtig wird und ganz aus dem Kopf verschwindet. Essen ist Nebensache. Man muss nicht mehr als eine halbe Stunde am Tag damit verbringen.

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7. habt ihr Lebensmittel gehortet und beim "Kampf" dann weg getan?
Ich habe vor allem versucht, gar keine Lebensmittel zuhause zu haben. Da ich aber zwei Kinder bekommen habe, war das dann nicht mehr möglich.

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8. geht es, dass man es "ausschleichen" lassen kann, d. h. dass man erst mal versucht es zu verringern oder sollte man es "radikal" machen????
Es ist bei mir in Phasen passiert.
Wenn ich in einer Beziehung war, in der ich mich erniedrigt gefühlt habe, so habe ich angefangen, immer öfter zu kotzen.
Konnte ich mich distanzieren, hat es nachgelassen.

Der wichtigste Schritt war für mich die Verbesserung der Beziehung zu Gott.
Ich hatte außer Fressanfälle extreme Depressionen und Todessehnsucht, ich hab das Leben kaum ausgehalten.
Ich habe mir klar gemacht, dass es einen Gott gibt und der möchte, dass ich etwas lerne- nämlich lieben.

Ich wurde massiv m*ssb**ch* als Kind und es war unmöglich, irgend etwas zu lieben. Ich war nur Schmerz.
Ich habe also immer öfter meditiert. Seit 22 Jahren nun. Ich habe mir gesagt, dass ich nicht mein Körper bin, sondern mein Körper nur mein Auto ist und ob ich geliebt werde, hängt nicht von meinem Aussehen ab, sondern davon, wie viel Liebe ich geben kann.
Denn wir leben in einem Universum der Resonanz- das heißt, wir bekommen das zurück, was wir geben.

Mein Körper gefällt mir heute immer noch nicht, aber ich habe gelernt, dass das unwichtig ist.
Er muss ja nicht mir gefallen, sondern dem Mann, der mich liebt. Und zwar nur dem. Für alle anderen Menschen ist es egal, wie ich aussehe.
Für mich aber ist wichtig, wie ich mich fühle.
Und so habe ich gelernt, mich von meinem Körper zu distanzieren und ihn weniger wichtig zu nehmen, dafür aber meine Beziehung zu Gott sehr ernst zu nehmen und vor allem, die Verantwortung für meine Ausstrahlung zu übernehmen.
Wenn es mir schlecht geht, dann fresse und kotze ich nicht mehr, sondern ich setze mich hin und meditiere so lange, bis es mir besser geht.
Das kann manchmal Wochen dauern, also leicht ist es nicht.
Und der Weg der Besserung ist langsam, aber stetig.
Was ich unter Meditation verstehe, sagt dieser Artikel gut aus:

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Meditation

 
Meditieren bedeutet, mit Gott eins zu werden. Es bedeutet, DAS DENKEN EINZUSTELLEN und so vom Körpergewahrsein frei zu werden. Wir können unseres Körpers und anderer materieller Dinge nur gewahr werden, während und weil wir denken.
... Konzentrieren bedeutet, angestrengt zu denken und Ihre Gedanken auf einen Punkt zu fokussieren. Meditieren ist genau das Gegenteil – es bedeutet, dass wir unsere Gedanken in den Raum erweitern, bis wir aufhören zu denken und in das ruhende Licht des WISSENS schreiten.
Denken ist sinnliche Wahrnehmung, und Sinneswahrnehmung ist Schwingungsbewegung. Meditieren hingegen bedeutet, still zu werden, um mit Gott zu sprechen. Wenn ich sage „mit Gott sprechen', meine ich, dass wir von Seinem Licht des Allwissens inspiriert werden. Wir reden mit Gott in zeitlosem Licht. Inspiration kommt in Blitzen aus unsichtbarem Licht.
Wenn Sie irgendetwas Beliebiges wissen wollen, wünschen Sie einfach, es zu wissen, und hören Sie dann auf zu denken. Versuchen Sie, in einen Zustand der universalen Ekstase oder inneren Freudigkeit zu gelangen, das ist ein Bewusstseinszustand, der dem Gottesbewusstsein ähnlich ist. Entleeren Sie Ihren Geist von Gedanken, Gedankenformen und Ideen. Werden Sie vollkommen leer, was Ideen und Formen betrifft.
In dieser Weise verwandeln Sie sich aus einer individuellen Menschheitseinheit in die Allseele – die Universale Seele. Sie gelangen so in einen Zustand, in dem Sie nicht mehr manche Dinge materiell wahrnehmen, sondern alle Dinge kosmisch wissen.
Sie brauchen mit Sicherheit keine Anleitung dafür.
(Walter Russell, Die Botschaft der Göttlichen Iliade)
Das Problem der Bulimie resultiert aus einem zerstörten Selbstwert. Man muss lernen, Liebe zu erzeugen.
Da ein Mensch, der sich selbst nicht liebt, das nicht schaffen kann, sich zu lieben, ist es nötig, einen anderen zu lieben.
Dazu eignet sich am Besten Gott, denn bei Gott können wir sicher sein, dass Er uns mehr liebt als wir ihn.
Wenn wir unsere Liebe auf einen Menschen richten und der liebt uns zu wenig- was sehr wahrscheinlich ist, denn unser mangelndes Selbstwertgefühl zieht nur Menschen an, die uns dieses widerspiegeln- dann geht es uns wieder schlechter.
Meiner Meinung nach kann man diese Krankheit ohne Gott nicht überwinden.

Ich gehöre aber keiner Glaubensgemeinschaft und keiner Religion an, da diese alle dogmatisch sind. Man würde also nur eine Sucht durch eine andere austauschen.
Das Schwere, was uns Bulimie beibringen will, ist allein sein zu können ohne Angst.
Der erste Schritt ist, Bulimie nicht als Feind, sondern als Freund zu betrachten, der dir etwas zeigen will über dich.

Ich hoffe, ich konnte dir behilflich sein.

Liebe Grüße, Soraja
Zuletzt geändert von Bibi am So Jun 26, 2011 10:43, insgesamt 2-mal geändert.