Re: Ab wann ist man "gesund"?

#17
WOW, so viele Antworten, Danke! :shock: :oops: Ich fürchte, ich werde nicht auf jede Antwort einzeln eingehen können, aber ich habe sie alle gelesen und fand eure Meinungen, Gedanken und euer Wissen sehr hilfreich!! :)

Zu ein paar Posts möchte ich dann aber doch noch was schreiben:

@ Erdbeere: Du hast gefragt, ob es für "Otto-Normalverbraucherin" auch so ist, dass Essen/Essanfälle eine Bedeutung haben. Ich kann dir dazu die Meinung meines Theras weitergeben, bzw. das, was er meinte, als ich mal prognostizierte, dass ich wohl nie normal essen könnte. Daraufhin sagte er, dass Essen auch für Nicht-Essgestörte Essen oft Trostfunktion, Stressabbau, Lustersatz sein kann, dass das, solange es ein bestimmtes Maß nicht überschreitet, durchaus normal ist. Weiß nicht, ob dir das vielleicht hilft?!

@ aire: Ja, als ich damals in deinem Thread schrieb, dass ich "by the way" clean bin, dachte ich auch nicht, dass ich das so lange durchhalten würde! :mrgreen: War heute in der Tankstelle noch schnell einen Kaugummi kaufen und als ich durch die Süßigkeitenregale ging, dacht ich an die sauteuren Hamsterkäufe, die ich hier immer getätigt hatte und war dann richtig froh, als ich tatsächlich nur mit meinem Kaugummi rauskam. Schön, dass diese Zeit vorbei ist! *freu* Und ich habe definitv vor, dass das so bleibt!

@ Paula: Ja, dass man sich immer anderen Bulimikerinnen zugehörig fühlen wird und das Essen nie nur das Essen sein wird, das denke ich auch. Und ja: Man ist viel glücklicher ohne B* :mrgreen: (wenngleich man auch unliebsame Gefühle deutlicher wahrnimmt. :roll: :? ) Meine Hamsterbacken sind Gott sei Dank bereits nach einer Woche verschwunden - war mir eigtl nie bewusst, dass ich welche habe, dachte, ich habe halt auch im gesicht zugenommen. Aber jetzt seit dem sie weg sind, mag ich mein Gesicht wieder viiiel lieber! :)

Ich danke euch allen für eure tollen Beiträge, groooße Umärmelung an euch alle!

Wenn ich früher Beiträge wie meinen jetzt gelesen habe, war das immer etwas, was für mich dermaßen unerreichbar war, dass ich sicher war, dass nie zu schaffen - aber jetzt nach 7 Jahren ES feiere ich Tag 40 (minus ein RF-Tag)! :) Damit will ich sagen: Ihr könnt das auch schaffen!!!!! :D

gglg, Kibi :)
Für uns sind die Anderen anders.
Für die Anderen sind wir anders.
Anders sind wir, anders die Anderen,
wie alle Anderen.

-Hans Manz-

Re: Ab wann ist man "gesund"?

#19
Für mich gibt es inzwischen keinen Punkt mehr, wo man etwas genau fest macht.

Eigentlich gibts doch kein offizielles "clean sein".
Ok, man kann es so definieren, dass mein nicht mehr übermäßig Sport macht, AFM nimmt, Futtert und erbricht, aber das ist letztendlich nur ein Teil des Gesund werdens.

Um Gesund zu werden, muss man seine Lebenseinstellung ändern
Man darf nicht mehr darüber nachdenken, was man wann isst und was man für Kalorien zu sich nimmt. Man muss den Kontrollzwang loswerden, nach Zahlen zu schauen, man muss lernen, sich selbst zu finden.

Klingt philosophisch, ich weiß jedoch nicht, wie ichs anders erklären soll.
Glück ist, wenn man trotzdem lacht

Re: Ab wann ist man "gesund"?

#20
Ich sage von mir nicht, dass ich gesund bin, weil ich dazu noch nicht lange genug clean bin... nämlich gerade 1-2 Monate. Aber ich bin auf dem Weg zum Gesundwerden. Das mache ich daran fest, dass ich meine Einstellung gegenüber meinem Körper geändert habe und mir selbst das auch glaube. Ich litt seit etwa Anfang 2008 an Magersucht, seit Anfang 2009 dann Binge-Eating, seit Ende 2009 dann Bulimie mit einigen kotzfreien Phasen, die auch mal 1-2 Monate andauerten. Aber im Grunde wusste ich damals nie genau, warum es gerade gut ging. Ich fühlte mich davor nicht sicher. Essanfälle zu verhindern war manchmal ein Problem, Gedanken um Essen und meine Figur kreisten immer in meinem Kopf.

Jetzt ist das anders. Ich habe mir klargemacht, dass es absurd ist, zur Belustigung anderer Leute als Hungerhaken durch die Gegend zu laufen und nehme an, dass sich mein Körper vielleicht verändert, ohne die Bulimie. In dem einen Monat hat sich nicht viel getan, vermutlich bleibe ich so ähnlich, wie ich jetzt bin. Aber selbst wenn nicht - das wäre auch in Ordnung. Denn so geht es mir gut, ich liebe das Leben und dafür gebe ich die Bulimie mit allen ihren Vorteilen (sehr wenige) und Nachteilen (sehr viele) gerne her. Nicht weiter rede ich mir nur ein, die Bulimie loszulassen, sondern ich habe sie losgelassen! Und deswegen kann ich sagen, dass ich gesund werde.

Ich denke, dass eine kotzfreie Zeit ein wichtiges Zeichen dafür ist, gesund zu werden, entscheidend ist aber die Einstellung. Wenn sich diese nicht grundsätzlich ändert findet die Bulimie immer wieder einen Nährboden.

Re: Ab wann ist man "gesund"?

#22
Das mit dem "wann ist man gesund" hab ich mich auch schon öfters gefragt...also bereits früher allgemein weil ich immer schon gerne Autobiographien gelesen hab etc. die öfters auch von ES gehandelt haben.
Eine Bekannte von mir (hatte auch Bulimie) hat gemeint, dass es bei ihr die "aktive" Zeit gab, wo sie es halt wirklich getan hat und danach noch eine "passive" Zeit, in der sie wusste, dass sie es jederzeit tun könnte und auch das verlangen noch da war...irgendwann war sie da dann draußen und ich glaub das war dann der Punkt wo sie sich als gesund gesehen hat (sie hat heute auch ein völlig normales und gesundes Essverhältnis).
equilibre hat geschrieben: Unterschied in der Definition: Essattacken oder bloßes Überessen?

Woran erkenne ich nun den Unterschied? Eine Essattacke ist durch folgende Merkmale gekennzeichnet:
In deinem Artikel hab ich leider viele Punkte gefunden die bei mir echt der Fall waren....hab eigentlich nie so bewusst darüber nachgedacht dass man das früher schon als eine beginnende ES sehen hätte können aber wenn man das so liest.... :|
Wenn du heute aufgibst,
Wirst du nie wissen,
Ob du es morgen geschafft hättest!