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Euer persönlicher "Durchbruch"

Verfasst: Sa Apr 23, 2011 17:15
von Dreamdancer
Hallo ihr lieben Ehemaligen!

Ich weiß, dass der Weg aus der Bulimie ein Prozess ist und kein einmaliger Übergang, dennoch denke ich, dass es irgendwo einen entscheidenden Punkt in euren Gedanken gab, wo ihr etwas geändert habt, um dann so langsam immer weiter raus zu kommen.
Jedem hilft ja was anderes, aber mich würde mal interessieren, was denn sehr vielen geholfen hat. Ich denke mal, es gibt so einige Muster, die wiederholen sich immer wieder, und es wäre doch schön, das mit einer Statistik belegen zu können.
Zum Beispiel hört man ja immer wieder, dass regelmäßiges Essen hilft, und wenn das hier ganz viele ankreuzen würden, dann hätten wir es ein bisschen belegt.
Ich habe bis zu drei Antwortmöglichkeiten gelassen, weil es ja oft auch die Kombi zum Beispiel aus Thera und Essplan ist oder so.
Wenn ich irgendwas nicht hingeschrieben habe, was wichtig ist, könnt ihr es ja unten im Thread schreiben.

Ich bin gespannt!

lg Dreamdancer

edit: Umfragemöglichkeiten ergänzt

Re: Euer persönlicher "Durchbruch"

Verfasst: Sa Apr 23, 2011 17:31
von Pablo
Sorry aber meins war da nicht dabei, .... vor meinem RF.

Re: Euer persönlicher "Durchbruch"

Verfasst: Sa Apr 23, 2011 17:37
von equilibre
@pablo


darf ich fragen was es denn damals war ? (wenn es nicht zu persoenlich ist ..)


@dreamdancer

interessanter thread, interessante punkte. bin gespannt was und ob jemand berichtet.

gab es bei der umfragenerstellung eine begrenzte menge an auswahlmoeglichkeiten zu erstellen ? find naemlich dass schon noch welche fehlen, zb "eltern/ familie", "auswandern und mit einigem von vorn anfangen", "auslandsaufenthalt" und auch die vorstellungen aus diesem thread hier: http://www.bulimie.at/board4/viewtopic. ... &t=7692968 wo ja auch sehr oft "umweltkatastrophe/ krieg" erwaehnt wurde.

Re: Euer persönlicher "Durchbruch"

Verfasst: Sa Apr 23, 2011 17:50
von Pablo
Bei mir wars damals Jemand aus dem Forum, lange Zeit ohne Rückfall. (Wenig später Zusage von Klinik, kurze Zeit später wieder AFM.)

und/oder:
viewtopic.php?f=4&t=7692968
da steht auch nochwas, was heilen kann/muss aber nicht!

Ich versuchs ehrlich gesagt neu rauszufinden...

Pablo

Re: Euer persönlicher "Durchbruch"

Verfasst: Sa Apr 23, 2011 17:51
von Kätzchen
Hey Dreamdancer!

Ich bin ja nicht ehemalig, habe auch nicht and der Umfrage teilgenommen, aber ich will trotzdem meinen Senf hinzugeben:
Undzwar hatte ich vor 2 Wochen eine Phase, in der ich 3 Wochen wirklich clean (weder FA noch hungern) war, ok, das ist keine lange Zeit, aber ich bin trotzdem unglaublich glücklich über diese Zeit, denn sie hat mir gezeigt, dass ich es schaffen kann.
Und weißt du, was mir dabei geholfen hat? Ich habe in der Zeit wirklich einfach mal mein Gewicht akzeptieren können, weil ich die Erfahrung gemacht habe, dass ich auch mit dem Gewicht hübsch und glücklich sein kann. Ich habe mich in der Zeit nicht auf die Waage gestellt. Der Einbruch kam dann, als meine therapeutische WG mich wieder zum Wiegen gezwungen hat- eine Zahl kann mich eh nicht glücklich machen, egal welche es ist. Ich habe meine Betreuer davor schon angefleht, die Zahl nicht sehen zu müssen, weil ich Angst davor habe, in alte Verhaltensmuster zu fallen. Meine Betreuerin hat es mir nicht erlaubt. Und ich stürzte wieder in FAs rein…
Bei mir persönlich ist also wirklich das Ausschlaggebenste, dass ich mein Gewicht akzeptiere. Damit meine ich gar nicht, dass man als ESler nur sein Gewicht zu akzeptieren hat und alles ist wieder gut. Ich denke, jedem ist klar, dass man ohne therapeutische Arbeit nicht weiter kommt...

Re: Euer persönlicher "Durchbruch"

Verfasst: Sa Apr 23, 2011 17:52
von Dreamdancer
gab es bei der umfragenerstellung eine begrenzte menge an auswahlmoeglichkeiten zu erstellen ?
Ja, war auf zwanzig beschränkt, und die habe ich ja genau.
Ich guck mal, ob ich ein paar Sachen noch erweitern kann.

Re: Euer persönlicher "Durchbruch"

Verfasst: Sa Apr 23, 2011 17:54
von Pablo
Ich habe mich in der Zeit nicht auf die Waage gestellt. Der Einbruch kam dann, als meine therapeutische WG mich wieder zum Wiegen gezwungen hat- eine Zahl kann mich eh nicht glücklich machen, egal welche es ist. Ich habe meine Betreuer davor schon angefleht, die Zahl nicht sehen zu müssen, weil ich Angst davor habe, in alte Verhaltensmuster zu fallen.
Und das is auch ein Grund, was quartalsmässige Arztbesuche betrifft, die Kontrolle zu verlieren, sprich Rückfall. Davor grauts mir auch jedesmal!

Re: Euer persönlicher "Durchbruch"

Verfasst: Sa Apr 23, 2011 18:06
von Kätzchen
Ja, das Problem ist, dass ich anfangs wöchentlich und jetzt alle 2 Wochen zum Wiegen muss. Die 3 Wochen waren in der Zeit, in der ich mein landwirtschftliches Praktikum gemacht habe und da war ich ja nicht in der WG, also musste ich nicht zum Wiegen.
Da fragt man sich dann tatsächlich, wie sinnvoll diese WG ist…
Aber kannst du bei der Arztkontrolle nicht einfach die Augen schließen? Erstmal wollte ich dir nämlich vorschlagen, denen zu sagen, dass du rückwärts gewogen werden willst, aber ich denke mal, das wäre dir unangenehm, weil die sich dann sicher fragen würden, warum denn. Aber einfach AUgen schließen, würde doch gehen, oder?

Re: Euer persönlicher "Durchbruch"

Verfasst: Sa Apr 23, 2011 18:23
von Pablo
Das geht, Rückwärtswiegen, Augen zu und durch! Aber... ich bekomme mein Buch mit, wo dann alles genau drin steht.
(Diabetes-Analyse-Langzeitbuch). Ich kann nicht wiederstehen da reinzugucken, Gewichtskontrolle.
SCHEISSE, ICH WEISS! ICH WILL DAS NICHT!
Ich werd aber beim nächsten Termin, Anfang Mai, fragen, ob sie es da behalten können. Das war mein nächster Gedanke. Ich mein, man kann es ja mit zu meiner "Führungsakte" legen. Ich brauchs net unbedingt zu Hause...

Re: Euer persönlicher "Durchbruch"

Verfasst: Sa Apr 23, 2011 18:35
von Kätzchen
Pablo hat geschrieben:ich bekomme mein Buch mit, wo dann alles genau drin steht.
(Diabetes-Analyse-Langzeitbuch). Ich kann nicht wiederstehen da reinzugucken, Gewichtskontrolle.
Das kenne ich nur zu gut, ich bin auch immer zu dem Schluss gekommen, dass Augen zumachen nichts nützt, weil ich doch dieses dämliche Büchlein mitbekomme. Deine Idee finde ich allerdings echt gut! :mrgreen:

Re: Euer persönlicher "Durchbruch"

Verfasst: Sa Apr 23, 2011 18:46
von Pablo
Jep, ich hab keine andere Wahl...entweder gucken und RF oder dort lassen, auf welchem Weg auch immer, und keine Dummheiten machen. Es ist leider so. Meinen Klinikbericht musste ich damals "in Flammen aufgehen lassen", weil ich nach dem "Lesen" Abführmittel genommen habe, "Trigger Anstaltsbericht, sorry"! Halt mich jetzt bitte nicht für verrückt!
Es ist mtunter schwer nachzuvollziehen, die Gedanken bzw. Handlungsabläufe.

Pablo

Re: Euer persönlicher "Durchbruch"

Verfasst: Sa Apr 23, 2011 18:54
von Kätzchen
Pablo hat geschrieben:Halt mich jetzt bitte nicht für verrückt!
Nein,Quatsch, das tue ich nicht! Ich kann das doch zu 100% nachvollziehen...mich triggert es ja schon, wenn ich nach Hause fahre, weil ich dann denke "Oh, hier hast du XYZ gemacht und XYZ gewogen- ich will wieder so wenig wiegen (sch* ES-Gedanken :roll: )!". Ich frage mich ja mittlerweile eher, was NICHT triggert, allein schon, wenn ich rausgehe, erinnert mich IRGENDWAS immer an damals- selbst Regenluft macht mich traurig. :roll:
Oh, sorry für das viele Off-topic, bin still jetzt. :mrgreen:

Re: Euer persönlicher "Durchbruch"

Verfasst: Sa Apr 23, 2011 19:17
von Pablo
@Kätzchen
:arrow: pn

Re: Euer persönlicher "Durchbruch"

Verfasst: Mo Apr 25, 2011 15:57
von Bela
Sorry, noch mal OT an Kätzchen:

ich dachte immer ich wäre die einzige die ein bestimmtes Ereignis mit einem bestimmten Gewicht verbindet, und fand mich total bekloppt :shock: !
'Ach ja, da hab ich XY kennengelernt, damals wog ich *kg, und als ich da im Urlaub war waren's nur *kg...' Ich kann sämtliche prägenden Punkte aus meinem Leben ab 14 Jahren bis jetzt (also 20 Jahre!!) mit dem dazugehörigen Gewicht benennen. Echt absurd...

LG Bela

Re: Euer persönlicher "Durchbruch"

Verfasst: Mo Apr 25, 2011 16:33
von Dreamdancer
an alle OT-Leute: Ich habe auch zu jedem Ereignis in den letzten drei Jahren ein Gewicht im Kopf, das ist echt ganz schlimm.
Und auch ganz schrecklich, wenn ich "alte" Fotos anschaue und nicht nur weiß, wie viel ich darauf wog, sondern auch, was ich an dem Tag gegessen habe.
Ein Foto ruft in mir extreme Erinnerungen hoch, weil da so viel zusammenkommt. Ich hatte gerade zwei Wochen ultragesund gegessen, genau nach meinen Vorstellungen, und tatsächlich null Wassereinlagerungen und ein annehmbares Gewicht (normal schlank, also auch objektiv super) und ich hatte gerade eine Wanderung mit meiner Mutter hinter mir, wo wir uns auch noch richtig schön ausgesprochen hatten. An dem Abend hatte ich gefressen, erst nur zum gönnen, weil so ein schöner Tag war und ich mich mit meiner Mutter verstand, und dann immer mehr. Es war noch nicht so schlimm, aber dieser FA läutete ein halbes Jahr Fressen ein, nach dem ich dann an mein Höchstgewicht kam.
Und ich versteh nicht wieso, denn an dem Tag war wirklich alles gut, ich mochte meinen Körper, ich mochte meine Familie. Und doch war es der letzte Tag in meinem "guten" Leben, der letzte Tag, bevor ich das Essen gar nicht mehr stoppen konnte, der letzte schöne Tag, bevor ich dann richtig in die Bulimie rutschte.
Auf dem Bild sehe ich so schön und glücklich aus, und es bringt mir Tränen in die Augen.
Und ich verstehe nicht, warum genau nach so einem Moment eine so zerstörerische Zeit anfing.


ontopic: ich finde es super, dass sich schon so einige an der Umfrage beteiligt haben. Und bisher ist ja regelmäßig und ausgewogen Essen in Führung. Klingt logisch. Eigentlich. Vielleicht ist das ja noch mal für Einige die Anregung, das auch mal zu versuchen :) Vielleicht auch für mich.